Hallöchen!!!!!

Wie bereits in einem anderen Thread erwähnt, besuche ich heute mein 3. AA-Meeting.

Habe seit 11 Tagen nichts mehr getrunken, aber einfach ist es im Moment nicht.
Während ich tagsüber überhaupt nicht das Verlangen habe, fällt es mir abends ziemlich schwer, mir keinen Wein aufzumachen...

...werde das heute mal in der Gruppe erzählen...


Freitag z. B. feierte der Chef des Unternehmens, in dem ich bei Bedarf stundenweise im Büro aushelfe (habe dort meine Ausbildung gemacht), seinen 60. Geburtstag mit Sekt und Häppchen....wollte keinen Sekt, wurde mir aber in die Hand gedrückt, habe nur so getan, als ob ich nippen würde...
habe das Glas auf dem Weg zurück ins Büro in der Küche ausgekippt....

Samstag auf der Geburtstagsfeier meiner Schwägerin habe ich nur Wasser und Cola getrunken, einige guckten etwas irritiert (die Frage kam öfters: "Bist Du schwanger???")

Auch macht mich der riesige Weinvorrat in unserem Keller etwas nervös...(ein Winzer beliefert uns zweimal im Jahr, er war erst vor ca. 6 Wochen da, dementsprechend viel Wein haben wir noch...)
Gestern abend bin ich ein paar mal am Weinregal vorbeigeschlichen - aber ich habe es geschafft, ohne eine Flasche Wein im Arm wieder aus dem Keller zu kommen....


Freue mich gleich auf´s Meeting....

Bis denn, Christina

Mir wird schon schlecht, wenn ich nur dran denke, bei der Hitze müsst' ich mir jetzt mein früheres Pensum reinquälen

geht mir genauso wie greenery.

du musst das sogar in der gruppe erzählen find ich. überleg dir doch mal, dass du die abende vll mal anders verbringen könntest. kann es sein, dass du "nur" den alk weglässt und ansonsten läuft alles so weiter wie bisher?

funkelsternchen

[ Editiert von funkelsternchen am 02.06.08 15:36 ]

Hallo Funkelsternchen,

ja, so ist es....am Tagesablauf hat sich bisher nichts geändert...

Vielleicht gehe ich heute abend noch ein Stündchen Fahrradfahren, damit ich nicht auf dumme Gedanken komme...

tja, dann solltst du dir mal überlegen, warum du abends so gerne was trinken würdest. bei mir war es jahrelang langeweile, irgendwann die sucht, klar. aber so hab ich mir mein langweiliges, schönes leben noch schöner getrunken. ich wünsch es dir, aber ich glaub nicht, dass ein bissle fahrradfahren viel ändern kann.

funkelsternchen

Hallo,

Für mich hats am Anfang funktioniert mir bewusst zu machen das Verzicht auf Alkohol nicht immer Spaß machen muss.

Ich hab diese Gefühle dann auch zugelassen und mir nicht versucht etwas vorzuspielen was gar nicht ist.

Wenn man etwas Schönes haben möchte das einen im Leben vorwärtsbringt dann muss mann dafür auch was tun, obs jetzt der Körper ist oder das geistige Wohlergehen, von nix kommt nix.

Früher wollte ich beides, ich wollte ein schönes Leben und das ganze noch mit Alkohol krönen, heute weiß ich das sich Alkoholismus und schönes Leben gegenseitig ausschliesen.

Jetzt könnte ich natürlich in ein recht kindliches Verhaltensmusster zurückfallen und solange bockig und trotzig rumflennen bis zwangsläufig der Alkohol wieder Einzug in mein Leben hält, oder ich finde mich damit ab und nehm mein Leben in die Hand und schau nach vorne, für mich ist Nüchternheit mittlerweile attraktiver geworden als Alkohol je war.

Wünsch dir das du auch bald so fühlst

mfg

Soul

So, bin gerade vom Meeting zurück.

Habe mir alles von der Seele geredet, meine ganze Alkoholkarriere, meine derzeitigen Sorgen, nüchtern zu bleiben, vom Wochenende, das mir so schwer fiel und.. und.. und....

War anfangs ziemlich schwer für mich, wurde aber hinterher leichter.

Jetzt (im Moment) geht es mir gut, habe nicht das Verlangen, in den Keller zu gehen, um mir eine Flasche Wein zu holen.

Hoffentlich bleibt es erstmal so, zumindest bis zum nächsten Meeting.

Und danke an alle, die mir hier "zuhören" und mir mit ihren Tipps und Anmerkungen zur Seite stehen!!!


Gruß, Christina

Zitat

---

Gepostet von jarunee
Hallo Funkelsternchen,

ja, so ist es....am Tagesablauf hat sich bisher nichts geändert...

Vielleicht gehe ich heute abend noch ein Stündchen Fahrradfahren, damit ich nicht auf dumme Gedanken komme...

---

Ich empfinde Fahrradfahren oder Sport im Generellen durchaus als eine Ausgleichs- und Beschäftigungsmöglichkeit...
Mich powert mein abendliches Sportprogramm auch immer schön aus - bringt ein bisschen Zeit für die Tagesreflexion; Körper und Geist hängen eben doch zusammen...

Ein neues Hobby füllt Zeit, bringt Spaß und Sinn ins Leben und ist oft auch Grundlage für neue Freundschaften...

In diesem Sinne mache ich mich gleich mal auf ins Fitnessstudio und halte behende Aussicht nach einem Typ mit grellem Polo-Shirt, uralten Adidastretern und einer farblich unpassenden Jogginghose, der , nachdem er die Übungen beendet hat, die Gewichte manipuliert, um sozusagen spielerisch zu prollen...

Beste Grüße...

Tom

und grüß schön

funkelsternchen