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Saufnix  
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Dieses Thema hat 24 Antworten
und wurde 1.737 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Seiten 1 | 2
Kleinerfuchs Offline



Beiträge: 3.729

29.09.2008 19:39
RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Huhu

Ich hab schon wieder eine Frischlingsfrage; wie funktioniert ihr -in konkreten Belastungssituationen und/oder dauerhaft- ohne Alk?
Mit Funktionieren meine ich weitermachen, auch wenns schwerfällt oder kaum möglich ist durch irgendwelche Umstände.

Ich hab hier schon desöfteren gelesen "unter Alk hab ich funktioniert". Das ging mir ebenso, zwar mit diversen Ausfallerscheinungen, aber die wurden dann eben auch weggesoffen

Zur Zeit merke ich, daß ich immer und immer wieder an meine Grenzen stosse und dabei manchmal über diese Grenzen hinauskomme, psychisch und psychisch.

Durch diese chaotische Trennungssituation läuft mein leben immer noch in völlig ungeordneten Bahnen, und ich steh jetzt im 4. Monat vor immer neuen Herausforderungen, von denen ich meine, sie langsam nicht mehr bewältigen zu können.

Bin inzwischen so erschöpft, daß ich ne Woche lang am Stück schlafen könnte. Und ich stell mir die Frage, wie kann ich mein Funktionieren überhaupt noch gewährleisten? Ich hab Angst, daß mir die Kontrolle entgleitet, in jeder Beziehung -ausser meiner *eigentlichen* Beziehung, die ist davon vollkommen ausgenommen und eine ganz grosse Stütze für mich , es geht ganz allein um meine momentane Lebenssituation als Alleinerziehende, Fast- Frischabstinente und Rheumatikerin.

Ich hab soviel Kraft für diese Trennung gebraucht, und eigentlich auch dafür,dabei immer mich selbst im Blick zu behalten, um früh genug Gefährdungsmomente zu erkennen und dagegen anzuarbeiten, und jetzt sind die Widerstände immer noch so gross. Ich habe permanent das Gefühl, am Burn- out vorbeizuschrammen.

Scheint sich wohl um die nächste Abstinenz- Lernaufgabe zu handeln, was habt ihr gemacht, als Alk in solchen Fällen als "Schmiermittel" wegfiel? Ich kann ja nicht alles laufen lassen, und Saufen fällt als Option ja mal ganz aus. Nur mir fehlt inzwischen der drive, um überhaupt noch irgendwas vernünftig anzugehen

Ich seh mich weiterhin in keiner Weise als rückfallgefährdet, ich habe nur heute überlegt, was ich eigentlich früher in solchen Situationenen gemacht habe, und die Antwort war "Saufen und dann weitermachen"....und jetzt muss (und will, nicht zu vergessen)ich eben ohne Saufen weitermachen, weiß spontan nur noch nicht wie, augenscheinlich fehlen mir da noch ein paar Strategien.

Ich könnte mir mal wieder ne Liste machen mit all den zu erledigenden Dingen, nur weiß ich gerade gar nicht wo ich noch die Nerven hernehmen soll, die dann auch wirklich zu erledigen

Fällt jemandem dazu was ein?

LG, Britta


genaro Offline




Beiträge: 5.488

29.09.2008 19:48
#2 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Hoi Britta,

Du hast auch wirklich ein Mammutprogramm durchgezogen bisher, für Dich......

und für Deine drei Buben.

der dritte Bub ist Dein Noch-Männe, so wie es mir scheint.

Wie wär´s, wenn Göga mal ne längere Zeit Urlaub und die kids nimmt, damit DU mal wieder bissi Batterie aufladen kannst?

Ich wäre nach Deinem Pensum jedenfalls fix und alle, hätte es wohl gar nicht "fehlerfrei" (trocken) soweit gedingelt gekriegt.

aaaalso: dickes Lob und meinen großen Respekt vor Dir.

und Dich selbst loben? wie sieht es damit aus?

ich wünsch Dir was,



günter

Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

29.09.2008 20:02
#3 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Kleinerfuchs
und ich steh jetzt im 4. Monat vor immer neuen Herausforderungen, von denen ich meine, sie langsam nicht mehr bewältigen zu können.



bei welcher dieser Herausforderungen würde Deine Welt untergehen, wenn Du sie einfach liegen lässt? Ich meine, gesetzt den Fall, Du kippst mal um, geht das Leben doch trotzdem irgendwie weiter..also wirst Du dir auch vorher mal nen Freiraum schaffen können.

