War ewig nicht mehr aktiv hier im forum und wollte mich einfach mal wieder melden. Mir geht es gut, obwohl die letzten Monate nicht sehr schoen waren. Im November letzten Jahres wurde mein Chef schwer krank. Anfang Dezember hat man dann Krebs im endstadion festgestellt. Es hat mich schwer getroffen, weil mein chef mir ein besserer Vater war wie mein eigener. er hat mir mit rat und tat zur seite gestanden und mich auch bei meiner therapie unterstuetzt. Ich war seine vertrauensperson Da er ja oft alleine war ,seine Partnerin war meistens im ausland,haben wir viele gute gespraeche gefuehrt und verstanden uns prima. Er war eine berreicherung in meinem Leben und seine Lebenserfahrung hab ich fuer mich genutzt. Also, am 12 februar sagten die Aerzte dass die chemo nicht wirklich hilft und an diesem Tag hat mein chef dann die Nahrungszufuhr verweigert. Er wollte sterben. Mit seinen 3 Soehnen,haben wir dann beschlossen ihn nach Hause zu nehmen und beim sterben zu begleiten; Es war eine schlimme zeit. mit anzusehen wie ein lieber Mensch sich sterben laesst war schon hart, aber wir haben gemeinsam seinen willen respektiert und alles getan um ihm diesen weg zu erleichtern. Seine soehne waren toll und jeden Tag da; Seine Partnerin war dann auch endlich zu Hause und so haben wir gemeinsam unser bestes getan. Am 1 Maerz ist er dann friedlich eingeschlafen und sein leidensweg war zu ende; Ich hab eine erfahrung gemacht die ich in meinem Leben nie vergessen werde, und trotzdem bin ich gluecklich ihn begleitet zu haben bis zur letzte Sekunde. Nach der Beerdigung ging es mir dann sehr schlecht. Ich bin in ein tiefes Loch gefallen. Nichts war wie vorher, mein Leben hatte wenig sinn, ich war komplett duercheinander. Die ganze zeit seiner krankheit hab ich seine Familie getroestet war immer der ansprechpartner fuer alle. Auf einmal war da alles leer.
Eine Woche nach seinem Tod, hab ich mich gefragt wie es weiter gehen soll. ich hab mir eine gute flasche Wein aufgemacht und ein Glas gefuellt. In dem moment als ich das Glas nehmen wollte hab ich seine stimme gehoert die mir sagte :Martine sie koennen stolz auf sich sein.Sie haben dem Alkohol den ruecken gekehrt. sie haben ohne druck von aussen fuer sich selbst endtschieden eine Therapie zu machen und sie durchgezogen;
Da hab ich das Glas genommen mit der Flasche ausgeschuettet und bin 2 Stunden spazieren gegangen.
Ich bin trocken geblieben und stolz drauf!!!!!
Heute arbeite ich immer noch im Haus meines chefes. Ich hab zeit mir was anderes zu suchen, seine Soehne haben mir versichert dass auf wunsch ihres Vaters ich mir zeit lassen kann.
Ich bin stark geblieben und ich hoffe dass ich es auch weiterhin bleiben kann. Mann sollte nie nie sagen, aber ich weiss ALKOHOL ist keine LOESUNG, und ICH werde es NIE vergessen.
Ich hatte einfach lust heute morgen darueber zu schreiben. Mein Leben ist wieder in normalen bahnen. Ich werde umziehen und hab mir neue Ziele gesetzt.
Auf ein neues Kapitel. Bin gespannt was das Leben mir noch so an ueberraschungen bringt;
tatti, dass hat mich jetzt aber auch stark beeindruckt. Wünsche dir alles erdenklich Gute und sei einfach mal stolz auf dich und auf die Erfahrungen die du gemacht hast. Lieben Gruß Ruby