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Saufnix  
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Dieses Thema hat 12 Antworten
und wurde 1.602 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
DanielBBG Offline



Beiträge: 2

25.11.2008 10:16
RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

Hallo!

Ich hab mich gestern hier angemeldet. Vorher hab ich mich schon einige Tage hier im Forum umgesehen. Ich bin 33 Jahre alt, Student, männlich und komme aus der Nähe von Berlin.

Leider bin ich noch nicht trocken und ich trinke zur Zeit auch sehr heftig und rund um die Uhr. Am 1. Dezember, also in 7 Tagen beginnt meine (erste) stationäre Entgiftung...

Den ersten Kontakt zum Alkohol hatte ich schon in ganz früher Kindheit. Ich bin mit chronischer Bronchitis auf die Welt gekommen und ich möchte meinen, in den Hustentropfen war ganz ordentlich was drin. Zusätzlich hab ich manchmal, wenn grade nichts anderes im Haus war, den Hustensaft von meinem Vater eingenommen und der hatte auch 15%, wenn ich mich recht erinner.

So mit 12-13 Jahren hab ich dann, ab und zu mal, mir von der Hausbar meiner Eltern was abgezapft und mir dann alles zusammengemischt (Kamikaze - hatte ich im TV gesehen). Zusätzlich haben meine zwei besten Kumpels und ich uns das erste mal im Supermarkt Bier gekauft (vor der Schule). Ich war erst erstaunt, dass wir das wir das Bier so problemlos kaufen konnten, aber die Verkäuferin hatte wohl Stress. Weiterhin lebte ich in einer Garnisonsstadt und in den Läden der Roten Armee konnten wir in dem Alter auch schon hochprozentiges kaufen, was wir für Partys auch gemacht haben.

Ebenfalls mit 13 begann mein Leben sich zu verändern, ich war das erste mal (unglücklich) verliebt und in der Rückschau denke ich heute, dass ich schon damals ein Problem mit Depressionen hatte. Ich landete dann auch für einige Jahre in der Gothicszene und da war ja nun Alkohol an der Tagesordnung. Zusätzlich habe ich mitbekommen, dass ich anscheinend für Rauschmittel, aller Art, eine besondere Vorliebe habe. Es war ja noch vor der Wende und somit waren mir die heute so üblichen illegalen Drogen nicht bekannt und auch nicht zugänglich. Ich hab dann allerdings das Schnüffeln von Tetrachlormethan (Chloroform) entdeckt. Das gabs bei uns in jeder Drogerie für schlappe 75 Pfennig die Flasche. Das ging dann soweit, dass ich eines Tages mit dem Krankenwagen zu meinen Eltern gebracht wurde. Das gab natürlich richtig Ärger und somit wendete ich mich wieder eher dem Alkohol zu.

Meine Schulzeit beendete ich dann kurz nach der Wende und ich trank dann schon täglich. Ich hab dann in einem anderen Ort eine Lehre angefangen und war in einem Internat untergebracht. Diese neue Freiheit nutzte ich dann auch um viel mehr zu trinken und auch wieder zu schnüffeln. Das "gute" alte Zeug gabs ja nun nicht mehr so einfach, aber ich fand Alternativen. Mein Alkoholkonsum steigerte sich bis auf nen halben Kasten Bier und eine Flasche Wodka am Tag. Das lief so ca. ein 3/4 Jahr lang. Dann lernte ich eine neue Freundin kennen und sie brachte mich dann zum aufhören.

Nun dauerte es nicht lange und ich hatte meine nächste tägliche Droge - Kiffen. Meine damalige Freundin und ich entdeckten dann auch die Technoszene. Wir haben alles genommen, was wir bekommen konnten, außer Heroin, davor hatten wir zu großen Respekt. Die Beziehung währte dreieinhalb Jahre, dann wurde ich verlassen und damit begann ein neues, ätzendes Leben.

Ich versank total in Depressionen. Als ich meinen Vater eines Tages in Berlin traf, organisierte er sofort einen Termin bei einer ehemaligen Mitschülerin von ihm, die Psychaterin war. Damit begann meine Odyssee durch Therapien, die nun mittlerwelie 13 Jahre anhält. Ich bekam sofort Medikamente und eine Therapie. Das lief aber nicht gut. Es dauerte, bis ich einen Therapeuten fand, mit dem ich gut klargekommen bin. Dort blieb ich dann einige Jahre in Behandlung. In dieser Zeit trank ich fast keinen Alkohol. Ich war in meinem Bekanntenkreis dafür bekannt, dass ich so gut wie nichts trinke, aber dafür eben täglich kiffe.

Ich brauchte ungelogen 5 Jahre um über die gescheiterte Beziehung hinweg zu kommen. Zu dieser Zeit machte ich auf dem 2. Bildungsweg mein Abitur. Das war der bisher größte Erfolg in meinem Leben. Den Abschluss machte ich als 2. Bester und ich freute mich riesig aufs Studium.

Beim Studium lief alles schief! Ich kann das jetzt nicht alles aufschreiben, aber die Kurzform ist so:

1) Angefangen Physik zu studieren
2) nach einem Semester aufgegeben, wegen Depressionen - Ein Jahr Therapien, Medikamente usw.
3) Ein neuer Versuch Physik zu studieren
4) siehe 2.
5) Fachwechsel zu Geoökologie (sehr schlechte Entscheidung) - ich war ja immer noch total depressiv und so waren das 2 Jahre, die einfach verschwendet waren
6) Ich erfahre, dass ich wieder zur Physik zurück wechseln kann *Juhu*
7) Im Sommersemester 2006 erneut den Versuch gestartet Physik zu studieren

So, nun erstmal mit dem Kiffen aufgehört. Nicht, weil ich das wirklich wollte - es war einfach so, dass es mir zu nervig war ständig irgendwo hinzufahren, um mir was zu besorgen.

Das 1. Semester lief sehr gut. Ich hatte angefangen (fast) jeden Abend eine Flasche Wein zu trinken, während ich meinen Uni-Kram machte. Zum Jahreswechsel 06/07 war ich in einer emotionalen Krise. Meine Urgroßeltern, bei denen ich zum Teil aufgewachsen bin, starben. Mein Opa erlit einen Schlaganfall und sitzt seit dem im Rollstuhl. Naja, das waren nicht grade rosige Zeiten für mich. Und ausgerechnet dann passierte etwas...

Ich hatte mich verliebt! Seit über 10 Jahren hat es das erste mal ein Mensch geschafft mich derart zu fesseln. Das blöde daran war nur, dass ich SIE eigentlich garnicht kannte. Wir studieren zusammen, aber mehr nicht. Ausserdem war ich mir sehr sicher, dass ich bei ihr Null Chancen habe. So wurde aus der einen Flasche Wein am Abend mehr.

Ich freundete mich mit IHR an und wir begannen zusammen zu arbeiten. Es war eine sehr schöne Zeit. Da ich mit meinen Depressionen nicht klar kam begann ich wieder eine Therapie (+Medikamente). Diese Freundschaft überstand einige Krisen, so auch die Frage "Bist du verliebt?" ihrerseits. Es war einfach sehr schön! Mein Alkoholkonsum war nun so bei 2 Flaschen Wein am Abend angekommen und war auch oft Thema in dieser Freundschaft.

Und dann passierte es...

Am 20.6. erhielt ich von IHR eine e-mail, die alles beendete. Somit folgten Zeiten des hemmungslosen Trinkens. Ich hoffte über die Sommersemesterferien etwas Abstand zu gewinnen. Als wir uns dann am 30.9. auf einer Geburtstagsfeier trafen war klar, dass ich KEINEN Abstand gewinnen konnte. Leider war auch von IHRER Seite kein bisschen Veränderung zu sehen. SIE war also immer noch sehr Distanziert, wenn nicht sogar genervt von mir. Ich weiß bis heute nicht, wie sich innerhalb weniger Tage der Zustand von "Ich mag dich sehr, sehr gern" zu - hmm ,was weiß ich ... Hass!? - ändern kann. Also nach dem 30.9. brach alles zusammen. Seit dem trinke ich, was ich bekommen kann. Ich kann auch einfach nicht aufhören, da ich viel zu viel Angst vor den Depressionen hab. Ich hab dann erstmal ein neues Medikament bekommen, Kriesenintervention und nun steht halt die Entgiftung an.

Ich hoffe ich komm da raus.

Grüße an alle!


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

25.11.2008 10:44
#2 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

Hallo, Daniel und ein herzliches Willkommen hier im Forum!

