von Andreas Winter aus der Reihe "Der PsychoCoach"
Hat jemand von Euch dieses Buch gelesen und was haltet Ihr davon?? Mich würde besonders interessieren, was "alte Hasen" dazu sagen..Ich halte die Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol in dieser Form für diskussionswürdig.
Mich hat es verwirrt und etwas erschreckt, oberflächliche Erklärungsversuche, simple Lösungen, die jedoch nicht ausreichend erklärt werden.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
danke für den Link. Genauso wie Septembersonne es beschrieben hat, habe ich auch beim Lesen des Buchs empfunden..
Wenn es so einfach wäre sich durch eine bloße ERKENNTNIS von einer Sucht zu lösen, müssten ja alle Alkoholiker mittlerweile fröhliche Genusstrinker sein.
Die Erkenntnis alleine Alkohol zu missbrauchen haben auch nasse Alkoholiker. Aber wie der Weg nach der Erkenntnis aussieht ist individuell verschieden.
Ich glaube der Verfasser geht von sowas wie Erleuchtung aus und danach ist das Leben Disney-Land.
Mich hat es einfach nur aufs übelste irritiert und verunsichert. So nach dem Motto "Oh prima, ich muss nur in meiner emotionalen Gehirnhälfte wühlen und wenn die aufgeräumt und ausgefegt ist kann ich ja locker wieder weitersaufen." Mehr als Erkenntnis/Erleuchtung brauch ich nicht.
Nachdem ich hier schon eine Weile mitlese möchte ich auch gerne meine Geschichte erzählen. Habe schon mehrmals einen Anfang gemacht, aber noch nicht die passenden Worte gefunden.
Aber obwohl ich bisher nur stiller Leser war, hab ich schon soviel mitgenommen!!
Meine sämtliche Süchte habe ich letztlich gelebt um meinen echten Gefühlen das Licht auszupusten!
Ich wollte einfach nicht fühlen was wirklich da ist, und habe chemisch versucht, genau das zu kontrollieren!
Ich wollte eine kontinuierliche Gefühlslage sprich ein Feeling von totaler Entspannung, Loslösung, die Illusion des totalen Glücks - einfach den Kick!
Um das zu erreichen habe ich nach und nach mehr und öfter konsumieren müssen. Zum Schluß musste ich konsumieren um überhaupt noch was zu fühlen und um nicht in die völlige emotionale Dunkelheit abzurauschen!
Ich vermute mal, dass dieser Verlauf typisch für Sucht ist, und kann darum diese ganze, immer wiederkehrened Diskussion über KT, nicht wirklich begreifen!
Kontrolliertes Trinken heißt doch ich "darf" mich nicht abschießen...ja dann ist doch der ganze "Spaß" weg!
Um nur einen netten Geschmack im Mund zu haben, trinke ich lieber einen Kakao. Der schmeckt mir wesentlich besser als saurer Reben- oder Kornsaft!
Und wer wirklich rein auf den Geschmack von Alkohol steht und es liebt alle Schaltjahr mal etwas beduselt zu sein...ja der kann doch ruhig seinen Schoppen trinken!
Dieser Mensch wird sich jedoch vermutlich keine Gedanken um seinen Alkkonsum machen oder KT benötigen oder besser noch -jemals hier aufschlagen!
Sorry...vielleicht bin ich ja zu blöd um den Sinn von KT zu begreifen...denn ich finde ehrlich gesagt, dass jedem halbwegs logische denkenden Mensch sofort klar werden muss, dass der gesamte Ansatz in sich schon wiedersprüchlich und zum Scheitern verurteilt ist!
Kontrolliertes Trinken....,wie ist das dann mit denn anderen Süchten?
Ich bin auch medikamentenabhängig...,mal ab und zu eine Schlafpille "einschmeißen",ne danke.
KontrolliertenSuchtmitteleinsatz will ich nicht, sollen es die machen die sich auf Experimente einlassen mögen,ich nicht.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
irgendwie habe ich jetzt das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen, dass ich dieses Buch gelesen hab...
Ich kenne die überwiegende Meinung hier, die kT betrifft.
Das besorgniserregende an dem Werk von Herrn Winter ist, dass es nicht direkt um kT geht, sondern darum, dass es bei jedem Menschen, der Alkohol missbraucht, ein Schlüsselerlebnis gibt (was ja auch durchaus sein kein, wie ich finde) und dieses dem Patienten lediglich vor Augen geführt werden muss. Dann macht es beim Patienten "Klick" und er ist geheilt. Ab diesem Moment benötigt er entweder keinen Alkohol mehr oder er ist im gleichen Zustand wie vor seiner Karriere.
Und da schrillen bei mir sämtliche Alarmgocken!!
Ich für mich weiss, dass ich nicht kontrolliert trinken kann und dass ich keinesfalls wieder ein "normales Verhältnis" zum Konsum haben werde. Das hat auch was mit Ehrlichkeit sich selbst gegenüber zu tun.
Und um bei der Ehrlichkeit zu bleiben, liefern mir meine zu hundertfach geprobten Selbstversuche die Mengen zu kontrollieren nicht nur Indizien, sondern BEWEISE dafür, dass es nicht geht. Würde ich daraus ne Statistik erstellen, spräche diese Bände.
Nun ja, wie wir alle wissen, kann man Statistiken auch "gestalten", "manipulieren" usw. im nassen Kopf ("Oh gersten hab ich in der Kneipe nur 2 Bier getrunken"). Das Erlebnis wird schnell auf die Haben-Seite geschoben und schon sind die 20 mal vorher mit überdimensionierten Mengen, Filmriss, Persönlichkeitsveränderung und Hyper-Kater so als hättes es sie nie gegeben.