Da steht weder was davon drin, wie bedeutend dieser Weg ist noch welche (allgemeine) Bedeutung in dem Ziel steckt.
Und dieser Weg (=Ziel) muß auch nichts großartiges sein, hinter dem du 'herjagen' müßtest. Hauptsache, der Weg bringt dir (und nur dir allein) 'innere Zufriedenheit'. Wenn's jemand anderem (zufällig) auch noch gefällt, dann schadet's natürlich auch nicht.
Das mag ich noch etwas anders formulieren, bzw ergänzen ...
Viele Wege (und Ziele) entstehen beim Gehen.
Es ist eine große Herausforderung, sich auf sich selbst einzulassen - und spannend allemal
Auf die Kapitulation bezogen, heißt das für mich, vordergründig nur das Ziel zu haben, die nächsten 24 Stunden nix zu trinken. Das war die Richtung, in die es ging. Loslaufen und erst mal "nur" aushalten und aktiv hinschauen, was geschieht, während das Selbstvertrauen proportional zu der 24-Stunden-Ansammlung wächst. Was sich auf dieser Grundlage an individuellen Lebensgestaltungsmöglichkeiten offenbart und entwickelt, gibt Sicherheit und Perspektive.
Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
ZitatGepostet von Latina Achja, noch was: Werner regte die Frage an: Wofür lebst du eigentlich?
Da weiß ich ja mal GAR keine Antwort darauf. Wie würdet Ihr das für Euch beantworten? Habt Ihr da konkrete Vorstellungen???
hi latina,
das ist natürlich eine frage, die sich hoffentlich jeder mal stellt und auch immer wieder neu überdenkt.
für mich habe ich da schon (irgendwie) konkrete vorstellungen. mein gesamtziel ist, daß ich mir irgendwann sagen kann, mein leben war lebenswert und hat einen sinn gehabt. doch was ist nun der sinn. da sind wir wieder bei der sinn-...ähm sehnsucht.
für mich macht mein leben anscheinend einen sinn, wenn ich anderen helfen kann, etwas für mehr gerechtigkeit und respekt tun kann und der nachwelt etwas sinnvolles *gg* hinterlassen kann, denn das tut mir gut und damit fühle ich mich wohl. natürlich sind meine beiträge noch nicht meine angestrebte hinterlassenschaft *sfg*...aber auch sie sind ein teil davon. aber die weltrettungspläne sind ja laufend in arbeit.
sonnige grüße und mal ein paar gerechtigkeitskärtchen für all and free mihu
Ja, ich habe fürchterliche Angst vor einem Leben ganz ohne Alk. Immer klar zu sein, immer auf der "gleichen" Bewußtseinsebene, nie mehr dieses tiefe "Entspannungs- und Erleichterungsgefühl" zu haben, wenn die Dinge auf mich einprasseln Oder daß es ganz einfach nur fad und langweilig sein könnte.. Ich denke, die meisten hier verstehen genau, was ich meine.
Ich weiß nicht was an diesen Leben toll ist was du führst du bist nicht mehr selbstbestimmt dich dirgiert doch der Alkohol.Was ist daran so aufregend ständig dafür zusorgen das der Stoff in ausreichender Menge da ist,die leeren Flaschen zu entsorgen und dann noch der ständige Kater??? was ist daran so toll und aufregend? Gefühle,wissen was man den Tag vorher getan hat,erlebt hat, einfach nur das Leben pur mit klaren Kopf zu erleben hat viele ebenen und Facetten.Ich mußte auch erst wieder lernen damit umzugehen und an anderen dinge genuss zufinden.Doch das hat mein Leben wesentlich reicher gemacht,das konnte der Alk nicht bieten.Ich will nicht mehr so leben wie du. Natürlich muß ich auch mit Sorgen und all den anderen Dingen umgehen.Aber das ist Leben pur und aufregend. ICH LEBE SELBSTBESTIMMT
ZitatGepostet von moni214 Aber das ist Leben pur und aufregend. ICH LEBE SELBSTBESTIMMT[/b]
Wenn ich bedenke, dass du erst vor wenigen Stunden einen 1a-Touchdown hingelegt hast, amüsiert mich dein Pathos eher...
Das hier hast du in deinem Rückfall-Thread geschrieben: Ich weiß das alles aber wenn es bei mir so geballt einschlägt und ich dann auch noch eine Deppriphase haben falle ich in den alten Trott zurück.
Du bestimmst also selber, wann du zur Flasche greifst, richtig?
Hallo Ave Deine Frage verstehe ich.Doch ich habe es Knüppeldick an diesen Tag bekommen.Und ich bemühe mich gerade wegen meiner Selbstbestimmtheit diesen Rückfall zu analysieren.Das leben was Latina führt will ich nicht mehr zurück.Doch die Krankheit bringt auch das mit sich das man einen Rückfall hat,wichtig ist nur so schnell wie möglich das Ganze zu unterbrechen und es auch im nachhinein zubearbeiten.Und das tue ich. Moni
Ach so in dem Moment wenn das passiert ist man nicht mehr selbstbestimmt. Eine Frage bist du selbst auch Alkoholiker. Wenn nicht weißt du auch nicht was das heißt.Ich war 4Jahre trocken und habe das bestimmt nicht bewußt weggeschmissen.
Nee, mal ernsthaft. Moni, du brauchst doch nicht gleich böse zu reagieren. Ich bin doch bloß aufmerksam geworden, weil du direkt nach deinem Rückfall so übermotiviert vom "Analysieren" und "Reflektieren" gesprochen hast, und dann aber wiederum Latina relativ unverblümt gesagt hast, was sie mit ihrer Rumeierei eigentlich für ein sch*** Leben führt. Sooo toll kann dein eigenes Leben dann ja wohl auch nicht sein. Immerhin war Alkohol nach vier Jahren wieder eine Option für dich.
Und ja - ich bin Alkoholikerin. Deshalb weiß ich, wovon ich spreche.
Hallo Ave Die letzten 4 Jahre möchte ich nicht missen.Ich weiß nicht wie du reagierst wenn an einen Tag zig unangenehme Sachen auf dich herein stürzen und du kein Ventil hast oder siehst um es irgendwie zu Kompensieren.Ich habe auch nur den Abend getrunken und dann die Bremse gezogen. Ich bin mein härtester Kritiker was das anbetrifft. Ich habe auch geschrieben allen kann ich raten und selbst mache ich alles verkehrt. Schlimm wäre es die 4Jahre weg zuschmeissen. Es nutzt mir nicht zusagen ok. du hast getrunken und dann so weiter zumachen wie bisher.Um dann eventuell erneut Abzustürzen.Ich bin nicht allwissend doch ich weiß eins das ich wieder aufstehen muß wenn ich zu Boden gehe. Ich kann auch niemanden versprechen das alles nur toll läuft ohne Alk,aber ich weiß das man mit Alk viel gutes verpasst.Das weißt du sicher auch. Niemand kann sich davon freisprechen jemals einen Rückfall zuerleiden nur man sollte daraus lernen das ist wichtig. Im Moment bin ich noch etwas dünnhäutig,vielleicht auch deshalb der harte Ton sorry Moni
Hallo Magusa Deshalb finde ich es auch wichtig jetzt genau hinzugucken was dahin geführt hat.Die ganzen sachen an dem Tag waren nur der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte.Das wurde mir auch in der Suchtambulanz und SHG gesagt.Werde daran arbeiten und 4 gute Jahre nicht wegschmeißen. Moni
Hallo Moni, ist schon OK, ich meine, dass du gereizt warst.
ZitatGepostet von moni214 Ich weiß nicht wie du reagierst wenn an einen Tag zig unangenehme Sachen auf dich herein stürzen und du kein Ventil hast oder siehst um es irgendwie zu Kompensieren.
Sieh mal, genau das meinte ich ja. Ich bin eigentlich fast jeden Tag hier eingeloggt, die meiste Zeit davon lese ich aber nur mit. Und ich habe schon so viel von irgendwelchen "Notfallkoffern" oder "Trockenheitsarbeit" gelesen und interpretiere dies als Maßnahmen, die ich ergreife, wenn ich merke, dass mit mir etwas nicht stimmt. Denn wenn ich dieses Unbehagen tatsächlich als Wunsch nach Alkohol identifiziere, ist es schon zu spät. Ich glaube tatsächlich, dass sich der Rückfall ankündigt, allerdings kommt er wohl nicht fahnenschwenkend mit Musikkapelle und Konfettiregen daher, sondern heimtückisch in phantasievoller Verkleidung, z.B. getarnt als schlechte Laune, Ungeduld, Gereiztheit, Überforderung, Überlastung, Müdigkeit, Einsamkeit, Langeweile,... Und das alles sind Dinge, die auch ein gesunder Mensch erlebt und verarbeiten muss. Was tun also gesunde Menschen, die ja nun nachweislich nicht auf die Idee kämen, sich die Lampen auszuschießen?
