Ich glaube, Madmax ist davon ausgegangen, dass man es als Neuling nicht packt, hier einen Avatar reizusetzten (und schon gar nicht als Frau). Deswegen kamen ihm Zweifel, ob deines echten Neuseins.
Willkommen hier, Jess.
Leider kann ich dir nicht viel sagen.... Sieht für mich so aus, als wenn du noch eine Weile weiter trinken musst. Denn selbst wenn man vom Alk lassen will, auch für den Rest des Lebens, gelingt das immer noch nicht einfach so. Geschweige, wenn man noch zweifelt.
Ist aber nur meine Erfahrung, sind auch schon Leute anders ausgestiegen, die haben einfach stur die ersten Schritte gemacht und sind dabei geblieben, um dann erst einige Zeit später festzustellen, dass es Klasse ohne ist.
Eins haben aber beide "Fraktionen" gemeinsam: Sie haben nicht mehr getrunken.
ZitatGepostet von Jess 72 Alkoholproblem zu reden ... a
ICH KANN MICH OHNE ALKOHOL EINFACH NICHT FÜHLEN .... Ich weiß einfach nicht wer ich bin .. ich baue auch oft Mist wenn ich am Wochenende weg gehe ... und habe dann immer ein super schlechtes Gewissen ... und sage mir jetzt ist Schluß, aber ich mache mir nur was vor ...
Danke, Jess
Hallo Jess,
vielleicht fühlst du mit Alk , dass falsche?
Vielleicht hast du mehr als ein Problem?
erstmal
Schaue dich hier um un du wirst feststellen, dass du nicht die einzige bist.
Ich habe erst nach einem Tiefpunkt die Suchtberatung aufgesucht. Aber das war damals gut... Taue dich doch, dass auch zu machen und dann wirst du sehen, was die dir sagen. So per Internet ist das schwierig...
Ich habe meine Gefühle erst wieder kennen gelernt, als ich trocken war...
ZitatGepostet von Jess 72 Das Problem ist, das ich mir ein Leben ohne Alkohol schlecht vorstellen kann, aber weiß, das ich so auch nicht weiter machen kann.
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ICH KANN MICH OHNE ALKOHOL EINFACH NICHT FÜHLEN .... Ich weiß einfach nicht wer ich bin ..
Hallo Jess!
In Deinem Eingangspost erkenne ich mich selbst wieder. Bevor ich vor 4 1/2 Jahren trocken wurde, konnte ich mir ein Leben ohne Alkohol auch nicht vorstellen. Ich vegetierte trinkend dahin, war aber überzeugt, dass mein Leben sich durch den Verzicht auf Alk in keiner Weise positiv verändern würde. Schließlich war ich mittlerweile sicher, ein depressiver und trauriger Mensch zu sein, dem nur der Alk ein bischen Freude brachte...
Als ich sowohl körperlich wie seelisch am Tiefpunkt angelangt war, als ich einfach nicht mehr mit Alk kämpfen wollte, als die Skepsis gegenüber einem Leben ohne Alk schließlich kleiner war, als die Angst vor dem Leben bzw. eher dem Tod mit Alk, erlebte ich eine riesengroße Überraschung.
Je länger ich abstinent blieb, desto intensiver konnte ich mich fühlen und wahrnehmen. Ich erlebte mich ungefiltert traurig ( z.B. beim Tod meiner Eltern ), aber ich lernte, dass ich diese Traurigkeit aushalten konnte, und sah stets auch wieder Licht am Ende des Tunnels. Und alles Schöne, wie Glück, Verliebtsein etc. konnte ich endlich auch wieder ganz tief und echt fühlen, ohne den Blick durch einen Alkoholnebel...
Und daher behaupte ich für mich: Ich konnte mich erst trocken wieder richtig fühlen!
Das Problem ist, dass man dieses wunderbare Ziel während der nassen Zeit nicht erkennen kann, nicht glaubt, dass sich die Trockenheit lohnt.
Ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung heraus Mut machen, dass der Weg es wert ist, gegangen zu werden. Von Dir! Damit Du Dich wieder fühlen kannst! Ganz echt! Ganz authentisch! Ganz Jess!
Herzlich
und alles Gute!
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Hallo Jess auch von mir willkommen hier. Kann das was der Fant geschrieben hat auch nur bestätigen. Kann mir vorstellen, dass du mit deinem Lebensweg die Verbindung zu dir ziemlich verloren hast? Ich kann mich an Ähnliches erinnern. Wollte nur funktionieren, hatte kaum Zugang zu meinen Gefühlen.... Wenn ich dann angetrunken auf dem Sofa einen traurigen Film gesehen habe, konnte ich wenigstens heulen wie ein Schlosshund. Damals dachte ich, wenigstens habe ich Gefühle unter Alk. Stimmte aber nicht, das war einfach nur schnödes Selbstmitleid bei mir. Heute, nüchtern weiß ich was Gefühle sind. Sie sind nicht immer schön aber sie sind unverfälscht. Ich kann sie aushalten und sie bringen mich nicht um. Leben ist das, pures Leben. Hoffe, du findest den Punkt, deine Angst vor dem Leben zu überwinden. Wünsche dir viel Kraft dafür. Gruß Ruby
ich bin einJahr älter als Du, war allerdings schon bei der dreifachen Menge Sekt (3 -4 in 24 Stunden, immer eine als Reserve eingeplant, damit ich überhaupt funktionieren konnte. Wobei ich das erste Glas meist wieder ausgespuckt habe).
