Ich bin bei Google auf euer Forum aufmerksam geworden und habe einige interessante Dinge gelesen, die mich dann zu einer Anmeldung motiviert haben.
Ich nutze erstmal den Thread hier, um mich vorzustellen und meine Geschichte zu erzählen. Ich bin Mitte 20 und trinke seit so ca. 5 Jahren regelmäßig, d.h. eigentlich fast täglich. Unendlich oft aufgehört oder weniger zu trinken, aber (fast) immer halbherzig. Im Februar habe ich mich dann entschieden eine Entgiftung zu machen. Die habe ich durchgezogen, auch wenn ich mich am 7. Tag selbst entlassen habe, weil ich die Langeweile dort schrecklich fand. Langeweile ist mein größtes Problem, aber dazu später mehr.
Wie dem auch sei: Entlassen und dann gute 3 Wochen glücklich gewesen und nichts getrunken. Selten dran gedacht, auch keinen wirklichen "Saufdruck" gehabt. Irgendwann war dann Wochenende und ganz plötzlich war der Gedanke da, dass es mir ja so problemlos war aufzuhören (keine Entzugserscheinungen - auch nicht bei der Entgiftung...) und irgendwie habe ich mich dann recht fix dazu entschlossen doch an dem Tag mal was zu trinken... Es blieb kein Ausrutscher, sondern ich habe nun seitdem wieder recht regelmäßig getrunken... wenn auch weniger, denke ich. Bringt aber alles nichts... Das kann es nicht sein.
Ich habe nun für mich folgendes vorgenommen: Ab sofort, das heißt also ab heute trinke ich nicht mehr. Morgen geht es zur Beratungsstelle und am Dienstag ist hier eine Selbsthilfegruppe in der Nähe, wo ich hingehe. Ich wollte nach der Entgiftung nicht wirklich zur Selbsthilfe gehen, weil ich unglaublich ungern über mich rede...
Mein größtes Problem ist, dass ich arbeitslos bin, den ganzen Tag Zeit habe und dadurch unglaublich viel Leerlauf besteht. Diesen habe ich mit Alkohol gefüllt und so ging der Tag gut und flutschig *seufz* rum. Wenn ich nicht trinke merke ich die Langeweile und wie unzufrieden ich dadurch bin. Ziel muss es für mich also sein, dass ich Beschäftigung finde. Arbeit, zum Beispiel. Wenn ich mich da richtig reinhänge sollte auch keine Langeweile aufkommen, denn die Suche sollte mich erstmal ganz gut beschäftigen.
Der "Deal" den ich mit mir selbst gemacht ist der, dass ich, sollte ich diesen Anlauf zusammen mit Selbsthilfe und Beratung nicht schaffen, ich erneut eine Endgiftung und dann eine stationäre Therapie anstrebe.
So, jetzt habt ihr einen ersten Eindruck von mir und meinem Problem.
Moin und willkommen Ich denke mal bevor du dir arbeit suchst,solltest du dein Alkohol Problem in den griff bekommen,denn sonst nimmst du deine sucht mit zur arbeit. Da du ja zeit hast,wie wäre es mit einer ambulanten Therapie. Und eine Absteinens von arbeit abhängig zu machen ,ist ein großer Fehler.
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ich denke es wird wohl eine ambulante Therapie werden, ja. Das hängt natürlich morgen von der Beratungsstelle ab, was die vorschlagen können. Dort wird diese aber auch angeboten.
Von heute auf morgen zu arbeiten wird sowieso nicht klappen, da meine Situation (Qualifikation, etc.) nicht ganz so rosig ist. Trotzdem ist mir das sehr wichtig, da ich produktiv was machen muss. Ist auf alle Fälle ein Ziel von mir, aber wie ich da hinkomme und in welcher Zeit, das hängt ja auch von so vielen verschiedenen Faktoren ab. Wer weiß, wie sich das Gespräch morgen entwickelt.
Achja, ganz vergessen: Vor dem Gespräch steht auch morgen ein Besuch bei meinem Arzt an.
Deine Vorsätze lesen sich ganz gut für mich, aber geh es langsam und Schritt für Schritt an, dann kannste in Ruhe jeden Schritt den Du aufwärts machst genießen. ...und sei ehrlich zu Dir selbst!
Alles Gute dann für morgen!
LG,M
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Ich werde mich jetzt dann in einer halben Stunde erstmal vom PC verabschieden und Richtung Kino fahren. Etwas früh, aber die Mittagsvorstellungen werden ja sicher nicht ohne Grund angeboten. Mal sehen, wer da so hingeht. *fg*
Alles besser als gelangweilt mit einer Gedankenspirale zu Hause zu sitzen.
gut, dass Du es angehst - ich wünschte mir heute, ich hätte die Erkenntnis so früh gehabt. Und wie meine Vorredner schon schrieben - nicht die Arbeit vorschieben, das habe ich auch immer getan, aber mit Alkoholproblem auch noch Arbeitssuche geschweige denn der Anforderung eines Arbeitsplatzes anzugehen, ist utopisch.
Wende Dich an das Suchthilfenetzwerk und nimm deren Ratschläge an, das ist das Beste!
LG Katrin
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
finde ich gut, dass Du die Erkenntnis in Deinem Alter hast. Damit hast Du Dir gute Chancen für ein zukünftiges Leben geschaffen.
Wenn wirklich Langeweile das Problem ist, dann wende Dich an eine Vermittlungsstelle für ehrenamtliche Arbeit. Oft genug wird dort jede Hand und jeder Kopf gebraucht. Dann kommst Du auch unter Leute und kannst "üben", Anforderungen zu bewältigen.
klingt ganz sortiert und auch entschlossen. die meisten schwimmer gucken ja nach vorn. dann wünsch ich dir mal gutes freischwimmen aus der alksucht und dem langeweileglas.
fischimglars, auch von mir willkomen hier. Finde es auch sehr gut dass du es angehen willst. Für mich war Langeweile auch eine ganze Zeit ein echtes Problem. Habe allerdings inzwischen manchmal nur das Gefühl, sie war auch nur als Trinkgrund vorgeschoben. Inzwischen kann ich sie fast genießen, wenn ich sie habe....*sinnier* ich bin nach Thera und der Zeit der Trockenheit auch einfach in der Lage Langeweile zuzulassen. Sitze manchmal einfach nur da und lasse das Leben zu ohne davor wegzulaufen. Ich wünsche dir wirklich, dass du weiter dabei bleibst, denn das Leben ohne Alk ist so wunderbar lebenswert. Alles Gute für dich Ruby