@ave, bei meinem versuch mit den antidepressiva, der ja nur 2 oder 3 tage ging, hab ich mich ziemlich heftig neben mir selbst gefühlt und konnte schon in der ersten nacht nicht richtig schlafen. ich hab schon nach dieser kurzen zeit gemerkt, wie stark und heftig das medikament auf mich einwirkt. deshalb hab ich es auch wieder gelassen. die dinger sind nämlich nicht ohne und greifen massiv in den körper und die psyche ein. da der mensch ein gewohnheitstier ist, wird die wirkung, bzw. das starke eingreifen in das eigene ich von antidepressiva nach längerer einnahme gar nicht mehr so wahrgenommen - denn schließlich geht es einem ja "besser".
ZitatIch hatte selbstmord gedanken von den pillen.
Und genau das glaube ich dir nicht.
Silvia, versteh' mich bitte nicht falsch, ich streite ja nicht ab, dass du Doxepin vielleicht wirklich nicht so gut verträgst, aber ich sehe einfach den Zusammenhang zwischen deinen Suzid-Gedanken und dem Medikament nicht. Wenn die stimmungsaufhellende Wirkung, die einem Anti-Depressivum im Allgemeinen zugesprochen wird, bei dir so partout nicht eintreten will, hat das doch noch ganz andere Gründe. Ich meine mich erinnern zu können, dass du etwas von einer Trauma-Therapie geschrieben hast - mei, das ist doch 'ne ganz andere Liga. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass derartige seelische Schäden tiefergehend behandelt werden müssen. Vielleicht reicht es da ja tatsächlich nicht, trocken zu werden und ein AD einzuschmeißen. Aber mir ist diese pauschale Aussage "Ein AD macht dick und löst Suzid-Gedanken aus!" irgendwie merkwürdig vorgekommen.
Dir auch ein schönes Wochenende! LG Ave
@Katrin:
steht aber so auf dem beipackzettel auch, das es vorkommen kann, ich war nie so, gestrickt.
Ja genau, steht so auf dem Beipackzettel. Stünde da, du würdest abnehmen, Traumgewicht halten und es ginge Dir dabei auch noch seelisch bestens - wetten, du würdest sie gerne nehmen?
Und meine Fragen überliest du geflissentlich: Trinkst Du noch? HAst Du mit deinem Neurologen über die angeblichen Nebenwirkungen gesprochen oder einfach stumpf weitergeschluckt und dich an Bahnsteigen rumgedrückt?
@mihu: Deine AD-Erfahrungen würde ich hier mal lieber nicht so laut raustrompeten
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Jetzt habe ich nach Katrins Beitrag sicherheitshalber noch einmal nachgeschaut... Also bei Doxepin heißt es, dass tatsächlich Suzidgedanken auftauchen können, aber meist eben bei einer Erstanwendung, bei der der Patient also einfach noch ein bisschen Geduld haben soll (etwa zwei Wochen wegen Spiegelaufbau!) und darüber hinaus haben die meisten Patienten, die über derartige Gedanken klagen, schon vorher über Suzidgedanken geklagt.
Ist also das, was ich meinte: Das Problem hat vorher schon bestanden und ist nicht etwa durch das Medikament aus dem Nichts aufgetaucht.
Silvia, lass' dich nicht entmutigen und probiere weiter - natürlich mit Hilfe des Arztes, bitte nicht im Alleingang. In meiner SHG sitzt auch eine Frau, die bereits 90mg von irgendwas nimmt (jedenfalls nicht Doxepin) und jammert. Unser Therapeut wird nicht müde, sie darauf hinzuweisen, dass sie notfälls die Dosierung erneut verändern müsse (mehr mg oder vielleicht auch weniger (?), wohlgemekrt in Absprache mit dem Neurologen), oder vielleicht sogar das Präparat wechseln, so lange, bis es passt.
Wenn du da schon so ungeduldig wirst, wie willst du denn dann die anderen Baustellen in deinem Leben beseitigen? Du akzeptierst doch auch kein Brillengestell, das zu eng ist oder drückt, oder keine Zahnprothese, die dir wehtut und nicht passt, oder?
Hallo mihu, ich kann ja auch nur von meinen Erfahrungen berichten. Ich habe das Doxepin 50, und an den ersten drei Tagen jeweils eine ganze Tablette genommen, mit dem Ergebnis, dass ich tierisch müde wurde und geschlafen habe wie ein Säugling. Da ich aber krankgeschrieben war, ging das ja auch. Ich habe das aber sofort meiner Ärztin gesagt, denn in der Folgewoche musste ich ja wieder zur Arbeit, da hat sie mir vorgeschlagen, die Tablette zu teilen und eine halbe morgens, die andere abends zu nehmen. Daran habe ich mich gehalten und siehe da: als ich sie auch noch ohne Wein, sondern mit Mineralwasser einnahm , fingen die Dinger tatsächlich an zu wirken. Fazit: 5 Tage leichte Matschbirne, anschließend ein Jahr Abstinenz (kommenden Freitag sind's schon 13 Monate ).