Ich dachte auch lange, ich könne nicht ohne Alk leben und war super verzweifelt - aber das ist es ja, was einem das Gehirn in dem Zustand vorgaukelt - daher ist es wichtig, erstmal da raus zu kommen. Bei mir ging das am Ende nur in einer Klinik - ich hatte immer unglaubliche Angst davor, aber das erwies sich als absolut unbegründet.
Du bist betreut, lernst Leute kennen, denen es genauso geht wie Dir, Entzugserscheinungen werden mit Medikamenten verhindert und du kannst langsam klar werden.
Such' Dir Hilfe, in einer Klinik oder Suchtberatung - Du wirst feststellen, dass Dir dort sehr viel Verständis entgegen gebracht wird. Nur Mut!
LG Katrin
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
oh, da haste was in den falschen hals gekriegt. ich wollte dich jetzt nicht irgendwie beleidigen. aber wenn ich mir vorstelle 4 flaschen sekt zu trinken - das muss dir ja aus den ohren rausgekommen sein. also, wenn du dich angegriffen fühlst, sorry, war echt nicht meine absicht.
Nein ist ja okay, Funkel . Und das Zeugs kam auch wieder aus - nur (zum Glück) nicht durch die Ohren. Und lecker war das schon lange nicht mehr - mir war beim 'Plopp' schon speiübel...
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
ZitatICH KANN MICH OHNE ALKOHOL EINFACH NICHT FÜHLEN .... Ich weiß einfach nicht wer ich bin .. ich baue auch oft Mist wenn ich am Wochenende weg gehe ... und habe dann immer ein super schlechtes Gewissen ... und sage mir jetzt ist Schluß, aber ich mache mir nur was vor ...
Ja, so erging es mir auch...nur Mist habe ich nicht gebaut, weil ich immer fein allein zu Hause getrunken habe. Aber fühlen konnte ich ohne Alkohol auch nichts.
Lange habe ich so rumgeeiert und dann doch die Notbremse gezogen. Es hat lange gedauert bis ich gelernt habe, auch ohne Alkohol Gefühle zuzulassen. Der Weg war steinig und hart, und nur mit Hilfe eines Psychologen habe ich es geschafft.
Heute nach 11 Jahren besuche ich immer noch eine SHG und es soll auch so bleiben.
Wenn Du es wirklich willst, dann schaffst Du es auch. Glaub an Dich. Suche eine Suchtberatungsstelle auf und spreche mit Deinem Hausarzt über Dein Problem. Man wird Dir mit Sicherheit helfen...und es tut garnicht weh !
Viel Glück für Dich ...und der letzte Satz vom Elefantino ist einfach Klasse geschrieben...der sagt alles
LG UTA
Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.
Ich wünschte, ich hätte vor ein paar Jahren den hier bereits viel zitierten Satz "ich kann mich ohne Alk nicht fühlen" formulieren und mich damit an irgend jemanden - oder auch dieses Board hier - wenden können. Mir wäre viel ungelebtes Leben erspart geblieben
Genau so habe ich's empfunden - ich glaubte, mich ohne Alk nicht fühlen zu können - nur in Worte konnte ich es nicht fassen, und zum Bitten um Hilfe ging es mir wohl noch nicht schlecht genug.
Jahrelang bin ich rumgeeiert, gesoffen, Schuldgefühle gehabt, mir vorgenommen, aufzuhören, Saufpausen eingelegt und erwartet, dass es mir dann SOFORT besser geht - aber es ging mir nicht besser. Depressive Zustände, über lange Jahre weggesoffen statt bearbeitet, kommen nun mal zum Vorschein, wenn der Alk wegbleibt. Irgendwann kam es also wieder, dieses taube Gefühl, dieses Nichts-Empfinden am Körper und an der Seele, das erstarrte Gesicht, die kreisenden Gedanken - und ich trank, um mich wieder zu "fühlen".
Erst mit Unterstützung und Hilfe und nach einem letzten, gehörigen Auf-die-Schnauze-Fallen gelang es mir, dieses Nicht-Fühlen auch mal auszuhalten, ein, zwei Tage, auch mal mehr - es geht vorbei! Dazwischen scheint immer öfter und immer länger die Sonne, so intensiv und klar, dass es anfängt Spaß zu machen, nüchtern zu sein - und diese Sonnentage geben auch die Kraft, Nebeltage durchzustehen.
Seit zwei Jahren bin ich nun abstinent, und ich fühle mich besser als je unter Alk.
Pack's an! sole
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim