Hallo! Wenn ich an meine Anfangsteit des Trockenseins denke, hatte ich das Gefühl für mich, daß auf meiner Stirn "Alkoholikerin" steht. Ich kam mir immer angegafft vor und bin lieber unter meine Wolldecke ( Panzer) um mit meinen Gefühlen klar zu kommen. Wie ich auf meine Kinder reagieren sollte, wusste ich am Anfang auch nicht. Heute ist mir so einfach damit klar zu kommen, aber es hat sehr lange gedauert. Jetzt bin ich stolz auf mich und mein Bekanntenkreis und Freunde können mich auch jederzeit zu diesem Abschnitt in meinem Leben ansprechen. Allen anderen die diesen Weg noch vor sich haben wünsche ich viel Kraft. LG Heike
jetzt bin ich 5 Tage alkfrei. Und mir wird immer klarer, wie gefährlich es war, was der Suff so anrichtet. Nicht nur die Gesundheit, auch die soziale Umwelt, die gesamte Sicht der Dinge, die Werte. Es wird kein einfacher Prozeß, meine Wertdefinition überhaupt zu finden. Vorher war ja alles egal, Hauptsache, ich habe am Wochenende meinen Alk bekommen. Und wenn ich mir so überlege, in wie vielen zig verschiedenen Supermärkten ich war, um nicht aufzufallen, welche Ausreden ich hatte an der Kasse (Grillparty - mit mir selbst; Geburtstag - mit mir selbst et cetera et cetera), versinke ich wieder in meiner Scham. Gleichzeitig ist ein neuer Wert für mich, die Welt klar zu sehen, alles zu nehmen, wie es ist, so hart es auch kommt. Nicht einfach, aber abends denke ich dann daran und darüber nach, wie ich was gemeistert habe oder auch "ins Klo gegriffen habe", ohne zum Alk zu greifen. Momentan halte ich mich von meinen Freunden ein wenig fern. Nicht wegen der Angst, sondern, um zu versuchen, mit mir selbst klarzukommen. Auch nicht einfach.
Viele Grüße
Metalwoman
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. Lucius Annaeus Seneca
in der Saufzeit haben wohl die meisten Dinge gemacht die sie nüchtern nie machen würden. Das gilt natürlich auch für mich. Meine Erfahrung dazu: Die Leute die mir wichtig waren (und sind) haben sehr bald bemerkt, dass es eine Veränderung bei mit gegeben hat. Und sie wussten auch den Grund. Unser Umfeld merkt viel mehr von unserer Sucht als wir annehmen. Nur traut sich keiner es anzusprechen. Diese Menschen haben mir Dummheiten und Peinlichkeiten gerne verziehen. Und die Betonköpfe die nichts merken wollten oder konnten haben selbst ein erhebliches Problem mit dem Alkohol. Auf den Umgang verzichte ich heute gerne.
Liebe Grüße Werner
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.