Wer eine Doppeldiagnose hat (Sucht/Depression), kann oft ohne Medikamente gar nicht mehr an sich arbeiten, weil er im Extremfall z.B. wg. der Depression vor einen Zug gesprungen ist.
ja gut, Alkoholsucht und Depressionen spielen ja oft gemeinsam eine Rolle. Ich mag nicht beurteilen, inwieweit in meiner LZT Patienten auch unter Depressionen litten, welche vielleicht sogar Auslöser für die Alkoholsucht war....jedenfalls zieht ja das eine oft das andere mit sich.
Aber gearbeitet wurde in unserer Einrichtung aussließlich an der Alkoholsucht....und jegliche Hilfsmittel waren tabu...auch Antidepressiva...soweit ich weiß
ZitatAber gearbeitet wurde in unserer Einrichtung aussließlich an der Alkoholsucht....und jegliche Hilfsmittel waren tabu...auch Antidepressiva...soweit ich weiß
In der Einrichtung in der ich meine LZT machte, bekam ich erstmals Antidepressiva verordnet und ich war wahrlich nicht die Einzige!
Ansonsten bin ich sehr froh mir vor wenigen Wochen wieder Antidepressive verschreiben zu lassen und dass diese jetzt auch wirken.
War ich doch mehr als zwei Jahre der Meinung, das muss doch auch ohne gehen und setzte sie ab. Dabei habe ich gar nicht gemerkt, dass ich schleichend schon wieder in Depressionen versunken bin.
Jedenfalls geht es mir mit Hilfe meiner Medikamente wieder viel besser und ich werde die auch weiter nehmen, wenn es sein muss mein Leben lang.
Die komischen Gedanken die kommen wenn man mal eine Tablette vergißt, sind aber auch gar nichts gegen die, die mich plagen, wenn ich in einer Depression stecke.
Abhängigkeit hin oder her. Viele Menschen sind abhängig von ihren Medikamenten. Der Diabeter vom Insulin, oder andere wieder von ihren Herztabletten oder was weiß ich. Abhängigkeit, da sonst ein gesundes Leben nicht möglich ist.
So kann es auch Menschen mit psychischen Störungen oder Krankheiten gehen. Auch da helfen Medikamente, wenn sie richtig dosiert sind und die Einnahme ärztlich überwacht wird. Und das über einen sehr langen Zeitraum, mitunter bis zum Lebensende.
In meiner Alk Reha hattan die Patienten, die Antidepressiva nahmen, diese sogar weiternehmen müssen, nach Rücksprache mit den Psychologen unter Berücksichtigung des Therapieverlaufs knonnte was geändert werden.
Auch wenn Alk und Depression oft als Doppeldiagnose einhergehen, so gibt es in der Behandlung doch grosse Unterschiede:
Bei der Sucht ist es mit Ausnahme von Campral etc. zur Unterstützung gar nicht möglich, gezielt mit Medikamentenauf den Heilungsprozess einzugreifen,
bei der Depression ist die Medikation oft einen Teil der Therapie, die oft lebensrettend sein kann (suizidale Patienten) etc.
Wenn man dauerverordnetes Antidepressive plötzlich absetzt in einer Suchtreha dann kann das schlimme Auswirkungen haben,
hab ich heut auch zum ersten mal gehört, dass so radi kal verfahren wird.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ich verstehe nicht, warum so viele Menschen Medikamenten gegenüber so vorsichtig sind. Jahrelang wird Alkohol bis zum Anschlag reingeschüttet.Aber eine kleine, völlig normale Tablette ist auf einmal wesensverändernder als das jahrelang unkontrolliert eingeflößte Gift namens Alkohol.
Bevor der Alkohol zum Selbstzweck wurde war er für mich Mittel der Wahl, um meine Kontaktschwierigkeiten abzubauen. Grade deswegen bin ich vorsichtig, wenn mir Medikamente verschrieben werden, die im Endeffekt exakt dasselbe bewirken (sollen).
This is your life, and it's ending one minute at a time.
ZitatGepostet von moni215 Hallo Pyranja Das Medikament alleine macht es nicht.Du solltest schon mit der Therapie anfangen.Hast schon mal darüber nachgedacht die Therapie ambulant zubeginnen um dann stationär weiter zumachen ? Es ist auch gut um die Zeit bis zur stationären Therapie zu überbrücken.moni
Dass das Medikament alleine mir nicht helfen wird ist mir schon klar. Ich habe mich auf die Warteliste mehrerer Therapeuten in meiner Umgebung setzen lassen, allerdings ist die Aussicht auf einen Therapieplatz in naher Zukunft eher düster. Nur um Mißverständnissen vorzubeugen, bei dieser Therapie geht es ausschließlich um die Behandlung psychischer Probleme, mit Alkoholismus hat das erstmal nichts zu tun (bin seit zwei Jahren trocken).
Eine stationäre Therapie kommt nicht in Frage, weil ich berufstätig bin und auch deshalb, weil - so einschränkend diese Probleme auch sind - ich eigentlich in der Lage bin, ein halbswegs normales Leben zu führen, nur halt mehr oder weniger sozial isoliert (kleiner Freundeskreis, keine Freundin, wenig Kontakt zu Familie etc).
[ Editiert von Pyranha am 19.01.10 13:17 ]
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ZitatIch habe mich auf die Warteliste mehrerer Therapeuten in meiner Umgebung setzen lassen, allerdings ist die Aussicht auf einen Therapieplatz in naher Zukunft eher düster.
Hhhmmm, diesen Zusammenhang kann ich irgendwie nachvollziehen .
Schönen Tag noch Werner
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ZitatIch habe mich auf die Warteliste mehrerer Therapeuten in meiner Umgebung setzen lassen, allerdings ist die Aussicht auf einen Therapieplatz in naher Zukunft eher düster.
Hhhmmm, diesen Zusammenhang kann ich irgendwie nachvollziehen .
Schönen Tag noch Werner
Was ich meinte ist, dass die Wartezeiten unter Umständen sehr lange ausfallen können (halbes Jahr und mehr), deswegen die Listen.
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