Zitatnun mein erster weg führte mich also gestern an den kühlschrank, nicht um bier zu trinken sondern zu fühlen wie ist es wenn da die gekühlten flaschen liegen.
ist richtig krass. Für mich stellt sich die Frage da absolut nicht
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Rockkonzert? Da kann ich immer noch nicht (nachdem der letzte Alkkonsum über 10 Jahre zurückliegt!) die Hand für mich ins Feuer legen, in meinem Suchtgedächtnis gehört das und Alk untrennbar zusammen; ist blöd, ich weiß, aber leider Tatsache.
Wenn hier in der Provanz schon mal was ist, dann geh ich nur unter Begleitschutz hin. Meiner armen Frau ist solch ein Krach zwar ein Gräuel,( und auch die Typen dort:grins2, mirzuliebe beißt sie aber ab und zu in den saueren Apfel. Dafür begleite ich sie dann zu Opern und Musicals, was mir genauso ein Gräuel ist
* geboren am 28. Oktober 1957 - † gestorben am 24. September 2008
ich war am samstag aufm ärzte-konzert. und mir taten die leute, die sich da die lichter schon vor konzertbeginn ausgeschossen haben eigentlich nur noch leid. wenn überhaupt. ich hab gemerkt, dass ich ein konzert ohne alk genießen kann, vll sogar besser, weil ich einfach alles bewußt mitkriege. ich brauch keinen alk zur verstärkung.
zudem kriege ich jetzt auch mehr vom konzert mit. ich muss nicht mehr andauernd an die tränke, um neuen stoff zu holen bzw. aufs klo, ums wieder wegzutragen.
der ganze "druck um den alk herum" ist weg, ich kann den abend viel besser genießen.
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
ja wie geht es weiter? das ist eine gute frage. das wochenende ohne alk überstanden. überstanden heisst ja doch wieder der kampf der ja letztendlich zur niederlage führt. es kommt wieder die arbeit auf mich zu, die vielen kleine situationen ohne alkohol zu erleben, die ich immer mit dem stoff verband. es ist gar nicht das rockkonzert wie jemand schrieb oder in gesellschaft den anderen beim bier trinken zu zuschauen. gerade in diesen momenten fällt es mir leicht. klingt zwar seltsam ist aber so. vielleicht darin begründet meine stärke zu symolisieren... viel mehr sind es die momente in denen ich allein bin. es alleine mit mir auszuhalten. wenn ich auf die letzten 4 jahre bzgl. meiner trinkkarriere und der trocken-nass situation zurück blicke, stelle ich fest das auch ein gehöriger anteil die fremdbestimmung ausmachte um aufzuhören. klar weiss wusste ich da passt was nicht aber es waren immer die beziehungsprobleme und damit verbunden z.b. der auszug meiner damaligen freundin etwas an meinem alk-konsum zu verändern. berufliche probleme die eben nicht im vollen kopf zu lösen waren und nicht zuletzt die verantwortung meinen kindern gegenüber. ich war ja nicht fähig, wenn was passiert wäre sie zb. abends zum arzt zu fahren etc. auch diesmal war der auslöser wieder meine jetzige partnerin. war es bei der letzten und dieser beziehung so das ich liebe, zuneigung, sich fallen lassen, nur zulassen kann wenn ich getrunken habe? es mag pervers klingen aber teste ich nun die beziehung im trockenen zustand? fremdbestimmt und nicht aus eigener überzeugung heraus das ist vielleicht das problem. dazu die vermeintliche kraft schaut her ich kann mit alk umgehen. ich bin stark. anstelle das "angeben" durch demut zu ersetzen. heute abend werde ich alleine zu hause sein und mich aushalten müssen. und wenns nicht geht fahre ich in die gruppe und werde reden.
einen schönen wochenanfang und danke für eure kommentare markus
freue mich mit dir funkelsternchen und bin beruhigt, dass dir während des Konzerts nicht plötzlich bewusst wurde, dass du die Ärzte gar nicht magst das wärs echt noch gewesen *kicher*
noch was zum 'Schalter umlegen'. Hat bei mir lange gedauert.
Das erste Mal traute ich mich im Herbst 2000 einem Arzt gegenüber zu erwähnen, dass ich zuviel trinke. An Alkoholismus dachten aber weder er noch ich. Ich war berufstätig, hatte meinen Sohn allein groß gezogen, half über Jahre bei der Pflege meiner schwerkranken Mutter. Da war ein 'bisschen Alkohol zur Entspannung' schon verständlich. Der Arzt empfahl mir ein Buch - http://www.amazon.de/Wege-weg-vom-Alkoho...11785110&sr=1-9 - durch das mir erstmals meine Problematik bewusst wurde. Als Alkoholikerin sah ich mich jedoch nicht. Mir gelangen von da ab immer wieder Trinkpausen, die erste von gut ½ Jahr Dauer. Der Arzt war mit mir zufrieden, meine leicht erhöhten Leberwerte waren schnell wieder im Normalbereich.