Will sagen, rigoros Prioritäten setzen. Und Ausruhen hat manchmal Priorität eins, dafür hast Du vielleicht früher was zu trinken gebraucht, um überhaupt nen Anlass zum Pausieren zu haben..aber das geht auch ohne.


Kleinerfuchs Offline



Beiträge: 3.729

29.09.2008 20:26
#4 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von minitiger2

Will sagen, rigoros Prioritäten setzen. Und Ausruhen hat manchmal Priorität eins, dafür hast Du vielleicht früher was zu trinken gebraucht, um überhaupt nen Anlass zum Pausieren zu haben..aber das geht auch ohne.




Das ist ein guter Gedankenansatz, der hat mich nämlich direkt zu der Feststellung gebracht, daß ich mit Alk überhaupt nicht wirklich funktioniert habe, sondern eher meinte, zu funktionieren.

Ich glaube der Punkt ist eher, daß ich mir jetzt nicht mehr gnädig die ganzen krummen Wege, nicht erledigten Sachen usw. direkt mit aus dem Blickfeld saufe, sondern daß ich sie jetzt sehe.

Faktisch bewältige ich zur Zeit wesentlich mehr als in den letzten ca. 2 Jahren meiner Sauferei, und ich arbeite jetzt auch genaugenommen die aus der Zeit liegengebliebenen Sachen mit ab, und das "Pensum" meines Mannes ja auch.

Und darum scheints mir, als würde plötzlich nix mehr gehen ...dabei geht wesentlich mehr als vor 5 Monaten. Hm, ich denke mal, die Zeit, die ich früher mit Trinken verbracht habe, quasi als bewusste Pausen einzusetzen, wäre gar nicht übel...jetzt zur Zeit hab ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich nichts mache -oder wie jetzt gerade saufnixe- das hatte ich trinkend nicht, das wurde quasi mit weggesoffen.

@ Günter, der dritte Bube ist ein recht niedliches kleines blondes Mädchen

Der Ex hat jetzt seit einigen Tagen ne Freundin, so daß ich hoffe, die Sorgepflicht für den Buben endgültig an jemanden los zu sein, der bessere Nerven hat als ich und sich allgemein zuständiger fühlt

Ich hatte ihn bereits gefragt wegen Urlaub, das geht leider nicht, er hat in diesem Jahr keinen mehr, er hatte in diesem Jahr bis kurz vor der Trennung einige Prüfungen, für die er den ganzen Jahresurlaub auf den Kopf gehauen hat. Nächstes Jahr wieder Aber immerhin nimmt er die Kids von Donnerstag Abend bis Sonntag, dann hab ich ein wenig frei und kann meine Batterien nochmal in angenehmer, blaurüsseliger Gesellschaft aufladen.

Selbst Loben ist für mich bissi schwierig, manchmal bin ich aber auch in der Tat schon recht zufrieden mit mir. Oft aber auch nicht

Danke Dir übrigens

LG, Britta


Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.071

29.09.2008 20:38
#5 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Hi Britta ,

leider - oder besser, leider nicht - kann ich dir nicht mehr sagen, wie's damals bei mir war.

Wenn ich mich heute schlapp und überfordert fühle, dann geb' ich dem Gefühl nach .
Das entspricht wohl dem mitigerschen Ansatz .

Im übrigen glaub' ich auch, dass du in letzter - und damit in ziemlich kurzer Zeit - so einiges gedingelt hast. Also mit ruhigem Gewissen der 'Schwäche' nachgeben und .


Liebe Grüße
Werner - schon wieder

----------------------------------------------------------------
It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

29.09.2008 21:06
#6 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Kleinerfuchs
[

Selbst Loben ist für mich bissi schwierig,[/sub]





Tja Britta,

dann muss ich das Loben wohl mal übernehmen. Denn schließlich erlebe ich ja mit, wieviel Du schon auf die Reihe gebracht hast, seit Du den Alk stehengelassen hast.

Dieses schlechte Gewissen kannte ich auch, wenn ich mir damals frischabstinent beim Aufarbeiten der "Altlasten" eine Pause gönnte. Ich war immer der Meinung, ich müsste noch mehr schaffen. Das ist nicht ungefährlich, denn wenn man den Berg von Unerledigtem immer in seiner Gesamtheit ansieht, kann man leicht verzagen und den Mut verlieren. Mir hat damals geholfen, mir für jeden Tag etwas vorzunehmen, was realistisch auch an diesem Tag zu bewältigen war. Das war überschaubar, und ich habe es dann auch geschafft, damit zufrieden zu sein, und in der freien Zeit etwas zu tun, was mir Freude macht. Denn das brauchte ich ebenso dringend. Stück für Stück wurde der "Berg" kleiner und meine Zufriedenheit und mein Selbstvertrauen wuchsen.

Also, Fazit:

Entspannung und Abschalten halte ich - ebenso wie der MT - für ganz wichtig!

Und ich werde weiterhin, wie schon am Wochenende, alles dafür tun, dass Du auch mal abschalten und entspannen kannst!


Dein Chris

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

29.09.2008 21:09
#7 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

hallo britta,
meine situation ist ja deiner nicht unähnlich. und ich muss sagen, ich ruh mich wirklich aus, wenn mir danach ist. ich brauch das und es tut mir einfach gut. und danach gehts auch wieder weiter, das weiß ich. du musst dringendst deine akkus rechtzeitig aufladen und nicht warten, bis gar nix mehr geht.

funkelsternchen


fitti Offline




Beiträge: 2.444

30.09.2008 04:16
#8 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Britta
Auch mal fünfe grade sein lassen half mir.
Wem nützt es wenn du nur eine zeit lang rackerst und danach auf die nase fällst (bei fant geht das wohl)spass bei seite,vieleicht hilft aber auch ein unparteicher partner zum reden.
mir hat auch dies geholfen und dieser mir sagte was ich alles bis jetzt erreicht habe, schaffen viele nicht aus ihrer sauffase
Auch für mich zu aczeptieren ,es gibt grenzen .
Was nicht geht -geht halt nicht .
"Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten."

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

30.09.2008 05:00
#9 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

hallo britta

miniteger hat recht, setz prioritäten und du selber kommst nach gaaanz oben!!!
nimm dir deine auszeiten,egal wie turbolent der tag ist.
versuche dir da wo es geht hilfe zu hohlen.
gebe aufgaben ganz oder teilweis ab, muß ja nicht für immer sein.
geb zu das du dich überfordert fühlst, oft reicht das schon für ein hilfsangebot aus.
einige dinge kannst du bestimmt auch nach hinten verschieben und ein paar tage liegen lassen.

kann dir nur aus eigener erfahrung sagen das ich mich in meiner trinkzeit auch ständig überfordert hab und funktionieren mußte, heute weiß ich das ich nicht genug um hilfe gebeten hab, auch selber nicht zugeben wollte das ich überfordert war, betrachtete das als markel, so was gibt man nicht zu!

du hast schon so viel geschaft, kannst zu recht, mächtig stolz auf dich sein, weißt das du andere wege als alk gehen kannst(das zeigt schon allein deine post!)
denke du bist auf dem besten weg die situation zu meistern!

wünsch dir das du schnell lösungswege für dich findest, die kraft dazu hast du

lg, mary

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

30.09.2008 05:00
#10 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

hallo britta

miniteger hat recht, setz prioritäten und du selber kommst nach gaaanz oben!!!
nimm dir deine auszeiten,egal wie turbolent der tag ist.
versuche dir da wo es geht hilfe zu hohlen.
gebe aufgaben ganz oder teilweis ab, muß ja nicht für immer sein.
geb zu das du dich überfordert fühlst, oft reicht das schon für ein hilfsangebot aus.
einige dinge kannst du bestimmt auch nach hinten verschieben und ein paar tage liegen lassen.

kann dir nur aus eigener erfahrung sagen das ich mich in meiner trinkzeit auch ständig überfordert hab und funktionieren mußte, heute weiß ich das ich nicht genug um hilfe gebeten hab, auch selber nicht zugeben wollte das ich überfordert war, betrachtete das als markel, so was gibt man nicht zu!

du hast schon so viel geschaft, kannst zu recht, mächtig stolz auf dich sein, weißt das du andere wege als alk gehen kannst(das zeigt schon allein deine post!)
denke du bist auf dem besten weg die situation zu meistern!

wünsch dir das du schnell lösungswege für dich findest, die kraft dazu hast du

lg, mary

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

30.09.2008 05:03
#11 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

laaaacht......

doppelt gemoppelt hält besser
bin halt ein genie am PC
sorry

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


genaro Offline




Beiträge: 5.488

30.09.2008 07:31
#12 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Hilft mir grad, dieser Faden hier.
Danke.

Ich neige immer noch dazu, mich selbst zu überfordern, zu vielem zu sagen: "Ja, mach ich", obwohl ich es gar nicht will und muss.
Dazu kommen noch die Aufgaben, die ich verschoben habe, aber halt doch selbst zu tun habe, womit ich mir dann die Situationen selber schaffe,
in denen die zu erledigenden Dinge mir vorkommen wie das Karakorum aus Ameisen-Perspektive.

Ich denk, das ist auch noch unverarbeitete Suchtstruktur bei mir,
mit der ich mir immer noch unbewusst ein Bein stellen will....

Mir hilft da, genau aufzupassen, was ich mir selbst auflade - das schon abscannen: ist es wichtig? ist es dringend? ist es beides?

und dabei gleich aussortieren. Und auch mal NEIN zu sagen, wo ich früher automatisch: "ja, mach ich" gesagt habe.

Und eben die Pausen bewusst nehmen, wie mt das so schön geschrieben hat.
Wie gestern: da war ich völlig zufrieden und müde um neun im Bett und habe durchgeschlafen.
Schön.

Gutes Gelingen gewünscht,

günter

Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus


Bea60 Offline




Beiträge: 2.439

30.09.2008 08:28
#13 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Guten Morgen Britta,

es wurde hier ja schon öfter geschrieben und ich schließe mich an.
Wenn ich an meine Grenzen komme, ziehe ich die Bremse. Dann lasse ich Haushalt und alles liegen und auf der Arbeit gehts dann auch mal einen Gang langsamer (ist bei mir zum Glück möglich).
Jede Überschreitung meiner Grenzen bringt mich in Gefahr.

Wie minitiger sagt: Prioritäten setzen - und an erster Stelle Dich und Deine Gesundheit stellen.

Lieber Gruß
Beate


Adda Offline




Beiträge: 850

30.09.2008 08:29
#14 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Moin Britta

Mich hats in letzter Zeit zweimal verrissen, weil ich meine Grenzen aufs äußerste missachtet habe. Da hat sich was verselbständigt und ich konnte nicht mehr auhören, „schnell“ zu machen, wohl in der Hoffnung, meine Ängste und den Fortgang der Dinge damit kontrollieren zu können. Ich stand derart unter Druck, doch es ist mir nicht gelungen, auch nur ein klein wenig Dampf abzulassen, ich konnte noch nicht mal weinen, obwohl ich „eigentlich“ recht nah am Wasser gebaut bin und mir auch in schönen Situationen schnell Tränen kommen.

Letzten Winter war es richtig krass. Das ging so lange, bis mein Körper die weiße Fahne schwenkte. Ich wusste wohl, was los ist, und konnte es doch nicht (los-)lassen, mich nicht fallen lassen. Inzwischen ein wenig auf Abstand "ernte" ich jetzt die psychischen Früchte daraus.

Das ganze fühlt sich für mich an wie „trockener Rückfall“. Tunnelblick, Distanzverlust, nix galt mehr nebenher, nix ging mir mehr ein, Gefühle waren weg.

Saufdruck hatte ich nicht, habe, wie ja schon geschrieben, mich mit Kaffee gedopt und mit Schoko belohnt.

Ich konnt da lange nicht hingucken, dieses wie „auf anderer Ebene" hyper-agieren macht mir Angst. Ich hatte die Kontrolle darüber verloren.

Dabei kenne ich solche Extremsituationen auch von früher, nur hab ich da noch getrunken und mich damit „auf Level“ gehalten, sprich: beim Funktionieren, unreflektiert, und mich mit Alk schein-erholt, um wenigstens kurz mal Abstand zu bekommen, vom Problem und auch von mir. Und scheinbar konnt ich das dann besser wegstecken, weil ich dann wirklich mal ne Pause bekam und den Kopfkreisel mal anhalten konnte.

Scheinbar kann ich das bisher nicht, ohne Alk. Ich habe es bisher nicht gelernt, abzuschalten und kann mir für mich nur schwerlich vorstellen, daß - wenn’s ein Problem gibt, das mich richtig anpackt - dies dann mal für nen Moment ruhen zu lassen. Irgendwie hauts mir da innerlich die Beine weg und den Kopf so voll, daß ich alles andere vergesse, mich inklusive, und von Erholung weiß ich dann grad noch, wie man´s schreibt.

Das hätt ich nicht gedacht, aber nu gut, die erste lange Zeit meiner Abstinenz war für mich äußerst ruhig, war alles einigermaßen im Lot. Isses jetzt nicht mehr, und auch, wenn’s Entwarnung gab, in beruflicher und gesundheitlicher Hinsicht, verspür ich jetzt kaum Erleichterung, sondern bin deutlich erschöpft und ehrlich platt, wie schlecht ich nach wie vor mit mir umgehe.

Inzwischen geht’s mir was besser, ich versuche mich in Langsamkeit, auch wenn’s brennt und mir mein Körper in dem Moment was ganz anderes sagt. Erstaunlicherweise hab ich seitdem viel mehr Zeit, wenn auch immer noch nicht ganz meine Ruhe gefunden.

Mein Fazit: Ich geh´ nochmal zur Therapie, um das zu Lernen und um vielleicht dahinterschauen zu können, was mich da bis aufs Letzte antreibt. Hab bereits mit der Ärztin gesprochen und bin nu dabei, mir einen Ersttermin zu beschaffen.

Ist wohl nicht wirklich Hilfe, was ich da schreib, aber vielleicht „Negativ-Beispiel“ für Missachtung der eigenen Grenzen und des mir selbst was solange in die Tasche erzählen, bis ich auf der Nase liege, statt rechtzeitig Stop zu sagen.

Ich finds gut, wie Du reflektierst und auf Dich achtest .

Gruß von Adda :hallo1seit 2 Wochen Koffein-frei )

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Lass Dich nicht gehen - geh selbst. (M. Bentrup)


StellaLuna Offline




Beiträge: 3.582

30.09.2008 08:32
#15 RE: Funktionieren Zitat · Antworten

Hallo Britta,

oh, wie sehr ist mir diese Probelamatik bekannt, zieht sie sich schon Jahre durch mein Leben und nun endlich langsam zur Lösung.


Ich habe begriffen, dass ich meine Situation (MS-Fatigue-Syndrom) mit grossem Haus inkl. 4 Kindern akzeptiere. Je mehr ich mich gegen meine Aufgaben, die ich ja freiwillig zu übernehmen entschieden habe, sträube, desto mehr Kraftaufwand braucht's.

Ganz wichtig mittlerweile für mich:

a) Priotitäten setzen

b) Aufgaben delegieren

c) Auszeiten nehmen

Meine Kids sind nun auch in einem Alter, indem sie keine Rundumdieuhrbetreuung mehr nötig haben und ich kannt ganz klar formulieren, was mir gut tut, was für mich nötig ist, damit es mir weiterhin gut ergeht und der Laden läuft.
Meine Aus-und Kraftzeiten beschränken sich auf Momente, in denen ich mich in mein eigenes Zimmer zurückziehe, sei es mal zum Saufnixen, zum Muckehören, zum Teetrinken bei Kerzenschein und gutem Wohlfühlduft oder zum Telefonieren mit mir liebgewonnenen Menschen. Ganz beliebig veränderbar und situationenabhängig.

Ein Luxus, den ich mir gönne, ist meine Putzfee, die mir einmal wöchetnlich einen Grossteil der Grundreinigung abnimmt.

Früher habe ich mir einen Abend 'Auszeit/Saufzeit' gegönnt, in der Annahme, das wäre der Urlaub vom Alltag. Was hat mir die Sucht, ich mir selbst vorgegaugelt, um diesen Faden nicht zu unterbrechen.

Schon hatte ich auch sofort die Entschuldigung für den Tag danach parat, um mich auf dem Sofa auszuruhen.

Meine Stategie geht mittlerweile ganz gut, meistens zumnidest.

Soweit von mir meine bewährten und erprobten Tricks aus einem Haus voller Lebendigkeit, Leben, Freude, Arbeit, und auch Seeleninseln.

Lieben Gruss
Patricia

•✿•ڿڰۣ✿• J E T Z T •✿•ڿڰۣ✿•


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