Danke für Deinen Beitrag, der mich auch ganz schön betroffen gemacht hat.
Staune das Du "erst" jetzt eine Entgiftung machst, Du bist doch sicher schon länger wegen Depressionen in Behandlung,hat denn keiner der Therapeuten mit Dir über Dein Suchtproblem gesprochen,oder hattest Du ein offenes Gespräch gescheut?
Was hat Dich gerade jetzt veranlaßt Deine erste Entgiftung zu machen?
Würde Dir zu folgendem raten:
1. Entgiftung machen
2. Selbsthilfegruppe
3. Langzeittherapie (stationär o. ambulant), obwohl ich persönlich die stationäre Therapie bevorzuge, Du kannst den Antrag für eine AEB schon während Deiner Entgiftung stellen (zusammen mit dem Sozialarbeiter)

Denke, dies sind erst mal die wichtigsten Punkte für Dich, die es "anzugehen" gilt.

LG, M

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

25.11.2008 11:06
#3 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

hallo daniel,
willkommen an board und ich wünsch dir, dass du jetzt endlich aus dem suchtkarussell aussteigen kannst.

funkelsternchen


Lauralisja Offline




Beiträge: 1.674

25.11.2008 11:27
#4 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

Hey Daniel,

herzlich willkommen hier

Gut das Du das Übel endlich an der Wurzel packst und entgiften willst. Oft sind Depressionen Alkohol/Drogen-bedingt, und selbst wenn die Ursache woanders liegt, nur clean einzudämmen.Probleme, egal welcher Art, lassen sich am besten trocken lösen.

Schön das Du Dich auf den Weg machst.
Uta


Wo hast Du vor zu entgiften?

"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!" Selma Lagerlöf


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

25.11.2008 11:40
#5 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten


fitti Offline




Beiträge: 2.444

25.11.2008 11:56
#6 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von DanielBBG
Hallo!




Ich hoffe ich komm da raus.

Grüße an alle!


Willkommen.
Hoffen allein wird dir nichts nützen,du mußt schon was dafür tun.

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


Yonka Offline




Beiträge: 2.822

25.11.2008 11:58
#7 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

Jau, fitti brigt es mal wieder prägnant auf den Punkt

Herzlich Willkommen und eine gute Zeit hier auf dem Board!

Dagmar

„Ein Psychotherapeut ist ein Mann, der dem Vogel, den andere haben, das Sprechen beibringt.“

Wolfgang Gruner


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

25.11.2008 12:01
#8 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

hallo und willkommen daniel

deine geschichte macht betroffen, ich meine aber einen roten faden erkennen zu können. zuerst mal, was war eher da, die sucht oder die depresionen ( das huhn oder das ei ) denke das geht hand in hand und gehört sehr oft zusammen. ich wundere mich auch wie septembersonne, das deine therapeuten nicht über sucht mit dir gesprochen haben.
könnte es sein ( roter faden ) das du zum einen bewustseins veränderten substanzen schon früh als legetimen weg für dich sahst, also als normales verhalten und deshalb die gefahr unterschäzt hast?
zum anderen ist mir aufgefallen das du dein wohlbefinden sehr von anderen personen abhänig machst. ob freundin, freunde, großeltern und so weiter.bricht da was weg oder klappt nicht wie erhofft, singst du wieder einen schritt tiefer.
das ist oft so, bei vielen abhängigen, aber wenn man sich das bewust macht kann man daran arbeiten.
du hast eine menge baustellen aber scheinbar auch die einsicht und den willen daran zu arbeiten
ich wünsche dir das du die richtigen wege für dich findest und sie auch gehst!

lieber gruß, mary

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


grufti Offline




Beiträge: 3.769

25.11.2008 17:18
#9 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

Hallo DanielBBG,

Herzlich willkommen hier!

"Am 1. Dezember, also in 7 Tagen beginnt meine (erste) stationäre Entgiftung..."

Ein guter Entschluss! Bei mir war die Entgiftung der wirkliche Beginn des Aufhörens. Allerdings mit anschliessender Therapie, SHG etc...


An deinem Post sind mir folgende Sätze in's Auge gestochen:

"Ich bin mit chronischer Bronchitis auf die Welt gekommen und ich möchte meinen, in den Hustentropfen war ganz ordentlich was drin. Zusätzlich hab ich manchmal, wenn grade nichts anderes im Haus war, den Hustensaft von meinem Vater eingenommen und der hatte auch 15%, wenn ich mich recht erinner."

