Ich finde diesen Thread auch nicht schlecht, von daher auch mal meine Gedanken dazu. Wenn ich nicht einen guten Job hätte, glaube ich kaum, dass ich das ganze Prozedere (Entgiftung, Therapie) auf mich genommen hätte. Ich war zuletzt nicht mehr arbeitsfähig und stand vor der Entscheidung, entweder saufen oder das Problem angehen. Mein Job war mir immer wichtig und auch das letzte Standbein, was mich oft vor dem totalen Absturz bewahrt hat.
In den letzten Monaten kämpfte ich nur noch gegen Entzugssymptome, konnte mich nicht mehr konzentrieren, da meine Gedanken vom Suchtmittel vollkommen vereinnahmt wurden.
Ich traf die einzig richtige Entscheidung und unternahm von mir aus die nötigen Schritte.
Mir geht es nach knapp 9 Monaten Abstinenz körperlich gut und psychisch oft beschissen. Ich wohne alleine und habe niemanden. Mein Job und meine Arbeit in der SHG halten mich bislang vom Trinken ab. Ohne einen strukturierten Tagesablauf wäre ich nie soweit gekommen. Ich weiß inzwischen viel über die Krankheit und habe auch begriffen, dass der Alk mir nicht hilft.
Dennoch kann ich noch nicht von einer wirklich zufriedenen Trockenheit sprechen, sie ist vielmehr die für mich notwendige Maßnahme um funktionieren zu können.
tja, mir gings damals weder um meinen job, noch um meine kinder oder um die nachbarn ... ich wollte so nicht mehr weiterleben. für mich. und ich hab nichts AUFMICHGENOMMEN ich hab balast ABGEWORFEN. vll. fühl ich mich deshalb zufrieden mit meiner trockenheit und vermisse den alk kein stück.
ZitatGepostet von newlife Dennoch kann ich noch nicht von einer wirklich zufriedenen Trockenheit sprechen, sie ist vielmehr die für mich notwendige Maßnahme um funktionieren zu können.
Das hört sich sehr traurig an.
Bei mir hätte das so mit Sicherheit nicht länger als ein paar Tage geklappt. Allein bei dem Wort "funktionieren" gruselt es mich.
Nun, habe einige Probleme im sozialen/gesellschaftlichen Bereich, die ich zwar während meiner Therapie mit meinem Alkkonsum in Verbindung bringen konnte, aber nicht lösen konnte. (näheres dazu in meinem Thread Alkkarriere / Rückblick). Habe es noch nie zu einer Beziehung geschafft, da ich Probleme habe eine entsprechende Nähe zu anderen aufzubauen. Das liegt lt. Aussage meiner Therapeutin an meinem zwanghaften Persönlichkeitsstil. Zudem habe ich zu hohe Ansprüche an mich selbst und bin was Job angeht, sehr perfektionistisch veranlagt. Diese Dinge habe ich nunmal mit dem Alk über Jahre hinweg reguliert. Vo heute auf morgen lässt sich da eben nichts zur Zufriedenheit entwickeln. Das braucht nunmal Zeit.
Kompliment an DICH Ich inde es toll, dass du nun trocken bist!
Dennoch pass auf dich auf! Ich war 3 Jahre und 7 Monate clean. Es war ein tolles Gefühl Dann verstarb meine Mutter und da hing ich wieder am Wein Heute versuche ich keinen kalten Entzug mehr sondern vertraue mich den Ärzten an. Habe aber erst einen Termin am 10.8.
Bitte, bitte laß dich nie verleiten, in den 3 Jahren meiner "Trockenheit" habe ich bemerkt, dass es sehr schwer ist NEIN zu sagen. Was habe ich getan? Ich habe klipp und klar gesagt: Leute, ich bin Alkoholkrank. Wer mich aufgrund dieser Aussage nicht mag, lässt es halt bleiben! KEINER hat mich fallen lassen...Nur ICH mich Lieben Gruß die Preha
schön, dass Du Dich mit Deinem Suchtproblem auseinandersetzt. Das ist schon mal ein erster Schritt zur Abstinenz. Für eine dauerhafte Abstinenz gibt es leider kein Geheimrezept. Sinnvoll ist auf jeden Fall die dauerhafte Auseinandersetzung mit der Krankheit Alkoholsucht. Am besten geht das im Erfahrungsaustausch mit einer Selbsthilfegruppe.
Ganz liebe Grüße. Werner
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.