ZitatOft habe ich das Gefühl mich isolieren zu müssen damit es klappt, so wars bisher oft am einfachsten. Aber ich bin gerne unter Menschen. Aber am Ende läufts immer aufs Gleiche hinaus.
Hi Maulwurf,
so erklärst du dir doch schon mal im Vorfeld selbst, warum alles so bleiben muß, wie es ist und du nix ändern mußt. Weil alles nix bringt, weil es ja eh immer aufs Gleiche rausläuft.
Ich denke, du hast keine Ahnung wie nüchtern leben ist. Und ich wußte das auch nicht, aber ich erkannte sehr schnell, das ein nüchternes Leben sehr viel besser ist, als das betrunkene Jammertal, das ich kannte.
Denn: wenn mein nüchternes Leben nicht besser wäre, würde ich sicher wieder trinken, denn einen täglichen Kampf gegen den Saufdruck würde ich niemals standhalten können.
ZitatGepostet von HansMaulwurf Hallo Freunde, was ich gerne wissen würde, was hat Euch dazu gebracht auzuhören, Welche Gedanken helfen Euch ? Welche Einstellung zum Leben? Was treibt Euch an?
Hi Maulwurf
ich wollte nicht verrecken, mir noch eine Chance geben.
Was mich trocken hält? - ich mag mein Leben heute, etwas aufregenderes gibts für mich heute nicht mehr.
Wenn ich Dich so lese, habe ich den Eindruck, als hättest Du schon gern alles irgendwie netter und ohne Droge, hast aber keinen Bock, aufzuhören, aktiv etwas zu tun damit es anders wird in Deinem Sumpf - funktioniert nicht.
Aufhören und dabei Hilfe annehmen musst Du schon alleine. Natürlich ist es Deine Entscheidung, Dich an "Deinen" Drehtürpatienten zu orientieren, die bei jedem Mal schlechter drauf sind, Dir damit zu bestätigen das eh alles sinnlos ist, oder aber an denen, die recht ufrieden trocken leben. Hier z.B. oder in SHG sind einige zu finden.
Deine Ausreden sind ja ganz ordentlich hahnebüchen. Wenn bei Dir auf der Arbeit eh alle bescheid wissen, dann wirds wohl kein Problem sein ein paar Wochen auszusteigen und dich um Dich zu kümmern, ist allen geholfen damit. Tot oder bekloppt nützt Du auch keinem mehr, Dir selbst am allerwenigsten.
Mir hat es geholfen, zu hören das ich eine Krankheit habe, unheilbar, tödlich. Das ich aber symptomfrei damit leben kann wenn ich abstinent lebe. Nix Schwäche, nix willenlos, lediglich die Entscheidung für das Leben.
Vielleicht musst Du Dich einfach entscheiden - Leben oder bis zum jämmerlichen Verrecken dahinvegetieren und die Konsequenzen ziehen.
Viel Glück dabei Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
mein persönlicher tiefpunkt war ein schwerer autounfall, der mich zum glück hat resignieren lassen; klingt zwar seltsam, aber der unfall war das beste, was mir passieren konnte.
ich lebe jetzt seit über zwei jahren ein bewusstes leben, mit positiven phasen und negativen phasen. trocken heisst nicht sorgenfrei!! trocken heisst selbstbestimmt, nicht getrieben vom alk und den ganzen lebensrhythmus auf den alk abgestimmt.
so etwas kannte ich nicht, als ich soff und so hatte ich auch vor meiner alk-karriere nicht gelebt.
ein schöneres leben kann ich mir nicht vorstellen,
ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
Hallo Freunde, was ich gerne wissen würde, was hat Euch dazu gebracht auzuhören, Welche Gedanken helfen Euch ? Welche Einstellung zum Leben? Was treibt Euch an?
Viele Fragen und ich weiß nicht, ob ich die kurz beantworten kann. Was mich dazu gebracht hat? Ich hatte im Suff einen lichten Moment und dieser hat die Nacht überlebt. Klingt verwirrend ist es aber nicht, zumindest für mich.
Wie oft habe ich abends, versunken in Selbstmitleid und latent vorhandenem Tatendrang, festgestellt, dass ich zu viel saufe und dass es so nicht weitergehen kann. Und dass ich morgen etwas dagegen mache. Beruhigt und gestärkt (verdrängt), dass es ja morgen anders wird, bin ich dann eingeschlafen. Es gab viele von diesen "morgen".