Klar, bei der Vorgeschichte konntest du ja nur Alki werden.


"Zusätzlich habe ich mitbekommen, dass ich anscheinend für Rauschmittel, aller Art, eine besondere Vorliebe habe."

Das schreibst du so, wie " habe ich mitbekommen, dass ich blaue Augen habe, oder 1,80 Meter groß bin", wie eine Eigenschaft, die man nun mal hat (und natürlich auch ausleben muss)


"Die Beziehung währte dreieinhalb Jahre, dann wurde ich verlassen und damit begann ein neues, ätzendes Leben."

Das ist nicht zwangsläufig so, dass am Ende einer Beziehung das Leben ätzend wird.


"Ich hatte angefangen (fast) jeden Abend eine Flasche Wein zu trinken, während ich meinen Uni-Kram machte. Zum Jahreswechsel 06/07 war ich in einer emotionalen Krise. Meine Urgroßeltern, bei denen ich zum Teil aufgewachsen bin, starben. Mein Opa erlit einen Schlaganfall und sitzt seit dem im Rollstuhl. Naja, das waren nicht grade rosige Zeiten für mich."

Ich finde, die Zeit ist für deinen Opa noch viel weniger rosig. Und dass Urgroßeltern sterben, gehört zum Leben dazu.


"Am 20.6. erhielt ich von IHR eine e-mail, die alles beendete. Somit folgten Zeiten des hemmungslosen Trinkens."

Der Satz ist ganz bezeichnend, vor allem das Wort "Somit"


Verstehst du, was ich meine?

Ich finde, der Beitrag enthält mehr oder nur Erklärungen, warum du trinken musst. Aber es bist ja immer du selbst, der zur Flasche greift.

Bitte nimm mir nicht übel, dass ich das gleich in meiner ersten Antwort so direkt schreibe, aber ich war früher auch so drauf wie du und habe eine ganze Weile länger gebraucht, bis ich geschnallt habe, dass die ewige Selbstmitleidstour mich irgendwann in's Grab bringt. Diese Erkenntnis war ein ganz wesentlicher Aspekt bei mir zum Trockenwerden. Und vielleicht kapierst du's ja früher, ich wünsch es dir wirklich.

Engiften und dann das zarte Pflänzchen der Trockenheit hegen und pflegen mit professioneller Hilfe, dann wird's was...

Alles Gute!

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


Juma63 Offline




Beiträge: 2.638

25.11.2008 18:38
#10 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

Hallo DanielBBG und im Saufnix!

Nachdem ich Deinen Beitrag gelesen hatte, kam mir spontan der Gedanke, dass jetzt nur noch die Frage fehlt:

"Jetzt könnt ihr bestimmt verstehen, warum ich saufe, nicht wahr?! Wenn ich keinen Grund hab, wer dann?"

Du hast einen guten Schreibstil und ich hatte beim Lesen beinahe das Gefühl, einen Roman zu lesen. Dramaturgisch wirklich gut sind so Dinge wie:

Zitat
Und dann passierte es...





Nee, jetzt mal ehrlich. Ich glaube, dass jeder Alkoholiker einmal dachte, dass er die ärmste Sau überhaupt ist. Mir ging es auch so und ich hielt es für mehr als gerechtfertigt, mir mein Leben schön, bzw. erträglich zu saufen.

Bei genauerer, rückblickender Betrachtung sehe ich es heute so, dass ich durch mein Trinkverhalten zu irgendeinem Zeitpunkt in die Abhängigkeit gerutscht bin und dann mein Umfeld, meinen Exmann, meine Gesundheit, schlichtweg alles, was mein Leben so an persönlichen Katastrophen hergab, für meine Sauferei verantwortlich machte. Bezeichnenderweise trank ich zum Schluss auch, wenn etwas Positives geschah, weil, dann hatte ich es mir ja schließlich verdient.

Worauf es letztlich hinausläuft, ist:

Es gibt keinen Grund, zu saufen!

Seit ich trocken bin, gab es einige Situationen, in denen ich mich früher mit ein paar Flaschen ruhiggestellt hätte. Bloß nicht denken, fühlen, leiden oder gar aktiv werden.... Trinken war ja um so vieles leichter.

