Es soll ja Leute geben, die den Wendepunkt im Leben, den eine Kapitulation bedeutet, dazu benutzen um ernsthaft nicht nur ihr Trinkverhalten, sondern ihr gesamtes Lebenskonzept in Frage zu stellen und sogar versuchen sich in Teilbereichen zu ändern. Überspitzt ausgedrückt: sie versuchen, "bessere" oder zumindest andere Menschen zu werden und sind dabei dermaßen in Anspruch genommen, daß ein zusätzlicher "Kampf" gegen den Alkohol gar nicht zu machen wäre. Gut daß sich nach einer Kapitulation jeglicher Kampf erübrigt.
Allerdings, wer von Haus aus gut ist, der muß sich diese Mühe nicht machen, wär ja schön blöd!
* geboren am 28. Oktober 1957 - † gestorben am 24. September 2008
Ich lerne in der Therapie wirklich eine Menge - ich will jetzt kein 'besserer Mensch' werden, aber ich sehe viele Schwächen, die ich nass als normal empfunden habe. Oder überspielt, oder geduldet - oder an deren Existenz ich anderen in die Schuhe geschoben habe. War ja einfach - kann mich heute für vieles schämen!
Aber ich merke, wie gut mir die Arbeit an mir und meinem Leben tut, wie ich mich verändere und und vor allem bin ich erstaunt, was ich mir alles schön zurechtgetrunken habe. Viel Erkenntnis, viel Arbeit - aber auch absolut lohnenswert, diese neuen Perspektiven.
NACHTRAG: @PeWe: , dem kann ich mich nur anschließen!
[ Editiert von Callysta am 23.06.08 14:46 ]
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
ich habe schon einiges erkannt: daß ich z.B. Perfektionist bin und im Geschäft immer alles pefekt machen will was mir aber nicht gelingt. Daher ein großes Frustpotential. Aber selbst wenn ich klar mache daß ich nicht perfekt sein kann wurmt mich es wenn ich mein mir selbst auferlegetes Arbeitspensum nicht bewältige. Aber ich darf doch auch mal ein fauler Hund sein. Irgendwie habe ich immer ein schlechtes Gewissen ich hätte noch mehr arbeiten können. Dann (meine Mutter wohnt mit im Haus) der Konflikt zwischen meiner Mutter und meiner Frau. Da krieg ich dann das Genöle ab. Und zwar von beiden Seiten und ich muß sagen die Wahrheit liegt meist in der Mitte wobei meine Frau mit Ihrer Kritik schon recht hat.
So das reicht erst mal. Ich bin noch platt wegen des Entzugs. Habe immer wieder Schweißausbrüche und Unruhezustände. Ich werde heute abend 2 Doxepin einnehmen um wenigstens zu schlafen.
Du weist Du bist Alkoholiker, Du bist mitten drin im Entzug, der ja nicht mal so eben schwupp didupp gemeistert ist siehe Schweißausbruch und Unruhe. Du nimmst Tabletten zum schlafen, ja Hallo??? Warum gehst Du nicht zu Deinen Hausartzt und suchst Dir Hilfe?
Alle anderen Probleme die Du hast, die stell mal ganz nach hinten. Helfe Dir erstmal richtig trocken zu werden und das auch zu bleiben. Alles andere regelt sich dann irgendswie.
meinst Du zur Entgiftung oder zur Langzeit? Weil spätestens am Mittwoch ist es eigentlich vorbei mit den Entzugerscheinungen. Ich glaube nicht, daß mich ein Klinikentzug jetzt noch groß entlasten würde.
Die Frage ist was mache ich nach der Entgiftung? Die jetzigen Sachen wie SHG und Therapeut scheinen ja nicht zu greifen. Aber so ne Langzeit über 16 Wochen wollte ich wegen meiner Arbeitsstelle nicht durchführen. Außerdem habe ich genausoviele Alkoholiker die nach der Langzeit wieder rückfällig wurden kennengelernt wie solche die keine Langzeit machten. Es müßte mir doch wie es z.B. Minitiger vorgemacht hat auch ohne Langzeit gelingen?
ZitatAußerdem habe ich genausoviele Alkoholiker die nach der Langzeit wieder rückfällig wurden kennengelernt wie solche die keine Langzeit machten.
JEDER ist doch verschieden. Eine Garantie gibt es nicht. Ich bin nach 11 Jahren Trockenheit Rückfällig geworden. Nun gut es war eine Flasche Sekt..aber dennoch. Und ich hatte auch keine LZT. Ich hatte 2 Wochen Entgiftung + Ergo...danach SHG. In die SHG gehe ich heute noch.
DU musst entscheiden was DU möchtest, nicht was andere konnten und was nicht !!
ZitatAber so ne Langzeit über 16 Wochen wollte ich wegen meiner Arbeitsstelle nicht durchführen.
Warum nicht ?? Hast du schon mal versucht eine offenes gespräch mit Deinem AG zu suchen ?
LG UTA
Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.
meinst Du zur Entgiftung oder zur Langzeit? Weil spätestens am Mittwoch ist es eigentlich vorbei mit den Entzugerscheinungen. Ich glaube nicht, daß mich ein Klinikentzug jetzt noch groß entlasten würde.
Die Frage ist was mache ich nach der Entgiftung? Die jetzigen Sachen wie SHG und Therapeut scheinen ja nicht zu greifen. Aber so ne Langzeit über 16 Wochen wollte ich wegen meiner Arbeitsstelle nicht durchführen. Außerdem habe ich genausoviele Alkoholiker die nach der Langzeit wieder rückfällig wurden kennengelernt wie solche die keine Langzeit machten. Es müßte mir doch wie es z.B. Minitiger vorgemacht hat auch ohne Langzeit gelingen?
Tschüß Luke
Letztendlich zählt nur eins, der unbedingte Wille, alles zu unternehmen, um endlich von dem Gift wegzukommen. SHG hin, LZT her, das alles wird dir nicht helfen, wenn du nicht wirklich entschlossen bist. Die einen kapitulieren, die anderen entwickeln Hass auf Alkohol, nur ohne absoluten Willen sind alle Versuche zum Scheitern verurteilt. Was geht dir durch den Kopf, wenn du dir vorstellst, den Rest deines Lebens ohne Alk zu verbringen? Irgendwo noch ein Hintertürchen, irgendeine Ausnahme?
This is your life, and it's ending one minute at a time.
Hallo Luke! Kann nur vom mir reden und Dir sagen ich brauchte die Langzeittherapie um in Ruhe und fern von Arbeit und Familie endlich klarheit über meine damalige Situation zu bekommen. dort konnte ich mich nur auf mich konzentrieren und Wieder das Gefühl für meinen Körper und Geist zu bekommen.sogar essen und riechen(eine Blume)habe ich nüchtern und ohne alltäglichen Stress täglich neu und bewußt erlebt.Als ich ein Kind war habe ich oft im Gras gelegen und mir aus Wolken Figuren ausgedacht, in der Therapie habe ich das auch gemacht.War ein tolles Erlebnis für mich.Ohne Suff einfach klasse. Barbarella
:love3: Gib jedem Tag die Chance,der schönste Deines Lebens zu werden! :love3: