Gehst Du denn noch einigermaßen gern zur Arbeit oder graust es dich schon davor?
Lieben Gruß
Catrina
Hallo Catina,
zurzeit gehe ich garnicht arbeiten, ich bin krankgeschrieben.
die letzten jahre bin ich nicht mehr gern arbeiten gegangen, teilweise auch mit bauchschmerzen. oft hab ich es verdrängt, oder das gefühl abends mit alk versucht zu verdrängen. vor zwei jahre hatte ich mal den totalen zusammenbruch... da ging es mir sehr schlecht und ich hatte sogar angst hinzufahren.
eine zeitlang ging es nach einem gespräch mit dem chef einigermassen gut... aber es hielt nicht lange an.
mein chef ist nicht jeden tag total betrunken... oftmals merkt man ihm seinen konsum nicht mal an.
er trinkt schon morgens nach dem aufstehen das erste bier und dann stetig den tag über weiter gegen nachmittag wird er dann oftmals schon merklich betrunken, oder abends später.
dann folgten so einiger male nette sms oder anrufe.
das habe ich aber abgewehrt indem ich mein telefon nach feierabend ausgeschaltet habe.
seine kurzen alkfreien phasen waren am einfachsten zu ertragen. er will nicht wahr haben, dass er ein alkoholiker ist und hat nicht vor mit dem trinken aufzuhören... eher würde er sterben, laut seine aussage.
ganz schlimm wurde es die letzten monate, seitdem ich nicht mehr trinke. diese "konsequenz" macht ihm angst. führt ihm vor augen, dass er es nicht schafft / schaffen will.
daher ist es in meinen augen ähnlich wie in jeder alkbeziehung... wenn der partner nicht mehr mitspielt verliert der trinkende die kontrolle über seine beherrschung und lässt dann nur noch die wut raus.
das ist zumindest meine theorie warum es so eskalierte. ich bin nicht mehr bereit mich ständig seine launen und suff zu untergeben.
das hört sich echt nicht gut an Ich hoffe, Du findest bald einen besseren Job. Gut, die Zeiten sind schlecht, jeden Tag ne neue Horrormeldung, aber wieso solltest Du nicht Glück haben? Klasse, dass Du weiterhin trocken bist! Pass auf Dich auf!
bin weiterhin krank geschrieben und hab eine überweisung für den neurologen.
es geht mir einigermassen gut, solange ich nicht unter menschen muss das wird sich aber hoffentlich wieder legen, bin eigentlich eher der gesellige mensch.
hab viel unterstützung von freunden und meine mutter ist auch wieder aus der heimat zurück
ich bin froh endlich aus dem sch.. teufelskreis angst - arbeit - angst raus zu sein.. könnte auch diesesmal nicht so zurück.
mit Angst zur Arbeit zu gehen ist schlimm. Vielleicht kannst Du diesen totale Bruch nutzen und nochmal beruflich neu durchstarten. Ich weiß, die Zeiten sind nicht die Besten, aber ein Job, der Spaß macht kann so viel geben. Mit nem Knoten im Bauch zur Arbeit gehen kann über einen längeren Zeitraum kaputt machen.
Ich wünsch Dir alles Gute, such Dir nen neuen Job, das kann wie eine Erlösung sein...
leider werde ich, so glaub ich zumindest, keine umschuldung machen können, gerade weil in meinem beruf hier doch recht viele stellen frei sind.
eigentlich ist auch nicht der job, der mich so fertig macht. spass ist vielleicht was anders, aber ich glaube das ist in den meisten berufen nicht immer vorhanden
was mich so kaputt macht in der firma ist der umgang mit meinem chef, die stetige verantwortung für alles, die art wie er mit menschen umgeht und das gefühl total ihm und seine launen zu unterliegen.
gestern beim bummeln durch die stadt (es war markt und wir haben ein fischbrötchen gegessen) habe ich sein auto gesehen. die reaktion, die das ausgelöst hat war so heftig... ich musste sofort nach hause. beim schreiben zittern jetzt noch meine hände ich habe gestern nacht wieder alpträume gehabt, ich weiss ich kann da nicht mehr zurück.
dafür habe ich es endlich mal gewagt NEIN zusagen, und ich weiss seine reaktion darauf.
ich werde schon irgendwas finden, einen ausweg gibt es immer.
madre,mio was tust du dir bloß an??? du zeigst hier jahrelangen kampf,gegen dein wohlbefinden,,ein wohlschmeckendes fischbrötchen, verspeist,mit dem anblick des chefs,hat schon diesen auslöser??? und du zweifelst noch?? umgekehrt::: ein toller chef,bzw.arbeitsplatz,,aber ein schlechtes fischbrötchen, wo wäre dies gelandet,,was hättest du dem verkäufer erzählt??
unternimm bitte etwas,ein rückfall,fängt im kopf an,dieser arbeitsplatz sollte nicht der auslöser sein.
wünsch dir einen neuen,wo du zufrieden,trocken,tätig sein wirst. lieben gruß udo
nein, am fischbrötchen lag es nicht... eher der gedanke, dass wir uns augenblicklich begegnen könnten
ich zweifele nicht, ich weiss es gibt kein zurück dahin. ich bin nicht mehr bereit jahrelang um einen oder zwei tage urlaub betteln zu müssen - krank zur arbeit zu fahren - den suff anzuschauen und bierflaschen weg zuräumen - kunden anzulügen und angst vor seinen launen zu haben.
das ich schon früher hätte nein sagen müssen, weiss ich.. aber es ist nicht zu spät.
angst habe ich, und nicht zu wenig. aber diese angst kann ich bearbeiten und das tu ich auch.
schönen sonntag und danke für allen für den mut, die ihr mir macht
Ich glaube auch an die Unschuld des Fischbrötchens
@Lulu: Ich weiß jetzt nicht, was Du gelernt hast, aber ich kann ansonsten als Neuorientierung wirklich nur den Weg über Zeitarbeit empfehlen. Gerade in der jetzigen Zeit. Okay, es gibt viele Ausbeuter unter den ZAs, ich war ja selbst bei einer - aber der Einsatzkunde ist das, was zählt. So konnte ich auch in eine Branche wechseln, in die ich mit meiner Ausbildung als Werbekauffrau niemals hineingekommen wäre...
Und ich bin heilfroh, so wie es gelaufen ist! Denn in meinem alten Beruf hätte ich nicht mehr arbeiten wollen
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
hab ich auch schon dran gedacht... und hier war gerade aktuell eine stelle, die wirklich auf mich gepasst hätte. leider suchen sie für sofort jemand, aber ich bin noch nicht mals gekündigt und auch noch krankgeschrieben.
mein arzt meint, so könnte ich zurzeit auch nicht arbeiten. ich brauche noch eine zeit.
ich werde dann diese option in erwägung ziehen, ich denke es ist nicht verkehrt..
zur zeit bin ich immer noch in der wiedereingliederungsphase und ab dem 25ten hat mich der berufsalltag wieder.... und es klappt richtig gut
ich habe lange mit meinem arzt und therapeut darüber gesprochen, ob ich nun wieder meine alte stelle annehme, oder nach einem neuen job ausschau halte.
ich habe nicht wirklich was passendes gefunden und irgendwie fiel es mir auch schwer meine arbeitsstelle ganz aufzugeben.
nun habe ich eine optimale lösung getroffen, ich arbeite zum grössten teil von zuhause und habe damit auch abstand und meine ruhe zum arbeiten.
ein langes gespräch mit meinem chef hat mir die entscheidung leicht gemacht und bislang läuft es auch sehr gut.
mit gesteigtem selbstwertgefühl und auch mehr durchsetzungsvermögen (wenn auch noch entfernt von dem ideal :grins2 habe ich die letzten wochen erfolgreich meine ziele durchgesetzt.
meine gesprächstherapie läuft weiterhin und ich bin einfach nur froh die entscheidung getroffen zu haben.
ich nehme weiterhin noch opripamol und komme sehr gut mit dem zurecht. geplant ist eine kombinantion aus citalopram (morgens) und opripramol (abends).
ich habe zwar noch eine menge arbeit an mir selbst, da mache ich mir nichts vor. aber die schritte werden immer grösser und vorallem immer sicherer.
die trennung von ingo habe ich ganz gut gepackt und fühle mich sehr wohl alleine zu sein. ich kann mir zur zeit auch keine partnerschaft vorstellen. das wird sich vielleicht noch ändern, aber ich denke ich brauche zeit damit ich mich auf mich selbst konzentrieren kann.
die pferdchen sind wohlauf und ich freue mich über den sommer und lange ausritte in der senne.
im grossen und ganzen ist mein fazit: das leben ist schön