viele von Euch haben es wohl geahnt, als ich schrieb, dass alles okay ist und ich meine, doch kein Alkoholproblem zu haben, weil ich problemlos mal ein paar Tage nichts trinken kann... Fakt ist wohl einfach, dass mir Alkohol doch einfach zu wichtig ist. Dass ich mich teilweise tagsüber immer wieder auf das Glas Wein am Abend freue oder wenn ich mir vorgenommen habe nichts zu trinken, dann freue ich mich auf den Freitagabend, an dem ich mir endlich wieder erlaube etwas zu trinken. Mist, Mist, Mist... Ich ärgere mich furchtbar darüber, was für einen hohen Stellenwert der Alkohol für mich scheinbar doch hat, allein deshalb, weil ich viel darüber nachdenke. Ich trinke nicht, um mich zu trösten oder zu vergessen, oder sonstwas, sondern schlicht und einfach, weil es mir Spass macht. Ich trinke auch keine hochprozentigen Sachen, weil ich die einfach ekelig finde, aber Wein und Bier trinke ich eben einfach gern, besonders Wein und das eben zum entspannen und runterkommen abends. Ich kann zwar auch ein paar Abende nichts trinken, aber eben ungern... Es fällt mir auch den ganzen Tag nicht schwer, nichts zu trinken, ich bin aktiv, ich unternehme viel, ich habe Spass. Die Lust auf ein Glas Wein ist immer erst abends da... Naja, mir scheint, ich bin doch ganz richtig hier. Ich brauche Ansporn es zu lassen. Ich werde wahrscheinlich doch komplett auf Alkohol verzichten müssen, zukünftig, oder? Dieses "Komplett und für immer" ist für mich schwer. Gerade auf Feierlichkeiten, oder bei einem gemütlichen Beisammensein mit Freunden gehört so ein Gläschen oder zwei für mich einfach zur "Gemütlichkeit" dazu... Grundsätzlich finde ich mein Trinkverhalten nicht so schlimm, es gibt sicher extremere Fälle, meist sind es nur zwei Gläser, aber auch eine ganze Flasche Rotwein am Abend schaffe ich locker. Für manch einen ist das schon eine ganze Menge... Ja, also wenn Ihr mich hier doch aufnehmen mögt? Dann bin ich gern wieder dabei... Mein guter Vorsatz für 2009 und die vielen kommenden Jahre steht... Greetings,
du solltest für dich am besten rausfinden, was dich stört oder was für dich in ordnung ist. wenn dein gefühl der störung größer ist als dein gefühl, alles ist eigentlich soweit in ordnung, dann wirst du die richtige entscheidung bestimmt treffen. bei mir war es zumindest so und ich denke, das wird so bei vielen gewesen sein.
es bringt dir wahrscheinlich nicht wirklich viel, wenn dir von außen jemand sagt, dies oder das wäre noch in ordnung oder jenes nicht mehr. aber wenn du dir schon eigene gedanken um ein evtl. problem mit deinem trinkverhalten machst, dann bist du auf einem guten weg.
und aufgenommen wirst du hier nicht...du bist jetzt einfach da und das ist gut so.
Ich verstehe genau, was du meinst, the same here. So habe ich auch lange getrunken. Zum Entspannen. Zum Spaß. Und auf einmal merkt man, dass man den Alkohol vielleicht doch "braucht" und nicht nur "will".
Meine Psychologin sieht bei mir ja kein süchtiges Trinken und alles etwas undramatischer als ich - offiziell bin ich also in einer Trinkpause, um zu schauen, wie es mir ohne Alkohol geht.
Was mir auffällt ist, dass ich mir ohne die 2 Gläser Wein, ohne den coolen Feierabendwhisky oder so besser gefalle.
Irgendwo hatte ich immer so ein Bedürfnis, mich ein bißchen zu dämpfen oder zu pushen oder beides und jetzt stelle ich fest, dass ich sowohl mit meiner Klarheit als auch mit meiner Müdigkeit etc. durchaus zurechtkomme, beides muss ich gar nicht maskieren...
