mit dem "moralischen Wohlfühlen" haben wir's ganz besonders. Ganz besonders die u. a. aus den 68ern hervorgegangenen sogenannten Gutmenschen. Die privaten und öffentlichen Moralapostel, die nach bewährten Rezepten in Feuilletons predigen und in den Kultursendungen herumtalken, die immer nur das Beste wollen. Sie fühlen sich bedeutend und besonders wohl und sie geben ihren Egotrip als Wohltat für die Menschheit aus. Und wir machen da selbstverständlich gerne mit, mit einfachen Floskeln wohlmeinender Gesinnung, u. a. "Ich habe auch den Aufruf >gegen Armut, >gegen Nazis >für den Frieden usw. unterschrieben und 10 Euro für die Welthungerhilfe gespendet. Und ich hab' mich mal ganz doll auch kollektiv entrüstet! Todesmutige Bekenntnisse von Gutmenschen. Na toll.
Ist das verwerflich? Nein.
Ich habe mal gelesen: Heuchelei sei eine >Primärtugend. Sie dient dem Überleben. Das "Ich" will bestimmen, das "Ich" will Diktator sein. Freud läßt schön grüßen.
Nun, wer ertappt und rügt eigentlich. Das sind IMHO überwiegend Menschen, die sich als Looser oder Opfer verstehen und sich als "beleidigte" Minderheit betrachten. Und natürlich jene, die sich als selbsternannte Bevollmächtigte jener begreifen.
Aber warum muß ich eigentlich so sein?
"Menschen miteinander gibt es nicht. Es gibt nur Menschen, die herrschen, und solche, die beherrscht werden." (Kurt Tucholsky, Autor)
Gut und Böse liegen nun mal sehr dicht beieinander und sind untrennbar miteinander verbunden. Shakespeare meint: Gut und Böse sind eine Sache des Denkens, nicht der Realität.
Das Böse wird nie verschwinden. Ganz im Gegenteil, je mehr emsig für das Gute gekämpft wird, je mehr wird auch ebenso emsig das Böse geschaffen. Ähnlich des chinesischen Yin-Yang-Symbol, das aussagt, das Schwarz und Weiß im gleichen Maße vorhanden sind.
Das Böse bleibt uns also treu, so sang auch die EAW: "Das Gute ist immer und überall." Das beruhigt.
"Gute Menschen reizen die Geduld - böse die Phantasie." (Oscar Wilde, Schriftsteller)
Der Dünkel, selbst gut und friedfertig zu sein, ernährt sich von der Illusion, das Böse sei anderswo. Diese Illusion muss immer wieder neu befeuert werden und wer sie beschwört oder auch sonstwie unterstützt, der ist gut.
Lass'ses doch einfach und versuche, das Böse hinzunehmen, so wie es ist, als festen Bestandteil des Lebens. Und das "Böse" kann auch gute Seiten haben, wie z. B. mehr fernsehen, weniger aufräumen, weniger Zeit mit der Familie verbringen und dafür mehr am PC sitzen, den Kuchen für die Gäste lieber selbst essen und nicht mehr bis Weihnachten warten, um sich mit den Verwandten zu streiten usw.
Als weiterführende Literatur empfehle ich: "Achtung, Gutmenschen!", von Dietmar Bittrich (rororo).
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
ZitatLass'es doch einfach und versuche, das Böse hinzunehmen, so wie es ist, als festen Bestandteil des Lebens.
das brauchst du hier keinem mehr sagen, das machen wir doch seit deiner Anmeldung
und ansonsten ist das wieder mal ein Gewäsch, dass an lauter " Pseudos" seinesgleichen sucht. In der Kategorie " mit vielen Worten" Stuss zu labern, bist du Mehrfachpreisträger