seite gestern ärgere ich mich über meine Kolleginnen und ich weiß, ich sollte mich nicht ärgern, da es mich nicht weiter bringt, aber ich bekomme das gerade nicht aus meinem Kopf...
Ich arbeite für eine kulturelle Institution, es gibt häufiger Verantaltungen, bei denen auch Wein und Bier ausgeschenkt wird, und diese Getränke trinken nicht nur Gäste, sondern auch Mitarbeiter. Das ist das eine, doch zudem ist es bei uns auch eine Tradition sich ab und an am Freitag Nachmittag, eine Stunde vor Feierabend, zusammen zu setzen und gemeinsam etwas zu trinken, Häppchen zu essen und zu plaudern. An sich ist das sehr nett und fördert den Austausch. Auch dort gibt es Wein. Seit einem Jahr trinke ich ja nun nicht mehr und in dieser Zeit gab es so ca. 4 oder 5 dieser Zusammenkünfte, bei denen ich immer statt Wein Tee oder Kaffee getrunken habe. Das wurde schon manchmal komisch beäugt oder kommentiert mit Sätzen "Wie, keinen Wein?" und ich habe einfach immer Nein gesagt. Gestern haben mich dann zwei meiner Kolleginnen gefragt, warum denn schon wieder nicht, und ob ich denn nun nie wieder mittrinken würde und das das ja extrem ungesellig sei. Im Laufe der Stunde, die wir zusammen saßen kamen dann noch mehrmals Sprüche und Bemerkungen, was mich sehr geärgert hat. Wieso bin ich bitte ungesellig weil ich nachmittags um 16 Uhr (!) keinen Wein trinken will? Ist das nicht irgendwie eine schräge Sichtweise?
Auf jeden Fall graut es mir nun schon etwas vor der nächsten Zusammenkuft dieser Art, weil ich Angst habe mir wieder die ganze Zeit Sprüche anhören zu müssen. Und es ist auch irgendwie schockirend, dass so gebildete Menschen (alle Akademiker, teilweise mit Doktor) scheinbar doch so dumm sind, nicht einzusehen, dass es für einige Menschen einfach besser ist auf die Droge Alkohol zu verzichten.
Sind bei den "Sprücheklopfern" Nichtraucher dabei ???
Dann frag´sie mal einfach, warum sie nicht mitrauchen-- ist doch ungesellig .
Gruss
Michael
Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel: Es löst Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten, Leber- und Gehirnzellen auf. - Es löst nur keine Probleme.
… unsere Narben haben die Angewohnheit uns daran zu erinnern, daß die Vergangenheit einmal Realität war … :sly: H.L. "Roter Drache"
ja, genau das Beispiel habe ich sogar auchg gebracht, da die eine von den Kolleginnen vor ein paar Wochen aufgehört hat zu rauchen...ich meinte dann, dass ich doch auch nicht sage sie sei nun ungesellig nur weil sie nicht mehr raucht...
ZitatGepostet von katha82 Und es ist auch irgendwie schockirend, dass so gebildete Menschen (alle Akademiker, teilweise mit Doktor) scheinbar doch so dumm sind, nicht einzusehen, dass es für einige Menschen einfach besser ist auf die Droge Alkohol zu verzichten.
Merke: Akademische Bildung hat nicht notwendigerweise was mit Herzensbildung zu tun!
Umgekehrt gilt aber auch - nicht alle Akademiker sind automatisch Arschlöcher...
ZitatGepostet von AVE Umgekehrt gilt aber auch - nicht alle Akademiker sind automatisch Arschlöcher... Liebe Grüße Ave
Huhu AVE & katha82 ,
also mich beeindruckt trotzdem regelmäßig der AsHQ (AssHoleQuotient :sly unter den Akademikern, mit denen ich so zu tun habe.
Und ansonsten gilt für mich: Ich rauche nicht, ich trinke nicht, dafür bin ich aber NATURSTONED . Und ich find mittlerweise Menschen, die eine Fremdchemie benötigen, um gesellig zu werden, ziemlich arm.
Einen schönen Tag noch! Thomas
Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!
"Gestern haben mich dann zwei meiner Kolleginnen gefragt, warum denn schon wieder nicht, und ob ich denn nun nie wieder mittrinken würde und das das ja extrem ungesellig sei. Im Laufe der Stunde, die wir zusammen saßen kamen dann noch mehrmals Sprüche und Bemerkungen, was mich sehr geärgert hat."
Ehrlich gesagt wundert es mich etwas, dass deine Kolleginnen sich überhaupt so ausführlich mit deinen Trinkgewohnheiten beschäftigen. Meine Erfahrung ist, dass umso ausführlicher drüber geredet wird, je mehr ich mich rechtzufertige. Ich würde das Argument des Nichtrauchers nicht bringen. Nicht, weil ich es falsch finde, sondern weil das sofort eine Diskussion auslöst und weiteren blöden Bemerkungen Tür und Tor öffnet.
Wenn du sinngemäß so was in die Runde sagst:
"Wieso bin ich bitte ungesellig weil ich nachmittags um 16 Uhr (!) keinen Wein trinken will?"
kannst du sicher sein, dass du das Thema nicht mehr loswirst. Unter anderem auch deswegen, weil der eine oder andere (der sich vielleicht selbst Gedanken über seinen Alk-Konsum macht) das als versteckten Angriff empfindet.
Normalerweise sage ich inzwischen immer etwas in der Richtung von, "ich vertrags irgendwie nimmer so richtig, krieg dauernd Kopfweh davon, etc.. bla bla" und dann einen Nachsatz so wie "...kommt bestimmt vom Alter". Irgendwas, was grad passt. Und wechsle über diesen Nachsatz zu einem anderen grad geeignetem Thema.
Bisher hat das immer geklappt und ich habe gemerkt, dass es umso besser klappt, je lässiger und unverkrampfter ich das vorbringe. Einmal habe ich sogar erlebt, das jemand (der definitiv kein Alk-Problem hat, aber auf seine alkfreie Lebensweise angesprochen wurde) fröhlich lachend in die Runde gesagt hat" Ich bin jetzt trocken!"
In deinem Fall, wo das "unverkrampft" nicht mehr geht, weil es schon viel zu stark thematisiert ist, würde ich unter folgenden Alternativen wählen:
1) gar nicht mehr hingehen. Dann bist du eben ungesellig, was solls.
2) Offen und ehrlich sagen, dass du Alkohol nicht mehr verträgst, damit schon mal ernsthafte Probleme hattest und froh bist, dass du das wieder in den Griff bekommen hast und nicht dauernd drauf angesprochen werden willst, weils dich nervt.
3) Beim nächsten Mal, wenn du wieder angesprochen wirst, richtig pampig und laut werden:
"Sagt mal, was geht euch das eigentlich an, Mensch! Darf ich vielleicht das trinken, was ich will!! Was soll denn der Schmarrn?"
Wenn du ganz mutig bist, sagst du noch vor dich hin murmelnd (aber so laut, dass es die anderen hören)
"Da kommt man sich ja vor wie bei Alkoholikern!"
Merke: Nicht sagen "wie ein Alkoholiker!", sondern "wie bei Alkoholikern!"
Dann wird es erstmal still in der Runde, irgendwann fängst der erste wieder an zu reden, und das Gespräch renkt sich mehr oder weniger wieder ein, aber dieser eine Nachmittag ist natürlich im Eimer.
Ab dem nächsten Treffen wird dich aber keiner mehr drauf ansprechen, da kannst du sicher sein.
Die erste Variante erscheint mir nicht die schlechteste. Man darf es sich auch mal bequem machen, finde ich.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ein "ich mag keinen Alkohol (mehr) trinken", garniert mit einem sehr freundlichen Lächeln, könnte schon helfen. Auf Nachfragen könntest du durch ein demonstatives Wechseln des Themas - z.B. "heute ist es aber sehr kalt" - anzeigen, dass du darüber nicht diskutieren möchtest.
Wer soviel Sensibilität vermissen ließe, dass er weiter nachbohrt, dem würde ich mit einem sehr freundlich lächelndem Schweigen antworten und sie/ihn gegebenenfalls (lächelnd) stehen lassen.
Über welche Themen du diskutierst oder über welche du redest, entscheidest immer noch du allein. Und wer das nicht akzeptiert, dem fehlt es an Takt bzw. Feingefühl.
