ich bin leni und habe nun den mut gefaßt mich hier anzumelden, weil ich einfach zu viel trinke und zu regelmäßig und ich mich doof finde, wenn ich zu viel intus hab. der 1. mai war wieder so ein tag, der lustig began und am ende zunehmend peinlich wurde. ich habe zwar nicht nakt um den grill getanzt, aber ich erzähle einfach zunehmend blödsinn oder auch einfach dinge von mir, die ich besser für mich behalten sollte... am nächsten tag schäme ich mich dafür sehr und wünschte ich hätte das eine oder andere besser nicht gesagt. ja, sowas würde nicht passieren, wenn ich nicht trinken würde... ganz klar.
zu mir, ich bin 32 jahre alt, glücklich verheiratet, habe zwei süße kinder im alter von 3 und 6 jahren, einen hund, ein haus mit garten... es ist alles sehr schön und ich trinke nicht um meinen frust zu ertränken, sondern irgendwie ist es für mich immer der krönende abschluss eines tages. egal ob der tag nun stressig und ätzend war oder so schön, daß man ihn mit einem glas wein noch unterstreichen kann... es gibt ja immer einen grund (oder eben auch eigentlich keinen). ich habe schon seit meiner jugend viel getrunken, mit freunden auf kneipentour und sonst am wochenende, das gehörte einfach irgendwie dazu. irgendwann war es eben immer das glas wein zum feierabend, aus einem glas wurden 2 oder 3, eine ganze flasche oder auch mal mehr... und auf feiern habe ich dann deutlich mehr getrunken, da waren dann zwei flaschen sekt für mich gar kein problem genauso wenig wie eine dritte flasche... nein, bin ich nicht stolz drauf, das sind dann auch immer die events, wo ich mich am nächsten tag ärgere, weil ich wieder mist erzählt habe oder dinge besser für mich behalten hätte... nun ja, am nächsten tag isses aber zu spät. während meiner schwangerschaften habe ich nichts getrunken, in der stillzeit wenig, ein glas wein am abend, aber kaum mußte ich mich in der hinsicht nicht mehr zusammen reißen, hab ich mir da kaum noch grenzen gesetzt. inzwischen gelingt es mir, immer mal ein paar tage nichts zu trinken, aber am wochenende (das bei mir oft schon donnerstags anfängt) ist es dann wieder eine flasche wein am abend, also etwa 4 flaschen in der woche. verglichen mit dem, was einige von euch hier so weg gehauen haben ja noch verhältnismäßig wenig, aber dennoch eindeutig zuviel. mir reicht es jetzt. ich mag micht betrunken nicht. ich sehe mich anders und ich möchte auch anders sein... ich hoffe, daß ich hier auf dem weg in mein neues leben ein wenig unterstützung bekomme? danke euch!
Gut, dass du dir schon die ersten Gedanken gemacht hast, ob dein Trinkverhalten überhaupt noch normal ist oder eben nicht. Deine Situation finde ich typisch - die heile Welt nach außen, um die dich vermutlich auch noch viele Menschen beneiden, aber in dir drinne sieht's ganz anders aus. Wie sehr hast du dich denn schon damit beschäftigt? Ich meine, welchen Weg möchtest du künftig gehen? Nur allein den Alkohol wegzulassen, reicht halt leider nicht aus. Das ist der Denkfehler, den viele machen - ich leider auch viel zu lange...
Schau' dich hier mal in Ruhe um, lies einfach ein bisschen mit und komm' hier in Ruhe an!
daß du dich über die tage ärgerst, an denen du getrunken hast, ist ja schonmal eine gute voraussetzung, etwas zu ändern. überleg doch mal, wie du diesen ärger abstellen kannst. vielleicht kannst du auch "dein" wochenende für dich anders definieren. zur zeit hängt ja alkohol stark mit dem wochenende zusammen. das war bei mir auch mal so. wochenende war automatisch feiern und trinken. dieser zusammenhang besteht bei mir nicht mehr. viel spaß beim wegefinden.
leni, meine Güte, ich bekomme echt fast eine Gänsehaut wenn ich deinen Beitrag lese. Ich erkenne mich so wieder das hätte mein Leben so vor...ca. 15 Jahren sein können. Mann, Kinder Haus im Grünen. Alles schön und wunderbar. Ich habe auch immer gemeint, keinen Grund zum Trinken zu haben...meine Trinkmenge war ähnlich und ich dachte eine zeitlang auch immer, "ach so schlimm ist es doch garnicht, andere trinken noch viel mehr"...habe ich nicht jeden Tag drüber nachgedacht, war halt auch Meisterin im Verdrängen. Zwischendurch auch mal ein, zwei Wochen nicht getrunken. Geht doch alles, wunderbar. Nichts war wunderbar. Ich wünsche dir wirklich, dass du den Punkt erreicht hast wo du nicht mehr trinken willst. Mit aller Konsequenz. Die Anmeldung hier ist das eine, ich kann dir nur raten, hol dir Hilfe. Ich bin in eine Suchtberatung gegangen, völlig anonym weil ich Angst hatte jemand bekommt es mit. Habe dann eine ambulante Therapie gemacht wg. der Kinder. So konnte ich den Kreislauf durchbrechen und aussteigen. Ich habe mir in meinem Leben so oft vorgenommen nicht mehr zu trinken. Es hat nie geklappt. Erst der "professionelle" Weg hat dann gefunzt. Ich bin heute dankbar für einige Jahre trocken. Mein Leben ist nicht mehr so wie vorher aber ich bin trocken und das ist das Wichtigste für mich. *sorry* ist etwas lang geworden aber deine Geschichte geht mir echt nahe. Gruß Ruby
danke, daß ihr mich hier so lieb willkommen heißt! mein mann findet die situation gar nicht so problematisch. er meint, ich mache mir da zu viele gedanken drum und es sei doch alles halb so wild...
