Hallo, hat jemand Erfahrung sammeln können mit Moclobemid bei Behandlung Sozialer Phobie? Ich stehe Psychopharmaka eher ablehend gegenüber, allerdings meinte mein Doc es wäre durchaus sinnvoll, einen ganzheitlichen Behandlungsansatz zu wählen, sprich sowohl Medikamente als auch eine (Verhaltens-)Therapie. Wann/ob ich einen Therapieplatz bekomme steht noch in den Sternen, die Wartelisten sollen recht lang sein, trotzdem möchte ich schon einmal mit der Einnahme des Medikaments starten. Laut Arzt (und Internet) ist eine Suchtgefahr ausgeschlossen.
So long, Sven
This is your life, and it's ending one minute at a time.
Hallo Pyranja Das Medikament alleine macht es nicht.Du solltest schon mit der Therapie anfangen.Hast schon mal darüber nachgedacht die Therapie ambulant zubeginnen um dann stationär weiter zumachen ? Es ist auch gut um die Zeit bis zur stationären Therapie zu überbrücken.moni
Hallo Sven, ich habe mit dem Medikament selber keine Erfahrungen, aber wenn, wie du schreibst, keine Suchtgefahr besteht, solltest du nicht zögern. Ich weiß ja nicht, wie ausgeprägt dieses Krankheitsbild bei dir ist, kann dir aber sagen, dass mir die tägliche Einnahme einer vergleichbaren Tablette seinerzeit sehr geholfen hat, mein Leben positiv zu verändern.
moni215 Sorry, aber weißt du eigentlich, worum es sich bei einer sozialen Phobie handelt? Da ist allein der Gedanke, "schon mal mit der Therapie anzufangen" .........ein Greuel und die Vorstellung, dann eventuell auch noch mittendrin welchseln zu müssen (von ambulanter zu stationärer)kann sich zu einem Apltraum auswachsen - so war es jedenfalls bei mir - und jegliche Motivation, überhaupt anzufangen, schlagartig nehmen.
Also Sven, dich drücke dir ganz fest die Daumen.
Gruß justcinderella
Sobald du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenzen
ich verstehe nicht, warum so viele Menschen Medikamenten gegenüber so vorsichtig sind. Jahrelang wird Alkohol bis zum Anschlag reingeschüttet.Aber eine kleine, völlig normale Tablette ist auf einmal wesensverändernder als das jahrelang unkontrolliert eingeflößte Gift namens Alkohol.
Meine Position: Medikamente sind eine oft zeitlich begrenzte Option zur Stabilisierung. Punkt. Sie ersetzen nicht die Arbeit an sich selbst, sondern unterstützen sie.
Es gibt Qualitätsunterschiede. Das habe ich am eigenen Leib erfahren.
Daher informieren und diesmal das Richtige schlucken. Die Angst veschwindet, weil das Medikament genau dagegen gerichtet ist.
Hallo Justcinderrella Ich weiß was das für ein Kraftakt ist.Ich habe ambulant angefangen und bin dabei geblieben.Die Käseglocke einer stationären Behandelung habe ich mir nach einen Rückfall angetan.Personal im Schichtdienst mit den einen kommt man gut zurecht und vertraut ihm,mit einem anderen kommt man garnicht zurecht.Bei mir war es immer so wenn es mir schlecht ging war genau der da mit dem ich nicht konnte. Bei der Ambulantentherapie hatte ich nur 1 Bezugsbetreuer und einen Arzt mit denen ich super zurechtgekommen bin,Auch heute noch habe ich dazu Kontakt und es ist gut so. Moni
ich verstehe nicht, warum so viele Menschen Medikamenten gegenüber so vorsichtig sind. Jahrelang wird Alkohol bis zum Anschlag reingeschüttet.Aber eine kleine, völlig normale Tablette ist auf einmal wesensverändernder als das jahrelang unkontrolliert eingeflößte Gift namens Alkohol.
Meine Position: Medikamente sind eine oft zeitlich begrenzte Option zur Stabilisierung. Punkt. Sie ersetzen nicht die Arbeit an sich selbst, sondern unterstützen sie.
Es gibt Qualitätsunterschiede. Das habe ich am eigenen Leib erfahren.
Seh ich auch so,
Hab mich immmer gewehrt gegen irgendeine Dauermedikation. Inzwinzwischen nehm ich Campral und Venlafaxan und fühl mich gut dabei:
Die Nebenwirkungen der Medis stehen in KEINEM Verhältnis zu den Schäden, die der Alk auf Dauer im Körper und im Hirn anrichtet.
Wichtig finde ich dass man die Medis als Unterstützung im Rahmen eines ganzheitlichen Therapiekonzeptes nimmt und nicht als Heilmittel sieht!!!
LG LOTTA
Daher informieren und diesmal das Richtige schlucken. Die Angst veschwindet, weil das Medikament genau dagegen gerichtet ist.
NL
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ich verstehe nicht, warum so viele Menschen Medikamenten gegenüber so vorsichtig sind.
...ich verstehe diese Vorsicht sehr gut.
Erst recht bei den Leuten, die eine Sucht erfolgreich im Griff haben. Ich rauche zwar noch (ganz bewusst), aber ich habe meine Einstellung gegenüber ALLEN Suchtmitteln grundlegend geändert, seit dem ich trocken bin.
Zu sehr wurden wir während der LZT auf die Gefahren einer Suchverlagerung hingewiesen.
Meine Meinung dazu: Wenn ein Medikament oder eine Sache, egal welche, Dir ein "schöneres" Befinden, als das Du tatsächlich hast vorgaukelt, kann es auch süchtig machen....