Schönen Abend noch Werner
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
@Grufti: den Satz "Wieso bin ich bitte ungesellig weil ich nachmittags um 16 Uhr (!) keinen Wein trinken will?" habe ich übrigens dort in der Runde nicht gesagt, das waren nur meine eigenen Gedanken (u.a.) dazu. Nicht mehr hingehen, wenn die anderen Kolleginnen sich zusammen setzen, würde etwas schwierig, da wir nur zu fünft sind, und sie dann auch quasi wenige Meter von mir sitzen würde und ich als einzige allein am Schreibtisch. Außerdem mag ich meine Kolleginnen ja ansonsten auch sehr gerne und finde das Zusammensein ansonsten nett...
Ich hatte erst überlegt, die beiden Kolleginnen, die es betrifft noch mal konkret darauf anzusprechen und meine Situation zu erklären, andererseits denke ich aber auch, dass ich mich nun ja auch nicht immer wieder rechtfertigen muss fürs nicht-trinken. Ich habe jetzt am Freitag schon klipp und klar gesagt, dass ich gar nicht mehr trinke. Und vielleicht sagt ja auch schon beim nächsten mal keiner mehr was. Irgendwann muss es ja auch langweilig werden immer wieder die gleichen blöden Sprüche zu machen. Ein paar Bekannte von mir hatten anfangs auch mal komische Bemerkungen gemacht, mittlerweile ist allein klar, dass ich keinen Alkohol mehr trinke und keiner sagt mehr was.
wenn ich nicht sagen will, dass ich Alki bin, hab ich schon mit meiner spitzen Zunge gesagt, dass ich es mir mal abgewöhnt habe, Alk zu trinken. Sowas finden dann schon einige komisch und es kommt schonmal sowas zurück, wie "es gab aber auch Zeiten, da hast du ordentlich zugelangt...". Dann sage ich halt, "ja, solche Zeiten hat es auch schon gegeben..." Weiter geht die Diskussion nicht, es könnte ja unangenehm werden.
Ich mache sowas auch nur, wenn es mir gut geht. Die Körpersprache bei sowas ist am wichtigsten. Das muss schon so rüberkommen, dass andere spüren, dass sie dir das Wasser nicht reichen können.
Wenn du dich nicht gut fühlst, geh dort einfach nicht hin. Du musst niemanden etwas recht machen.
Ich mache sowas auch nur, wenn es mir gut geht. Die Körpersprache bei sowas ist am wichtigsten. Das muss schon so rüberkommen, dass andere spüren, dass sie dir das Wasser nicht reichen können.
Sure? Wäre denen aber angeraten das zu tun...oder sollten sie Dir lieber Bier reichen..?
Ich glaube ja, die Kolleginnen merken intuitiv, dass Alkohol deine Schwachstelle ist.
Würde man ganz selbstsicher und selbstverständlich damit umgehen/darüber hinweggehen, hätte keiner Interesse, daraus ein Thema zu machen, weil er spüren würde, das interessiert denjenigen einfach nicht.
Du gehst ja schon mit mulmigen Gefühl und argwöhnisch auf die Gläser der anderen schauend dahin... und bietest damit jede Menge Angriffspunkte. Vielleicht wirkst du auf die Trinkenden auch angriffslustig durch deine "Argusaugen". Wenn ich ein leckeres Stück Torte esse und eine Kollegin würde die ganze Zeit auf meinen Teller und meine Gabel schauen, würde ich vielleicht auch nervös werden und zum Angriff übergehen
Die Menschen sind eben nicht immer verständnisvoll zueinander, es lauert überall die Rivalität und Vergleicherei
Mal davon abgesehen, dass man sich auch selbst dann gerne in etwas reinsteigert, wenn man ein Problem damit hat. Und alles auf sich bezieht, persönlich nimmt, was in einer anderen Situation einfach als lockere Sprüche unter Kollegen gewertet würde.
du bist in Bezug auf Alk doch auch sicher superempfindlich. Kämen die gleichen Sprüche weil du nichts essen willst, würde dich das vielleicht gar nicht so jucken. Was natürlich anders wäre, wenn du gerade eine Diät machst
ich würde mir da langfristig Leute rauspicken, die mit mir auf einer Wellenlänge sind und den Rest ignorieren.