Hallo Madi! Kann mich Alex nur anschließen. Rheuma oder ähnliches wäre dir doch auch nicht peinlich. Alkoholismus ist nur eine weitere unheilbare Krankheit (leider hab ich beide). Glaub mir, du bist sicher nicht die erste, die beim Arzt mit diesem Problem aufläuft und in der Suchtberatung schon gar nicht. Ich habe nur ein großes Gefühl der Erleichterung empfunden, als ich es zum ersten Mal angesprochen hatte! Also los, trau dich!! Es kann nur besser werden. Drück dir die Daumen!! Gaby
ZitatGepostet von Maditjen Mir ist das so peinlich...
ganz einfache Sache. Wenn Du das nächste Mal vor einem alkoholischen Getränk steht, fragst Du Dich mal "ist es das wert".
Wenns das wert ist, trinkst Du, und wenn nicht, dann musst du die Arschbacken halt mal zusammenkneifen.
Hinterher jammern nützt gar nix, und Nebenbaustellen auch nicht.
Im Moment ist es mit dem o.g. Tip leider nicht ganz getan aber immerhin... ich bin wieder auf dem Weg.
Der Besuch bei meinem Hausarzt war ein guter Schritt. Er empfahl mir, doch noch mal in die qualifizierte Entgiftung zu gehen, sprich: 3 Wochen stationär und im Anschluss daran klare Strukturen.
Morgen hab ich nun einen Termin mit meinem Therapeuten in der Klinik. Mit ihm werde ich das weitere Prozedre besprechen.
@ Minitiger: Was das Jammern und die Nebenbaustellen betrifft, hast du vollkommen Recht!! Speziell Letzteres hab ich lange nicht erkannt
Was mich momentan sehr belastet, sind meine Ängste... diffuse wie auch reale. Vorallem nachts dreht sich das Gedankenkarussell unaufhörlich und lässt mich nicht in den Schlaf kommen. Wahrscheinlich bin ich damit in meiner Situation aber nicht allein!?
Liebe Grüße, Madi
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
ich habe nicht viel anderes zu schreiben wie die anderen. Beim ersten Mal hat es bei mir auch nicht geklappt, bzw, nach der ersten Therapie war ich 3,5 Jahre trocken und dann einen Rückfall gehabt, schleichend mit der Meinung ich kann kontrolliert trinken. Das kann ich vergessen, das es bei mir klappt. Auch wenn der Umgang mit gewissen Leuten mich dazu verleitet hat, bin ich selbst Schuld an der Misere gewesen, denn ich hatte den Stoff in meine Hand genommen und durch meine Kehle geschüttet.
Um Aufzustehen ist Ballast abzuwerfen. Das Wort "Muss" mag ich nicht, weil es für mich ein Zwangswort ist. Und zwingen lassen ich mich nicht.
Ich bin jetzt knapp über 3 Jahre Trocken, kenne meine Grenzen zum Großteil und habe viele kennengelernt beim Wandern. Denn dort in den Bergen konnte ich lernen, auf meinen Körper zu hören (Seele und körper wohnen dicht beieinander). Und diese Fusion habe ich ausgenutzt um auf mich zu hören. Mit Sichereit hat nicht jeder Berge vor der Haustür und kann die Arbeitslosigkeit dazu nutzen, zum Wandern zu gehen. Bei mir hat es was geholfen.
Bei mir kommen auch im Alltag Fragen auf, wie: Will ich das wirklich? oder tue ich mir das an? Wie lange halte ich die Situation aus?
Als Krabbelkind wollte ich auch mal laufen lernen, wei oft hatte ich einen Plumpsrückfall und bin wieder aufgestanden. Sonst würden wir alle auch noch krabbeln.
Manchmal ist aufstehen und gehen aus einer Situation sehr wichtig, zum EIGENSCHUTZ. Das wertvollste und der wichtigste Mensch in deinem Leben bist Du.
Ein Beispiel aus meinem verkorksten Leben: Ich war im Sommer 2008 auf der Alp in der Schweiz. 10 Tage hätte ich nioch gehabt, 100 waren schon rum und ich habe es nicht mehr ausgehalten da oben. Unten war ne Kneipe, und auch wenn viele meine Suchtaufgabe kannten, habe ich nicht getrunken, sondern bin nach Hause gefahren. Dadurch habe ich fast 2000 Euro weniger am Ende in der Tasche gehabt. Nur ich wusste, die 10 Tage werde ich ohen Psychischen Schaden an mir oder an Dritten nicht mehr aushalten. Meine Gesundheit war mir wichtiger als das Geld. Was sind schon 10 Tage, okay, aber der Psychische Druck und am Ende nicht wissen wie es endet, nicht mit mir. Viel kamen an, die 10 Tage hättes aushalten können. Sie wissen ja nicht was da oben los war und was für ein Druck.
Steh auf wenn du am Boden liegst, singen nicht nur die Toten Hosen.
Entlaste Dich, ist schon schwerer mit 2 Kindern und 2 Hunden, dennoch nimm Hilfe an. Denn wer Hilfe annimmt, kann auch Hilfe geben.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Gelassenheit. Abschalten nicht vergessen.
LG Wickie
Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt. Und wann was ist, weiß kein Mensch genau.
Was mich momentan sehr belastet, sind meine Ängste... diffuse wie auch reale. Vorallem nachts dreht sich das Gedankenkarussell unaufhörlich und lässt mich nicht in den Schlaf kommen. Wahrscheinlich bin ich damit in meiner Situation aber nicht allein!?
In der Tat bist Du das nicht, zumindest ICH bin Mitglied in diesem Club
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
@Wickie: Vielen Dank für deine Zeilen. Ich kann gut nachvollziehen, was du schreibst. Während meiner letzten Therapie hab ich mich mit tausend Dingen belastet (auch und vorallem mit Problemen anderer Leute) dass ich kaum noch freie Kapazitäten hatte, mich um mich selbst zu kümmern. Aber das hatte ich ja bereits erzählt.
Ballast abwerfen ist ein gutes Stichwort. Inzwischen bin ich dabei, nicht mehr dieses ständige "du MUSST" im Kopf zu haben.
Dass du derzeit die Wandertour abgebrochen hast, war sicherlich eine gute und wichtige Entscheidung.
@Tina: Danke für`s Mut machen
Ich denke, die Sache mit dem Gedanken-Karussell ist (zum Großteil zumindest) etwas Frauen-spezifisches
In der Zwischenzeit hab ich nun das Gespräch mit meinem Therapeuten in der Klinik geführt. Er fand es toll, dass ich mich eigeninitiativ wieder auf den Weg gemacht habe und sorgt dafür, dass ich zeitnah einen Termin für die qualifizierte Entgiftung bekomme. Nun ist alles Notwendige in die Wege geleitet und damit geht es mir schon wesentlich besser!!
Alles Liebe, Madi
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.