Herzlich willkommen (verspätet) und dass Du in die Gruppe gegangen bist, trotz deiner Ängste. Respekt! Du wirst sehen, dass die Sache mit dem Arzt auch nur halb so schlimm ist. Was du diese Woche alles angeleiert hast, ist ein erster, aber enorm wichtiger Schritt hin zu einem besseren Leben und weg von deinem besten Freund (schlimmsten Feind).
Grüsse
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
ich komme gerade vom Hausarzt...... Und bin auch so froh, dagewesen zu sein!
Er hat sich echt viel Zeit für mich genommen, kennt mich ja schon von kleinauf, und hat mich genauestens untersucht. Er meint, er traue mir einen ambulanten Entzug zu, aber auch erst, wenn die Ergebnisse der Blutwerte am Montag dasind. Meine körperliche Verfassung sei sehr gut, und da ich "nur" einmal die Woche - dann aber bis zum Filmriß - getrunken habe, sei eine ambulante Betreuung durchaus vertretbar. Aber wie gesagt, ich muß bis Montag warten. Allerdings hat er mir seine Notfallnummer gegeben und mir Diazepam verschrieben - aber nur für den äußersten Notfall, wenn ich Panik bekomme oder Angstzustände.
Ich warte also ab bis zur endgültigen Entscheidung am Montag. Die Worte meines Hausarztes waren, dass meine Abhängigkeit eher eine psychische ist.
Was hält Ihr davon? Ich persönlich habe mich sehr wohlgefühlt. Es ist 2 Tage her, dass ich Alkohol getrunken habe. Da ist kein Zittern oder sowas. Nur Gedanken wie: hoffentlich widerstehe ich dem Saufdruck, wie soll ich mich in Zukunft auf Parties verhalten (ihr glaubt es kaum, aber früher war ich DIE Skandalnudel auf Parties... peinlich), wie soll ich im Urlaub "Spaß haben" ohne Alkohol? Meine Gedanken geistern aber auch ständig noch bei der SHG gestern, und ich habe gesehen, dass diese Menschen es auch geschafft haben. Deren Worte, deren Definition vom Spaß am Leben gefällt mir. Ich habe meine Kraft immer nur zum Verstecken, Schämen, Saufen, Schlafen und Arbeiten "verschwendet". Es wird Zeit, den Mut aufzubringen, mich selbst zu fragen, was ich will und was Glück für mich ist. Denn auch nach 34 Jahren kann ich das noch nicht beantworten, außer mit ner Pulle intus im Rausch. Und das ist kein Leben. So, danke fürs Lesen dieses langen Beitrags. Es tut so gut, Dinge loswerden zu können, live wie auch hier im Forum.
[ Editiert von Metalwoman am 25.07.08 14:16 ]
Viele Grüße
Metalwoman
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. Lucius Annaeus Seneca
mihu
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.07.2008 14:17
#18 RE: Ich bin neu und weiß nicht, in welche Rubrik ;-)
ZitatGepostet von Metalwoman Nur Gedanken wie: hoffentlich widerstehe ich dem Saufdruck, wie soll ich mich in Zukunft auf Parties verhalten (ihr glaubt es kaum, aber früher war ich DIE Skandalnudel auf Parties... peinlich), wie soll ich im Urlaub "Spaß haben" ohne Alkohol?
Hallo Metalwoman,
nun, es ist die erste Zeit mit Sicherheit kein Spaziergang. Bei mir lief das damals einfach anders ab als bei den meisten hier, denn nach meiner Diagnose Leberzirrhose machte ich mir eher keine Gedanken mehr darüber, wie ich dem Saufdruck widerstehen kann, sondern wie ich aus dem gesundheitlichen Schlamassel einigermaßen gut wieder rauskomme. Also kann ich dir evtl. nur wenige Tipps geben. Ich bin jetzt über ein Jahr glücklich trocken und zufrieden mit meinem Leben, fühle mich besser als all die vielen Jahre zuvor. Es ist einfach ein neues Leben. Mir fiel es eigentlich sehr leicht, abstinent zu bleiben, keine SHG, keine Therapie, denn ich hatte den besten Grund, den man haben kann, um abstinent zu bleiben, ich wollte nämlich leben. Ich denke aber, du bist auf dem richtigen Weg. Dem Saufdruck kannst du entgegenwirken, indem du deinen Kopf mit positiven Dingen beschäftigst, oder irgendwas sportlich unternimmst, alles ist erlaubt, was dir die Gedanken an den Alk vertreibt. Nur nicht hinsetzen und die Hände in den Schoß legen. Die können nämlich ganz schön nervös werden, wenn sie plötzlich kein Glas mehr halten....Vielleicht fällt dir irgendwas ein, was du schon ewig wieder tun wolltest, aber wofür du dank der Trinkerei den Hintern nicht mehr hochbekommen hast. Auf Parties würde ich mich an deiner Stelle die nächste Zeit eher rar machen. Ausrede findet man immer. Geh es ganz entspannt an, mach dir nicht zu viele Gedanken. Und verbanne alles Alkoholische aus der Wohnung!
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
danke für die Tipps. Alkohol ist keiner mehr in der Wohnung. Auch nicht im Keller. Nirgends. Habe ich gestern weggeworfen. Das mit den Parties: da hast Du wohl recht. Oder ich mache mich einfach zum Fahrer der "Bagage", denn nachdem ich für meinen Führerschein so viele Dinge nach der Trunkenheitsfahrt tun mußte und sehr am Auto und am Autofahren hänge, ist dies ein gutes "Druckmittel" für mich und ich kann jederzeit verschwinden, wenn ich nicht mehr mag...
Viele Grüße
Metalwoman
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. Lucius Annaeus Seneca
würde aber mit den Parties am Anfang doch noch etwas warten. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste . Jedenfalls ist Beschäftigung gut, und wenn die Fenster dran glauben müssen
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
...naja, die stehen eh immer bereit. Eigentlich müßte ich das Putzen auch "kurieren". Außer den Fenstern - da hast Du nen wunden Punkt getroffen... Ich putze gerne, nur nicht die Fenster. Ich werds angehen ;-)
Viele Grüße
Metalwoman
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. Lucius Annaeus Seneca