Greens, ich selbst würde körperliche Abhängigkeit nicht so hoch einstufen, als dass lebensgefährliche Entzugserscheinungen entstehen müssen. Schwere Entzugserscheinungen reichen mir subjektiv da schon aus.
Das ist dann wirklich eine Sache des jeweiligen lebensgeschichtlichen Hintergrundes, meine Mutter starb im Entzug, daher meine ich aus dieser Erfahrung heraus logischerweise daß lebensgefährliche Entzugserscheinungen nicht hoch genug einzustufen sind. Gleichzeitig frag ich mich jetzt ob schwere Entzugserscheinungen nicht immer potenziell Lebensgefahr bedeuten.
ZitatEine andere These, die hier von Ellen gepostet wurde, scheint mir sehr interessant zu sein: Sind Körper und Geist hier klar voneinander zu trennen?
Aus oben genannten Grund finde ich, daß sie das zumindest sein sollten. Seelische Abhängigkeit find ich echt zu vernachlässigen gegen einen mütterlichen Herzstillstand.
Naja ist für mich vielleicht ein bissl schwierig bei dem Thema ins Theoretisieren zu kommen, meine psychische Abhängigkeit konnte mich beim Entzug zumindest nicht töten und darum unterscheide ich für mich hier klar zwischen körperlich und geistig.
Zugegebenermaßen krieg ich themenbezogen gerade meinen Kopf nicht so recht von meinem Emotionen getrennt, darum ist das jetzt wohl nicht besonders sachdienlich gewesen
Zitatmeine psychische Abhängigkeit konnte mich beim Entzug zumindest nicht töten
Heißt aber nicht, dass sie das nicht grundsätzlich eben doch kann.
Aber es geht ja auch gar nicht um den Unterschied.
Meine Schwester trinkt genau so lange wie ich. Das heißt, sie tut es immer noch, also schon fünf Jahre länger. Sie hat keine körperlichen Entzugserscheinungen. Schläft ihren Rausch immer hübsch aus und ist dann halbwegs fit.
Das waren bei mir nämlich die ersten körperlichen Erscheinungen. Ich wachte sehr zeitig auf, war unruhig, konnte nicht schlafen, obwohl ich todmüde war.
Dass diese Unruhe ein Entzug war, hatte ich lange nicht begriffen. So kam ich auch nicht auf die Idee, nachzukippen. Ein Glück, denke ich heute manchmal. Was an der Tatsache an sich, dass ich abhängig war, aber auch nichts änderte.
Ich glaube sogar, es werden viele körperlich nicht abhängig, weil sie aus irgend einem Grund ihre Dosis nämlich NICHT steigern müssen. Die rennen auf'm Dorf in ihre Kneipe, kloppen Karten, trinken 5 - 8 Bier und das jeden Abend, jahrelang. Psychische Abhängigkeit ist es insofern nur, als dass sie sich zu Hause ziemlich langweilen würden.
Irgendwann sind sie zu alt, in die Kneipe zu gehen. Dann gibt es zu Hause ein Gläschen, aber das macht allein nicht wirklich Spaß. Also war's das. Vermutlich werden sie vor lauter Nichtstun verrückt. Demenz, Tod.
DAS zieht sich doch nun durch alle deine threads, durch alle deine Gedankengänge über die gesamte Zeit deines Lebens.
Bei den Eltern kamst du zu kurz, als Mutter und Ehefrau kamst du zu kurz, als Arbeitsplatzsuchende, als Unterhaltsempfängerin ....
Du bist schon ne ganz arme Sau.
Heul weiter.
Doof nur, das frau erwachsen ist und für ihr Leben selbst verantwortlich ist. Scheint irgendwie nicht bei dir angekommen zu sein, du bockiges Ewigkind.
Gruß Bea
beachten
und auch bei der einsicht die hat sie, ohne zweifel, aber auch dabei ist sie wieder zu kurz gekommen
lg, mary
Welch ein Doppelsinn!
LG,
Sabine
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Zugegebenermaßen krieg ich themenbezogen gerade meinen Kopf nicht so recht von meinem Emotionen getrennt, darum ist das jetzt wohl nicht besonders sachdienlich gewesen
...doch, war es... vielen Dank - und Deine mütterliche Tragödie tut mir leid... Ich geb Dir vollkommen Recht, nur bei einem Punkt will ich noch was anfügen: imho kann auch psychische Abhängikeit zum Tode führen - habe ich jetzt schon vier Mal in meiner SHG erlebt (schon klar, dass die psychische Abhängigkeit nicht als einzige Ursache dafür gesehen werden kann:frage3.
Tom
"How much can you really know about yourself if you've never been in a fight?" Tyler Durden
ZitatGepostet von marimba Ich glaube eigentlich nicht, daß körperliche Abhängigkeit "plötzlich" auftritt. Wo steht das?
Mit "plötzlich" meine ich, dass man jahrelang säuft und Pausen ohne schwerwiegende körperliche Folgen einlegen kann, diese sich dann aber von einer zur nächsten Woche einstellen können - und dann auch bleiben.
Wo das alles steht, wüsst' ich auch gern - deswegen die Eingangsfrage
ZitatGepostet von Tom188 Eine andere These, die hier von Ellen gepostet wurde, scheint mir sehr interessant zu sein: Sind Körper und Geist hier klar voneinander zu trennen?
"Klar" mit Sicherheit nicht. Die Frage ist wohl eher, ob überhaupt
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Nicht zuletzt ist das Ganze natürlich auch ein philosophisches Problem (ausnahmsweise mal keines der Rechtschreibung oder der Grammatik ).
Ich fragte ja weiter oben schon mal, wo denn die genaue Grenze zwischen Körper und Psyche ist.
Sind psyschiche Erkrankungen ein idealistisches (i.e. Krankheit des vom Körper unabhängigen Geistes) oder ein materialistisches Geschehen (also irgendwie stofflich bedingt, z.B. Hirnstoffwechselstörung bei der Despression)
Es enthält u.a. ein sehr lesenswertes Kapitel zur Geschichte der Depression. Schon damals vermuteten die Philosophen entweder irgendeine Körperflüssigkeit, die hinter der Depression steckt, oder ein Krankheit des Denkens.
Wie üblich, gibt es natürlich gefühlte 150.000 Zwischenpositionen.
ZitatGepostet von Greenery Mit "plötzlich" meine ich, dass man jahrelang säuft und Pausen ohne schwerwiegende körperliche Folgen einlegen kann, diese sich dann aber von einer zur nächsten Woche einstellen können - und dann auch bleiben.
Das war mir nicht klar, daß das so laufen kann. Ich hab es glücklicherweise nicht bis zum Stadium gravierender körperlicher Abhängigkeit geschafft, damit also auch keine Erfahrung. Insofern ist es für mich eher eine "Glaubensfrage" wie ich das einschätze. Mir die Eingangsfrage zu beantworten fand ich daher spannend.
Die Maus steht für den inner groove, für ne einwandfreie Sache, für den Wunsch, daß es einen so richtig erwischt. aus Koppstoff von Feridun Zaimoglu