Das ich mir damit den letzten Rest Selbstachtung und auch Selbstbestimmung genommen habe, ist mir GsD noch rechtzeitig klar geworden.

Heute geh ich aus jeder - ohne Alkohol - gemeisterten Situation ein wenig (manchmal auch ein bisschen mehr:zwinker1 als Sieger hervor. Ich mache nicht immer alles richtig, aber auch nicht mehr so viel falsch, weil ich meine Entscheidungen bewusst treffen kann.

Da braucht's auch keine Schuldigen mehr. Ich trage die Verantwortung für mein Tun und Lassen selbst.

Ich wünsche Dir Erfolg beim Einstieg in den Ausstieg!

LG,

Sabine

Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:




Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick


DanielBBG Offline



Beiträge: 2

26.11.2008 12:57
#11 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

Hallo!

Ich freu mich, dass ihr euch meinen Text durchgelesen habt.

@septembersonne

Ich habe die Suchtthematik bei meinen Therapien immer gescheut. Erst seit ca. eineinhalb Jahren gehe damit offener um und erst seit Oktober gestehe ich mir ein, dass dieses Problem sehr ernst ist. Ich dachte immer, dass ich das schon allein schaffe, wenns mir mit den Depressionen wieder besser geht. Ich glaube bei mir ist es so, wie ich es auch schon öfters im Internet gelesen habe - Ich musste erst ganz unten sein um zu erkennen, dass ich das alleine nicht schaffen kann.

Die Entgiftung steht ja nun an und über eine SHG hab ich auch schon oft nachgedacht. Ich hoffe, dass ich um eine stationöre LZT rumkomme, da ich meine Hoffnung noch nicht aufgegeben habe mein Studium zu beenden. Zusätzlich steht bei mir auch demnächst eine Psychoanalyse auf dem Plan. Das sollen dann woch 3 Sitzungen pro Woche sein und es soll sich über 3 Jahre erstrecken. Also werde ich wohl sehr mit Zeitmangel zu tun haben, aber erstmal sehen, was die 2 Wochen jetzt bringen.

@Lauralisja

Die Entgiftung mache ich im Klinikum "Ernst von Bergman" in Potsdam. In der Aussenstelle "In der Aue". Das ist eine Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.

@fitti

Ja, ich weiß, dass da sehr viel auf mich zukommen wird. Ich kanns mir aber noch garnicht vorstellen.

@Mary61

Genau das hat meine Suchtberaterin auch angesprochen. Ich persönlich glaube, dass zuerst die Depressionen da waren, aber sicher bin ich mir da nicht. Ich denke, dass ich in meiner anstehenden Psychoanalyse darüber mehr erfahre.

@grufti

Ich glaube, ich verstehe was du meinst.

@Juma63

Du hast recht. Ich war gestern in einem Tief und ich habe vielleicht versucht Verständnis zu bekommen, aber es ist mir klar, dass es keine Entschuldigung für die Trinkerei gibt. Ich möchte jetzt lernen, wie ich mein Leben ohne Drogen meistern kann. Um diesen Wunsch zu äußern hab ich recht lange gebraucht. Ich WILL das ändern und ich hoffe die Entgiftung ist der erste richtige Schritt dazu.

Vielen Dank an alle für die Antworten!


ulliulli Offline



Beiträge: 1.026

26.11.2008 12:59
#12 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

hi danielbbg,

bei mir war die entgiftung auch der start zur trockenheit.

jedoch reicht die entgiftung alleine nicht. die therapie öffnete mir die augen und die shg-besuche halten meine sinne und sensoren i.s. alkohol wach.

wird für dich ein langer weg, der lohnt sich aber!!

grüsse, ulli

"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile.
Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)


Juma63 Offline




Beiträge: 2.638

26.11.2008 20:43
#13 RE: Ich bin nun auch hier und so war es bei mir... Zitat · Antworten

Hey Daniel!

Zitat
Ich WILL das ändern und ich hoffe die Entgiftung ist der erste richtige Schritt dazu.



So passt es.

Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

Du hast Dich auf den Weg gemacht und wenn Du Dein Ziel - ohne Drogen zu leben - konsequent verfolgst, wird es Dir allmählich immer besser gehen. Garantiert.

LG,

Sabine

Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:




Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick


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