ich bin 27 Jahre, männlich, lebe in Bremen und mein Leben verläuft schei..ße. Suchtprobleme hatte ich schon immer, mit Alk speziell seit etwa 2 Jahren.
Mal ganz vorne Anfangen. Damals, bis ich etwa 25 war, wollte ich von Alk nichts wissen. Obwohl mein Vater ein verkappter Alkoholiker ist(täglich 5 bis ...Flaschen Bier) und auch die anderen Jugendlichen früher Alk gesoffen hatten, konnte ich damit nichts anfangen, ich mochte es einfach nicht.
Im Alter von ende 17 begann dafür meine Haschisch Karriere. Und dies war alles andere als harmlos. Ich war nicht nur ein Kiffer, sondern ein heftiger Mega-Barzer, wie ich genannt wurde. Dies wurde zu einer schlimmen Sucht, denn mit der Zeit hasste ich die Sucht, da ich nicht aufhören konnte. Es war ein Albtraum über 7 Jahre und ich dachte, ich könnte nie aufhören.
Doch als eine Reihe von Freunden mit Psychosen und Schizophrenien durch das Kiffen im KH landeten, und ich eine sehr nervenzerrende Phase hatte, gelang es mir mit dem Zeug aufzuhören.
Seitdem habe ich nie wieder gekifft und auch mit diesem Umfeld nichts mehr zutun.
Ein paar Monate später, begann ich aus Langerweiler und Idiotismus Whiskys und Brandys auszuprobieren, meistens hochwertige Gesöffe wie Hennessy. Ich sah es erst als Hobby. Doch aus einm Gläschen wurde ruckzug eine halbe Flasche, aus einer halben Flasche bald fast ne Ganze, und das jeden Tag. Dann wurde aus Abends trinken den ganzen Tag über verteilt trinken.
So ging es drei Monate, bis ich meine damalige Freundin sich beschwerte. Ich hörte auf. Und war ca. 3 Monate lang wieder weg davon.
Dann fing ich wieder an, aus Langeweile, und so lief es dann über ein Jahr lang hindurch. Täglich halbe bis eine Flasche Whisky, Brandy, bald taten es auch die billigen Dinger wie Springer.
Inzwischen lief mir meine Verlobte weg, meine restliches Leben ging fast den Bach runter.
Dann fing ich an, diese gewissen Ängste zu kriegen, dass ich evtl. körperlich Abhängig bin und einen Leberschaden bekommen könnte.
Ich las dann in verschiedenen Foren und Berichte zu diesen Themen. Das Problem, wenn man so im Internet liest, ist, dass einige Beiträge und Ratschläge zwar richtig und gut gemeint sind, einen jedoch in große Panik versetzen können. Diese Panik ist dann in der Realität wieder banalisiert und man kommt in einem Teufelskreis psychsicher Verwirrung.
So wurde mir ausdrücklich davor gewarnt, mit dem Alkohol Trinken auf eigene Faust aufzuhören, da es ja zu schweren Entzugserscheinungen kommen könnte.
Ich probierte es dennoch, und trank einfach nichts mehr. Und wartete voller Panik auf die Entzugserscheinungen. Doch....nichts geschah. Es vergingen Tage, Wochen, ohne Alk, ohne Entzugserscheinungen.
In dieser Zeit ging ich zu einem Arzt, da ich dennoch diese Angst hatte, Schaden genommen zuhaben und tatsächlich ein Alkoholabhängiger zusein.
Doch der Arzt hörte sich meine Suchtgeschichte an und banalisierte ein wenig. Er sagte mir, ich solle einfach mit dem Trinken aufhören. Ich sei noch lange nicht soweit, eine schwere Abhängigkeit zu haben. Er sagte auch, dass tatsächlich die meisten Menschen mit einem Alkoholproblem damit alleine aufhören.
Also berichtete ich dies in Foren, und mir wurde sofort vorgehalten, dass mein Arzt total schlecht sei und ich solle mir einen anderen suchen. Da ich total in Panik war, tat ich das.
Doch auch der zweite Onkel Doktor sagte mir das selbe in Grün.
Solangsam zog ich es in Betracht, dass das alles, trotz der Gefahr, noch lange nicht so dramatisch ist bei mir, wie ich fürchtete.
Seit einem halben Jahr ist mein Trinkverhalten und mein Bezug zum Alkohol nun folgender Maßen:
Ich trinke immer wieder mal Wochen lang nicht. Habe kein Verlangen danach, keinen Saufdruck, kein Zittern, kein gar nichts.
Im gegenteil, der Alk an sich, den mag ich nicht. Mir schmeckt es nicht, ich will es nicht.
Was ich aber hin und wieder will ist der Rausch, das betäubende Gefühl. Und da mein Leben gerade ziemlich trostlos und sche...ße ist, kommen diese Tage, an denen ich mich berauschen will. Nachdem ich nach einer Flasche Springer bereits keinen richtigen Rausch und keinen Kater hatte, habe ich irgendwie eine Abneigung dagegen entwickelt.
Daher trink ich mir an diesen Tagen mal ein paar Bier, max. 5. Obwohl das Zeug eigentlich gar nicht mehr in mich hineinwill, zieh ich es mir dann trotzdem rein.
Einzig und allein, wenn ich was zutun habe und andere positive Erlebnisse, denk ich nicht einen Fetzen an Berauschen.
Ein langer Text, ich danke für das Verständnis und diejenigen, die sich Mühe machten, ihn zulesen. Und ich danke auch dafür, wenn jemand sich die Mühe macht, meine folgenden Fragen zu beantworten. Und allen, die sich entschieden haben, nicht mehr diesen Mist zu saufen, wünsch ich alles gute.
Fragen:
Ich habe seit ca. 2 Jahren ein Alk Problem mit eher abnehmender Tendenz. Ist es in dieser kurzen Zeit schon wahrscheinlich, solch schreckliche Leberschäden wie eine Leberzirrhose davon zutragen?
Entwickelt sich eine körperliche Alk-Abhängigkeit erst, wenn man ständig Alk im Körper hat?
Wenn Du magst, dann kannst Du morgen zu Deinem Arzt gehen und offen mit ihm reden.
Dieser kann dann per Blutuntersuchung bestimmen wie Deine Leberwerte sind und wenn nötig auch ein Ulltraschall Deiner Leber veranlassen.
Ich würde schon sagen das Du psychisch abhängig bist, aber noch nicht körperlich....mit jedem Schluck Alk näherst Du Dich aber auch dieser.
Kennst Du das Selbstquälrad?
Mit Hilfe eines Suchtmittels wird es prima in Schwung gehalten
Ich sah mein Gefühlselend als Heimat. Die alte vertraute Gefühlssch....gab Sicherheit, Geborgenheit, Halt, Orientierung und ein ganz tiefes, grundsätzliches Alles-in-Ordnung -Gefühl. So wurde mein Ich stabilisiert.
Aber das vertraute Sch...gefühl lies nach, das Ich wurde unstabil, ich fühlte mich bedroht in dieser Welt und bekam Todesangst....
....aber da gab es ja schnelle "Hilfe"...das Suchtmittel
...doch dann kam Selbstverachtung, Selbstablehnung....
...und schnell war das Gefühlselend wieder da
Ich möchte Dir auch wie Lulu raten Dich über die Krankheit "Alkoholismus/Sucht" zu informieren, denn ich glaube das Suchtpotential ist da bei Dir.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Wenn Du magst, dann kannst Du morgen zu Deinem Arzt gehen und offen mit ihm reden.
Dieser kann dann per Blutuntersuchung bestimmen wie Deine Leberwerte sind und wenn nötig auch ein Ulltraschall Deiner Leber veranlassen.
Ich würde schon sagen das Du psychisch abhängig bist, aber noch nicht körperlich....mit jedem Schluck Alk näherst Du Dich aber auch dieser.
Kennst Du das Selbstquälrad?
Mit Hilfe eines Suchtmittels wird es prima in Schwung gehalten
Ich sah mein Gefühlselend als Heimat. Die alte vertraute Gefühlssch....gab Sicherheit, Geborgenheit, Halt, Orientierung und ein ganz tiefes, grundsätzliches Alles-in-Ordnung -Gefühl. So wurde mein Ich stabilisiert.
Aber das vertraute Sch...gefühl lies nach, das Ich wurde unstabil, ich fühlte mich bedroht in dieser Welt und bekam Todesangst....
....aber da gab es ja schnelle "Hilfe"...das Suchtmittel
...doch dann kam Selbstverachtung, Selbstablehnung....
...und schnell war das Gefühlselend wieder da
Ich möchte Dir auch wie Lulu raten Dich über die Krankheit "Alkoholismus/Sucht" zu informieren, denn ich glaube das Suchtpotential ist da bei Dir.
ich kenne das selbstquälrad schon über 30 jahre, in dem ich mich immerwieder gefragt habe, ob ich doch noch normal sei und trinken kann ich hoffe das ich jetzt diese lektion gelernt habe, und nicht nochmal wiederholen muß. jedes mal wieder neu anfangen kostet kraft, - lebenskraft- ,mit der zeit wurde auch ich lebensmüde und manisch depressiv. besser trocken und gleichmäßig und sich wohlfühlen in seiner haut. trotzdem zu sich stehen auch wenns mal dicke kommt.das wünsche ich mir und allen die rauskommen wollen aus dem loch ,in das mich der teufel hineingedrückt hat.
Aber es gibt ein Heraus aus dem Selbstquälrad....an welcher Stelle wohl....
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
hallo ralf vielleicht meint er des absteigende auch so wegen der verträglichkeit.... warbei mir jedenfalls so über de jahre...angefangen mit 4-5 bier dann warens irgendwann 10-15 und zu letzt nur noch4...
was wir zutun haben wissen wir schon,man muss es nur noch anwenden:sly::sly::sly:
dry68
(
gelöscht
)
Beiträge:
06.07.2010 20:26
#10 RE: Meine wirre Suchtsituation und meine Ängste
ich hab auch lange Jahre gekifft, vielleicht nicht so hard-core mäßig wie du, aber mein Verlangen nach Rausch war dominant wie nur was... Ich hab auch alles andere an Drogen konusmiert, wollte einfach abheben, den Kick haben, das ultimative high....
Der Alkohol war als Selbstverständlichkeit immer dabei, bis ich langsam aber sicher in die Fänge der Sucht geraten bin.
Heute bin ich clean, die letzte ätzende Abhängigkeit war das Rauchen und ich hab's vor 5 Jahren endlich geschafft auch das zu beenden.
Aber dieses Verlangen nach Rausch, nach schneller Lösung und Aus-Checken - ja das stirbt wohl nie.... Nicht daß es mir deswegen schlecht geht, ich geniesse die Drogenfreiheit sehr.
Aber dieses Verlangen ist was tiefsitzendes. Da hängt ne ganze Menge mehr dran wie ich immer wieder feststellen muss.
Wie auch immer, ein drogenfreies Leben lohnt sich unendlich.
Wünsch dir daß du das auch erlebst.
LG
Randolf
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
noch jung an jahren, aber trotzdem schön, dass du jetzt schon drüber nachdenkst. ich mußte fast doppelt so alt werden, um das handtuch zu werfen. es bleibt immer deine entscheidung, weiter den körper vergiften oder aussteigen. ich kannte jemanden, der sagte, ich werde es dem wanst schon zeigen, wer der herr im hause ist.(er hatte magen-leberbeschwerden) er war es nicht und liegt heute 1,80 tief. bekloppt was?
Zitatvielleicht meint er des absteigende auch so wegen der verträglichkeit....
ich hatte in meiner Alkkarierre auch mehrere Punkte an denen ich dachte mein Alk Problem würde kleiner, dabei waren es nur weitere Abschnitte auf dem Weg nach unten...
Hi Dirk,
Zitatworan merkt man denn eine Leberzirrhose gleich
Die ungesund aussehende gelbe Haut ist nicht zu übersehen.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
dry68
(
gelöscht
)
Beiträge:
06.07.2010 23:23
#14 RE: Meine wirre Suchtsituation und meine Ängste
Zitatworan merkt man denn eine Leberzirrhose gleich
Die ungesund aussehende gelbe Haut ist nicht zu übersehen.
Gruß Ralf[/b]
...das kann ich nicht bestätigen, Ralf
Meine Haut war nie gelb. Eine Leberzirrhose muss sich nicht dadurch bemerkbar machen.
Und gerade weil die Leber lange nicht schmerzt, kann auch eine vortgeschrittene Zirrhose lange Zeit unentdeckt bleiben.
Als ich im März 08 ins KH kam hat man bei Mir eine Zirrhose CHILD-C festgestellt (Überlebenchance ohne neues Organ sehr gering).
Mittlerweile bin ich GsD auf CHILD-B zurückgestuft. ...Fast schon ein kleines Wunder...und Glück im Unglück
Aber, auf was ich eigentlich hinaus will: Kein Arzt kann Mir sagen, wie lange ich die Zirrhose schon habe/hatte. Vom Zustand des Organs, dürfte es schon einige Zeit gewesen sein.
Hab Mich aber bis (fast) zum Schluss Meiner Säuferkarriere relativ gut gefühlt...und sah auch, für die schwere Meiner Krankheit, relativ gesund aus.
Ich hab zwar lange gewusst, dass u.a. mit Meiner Blutgerinnung irgend etwas überhaupt nicht stimmt, da ich sehr schnell Hämatome bekam, aber das hab ich damals billigend in Kauf genommen. Das Bier hat ja schließlich noch geschmeckt