Ende 2000 starb meine Mutter und 2001 musste ich aus beruflichen Gründen in ein Neues Bundesland ziehen. Ich kannte hier privat keine Menschenseele und gedachte das abzuändern, indem ich mir eine gemütliche Stammkneipe suchte. Hat ganz gut geklappt, und meine Trinkpausen wurden kürzer. Ein weiteres Mal habe ich mich einem Arzt anvertraut, der mich gleich an einen Facharzt für Abhängigkeitserkrankungen überwies. Dumm wie ich war und auch aus Scham meinem Arbeitgeber und den neuen Kollegen gegenüber lehnte ich die empfohlene Therapie ab und hielt mich für stark genug, ohne Hilfe von außen das Trinken sein zu lassen.
Das große Erwachen – mein Tiefpunkt - kam, als ich im Juli 2002 in einer Trinkpause von rd. zwei Wochen an einem Freitagabend nach Feierabend meine Wohnzimmerfenster (hohe Doppelfenster) geputzt hatte und nach dieser anstrengenden Tat so zufrieden mit mir war, dass ich dachte: jetzt kannst du mal ein Gläschen Wein trinken. Ich ging los, kaufte für das Gläschen 2 Flaschen und es begannen zehn Tage Dauertrinken. Ganz schnell war ich bei Wodka gelandet. Ich war am Verzweifeln und konnte doch nicht aufhören. Da hatte ich eine Art Vision, wie meine Zukunft aussehen würde: körperlich, geistig, seelisch verwahrlost würde ich in der Gegend herumirren und mich bei anderen Trinkern im Park anbiedern, um nicht ganz allein zu sein. Absolute Trostlosigkeit.
Diese Schreckensvorstellung brachte mich zu den AA. Ich habe am 23.07.2002 das letzte Glas Alkohol getrunken oder war’s ein Schluck aus der Pulle? Weiß ich nicht mehr. Ich bin mit den AA trocken geworden und bis heute geblieben. Ich bin dankbar dafür.
Langer Schreibe kurzer Sinn: Ohne den gefühlten Tiefpunkt konnte ich nicht aufhören. Das Abwägen der Nachteile des nassen und der Vorteile des trockenen Lebens z. B. hätte mir nichts genutzt. Ich brauchte ein Erlebnis, das mich zutiefst erschütterte. Danach war alles ganz klar.
Gruß
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ZitatGepostet von Friedi Ohne den gefühlten Tiefpunkt konnte ich nicht aufhören. Das Abwägen der Nachteile des nassen und der Vorteile des trockenen Lebens z. B. hätte mir nichts genutzt. Ich brauchte ein Erlebnis, das mich zutiefst erschütterte. Danach war alles ganz klar.
Das war bei mir auch so.
Aber trotzdem betrachte ich meine vorangegangene Auseinandersetzung als eine Art Vorbereitung, die mir half, den Schalter ganz schnell umlegen zu können, als es soweit war (-> Erlebnis :sprachlos
Grüßle Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
Rockkonzert? Da kann ich immer noch nicht (nachdem der letzte Alkkonsum über 10 Jahre zurückliegt!) die Hand für mich ins Feuer legen, in meinem Suchtgedächtnis gehört das und Alk untrennbar zusammen; ist blöd, ich weiß, aber leider Tatsache.
Wenn hier in der Provanz schon mal was ist, dann geh ich nur unter Begleitschutz hin. Meiner armen Frau ist solch ein Krach zwar ein Gräuel,( und auch die Typen dort:grins2, mirzuliebe beißt sie aber ab und zu in den saueren Apfel. Dafür begleite ich sie dann zu Opern und Musicals, was mir genauso ein Gräuel ist
jop, und nicht nur eins http://www.rock-am-ring.com/ 1600000 Leute, wovon schätzungsweise 2/3 sich mit Alk abschiessen werden. Die beiden Kollegen, mit denen ich fahre spucken auch nicht grade ins Glas. Ich sehs halbwegs gelassen, gehöre ich halt zum restlichen Drittel, die einfach nur die Sonne geniessen (hoffentlich!!), sich gute Musik anhören und das eine oder andere Würstchen vernichten.
