ich halte schon ein paar Tage ganz tapfer durch und habe eigentlich auch gar keine Entzugserscheinungen. Mein Hausarzt sagte heute morgen auch, Blutwerte seien gut, so dass ich weiter "ambulant" unter seiner Aufsicht entziehen kann.
Während dieser Tage kamen mir alle Dinge, alle Geschichten in den Sinn, die ich im Rausch veranstaltet hatte. Es ist mir alles so peinlich! Zum Teil kann ich den Leuten, die dabeiwaren, kaum noch begegnen, ohne mich zu schämen oder Angst vor ihren Urteilen zu haben. Damals war es mir logischerweise sowas von egal!
Hattet Ihr diese Gedanken auch so intensiv, diese Reue, die Scham und diese Angst vor Urteilen anderer? Es ist ein ganz übles Gefühl und bestärkt mich indirekt, durchzuhalten, da ich diese Situationen nie wieder erleben möchte. (Aber das ist natürlich nicht der einzige Grund für mich aufzuhören.)
Wie seid Ihr damit umgegangen?
Viele Grüße
Metalwoman
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. Lucius Annaeus Seneca
Metalwoman, von mir noch hier. Die Scham kenn ich auch noch zur Genüge... Inzwischen ist dieses Gefühl aber von "boah, ich muss nicht mehr trinken und bin frei" abgelöst worden. Ich war schon eine ganze Zeit trocken, da konnte ich mit den Leuten, bei denen ich mich am meisten geschämt habe, frei reden. Habe ihnen erzählt was mit mir los war und meistens haben sie verstanden und erkenne auch an, dass vieles anders geworden ist. Sei erst einmal ganz stolz auf dich dass du es angehst. Kümmere dich um dich und nicht um die anderen...Es findet sich alles mit der Zeit... Gruß Ruby
Hallo Metalwoman und auch von mir noch ein herzliches nachträglich!
Aus Zeitgründen zumindest jetzt nur kurz zu Deiner letzten Frage: es gibt hier im Forum --->KLICK bereits einen recht guten Thread, der dazupasst und Dich vor allem in Deiner (in meinen Augen völlig reichtigen) Sichtweise nur bestärken könnte.
Und ja - mir geht es genau wie Dir, immer noch, selbst nach Jahren macht die Erinnerung manchmal noch nen Bleiklumpen im Magen - und das ist auch gut so find ich.
Alles Gute weiterhin wünsch ich Dir und grüße lieb
IngMarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
guten morgen, naja, das war anfangs auch ein komisches gefühl für mich. mir war ja klar, dass eigentlich alle gemerkt haben mussten, wie ich drauf war.
habe mir kraft daraus gezogen, nun ja nichts mehr zu trinken und das auch offen zu zeigen.
geschämt habe ich mich eigentlich nicht, ich schaute von anfang an nach vorne, denn das was passiert war, konnte ich ja nicht mehr ändern.
vorwürfe aus meinem bekanntenkreis habe ich keine bekommen. die beäugten mich und nahmen mit wohlwollen meine veänderung wahr.
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
Hallo Metalwoman. auch ich kenne diese Gefühle, aber das vergeht. Wenn dein Umfeld feststellt das du es durchziehst mit dem trocken werden und bleiben wirst stattdessen viel Anerkennung bekommen. Also Kopf hoch, mach weiter und such dir vielleicht noch eine Gruppe. Viel Kraft weiterhin Elke
Bei mir kommt die Scham immer wieder hoch, wenn ich in ähnlichen Situationen bin oder sowas bei anderen erlebe - und ich finde das auf eine Art auch richtig wichtig, dass es nicht ganz in Vergessenheit gerät - das stabilisiert und unterstreicht immer wieder extrem deutlich, warum ich abstinent bleiben will.
Aber gerade zu beginn ist es am extremsten, Metalwoman, also mach' Dir keine Sorgen, das ist ein Teil der Verarbeitung und ging, glaube ich, nahezu jedem so!
LG Katrin
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Schuld und Schamgefühle können leicht zum Rückfall führen. In der Saufzeit habe ich mich bei vielen Menschen daneben benommen, viele verletzt.Die Schuld und Schamgefühle, schlechtes Gewissen das machmal hochkam, habe ich mit meinem Freund Alk verdrängt
Für dieses Verhalten, habe ich mich zu beginn meiner Trockenheit bei diesen Menschen entschuldigt, es war wichtig auch mir selbst verzeihen zu können.
Dazu benötigte ich aber eine Therapie, um mich selbst kennen zu lernen.( Wer bin ich und was WILL ich? :licht
danke für Eure Atworten und für den Link zum anderen Thread! Hat mir schon beim Lesen sehr viel geholfen. Ich bin seit letztem Donnerstag in einer SHG und werde zweimal in der Woche hingehen. Außerdem habe ich einen Termin bei der Suchtberatung.
Bin trotzdem weiterhin für jede Antwort dankbar, das gefühl, nicht alleine zu sein mit den ganzen Gedanken und den Problemen tut sehr gut.
Viele Grüße
Metalwoman
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. Lucius Annaeus Seneca
also, ich hatte keine großartigen Schamgefühle, nachdem ich aus dem KH kam. Ich hatte das Kapitel abgeschlossen und hab nach vorne gesehen. Ich hatte Jahre zuvor öfter Momente, in denen ich ich mich geschämt habe, vorallem vor mir selbst. Aber diese Altlasten schleppe ich in meinem neuen Leben nicht mehr mit mir rum. Sicher, es war auch in all der Zeit eigentlich nichts Weltbewegendes passiert, wofür ich mich so schämen mußte, daß das bis heute zu Recht noch andauern würde. Getrunken hab ich ja nur in meinen vier Wänden. Es waren höchstens hochgeistige Telefonate, bei denen ich mich am nächsten Morgen gefragt hab, was mich denn da wieder geritten hatte, daß ich da die volle Labertour abgezogen hab. Ich war da eben immer sehr mitteilungsbedürftig . Und seeehr philosphisch
Die einzige Scham, die mich verfolgt, ist die, daß ich mein Leben bis zu einem gewissen Grad nicht zu schätzen wußte und selbstzerstörerisch damit umgegangen bin.
Übrigens, sind die Fenster geputzt ?
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
schämen, nur ein wenig.... aber manchmal ganz viel, weil ich den Kindern das angetan habe. Kein Geld für Cola aber Wein im Kühlschrank. Mehr sag ich jetzt garnicht dazu.
Liebe Grüsse
Depri
Sorgen ertrinken nicht in Alkohol. Sie können schwimmen.
Weißt Du was Depri, meinen Respekt für Deine Ehrlichkeit.
Vergangenes kannst Du nicht mehr ändern, Du kannst nur Sorge dafür tragen, dass Du die gemachten Fehler nicht wiederholst!!!!
Erlebe es öfter,z.B. in der SHG, dort behaupten trockene Alkoholiker, es wäre, trotz der Sauferei alles in Butter gewesen, jedoch sind sie von ganz alleine d´rauf gekommen, etwas gegen ihre Sucht zu unternehmen.
Naja......
Lg Anja
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2: