Ich meinte mit dem hohen ross nicht deine vergangenheit, nicht rückfall und so, nein , die art wie du hier und heute galoppierst ist doch recht verwegen. Wenn das so für dich stimmig ist - ok., für mich stellt sich besonders deine betrachtungsweise einer der unzähligen Maxtreads doch etwas anders dar. Du bist ja gut durchtherapiert, vom leben arg gezeichnet und hast somit gleich erkannt, wo hier was im argen liegt. Respekt! - kann nicht jeder.
ich sehe das so zur Zeit meines ersten Entzuges,meiner ersten Therapie war ich (und das nicht bildlich gesprochen )ein schüchternen Bübchen ohne jegliches Selbstvertrauen.
Meine Therapie hat mich ein ganz klein wenig in die Richtung geschubst etwas mehr zu werden. Im Anschluss hatte ich einige schöne Zeiten aber auch sehr viele Niederlagen zu verzeichnen. Diese Niederlagen waren jetzt aber nicht mit dem Suff verknüpft. Aus diesen habe ich aber immer wieder gelernt und ich bin im endeffekt immer wieder an diesen gewachsen.
Ich habe jede einzelne dieser Niederlagen genutzt um aus diesen zu lernen ich habe nicht nur gemerkt das war mist das darfst du nicht wieder tun sondern analysiert woran lag es auf welche verschiedenen Wegen kann ich es in Zukunft vermeiden diesen oder einen auch nur ähnlichen Fehler zu wiederholen.
Wirklich gelernt habe ich das meiste aus Fehlern. Einen guten Mentor in meinem Leben hatte ich so gut wie nie. Daher bin ich eher jemand der so fast schon analytisch denkt und sich normalerweise zur Sicherheit gerne bildlich gesagt noch einen Gürtel zu den Hosenträgern nimmt.
Aber wie man sieht niemand wird fehlerfrei sein und werden. Ich bin der Überzeugung auch aus meinem Fehler Rückfall gelernt zu haben aber ich bin nicht so arrogant zu sagen es wird mich niemals mehr treffen können. Denn ich gehe fest davon aus wenn ich wirklich glauben würde mich kriegt der Alk nie wieder in meinem Leben rum, dann hat er mich noch heute.
In meiner Umgebung gab es auch während der gesamten trockenen Zeit Alkohol. Mein Besuch konnte gerne trinken das hat mich nicht angetriggert ich bin durch die Discos gezogen und habe mir bei so manchem gedacht boah so bist du durch die Gegend gezogen. Mann ist das Geil das alles so klar und deutlich mitzubekommen während viele andere am nächsten Tag gar nicht mehr wissen wo sie waren.
So soll es wieder werden. Ich will wieder das ganze Leben voll aufnehmen. Alle Farben, alle Gerüche,alle Geschmäcker alles ohne eine Nebelwand vor den Augen,ohne das der Fusel mir den Geruch und Geschmack nimmt.
Am heutigem Tage war ich voll Platt als zwei unserer Kinder mir sagten das Sie es sehr schön fanden das wir alle zusammen zu abend gegessen haben.Man mir stand fast die Pisse in den Augen. Das war noch ein Anschub für mich.
Aber nun gut. Ich schreibe schon wieder Romane und sollte so langsam ins Bett.
soooo, der Doc hat grünes Licht zur Heimentgiftung gegeben. Meine Frau soll ihn nochmal aufsuchen weil es seine Bedingung ist das sie auch auf mich achtet. Ich soll mich alle zwei Tage dort melden wenn es mir gut geht. Wenn nicht sofort. Seine Handynummer habe ich bekommen und etwas für den Mineralhaushalt des Körpers. Weitere Medikamente bekomme ich nur wenn ich Beschwerden bekomme.
Er möchte mich nicht auf andere eventuelle "Zukünftige" Suchtmittel setzten.
Da ich ansonsten körperlich ganz Fit bin gibt es einen komplett Check erst demnächst. Heute war erst mal nur ein kurzer Kreislauf Check angesagt und ein gutes Gespräch. Er gab mir noch eine Rufnummer unter welcher ich mit einem Bekannten von Ihm ( trockener Alkoholiker ) Kontakt aufnehmen konnte und dort bekomme ich heute abend eine private SHG genannt. ( Die örtliche "offizielle" habe ich hier ja schon mal beschrieben.Das ist ein Stammtisch nasser und keine wirkliche SHG )
Alles weitere wird erst geregelt wenn ich die nächsten 10 Tage trocken bleibe. Er möchte sehen das ich das was ich vorhabe wirklich durchziehe.
Nach unserem Gespräch ( ca 1Std (es waren 10Min im Terminplaner die Patienten nach mir waren schon sehr unruhig )) teilte er mir aber mit wenn ich so entschlossen wie ich es jetzt bin an meinen Plänen festhalte traut er mir den Erfolg zu.
ich wehre mich nicht so sehr dagegen wie es vllt. den Anschein hat.
Ich habe bereits vor knapp 20 Jahren eine 6 Monatige stationäre hinter mir. Ich muss im Nachhinein sagen das war nichts für mich. Das ist jetzt zwar etwas kurz und pauschal geschrieben aber so habe ich es aufgenommen. Ich habe von dort kaum etwas mitnehmen können. Ich war damals in der Klinik am Hellweg in Oerlinghausen und fand sowohl die Gruppen als auch die Einzelgespräche ziemlich daneben.Kaum Inhalte, kaum ein Interesse der Therapeuten. Wesentlich bessere und produktivere Gespräche hatte ich im privatem Kreis mit "ehemaligen".
Die Klinik war für mich eher eine Einrichtung zur Überwachung der Abstinenz und Beschäftigung um vom Konsum abzuhalten.
Diese Zeit in der stationären war für mich lediglich vom Alk möglichst fern gehalten zu werden und mehr hinderlich als nützlich.
Evtl.lag es aber auch daran das meine Abhängigkeit dort mehrfach angezweifelt wurde. Einzelgespräche hatte ich dort ganze 3 Stück. In den Gruppenstunden ging es immer wieder nur um Streitereien unter Patienten z.B.das Fernsehprogramm oder den Nachmittagskaffee.
Vielleicht kannst Du nun meine Zweifel an einer Stationären Therapie verstehen. In der Ambulanten bzw der shg kann ich diese nach meinen Bedürfnissen Ergänzen.
Der Doc meinte auch das er solche Erfahrungen nur sehr selten zu hören bekommt es aber wohl kein Einzelfall sei.
Ich habe bereits vor knapp 20 Jahren eine 6 Monatige stationäre hinter mir.
......... Diese Zei t in der stationären war für mich lediglich vom Alk möglichst fern gehalten zu werden und mehr hinderlich als nützlich.
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Vielleicht kannst Du nun meine Zweifel an einer Stationären Therapie verstehen. In der Ambulanten bzw der shg kann ich diese nach meinen Bedürfnissen Ergänzen.
euer dudeldum
[ Editiert von dudeldum am 06.10.08 14:57 ]
Hi,
und ich kann nur sagen, dass es bei mir komplett anders war. Keine beschäftigungstherapie, Gespräche um das Thema. (Wobei das auch von der Güte der Gruppe zum Zeitpunkt der Diskussion abhängt) Wie gesagt, ich möchte diese 8 Wochen nicht missen, ich und andere Menschen haben dort viel über Sucht etc. gelernt.
Ich denke halt wie Inessi, vor 20 jahren wurde anders therapiert. Außerdem bist du anders geworden und auch deien Suchtgrundlagen haben sich geändert.
Aber immerhin hat Dich die stationäre Therapie doch etliche Jährchen trockengehalten, oder sehe ich das falsch? Und vor zwanzig Jahren... meine Güte, in der Zwischenzeit hat sich soviel auf diesem Suchtgebiet getan.Ein Therapieplatz kostet in der Regel für 16 Wochen 37.000€uro, warum übernehmen die Kostenträger diese Maßnahme???Weil sie den meisten Erfolg verspricht, zusammen mit dem regelmäßigen "Besuch" der SHG. Bei uns in der Gruppe heißt es:Wenn es dir schlecht geht, geh in die Gruppe und wenn es dir gut geht, renn in die Gruppe! und da ist was Wahres dran, denn gerade wennes einem so richtig gut geht möchte man der ganzen Sache noch das "Sahnehäubchen" verpassen, deshalb ACHTUNG-AUFPASSEN!
Aber, dudeldum,da hast Du ja was Gutes für Dich heute erreicht und gerade das Gespräch mit Deinem Arzt hat sicher dazu beigetragen.
Ein schönes gemeinsames Abendessen heute mit Deiner Familie!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
hallo dudeldum und willkommen hier. Ich habe hier in der Diakonie eine ambulante Thera gemacht. Über fast zwei Jahr mit Einzel- und auch Gruppensitzungen. War keine leichte Zeit, aber hat gut funktioniert. Ist auf alle Fälle ein Weg der gangbar ist, vor allem wenn du eben nicht aus deinem Leben "gerissen" werden willst. Lieben Gruß Ruby
ZitatGepostet von Ruby Ich habe hier in der Diakonie eine ambulante Thera gemacht. Über fast zwei Jahr mit Einzel- und auch Gruppensitzungen. War keine leichte Zeit, aber hat gut funktioniert. Ist auf alle Fälle ein Weg der gangbar ist, vor allem wenn du eben nicht aus deinem Leben "gerissen" werden willst. Lieben Gruß Ruby[/b]
Schöner Beitrag. Endlich mal keine Schwarzmalerei, wenn man aus ganz persönlichen Gründen keine LZT diskutieren will, sondern ambulante Hilfe aus der Sucht sucht. Die passende Einrichtung wird er nach der Entgiftung mit der Suchtberatung schon finden.
ich bin eben nicht der Meinung das stationäre der einzig gangbare Weg ist. Denn ich komme wesentlich besser damit Klar im realem Leben zu bleiben. Denn das reale Leben findet in der stationären doch gar nicht statt.
Mag sein das sich in 20 Jahren etwas geändert hat.Einige Dinge können sich aber gar nicht geändert haben und daher will ich den Weg der Stationären eben nicht gehen.
Ich bin mit meinem Statement voll auf Deiner Seite und empfand es ein wenig befremdlich, das die versammelte Schar der gutmeinenden Amateurhelfer wie die Heuschrecken über Dich herfielen, um Dir auf Gedeih und Verderb eine LZT aufzudrücken. Ich bin selbst seit 4 Monaten aus meiner LZT zurück, fand das auch ok, habe aber dennoch die persönlichen Aspekte Deiner Wahl zu respektieren. Du erbatest Hilfe in Sachen "ambulante Therapieeinrichtung" und wolltest keine Hommage an die LZT hervorrufen.
Daher waren einige gut gemeinte Ratschläge am Thema vorbei und, in dem Sinne, ein Griff ins Klo.
ZitatGepostet von Jakolli ...und empfand es ein wenig befremdlich, das die versammelte Schar der gutmeinenden Amateurhelfer wie die Heuschrecken über Dich herfielen, um Dir auf Gedeih und Verderb eine LZT aufzudrücken.
...Du erbatest Hilfe in Sachen "ambulante Therapieeinrichtung" und wolltest keine Hommage an die LZT hervorrufen.
Und ich bin über deine Wertung erstaunt @Jakolli. Auch ziemlich genervt über so Typen wie dich, die das Haar in der Suppe suchen, um grundsätzlich vermeintlichen virtuellen Gegnern Kontra zu geben.
"Versammelte Schar" stimmt ja nun überhaupt nicht. "auf Gedeih und Verderb eine LZT aufzudrücken" auch nicht.
Letztendlich muss jede(r) für sich selbst entscheiden, ob LZT oder ambulante Suchttherapie.
jemand, der durch eine stationäre LZT trocken geworden / geblieben ist, wird natürlich diese Form empfehlen. Genau wie derjenige der eine ambulante Suchttherapie gewählt hatte und zufrieden damit war und blieb, von dieser Möglichkeit überzeugt ist.
Auch mir war es damals wichtig, im realen Leben zu bleiben. Die Hilfe einer ambulanten Suchttherapie war für mich der richtige Weg.
Meine Frage / Bemerkung nach einer möglichen Veränderung nach 20 Jahren sollte nur bewirken, dass du evtl mal genauer hinschaust (z.B. in Beiträgen von saufnixen mit dem LZT-Weg), was heute im Vergleich zu damals sich in der stationären LZT verändert hat.