ZitatGepostet von LuxLeni mein mann findet die situation gar nicht so problematisch. er meint, ich mache mir da zu viele gedanken drum und es sei doch alles halb so wild...
Nimmt er Dich denn in anderen Bereichen mit Deinen Aussagen und Bedürfnissen ernst?
dass du abhängig bist,daran besteht kein Zweifel. Auch ich habe nie einen Grund zum trinken gehabt.Ich denke das ging uns allen so hier. Gut dass du es erkannt hast und etwas ändern willst. Hast du vor eine Therapie zumachen???
ZitatGepostet von LuxLeni danke, daß ihr mich hier so lieb willkommen heißt! mein mann findet die situation gar nicht so problematisch. er meint, ich mache mir da zu viele gedanken drum und es sei doch alles halb so wild...
So hat es mein Mann auch gesehen. Aber dies doch nur deshalb, weil man noch funktioniert. Davon gehe ich bei Dir mal, nicht zuletzt, weil Du Kinder hast, aus.
Gehe in eine Gruppe, die ist anonym und man hilft Dir dort. Es gibt auch die Möglichkeiten, dort die Angehörigen mit ins Boot zu holen. Viele Angehörige verharmlosen es, weil sie sich schämen etc. Wie es bei Dir ist, kann ich nicht beurteilen.
Herzlich Willkommen hier auch von mir.
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
ZitatGepostet von LuxLeni mein mann findet die situation gar nicht so problematisch. er meint, ich mache mir da zu viele gedanken drum und es sei doch alles halb so wild...
Nimmt er Dich denn in anderen Bereichen mit Deinen Aussagen und Bedürfnissen ernst?
doch, das tut er! er ist ein großartiger ehemann und vater, wirklich! er unterstützt mich auch sonst in allem sehr und steht voll hinter mir. er nimmt das wahrscheinlich wirklich nicht so dramatisch wahr. in unserem freundeskreis wird öfter mal etwas mehr getrunken, jedenfalls unter den männern, unter den frauen bin ich da schon ein phänomän... das wird also generell eher locker gesehen... ich sehe es aber eben nicht (mehr) so locker... lg,
und genau darauf solltest du dich verlassen, auf dein Gefühl. Jemand der kein Alkoholprolem hat kann nicht nachvollziehen was es heißt, nicht aufhören zu können. Es nicht unter Kontrolle zu haben sondern es kontrolliert dich. Das hat auch nicht so viel mit der Menge zu tun. Ich hatte immer da Gefühl, ich kann nicht mehr entscheiden ob ich trinken will oder nicht. Hat mir ganz viel Angst gemacht. Eines Tages war diese Angst dann größer als die Angst ohne Alkohol zu leben. Zu dem Zeitpunkt konnte ich aufhören *göttinseidank* Das wünsche ich dir auch denn das Leben ohne ist so lebenswert Gruß Ruby
ZitatGepostet von LuxLeni mein mann findet die situation gar nicht so problematisch. er meint, ich mache mir da zu viele gedanken drum und es sei doch alles halb so wild...
Nimmt er Dich denn in anderen Bereichen mit Deinen Aussagen und Bedürfnissen ernst?
doch, das tut er! er ist ein großartiger ehemann und vater, wirklich! er unterstützt mich auch sonst in allem sehr und steht voll hinter mir. er nimmt das wahrscheinlich wirklich nicht so dramatisch wahr. in unserem freundeskreis wird öfter mal etwas mehr getrunken, jedenfalls unter den männern, unter den frauen bin ich da schon ein phänomän... das wird also generell eher locker gesehen... ich sehe es aber eben nicht (mehr) so locker... lg,
leni
er will es nicht wahrhaben denke ich. Es ist aber an der Zeit ein ernstes Wort mit ihm zu reden.Ich nehme an dass er dich voll unterstützen wird.
dass du abhängig bist,daran besteht kein Zweifel. Auch ich habe nie einen Grund zum trinken gehabt.Ich denke das ging uns allen so hier. Gut dass du es erkannt hast und etwas ändern willst. Hast du vor eine Therapie zumachen???
nö, ich hatte Gründe, wenn es am Ende auch nur das saufen wollen war - für mich ist das ein Grund.
Leni,
willkommen an Board.
Wichtig ist das Du Dich ernst nimmst, was die anderen sagen ist wurscht wenn Du findest Du hast ein Problem, da hast Du eins.
Mein Ex hat kaum was getrunken, wenn ich zu war, fand er das nich so dolle, aber so ein Problem? -ne, das dann doch nicht, uns gehts doch gut, alles chic, Probleme hat keiner von uns. Hab ich mich lange dran festgehalten - wenn die anderen es nicht so schlimm finden, kann es ja nicht so schlimm sein wie ich glaube, muss ich also nix ändern ganz egal, das die Wochenenden immer länger wurden usw.
Quatsch das alles, wenn ich ein Problem habe muss ich es ernst nehmen und etwas ändern.
Schön das Du hier bist , nimm Dich wichtig und mach was
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
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hier an Board!
leni,
es sind die kleinen Dinge im Leben...
das wird also generell eher locker gesehen... ich sehe es aber eben nicht (mehr) so locker... 