Und einmal, wie geschrieben, hat dieser Gedanke überlebt.
Gedanken/Einstellungen/Antrieb:
Tja, der Mensch ist "edel, hilfreich und gut", ich bin es nicht. Meine Motive sind nicht so heroisch. Als erstes habe ich Angst, dass alles wieder von vorn beginnt. Dieser ewige Kreislauf aus Alk besorgen, Alk saufen, Vertuschen und wieder Alk besorgen.
Als zweites, im gleichen Stellenwert, gefällt mir mein Leben so. Ich habe wieder Selbstachtung vor mir, ich kann mir selbst vertrauen, ich fühle mich gut. Und ja, ich bin auch ein wenig stolz auf mich.
Es fehlt mir nichts.
Sicher gibt es auch bei mir Situationen, die ich mit Alkohol verbinde und die mir in Gedanken mit Alkohol "schöner" vorkommen. Ich setze mich dann hin und schreibe mir auf, warum ich genau dann gern Alkohol trinken würde. Und meine Herren, diese Gründe sind mehr als lächerlich.
Irgendwo hast Du etwas von gesellschaftlich angepaßt geschrieben. Jep, dies stimmt schon, wir leben in einer "Alkoholgesellschaft". Mittrinken ist normal, man ist "gesellschaftlich anerkannt". Stell Dich doch aber mal (besoffen) hin und sage der selben Gesellschaft, dass Du Alkoholiker bist. Dann ist man sofort der Außenseiter, weil man es ja nicht im Griff hat und dies auch noch zugibt. Wo ist denn dann die "Gesellschaft"?
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
An erster Stelle stand und steht für mich absolute Ehrlichkeit mir selbst gegenüber.
Ich halte im übrigen nicht besonders viel von diesem berühmten Satz, der besagt, dass Betrunkene die Wahrheit sagen. Ich war in diesem Zustand nicht ich selbst. Diese Persönlichkeit war nicht meine, sondern eine fremde. Weder lebens- noch liebenswert.
Ehrlichkeit. Mein persönlicher erster und wichtigster Schritt und Antrieb.
ZitatGepostet von LostHoney An erster Stelle stand und steht für mich absolute Ehrlichkeit mir selbst gegenüber.
Ich halte im übrigen nicht besonders viel von diesem berühmten Satz, der besagt, dass Betrunkene die Wahrheit sagen. Ich war in diesem Zustand nicht ich selbst. Diese Persönlichkeit war nicht meine, sondern eine fremde. Weder lebens- noch liebenswert.
Ehrlichkeit. Mein persönlicher erster und wichtigster Schritt und Antrieb.
Liebe Grüße, Honey
Hallo Honey,
ja, ja und nochmals ja. Ehrlich sein und zu sich selbst stehen.
Vor paar Tagen durfte ich in der SHG einen Fragebogen ausfüllen. Auf einer Seite standen Eigenschaften und ich sollte ankreuzen auf einer Skala von 1-5, inweiweit diese auf mich zutreffen.
Ohne Bedenken und Scham habe ich auch die nicht so tollen Eigenschaften angekreuzt. Dies für sich allein eigentlich nicht erwähnenswert. Wichtiger ist für mich das Folgende:
Auf Seite 2 standen die gleichen Eigenschaften und man konnte nun ankreuzen, was man ändern würde, wie man sich lieber hätte.
Nenne es dekadente Überheblichkeit: Ich habe die Seite durchgestrichen und dazu geschrieben, dass ich mit mir zufrieden bin, wie ich bin.
Ein neues Gefühl, ehrlich die eigenen Macken zuzugeben und dennoch mit sich im Reinen zu sein.
LG J.
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
[/quote] Nenne es dekadente Überheblichkeit: Ich habe die Seite durchgestrichen und dazu geschrieben, dass ich mit mir zufrieden bin, wie ich bin.
Ein neues Gefühl, ehrlich die eigenen Macken zuzugeben und dennoch mit sich im Reinen zu sein.
LG J.[/b][/quote]
Hallo J.
finde ich überhaupt nicht überheblich.. ist doch super, wenn du zufrieden bist mit dir selbst bist und nichts ändern möchtest / willst.
ich bin gerade dabei ein paar eigenschaften an mir selbst zu ändern, die mich längst gestört / gehindert haben. seitdem fühle ich mich wohler und kann mich selbst "akzeptieren".
wichtig finde ich ebenfalls die ehrlichkeit. wenn mich was stört gehe ich heute direkt und sofort darauf ein, und nicht mehr zu warten bis es sich von selbst erledigt, bzw drüber hinwegzuschauen.
finde ich überhaupt nicht überheblich.. ist doch super, wenn du zufrieden bist mit dir selbst bist und nichts ändern möchtest / willst.
ich bin gerade dabei ein paar eigenschaften an mir selbst zu ändern, die mich längst gestört / gehindert haben. seitdem fühle ich mich wohler und kann mich selbst "akzeptieren".
wichtig finde ich ebenfalls die ehrlichkeit. wenn mich was stört gehe ich heute direkt und sofort darauf ein, und nicht mehr zu warten bis es sich von selbst erledigt, bzw drüber hinwegzuschauen.
lg amanda[/b][/quote]
Liebe Amanda,
ich denke, es ist ein Unterschied, wenn man etwas ändert, was einen stört oder wenn man angeben soll, wie man "lieber wäre".
Das Eine ist das konkrete Tun, das Andere das Wunschkonzert, also etwas, dass man sich wünscht, aber wahrscheinlich sowieso nicht ändert.
Es kann natürlich auch sein, dass ich da zu sehr mit der Goldwaage hantiere.
LG J
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
Millionärseigenschaft klingt gut. Ich glaube, ich sollte an dieser Eigenschaft arbeiten.
"Eigenschaften" sind ja regelmäßig "Wechselwirkungsgeschichten". Wenn ich bsw. nicht mit Jedem reden mag, Dinge ohne Höflichkeitsfloskeln benenne etc., dann besitze ich sehr schnell die Eigenschaft unfreundlich.
Bin ich dann tatsächlich unfreundlich? Was bedeutet "freundlich sein"?
Man kann da viel zu schreiben und somit ganz unfreudlich den Thread von Maulwurf zerstören. (Ich bitte um Entschuldigung für diesen OT.)
Und kann man wirklich etwas ändern, wenn man nicht eine Grundzufriedenheit, eine Grundliebe zu sich selbst hat? Sicher nicht, liebt man sich nicht, muss man nichts ändern.
Je mehr man schreibt, um so mehr Gedanken kommen. Sicherlich viel Raum für einen eigenen Strang.
LG J.
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
Ich freue mich auch über viele Antworten. Aber man darf ja nicht von sich auf andere schließen.
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
ZitatGepostet von HansMaulwurf [b] Mit etwa 14 Jahren hab ich angefangen zu kiffen, Alkohol hat mich nie groß interessiert. Rund um die Uhr war ich zugedröhnt. Mit 16 hab ich dann die 10. Klasse im Gymnasium nicht mehr geschafft, bin auf die Realschule, und habe mit Mühe und not den Abschluss geschafft. Zu dem täglichen Kiffen kamen andere Drogen dazu, ich war nur noch auf chemischen Drogen, alles genommen und gut gemischt, täglich Koks geraucht, Amphetamine und Pillen genommen. Mit 19 dann hab ich den Alkohol entdeckt. Eigentlich wollte ich nur wissen wie die Wirkung ist wenn ich den Alkohol zu anderen Drogen mische. Mit Sekt fings an, und Bier. Die Wirkung war gut, hab sofort gefallen dran gefunden und angefangen täglich auch Alkohol zu trinken und Drogen zu mischen.
jo,klingt EINS ZU EINS wie bei mir....buchstabengetreu!
vom der ersten behandlung bis zur zufriedenen Abstinenz hats bei mir 20 Jahre gedauert..
das lag aber nicht an den Umständen.....sondern an mir..
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
Hallo Freunde, vielen Dank für Eure Postings. Einiges davon bringt mich zum nachdenken. Gutes Gefühl zu sehen, dass auch andere das kennen und nachempfinden können. Ich werd es so machen wie geplant, nur vorm Schlafen etwas Bier bis morgen Abend inkl. um Schlafen zu können. Danach versuche ich Spaß am Leben zu finden ohne zu trinken. Werde Euch auf dem laufendem halten. Schönen Abend wünsch ich Euch.