danke Ihr Lieben. Im tiefsten Innern weiß ich ja, daß Ihr Recht habt, aber ich will versuchen es allein zu schaffen. Erstmal. Ich ertappe mich allerdings dabei, daß ich beim Lesen Eurer Antworten denke:"Naja, soooo schlimm ist`s ja nun nicht. Ich trinke ja schließlich nur abends, und nur eine Pulle Wein und keinen Schnaps! Mein Leben bekomme ich auch gut gebacken, meine Kinder sind gut versorgt etc. Und eindeutig mehr trinke ich ja nur auf (seltenen) Feiern..." Aber mir ist schon klar, daß ich da nur versuche etwas "schön zu reden" und aus einer Pulle Wein werden dann irgendwann zwei, oder drei.... Aber in mir sträubt sich doch noch alles gegen Suchtberatung oder SHG... nicht weil ich das nicht gut finden würde, solche Gruppen sind sehr sinnvoll und ich finde es toll, wenn Leute dort hin gehen und die Hilfe annehmen, die sie dort bekommen können, aber ich möchte da nicht hin... irgendwie... Hab jetzt übrigens schon seit Samstag nichts getrunken und fühl mich gut dabei! Ja, ich weiß, es ist etwas albern sich über die paar Tage schon so zu freuen oder gar stolz darauf zu sein, aber ich bin`s trotzdem irgendwie... liebe Grüße,
Hab jetzt übrigens schon seit Samstag nichts getrunken und fühl mich gut dabei! Ja, ich weiß, es ist etwas albern sich über die paar Tage schon so zu freuen oder gar stolz darauf zu sein, aber ich bin`s trotzdem irgendwie... liebe Grüße,
Leni
[ Editiert von LuxLeni am 12.08.09 21:22 ][/b]
Das ist doch nicht albern.
Du kannst sehr wohl Stolz auf dich sein. Und wenn Du dich darüber freust trocken bleiben zu können, ohne dass es Dir schlechter geht, was spricht dagegen, dass du diesem Vorsatz treu bleibst
Dazu braucht man nicht unbedingt fremde Hilfe. Vielleicht reicht für dich ja schon der Austausch im Forum hier. Viele Wege füren nach Rom
dein Beitrag ist zwar schon ein paar Wochen her, ich möchte mich dazu aber trotzdem noch äußern, weil ich in einer änhlichen Situation war.
Eigentlich setzte ich nur immer mit dem Trinken aus, um mir zu beweisen, dass ich kein Problem habe. Oft habe ich nur 2x pro Woche getrunken, mit dem Vorsatz, mir keinen anzutrinken. Dies ging aber fast nie gut.
Ich hatte lange versucht, es alleine zu schaffen, ohne irgend jemanden einzuweihen. Irgendwann fing ich immer wieder an. Auch in Foren hatte ich geschrieben >> Erfolglos, das alleine reicht nicht!
Erst durch den Besuch einer Selbsthilfegruppe konnte ich nunmehr 2 Jahre zufrieden trocken sein. Auch meine Frau weiß Bescheid. Sonst aber niemand.
Darum rate ich dir unbedingt, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ganz alleine wirst du es nicht schaffen.
ZitatGepostet von Harry9 Hallo Leni, Eigentlich setzte ich nur immer mit dem Trinken aus, um mir zu beweisen, dass ich kein Problem habe. Oft habe ich nur 2x pro Woche getrunken, mit dem Vorsatz, mir keinen anzutrinken. Dies ging aber fast nie gut.
Gruß
Harry
Hallo Harry,
dein beitrag finde ich klasse
bei mir war es ähnlich: ich habe aufgehört zu trinken, mit dem vorsatz für immer. es viel mir nicht schwer, keinen "nennenswerten" entzug.... also spätestens nach 10 -14 tage habe ich mir eingeredet, ich hätte doch kein problem und hab fröhlich weitergesoffen dabei war ich in kürzeste zeit wieder bei der alten menge ein bis zwei flaschen wein am abend.
irgendwann wurde mir klar, dass diese trinkpausen ein selbstbetrug sind.
ich habe zwar keine lzt gemacht, aber suchtberatung, therap. gespräche und shg haben mir sehr geholfen.
und noch immer meldet sich der kleine teufel ab und an mit dem gedanken: du bist ja nicht abhängig, nur gefährdet mit dem unterschied, dass ich weiss: dazwischen ist die grenze so schmal, dass kaum einer bemerkt sie zu passieren... und ich habe mich entschieden:
ein leben ohne alkohol ist schön und lebenswert. und heute bin ich schon fast 10 monate trocken!
viele baustellen schienen mir erst kürzlich richtig bewusst zu werden. das leben ist nicht unbedingt zur zeit einfach, aber ich bin bereit diese anzugehen und verstecke mich nicht mehr. ich bin gedanklich klar und freue mich über den entschluss ein neues leben angefangen zu haben.
leider dauert es halt lange, bis man sich den Selbstbetrug bzw. das Alkoholproblem eingesteht. Von den ersten Ansätzen inklusive Lesens in Foren hat es bei mir 2 Jahre gedauert, bis ich wirklich aufgehört hatte. Sogar bei einem Suchtberater war ich damals, dieser hatte mir leider aber auch das kontrollierte Trinken geraten. Es wäre besser gewesen, er hätte mir richtig „den Kopf gewaschen“. Auch ich habe keine LZT gemacht, und hatte auch sonst keine Therapie oder Suchtberatung. Mitunter war die Erfahrung mit dem Suchtberater ein Grund, warum ich diesbezüglich skeptisch war. Ich habe nach meiner endgültigen Entscheidung nur eine Selbsthilfegruppe aufgesucht. War aber trotzdem nicht einfach, Standhaft zu bleiben.
Zu dem von dir erwähnten kleinen Teufel: Der hatte sich auch lange in mir festgesetzt. Erst seit ein paar Wochen fällt mir auf, dass ich auch bei Problemen nicht mehr daran denke, sie mit Alkohol zu lösen. Es ist einfach schwer, Jahrzehnte lang „antrainierte“ Gewohnheiten umzupolen. Das geht einfach nicht innerhalb ein paar Monaten. Auch deine 10 Monate sind meiner Meinung nach noch zu wenig. Das Positive ist: Die Zeit arbeitet für Uns! Je länger wir trocken sind, umso weniger macht sich das kleine Teufelchen bemerkbar.
Unsere Leni muss wohl auch noch einige Zeit rumprobieren und Erfahrungen sammeln, bevor sie einsieht, dass es nur einen Weg gibt: Keinen Alkohol mehr.