ZitatGepostet von mihu @ave, bei meinem versuch mit den antidepressiva, der ja nur 2 oder 3 tage ging, hab ich mich ziemlich heftig neben mir selbst gefühlt und konnte schon in der ersten nacht nicht richtig schlafen. ich hab schon nach dieser kurzen zeit gemerkt, wie stark und heftig das medikament auf mich einwirkt. deshalb hab ich es auch wieder gelassen. die dinger sind nämlich nicht ohne und greifen massiv in den körper und die psyche ein. da der mensch ein gewohnheitstier ist, wird die wirkung, bzw. das starke eingreifen in das eigene ich von antidepressiva nach längerer einnahme gar nicht mehr so wahrgenommen - denn schließlich geht es einem ja "besser".
mihu, nur zur Info: Es dauert ca. 14 Tage bis ADs richtig wirken. Unannehmlichkeiten beim Ein- und Ausschleichen sind kein "Beweis" für die Gefährlichkeit eines Medikamentes.
Psychiater denken sich übrigens in aller Regel etwas dabei, wenn sie Medikamente verschreiben. ADs sind verschreibungspflichtig und keine Lutschbonbons oder gar Glückspillen für hypochondrische Warmduscher.
ADs stabilisieren (!) psychisch kranke Menschen, z.B. Depressive.
Daher sind eigenständige Absetz- und Ausschleichversuche ungefähr so sinnvoll, wie das Abreißen des Gipses vom gebrochenen Bein, weil man keinen Bock mehr auf die Krücken hat.
Hinsichtlich der Medikamente gibt es in der Tat enorme Unterschiede. Ich habe zunächst Paroxetin genommen und habe mich damit absolut nicht wohl gefühlt. Nun nehme ich Cipralex und es geht mir sehr gut. Gewichtszunahme ist halt ein leidiges Begleitphänomen, lässt sich aber nach Besserung wieder rückgängig machen.
Zum Thema Ethanol: Ich würde einfach einen anderen Psychiater suchen und ihn mit der Frage konfrontieren, was er davon hält, Dir dieses Medikament mit Ethanol als Alkoholikerin zu verschreiben.
Übrigens: Ich plane demnächst auch den langsamen Ausstieg, aber eben nach Absprache mit dem Psychiater. Mal schauen, was er davon hält.
ich nehme seit durchgehend 7 Jahren AD`s und finde die Sache mit den Erfahrungen anderer diesbzgl. sehr schwierig. Es ist tatsächlich so, dass jedes AD bei jedem anders wirken kann. Von den zig Nebenwirkungen, die so ein Medi haben kann hat der eine diese, der nächste andere, der dritte vielleicht gar keine und der vierte eine ganz neue Kombination von allem. So kann ich für mich z. B. Katrins Behauptung, Citalopram und Alk seien die Hölle so gar nicht bestätigen, diese Mischung hab ich jahrelang geschuckt, ohne die kleinste Nebenwirkung. Geholfen hat`s natürlich auch nicht Genauso nimmt der eine von Doxepin bspw. zu und der andere nicht, auch ohne das Essverhalten zu ändern, denn Doxepin kann den Stoffwechsel verändern.
Erfahrungen mit diesem oder jenem AD sind daher wenig hilfreich für andere, wohl aber Erfahrungen im Umgang mit AD`s allgemein.
Ich habe vier oder fünf AD`s durchprobiert, mich auch durch diverse Nebenwirkungen gekämpft, weil die meisten sich ja nach einiger Zeit legen, bis ich vor ca. einem Jahr "meins" gefunden habe. Das hätte ich schneller haben können denke ich, wenn ich nicht gesoffen hätte. Mittlerweile gehts mir so gut, dass meine Ärztin und ich den "Ausstieg" überlegen. Die Angsthäsin in mir würde aber gern noch eine Weile an dieser Krücke festhalten Ich möchte erst für mich feststellen, ob ich in der Lage bin, mich wirklich vor Überforderungen zu schützen, denn das war der eigentliche Auslöser meiner Depressionen damals. Also nehme ich das AD noch ein Weilchen.
Was ich nie tun würde wäre ohne meine Ärztin solche Dinge zu entscheiden. Und würde sie mir, weil sie nicht dran denkt etwas mit Alkohol verschreiben säße ich am nächsten Tag eben wieder bei ihr. Wo ist das Problem?
LG - Tina
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Ich habe zu Beginn meiner Abstinenz vor 8 Jahren Mirtazapin genommen. Hab mich intensiv damit auseinandergesetzt, weil ich Angst vor einer Suchtverlagerung hatte.
Hatte einen tollen Psychiater in der Suchtambulanz Köln-Merheim, der mir alles genauestens erklärt hat, auch den Unterschied zw. Antidepressiva + anderen Psychopharmaka.
Für mich war das Antidepressivum sehr hilfreich, aber ich war wie gesagt abstinent und habe parallel dazu eine Therapie gemacht.
Heide
Es hat keinen Sinn, Sorgen in Alkohol ertränken zu wollen, denn Sorgen sind gute Schwimmer.(Robert Musil)
Ich habe zu Beginn meiner Abstinenz vor 8 Jahren Mirtazapin genommen. Hab mich intensiv damit auseinandergesetzt, weil ich Angst vor einer Suchtverlagerung hatte.
Hatte einen tollen Psychiater in der Suchtambulanz Köln-Merheim, der mir alles genauestens erklärt hat, auch den Unterschied zw. Antidepressiva + anderen Psychopharmaka.
Für mich war das Antidepressivum sehr hilfreich, aber ich war wie gesagt abstinent und habe parallel dazu eine Therapie gemacht.
Heide
Huhuh, danke für Dein Posting. ich bin schon seit anfang 2006 in langzeitthera wegen traumas, mehr hab ich nicht so gott sei dank