...und wir sind nun mal besonders anfällig für sowas.
ich verstehe nicht, warum so viele Menschen Medikamenten gegenüber so vorsichtig sind.
...ich verstehe diese Vorsicht sehr gut.
Erst recht bei den Leuten, die eine Sucht erfolgreich im Griff haben. Ich rauche zwar noch (ganz bewusst), aber ich habe meine Einstellung gegenüber ALLEN Suchtmitteln grundlegend geändert, seit dem ich trocken bin.
Zu sehr wurden wir während der LZT auf die Gefahren einer Suchverlagerung hingewiesen.
Meine Meinung dazu: Wenn ein Medikament oder eine Sache, egal welche, Dir ein "schöneres" Befinden, als das Du tatsächlich hast vorgaukelt, kann es auch süchtig machen....
...und wir sind nun mal besonders anfällig für sowas.
Gruß Dirk
Grundsätzlich bin ich auch Deiner Meinung.
ABER: Gerade bei Doppeldiagnosen wie z. B. cht und Depression treten in der Abstinenzphase oft vermehrt die Depressionssymptome auf, und da denke ich ist nach einer Risiko- Nutzen Abwägung manchmal die temporäre Medikation mit Psychopharmaka kein Fehler.
Es gibt eine Reihe Medikamente, die kein Suchtpotenzial besitzen, und ein guter Hausarzt verschreibt einem Abhängigen bestimmt kein Medikament durch das es in die nächste Abhängigkeit rutscht.
Bevor ich das venlafaxin bekam, hab ich das Haus nur noch im Dunkeln verlassen, wenn überhaupt, ich habe - obwohl ich lange mit der Einnahme gezögert habe- eine deutlich bessere Lebensqualität, natürlich gilt das nur in Begleitung der Therapie, die ich mache.
Erstrebenswert ist natürlich ein stabiles Leben OHNE Medikamente.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von Lotta1 Es gibt eine Reihe Medikamente, die kein Suchtpotenzial besitzen
Das kann sich aber ja nur auf körperliche Abhängigkeit beziehen.
Psychisch kann man von so gut wie allem abhängig werden.
ja, drum find ich auch die Risiko Nutzen Abwägung seitens fachkompetenter Psychologen/Ärzte so wichtig.
Wenn die Lebensqualität mit dem Medikament so gesteigert werden kann, dass dadurch erst ein normales Leben möglich ist, haben die Dinger schon ihre Daseinsberechtigung. Ich sprech in erster Linie von Antidepressiva, in anderen Bereichen kenn ich mich nicht aus.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Lotta, ich gebe dir völlig recht, daß die Dinger ihre Berechtigung haben.
Denoch war ich heilfroh, als ich irgendwann wieder ohne ADs auskommen konnte. Allein, was man für ein komisches Denken bekommt, wenn man mal vergisst, eine Pille zu nehmen oder sie etwas später als üblich nimmt. Irgendwie geht das auch schon so in Richtung Abhängigkeit.
ZitatGepostet von obi68 Lotta, ich gebe dir völlig recht, daß die Dinger ihre Berechtigung haben.
Denoch war ich heilfroh, als ich irgendwann wieder ohne ADs auskommen konnte. Allein, was man für ein komisches Denken bekommt, wenn man mal vergisst, eine Pille zu nehmen oder sie etwas später als üblich nimmt. Irgendwie geht das auch schon so in Richtung Abhängigkeit.
Geb ich DIr völlig Recht.
Ich freu mich auch auf die Zeit, wo ichdas Zeug nicht mehr brauch und überall wo ich hingehe mitnehmen muss weil mans ja nicht vergessen darf!!!
Im Moment ists aber ne Art Krücke auf dem Weg zurück in ein normales Leben.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von newlife_reloaded Meine Position: Medikamente sind eine oft zeitlich begrenzte Option zur Stabilisierung. Punkt. Sie ersetzen nicht die Arbeit an sich selbst, sondern unterstützen sie.
bzw. machen die Arbeit an sich (Therapie) erst möglich.
ZitatGepostet von newlife_reloaded Meine Position: Medikamente sind eine oft zeitlich begrenzte Option zur Stabilisierung. Punkt. Sie ersetzen nicht die Arbeit an sich selbst, sondern unterstützen sie.
bzw. machen die Arbeit an sich (Therapie) erst möglich.
Liebe Grüße.
...wie meinst Du das genau?
Bei uns waren während der Therapie jegliche Medikamente, die nicht absolut Lebensnotwendig waren, also nur unterstützend wirken, strikt verboten.
Ich will Inessi nicht vorgreifen, verstehe es aber genauso wie sie es geschrieben hat.
Ein Beispiel:
Wer eine Doppeldiagnose hat (Sucht/Depression), kann oft ohne Medikamente gar nicht mehr an sich arbeiten, weil er im Extremfall z.B. wg. der Depression vor einen Zug gesprungen ist.
Ich krieg jedesmal eine Riesenwut, wenn bei AA irgendsoein "spirituell Geretteter" einem medikamentös gut eingestellten Psychotiker sinngemäß erklärt, dass er nicht trocken sei, weil er Medikamente nehme.
Wie schon mehrfach betont sind die Medikamente sinnvolle Ergänzungen im Rahmen eines integralen Therapiekonzeptes.
Es ist natürlich etwas völlig anderes, wenn jemand meint, mit ein paar Pillen könne er der Therapie "entgehen". Das Geschriebene gilt natürlich auch nicht für Leute mit Medikamentenabhängigkeit in der Vorgeschichte.,