Komisch ist dieses "nie wieder" Gefühl. Das stimmt. Wäre das ähnlich, wenn es z.B. um Schokolade ginge?
Na, sorry, jetzt hab ich dich mit mir zugetextet , dabei wollte ich nur sagen: Natürlich kann man "aus Spaß" trinken und sich trotzdem Sorgen machen deswegen.
Guck mal, was Minitiger im Thread hierdrunter kluges geschrieben hat:
"Nämlich die Einsicht, daß mich nix und niemand zum Saufen zwingt, ausser meiner eigenen Einbildung, daß Saufen das Leben schöner macht und daß ich das unter Kontrolle halten können müsste. Und nur wegen dieser Einbildung hab ichs immer wieder und wieder versucht, das nächste Mal weniger zu trinken."
Eben habe ich den Thread vom August wieder durchgelesen und kann mich jetzt auch gut erinnern an die Diskussion damals.
Nach dem, was du schreibst, scheint sich ja gegenüber damals nichts verändert zu haben:
Das hast du im August geschrieben:
"tja... ist wohl doch alles etwas schwieriger, als ich gedacht habe. aber gut, ich will nichts mehr trinken, so viel steht fest und dann fang ich heute eben wieder bei 0 an.... *seufz*"
... und das schreibst du heute:
"Naja, mir scheint, ich bin doch ganz richtig hier. Ich brauche Ansporn es zu lassen. Ich werde wahrscheinlich doch komplett auf Alkohol verzichten müssen, zukünftig, oder?"
Den Ansporn muss von dir selbst kommen.
Und der zweite Satz des Zitates klingt, mit Verlaub, nicht sehr "anspornig". "wahrscheinlich" und "oder?" sind nicht die Floskeln, die einer wählt, dem das Saufen wirklich zum Hals raushängt.
Vielleicht ist es bei dir ähnlich wie bei mir im Jahr 2000: Da war ich mal kurzzeitig bereit, eine Therapie anzufangen, aber nach einigen Vorgesprächen wußte ich dann doch ganz genau, wieso ich das nicht brauche.
Den letzten Satz, den mir die Therapeutin damals mit auf den Weg gab, werde ich nie vergessen:
"Man muss das Obst pflücken, wenn es reif ist"
2006 hatte ich die nötige Reife erreicht
Und jetzt weiß ich gar nicht, was ich dir wünschen soll: Eine möglichst schnelle Reife oder eine möglichst lang anhaltende Unreife.
Ich denke, die Zeit wird es zeigen.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
solange du spass an der wirkung von alk hast, wirst du es nicht schaffen, nicht nach ihm zu greifen. warum auch? wer verzichtet schon auf spass.
wenn du jedoch zu dem entschluss kommst, dass auf der einen seite der spass an der wirkung von alk steht und auf der anderen seite, dass er dich tag und nacht bestimmt, bist du an dem punkt, wo du dich entscheiden musst.
entweder weiter deinen wein trinken oder deine zukunft selbst und mit klaren kopf bestimmen.
der alk hat dich mittlerweile schon soweit, dass du tagsüber schon an deine dosis abends denkst. ich kenne das gefühl sehr gut. bei mir ging das lange auch so. aber irgendwann - schleichend - suchte ich mir auch neben dem "normalen, ritual-trinken" die möglichkeiten, auch zwischendrinn mal was reinzupfeifen.
überleg dir was du willst, eine heute-so, morgen-so einstellung ist verlorene zeit.
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
Junge Junge. Ich weiß nicht, was es da NICHT zu verstehen gibt. WinefineLady will die Finger vom Sprit lassen und gut.
Sie ist noch nicht "ganz unten" und hat ihre Situation zeitig genug erkannt! Einsicht setzt nicht immer Leidensdruck vorraus; Es gibt auch welche, denen geht schon früher die Lampe an.
Und ist es denn SOOOO dramatisch, wenn sich jemand Hilfe sucht und erhofft, OHNE dass die Nase schon blutig ist???
Die Nase wird sicherlich irgendwann blutig - ich denke, es ist ein deutliches Zeichen, dass sie hier angemeldet ist und sich bzw. ihr Trinkverhalten hinterfragt, dass da was ungesund läuft!
Ich war auch an dem Punkt - ich wusste, es läuft nicht gut, aber so ganz ohne konnte ich mir nicht vorstellen!
Dann liefen einige Dinge gut, einige auch schief - wenn man nass ist, bestimmt man die Gewichtung sowieso zugunsten der Pulle!
Nicht viel später bestimmte der Stoff mein Denken, mein Handeln und ich konnte nicht mehr ohne! Der Punkt war grausam - und ich bin noch heute froh über die Entscheidung, zur Entgiftung zu gehen!
Mit Hilfe der ambulanten Entwöhnung lerne ich auch heute noch dazu und viel über mich - und mir ging es nie besser als jetzt!
Möge das immer so bleiben - mit der Alkoholkrankheit kann man ja besternfalls von der momentanen Lage reden - aber die kann man auch aktiv pflegen!
Und denk' dran, Winefinelady - der Alk lässt dich zwar entspannen oder lustig werden - aber das ist dein manipuliertes Ich - es geht auch wunderbar ohne Nervengift!
LG Katrin
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Hach ja, danke für Eure Worte. Es wird nicht einfach werden, vielleicht habt Ihr recht, gerade weil es mir noch nicht so richtig schlecht geht und mir das Trinken noch Spass macht... aber ich habe einfach gemerkt, in welche Richtung sich das entwickelt, wie sich mein Trinkverhalten verselbstständigt und der Gedanke an den Entspannungsdrink am Abend immer wieder im Tagesablauf auftaucht. Ich möchte einfach nicht, dass es heftiger wird. Ich möchte aufhören, bevor ich eine blutige Nase habe, nicht nur für mich, auch um meinen Kindern das zu ersparen. Ja, okay, also Euch allen dann erstmal einen schönen Abend und bis bald! Schön, dass es dieses Forum gibt! LG,
So wie Dir ging es mir jahrelang, zur Belohnung abends nen Bierchen oder zwei. Aus ZWEi wurden schnell DREI VIER, ... Oh STOPP bin doch kein Alki - mache mal ne Pause. Kann mir ja selber beweisen, dass ich es immer unter Kontrolle habe. Bier hat so ne Fahne nach zwei drei Flaschen.
Wein kam da besser. lieblicher Wein, der ist besser - der knallt nur besser wegen des höheren Zuckergehaltes. Immer wieder Pausen. Siehste habe schon 3 TAge nix getrunken. Ach war der TAg wieder anstrengend - ne Belohnung. Nen Weinchen. Ach warum eins - nimm zwei Flaschen mit - brauchste Morgen oder übermorgen nicht wieder kaufen. Am anderen Morgen waren doch tatsächlich beide Flaschen leer.
So wurden es aus zwei DREI. Wurde zum Weinliebhaber & Kenner. Trank nachher halbtrockenen - dann trockenen. Dann nur noch Übersee-Wein Australischen, chilenischen, Afrikanischen & Argewntinischen vn weiss auf rot. Wegen des Geschmackes - wegen des besseren Bodens - wegen - weil ich mich verarschte - weil er besser knallte und ich manchmal nach 2 Flaschen roten afrikanischen nur noch morgens am Geruch und der Unordnung in der Küche wusste, dass ich gestern noch in der vollen Birne gekocht habe.
Langsam wach werdend - wenn ich die Flamme des Herdes über nacht angelassen hätte,..... >Pause
Ach nen Weinchen für die nächsten Tage nimmst gleich mit.... Ach morgens wachgeworden. Ach hast doch noch nen Weinchen prost. Nachbarn mit dem Auto zum Arzt gefahren. nach Hause - wo ist der Wein. Also ca ½ - 3/4 Jahr rund um die Uhr getrunken. Dann kam der 30.04.2006. Das war mein letzter Alki-TAG & Nacht.
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, dabei wollte ich nur sagen: Natürlich kann man "aus Spaß" trinken und sich trotzdem Sorgen machen deswegen.