Ärzte Konzerte habe ich übrigens auch schon so einige mitgenommen, das Highlicht war aber "Ärzte statt Böller", am Sylvesterabend 2006/2007. An dem Abend war ich sogar nüchtern, tolle Sache auch wenns damals nur ne Trinkpause war leider.
This is your life, and it's ending one minute at a time.
mal wieder die erste woche trocken gelebt. was mir gestern im meeting durch den kopf gegangen ist, sind drei begriffe: akzeptanz, kontinuität, zufriedenheit. ich kann nicht akzeptieren das ich alkoholiker bin. ich kann mich nicht so akzeptieren wie ich bin, vergleiche mich immer mit anderen menschen in jeglicher beziehung...alle anderen sind besser, schöner, reicher intelligenter usw.....minderwertigkeitsgefühl? und es gibt überhaupt ;sachlich betrachtet; gar keinen grund dafür. kontinuität, selbst beim saufen habe ich keine kontinuität, was ja die trinkpausen (längste 1,5 jahre) gezeigt haben. viele dinge die ich gemacht habe sind zwar beendet worden aber eben immer nur halbherzig. es kommt mir so vor, das ich mich wie ein kleines kind verhalte: ich bekomme ein spielzeug, spiele eine weile damit und dann fliegt das teil in die ecke....selbst bei menschen (frauen) ist das so. und die zufriedenheit? ich bin weder mit alkohol noch ohne zufrieden. was will ich eigentlich? nun werde ich mal versuchen die nächsten wochen mit mir selbst zu verbringen um die ein oder andere antwort zu finden.
würde mich interessieren, wie die antworten aussehen. das, was dir da gestern durch den kopf ging, kenn ich von mir auch. 1 : 1. (bis auf die frauen-geschichte)
diesmal wird alles anders....?! na ja das nicht-trinken bereitet mir kaum schwierigkeiten. Es kommt mir sogar zu leicht vor. Ich denke es liegt unter anderem an der indirekten unterstützung meiner freundin. Sie hat sich mir angeschlossen und trinkt ebenfalls keinen alkohol. Nicht das sie in irgendeiner form abhängig ist, aber sie genießt auch die freiheit ohne alk durch leben zu gehen. Heißt eben „normal“ zu sein. Drogen zu konsumieren ist einfach nicht normal. Das versuche ich mir die letzten tage klar zu machen. Zu mir selbst zu finden, mich auszuhalten gestaltet sich noch ein wenig schwierig. wobei ich merke, dass ich ruhiger werde. die kleinen aggressionen nehmen ab. ich rege mich nicht mehr auf wenn ich im stau stehe und der ganzen welt die schuld für alles gebe. ich kann es eben nicht ändern. Ändern kann ich mich, ich habe einfluss darauf da ich nicht saufe, alles in kleinen schritten……ich gehe zur zeit jeden abend ins meeting und es tut mir gut. In der nächsten woche darf ich meinen führerschein für 4 wochen abgeben und werde dann mit s-bahn und fahrrad zur arbeit fahren heißt hin mit der s-bahn und den rückweg 35 km mim rädchen absolvieren. nun hätte ich nicht "blasen" dürfen oder müssen....wer weiss in welche richtung ich weiter gewandert wäre.... läuterung durch körperliche anstrengung? meinen kindern ist es schon aufgefallen das ich keinen alkohol mehr trinke. sie werten es nicht, (wie auch) aber ich spüre das sie es positiv zu kenntnis nehmen. Am Freitag hatte ich irgendwie die eingebung das rauchen ebenfalls sein zu lassen. Habe die letzte packung an die wand genagelt und zur unterstützung nikotinkaugummis gekauft, mich im rauchfrei-online angemeldet. Und heute ist mein 5ter rauchfreier tag. ich gebe zu es ist nicht einfach aber es ist auszuhalten. die überlegung direkt beide süchte dranzugeben und die gefahr dabei auf allen ebenen wieder rückfällig zu werdenbesteht sicherlich. Allerdings ist die koppelung alkohol und zigaretten bei mir stark ausgeprägt, und wenn diese nun wegfällt erhoffe ich mir erfolg auf beiden ebenen. ich werde den nikotinteufel auf den alkteufel aufeinander hetzen und umgekehrt *lach* Falsche formulierung: ich werde auf beiden ebenen erfolg haben! Es ist ein geiles gefühl frei von diesen drogen zu sein. Und ich motiviere mich dahingehend: ich will nicht mehr trinken ich will nicht mehr rauchen. Und nicht: ich armer kerl darf nix mehr…. meine belohnung ist jeden tag ein eis, auf welches ich mich schon morgens freue. Sollte ich nun eis abhängig werden ist es eben so. Its time to change my life.