Hier hättest du nach vier trockenen Jahren doch längst einen bunten Strauß von Möglichkeiten haben müssen, meinst du nicht? Ich frage nur deshalb so treuherzig, weil mich die Frage nach dem Rückfall auch immer wieder beschäftigt hat. Ich habe nach meiner Entgiftung 13 Monate rumgeeiert, ehe ich endlich angefangen habe, ein AD zu nehmen, und dieses hilft mir ungemein, konsequent abstinent zu bleiben. Kommenden Montag bin ich also 24 Wochen abstinent. Aber ich habe eben auch gemerkt, dass das keine allumfassend seligmachende Pille ist, sondern dass ich wachsam bleiben muss, was meinen Alltag und meine damit verbundenen Stimmungen betrifft.
Und ich habe versucht, mir meine Ventile zu schaffen, wenn ich den Eindruck habe, dass mir alles zuviel wird. Ehrlicherweise muss ich aber auch zugeben, dass ich in den 24 Wochen nur zweimal wirklich auf die Probe gestellt wurde, ansonsten verläuft mein Leben in unspektakulären und gleichmäßigen Bahnen, wie ein langer ruhiger Fluss sozusagen. Und das empfinde ich als recht beruhigend.
Hallo Ave Ich habe einen Notfallkoffer doch ich habe auch gelernt das er keine Garantie ist.Eine Garantie ist auch nicht die Länge der Abstinenz oder die AD.Das Einzige was hilft ist stette Wachsamkeit.Ich glaube die habe ich verloren,vielleicht war ich auch zusicher.Das sind Fragen die ich für mich klären muß.Wie ich so kurz trocken war wie du habe ich genauso gedacht.Ich weiß auch das man das alles so bewältigen kann.Es gibt nichts was diesen Rückfall entschuldig.Das einzige was wichtig ist daraus zulernen. Moni
Das allerwichtigste hast du doch schon getan: du hast sofort wieder aufgehört. Lass' doch erst mal sacken - das wird sich dann beizeiten schon von ganz allein aufarbeiten wollen
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
mein umgang mit alkohol beschreib ich mal so (so hab ich es mir zurecht gelegt und so komme ich damit gut zurecht):
ich hab nix gegen alkohol und er macht mich auch nicht nervös. zudem springt er mich auch nicht an.
ich habe kapiert, dass solange ICH die finger von IHM lasse, er mir nicht gefährlich wird.
zudem weiss ich (mittlerweile) auch, dass er mir noch nie genutzt hat. früher, noch als genusstrinker, hat er mir sicherlich geschmeckt. heute schmecken mir andere sachen, die mich nicht in richtung grab bringen.
in der zeit jetzt ohne alk (fast zwei jahre) stellte ich auch fest, dass das leben auch ohne ihn seine "probleme" hat, die es zu meistern gilt. ohne ein paar promille im blut geht dies aber wesentlich effizienter. ich bin stolz auf mich und meine erfolge (so klein sie auch seien).
und leben "ansich": das leben ist spannend - ich möchte es nicht missen!
allein das ist für mich grund genug, immer wieder mich zu spiegeln und auf mich zu achten. ich denke, eine große gefahr ist, je länger man trocken ist, seine sucht zu vergessen! wenn man dann (tschuldigung für das "man") mal richtig auf die mütze kriegt, besteht die gefahr, die bodenhaftung zu verlieren. dessen bin ich mir bewusst und halte mir die sucht tag für tag vor augen. und dies ohne ramdösig zu werden. die sucht gehört zu mir - ich lebe mit ihr.
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
ich denke, eine große gefahr ist, je länger man trocken ist, seine sucht zu vergessen! wenn man dann (tschuldigung für das "man") mal richtig auf die mütze kriegt, besteht die gefahr, die bodenhaftung zu verlieren.
grüsse, ulli[/b]
Und aus diesem grund gehe ich in meine shg.
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly: