Hello again.... Nach der ersten Euphorie (ja, endlich den Termin zur stationären Entgiftung gemacht), kommt die grosse Angst! In den letzten beiden Tagen habe ich mich nur mit Entzugserscheinungen, Krampfanfällen und Delir beschäftigt, stundenlang im Net recherchiert. Gruselig. Ich weiss, dass ich in der Klinik gut aufgehoben bin, unter Beobachtung stehe und bei möglichen Komplikationen sofort eingegriffen werden kann. Und trotzdem diese riesige Angst davor! Vor den Nächten usw.Alleine der Gedanke an Herzrasen, Übelkeit usw. ruft bei mir jetzt schon regelrechte Panikattacken hervor Ich musste gestern den ganzen Tag weinen und dachte immer nur "Ich schaff das nicht, ich schaff das nicht...." Ich weiss, dass jeder Körper anders auf eine Entgiftung reagiert und man das im Vorfeld auch schlecht einschätzen kann, wie der Stoffwechsel auf den plötzlichen Entzug reagiert und trotzdem wäre ich über ein paar Erfahrungsberichte von euch sehr dankbar. Wie habt ihr die Entgiftung erlebt? Noch mal zu meiner Trinkmenge : zur Zeit 3 Liter Bier über den Tag verteilt, aber die müssen auch sein. Muss ich mir grosse Sorgen machen, was Krampfanfall ect. angeht??? Blöde Angst, das macht mich wirklich fertig....
mache dir da mal keine gedanken. da sind profis, die kennen sich aus. bei mir war es so, ich hatte viele schlaflose nächte, auch mit den medis die dir dort verabreicht werden. e bissel was merken mußte ja auch.
Meine standarttrinkmenge war leicht geringer als deine 4 Bier am Abend. Ich habe vor allem das Schwitzen beim entzug bemerkt, ansonsten hatte ich keinerlei Entzugserscheinungen. Meine größte Angst war eher das Hinterher, der Suchtdruck, den Auszuhalten ohne Rückfällig zu werden.
In der Klinik werden sie sicher richtig auf dich eingehen und dir sicherlich auch ein Stückweit deine Angst vor dem Entzug nehmen.
LG Yvonne
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
mach dir da keine Sorgen - in der Klinik bist du gut aufgehoben.
Bei Bedarf (also wenn die Entzugserscheinungen zu heftig werden) bekam ich während meiner Entgiftung ein Medikament (in meinem Fall Distraneurin) und damit habe ich die ersten 2 oder 3 Tage gut rumgebracht. Hat mich zwar sehr schläfrig gemacht, aber dagegen war eigentlich nix einzuwenden. Zeit zum Pennen hatte ich ja genug.
Hey Obi, wie hoch war denn deine Trinkmenge vor der Entgiftung? Und wie waren die Entzugserscheinungen? Hattest du keinen Schiss???? Fragen über Fragen.... Montag ist es soweit *zitter*
..und ich war so blöd und habe zu hause, scheibchenweise entzogen..das war echt qualvoll. du kannst ruhig in die klinik gehen. dort arbeiten profis. wenn es schwierigkeiten gibt kannst du hilfe bekommen. rund um die uhr! alles gute! kb
Trinkmenge vor der Entgiftung waren ca. 0,7 l täglich, hochprozentiges, bevorzugt Wodka.
Nein, Angst hatte ich keine vor der Entgiftung. Estens konnte das auch nicht mehr schlimmer sein als mein Dahinvegetieren unter ständigem Alkoholeinfluß und zweitens war ich mir sicher, daß da gut für mich gesorgt wird.
Ich kann mich sogar daran erinnern, daß ich mir wie erlöst vorkam, als ich die Klinik betrat, so nach dem Motto: "ENDLICH ist es vorbei!"
Das war vor 3 1/2 Jahren, ich bin bis heute trocken und habe den Schritt nie bereut.
Ich habe einige Erfahrung mit zuhause entgiften. Mir gings so kacke, wenn ich derbe Abstürze hatte. Im letzten Vierteljahr wandelte ich ständig zwischen Entzug und Suff hin und her. Ich hatte starke Schweißausbrüche, klatschnasse und zittrige Pfoten und mir war kotzelend.
Als ich in der stationären Entgiftung war, kam ich schon halb entgiftet vorher an. War zuvor in der Notaufnahme in einem normalen Krankenhaus, weil ich aufgrund extremer Angstzustände nicht mehr fähig war, mir meinen Sprit zu kaufen. Ich bekam dort Tavor, was gut gegen Entzug hilft.
In der Entgiftungsklinik angekommen habe ich dann Distra bekommen (als durchsichtigen Saft). Ekelhaft. Na ja, so schlimm ist es ja bei mir nicht, Distra wollte ich nicht mehr nehmen.
Tagsüber gings, war zwar etwas zittrig, aber ich konnte es aushalten. Die Nächte waren übel, bin oft auf der Station auf und abgelaufen. Hätte ich weiterhin Distra genommen, wäre ich wohl ruhiger geblieben.
Entgiftung ist jetzt kein Urlaub. Ich wäre am zweiten Tag auch am liebsten schnell zur Tanke gerannt, aber es lohnt sich, wenn du für dich und deine Gesundheit was tun willst.
Entzug ist auch nicht gleich Entzug. Manchmal ist es schlimmer und manchmal gehts auch. Es ist nicht kalkulierbar. Ich habe darauf keinen Bock mehr. Wenn ich noch daran denke, dass ich 300 km mit dem Auto gefahren bin und mit meinen Pfoten Schwierigkeiten hatte den Schaltknüppel zu bedienen...
Niemand wir Dir in der Klinik den Kopf runterreißen. Die Leute dort kenne sich aus und wissen, dass Du eine Krankheit hast. Und sie werden Dich gut behandeln. Sollte es zu gesundheitlichen Problemem kommen sind Fachleute da die Dir sofort kompetent helfen werden. Du wirst Mitpatienten kennen lernen die das gleiche Problem haben wie Du. Ihr könnt auch austauschen über Eure Erfahrungen mit der Sucht. Evtl. können daraus sogar Freundschaften für Dein weiteres Leben entstehen. Ich bin auch noch nach 11 Jahren mit 2 meiner Mitpatienten befreundet.
Also Kopf hoch. Es passiert Dir nichts schreckliches.
Schrecklich kann es nur werden wenn Du versuchst zuhause im stillen Kämmerlein zu entziehen. Wenn es da zu Komplikationen kommt hilft Dir keiner.
Ganz liebe Grüße aus ES Werner
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Hallo Shantala als ich mich entschlossen habe die Finger vom Alkohol zu lassen habe ich jeden Abend 1,5 l Wein getrunken. Ich habe mir auch, genau wie du viele Gedanken über den Entzug gemacht und auch sehr viel Angst gehabt. Ich habe dann nach Absprache mit meinem Hausarzt und der Suchtberatung ambulant entzogen, war dabei immer unter ärztlicher Kontrolle. Außer schwitzen und erhöhte Unruhe habe ich nichts gehabt und das auch nur 1 Woche lang. Geschlafen habe ich seltsamer Weise von Anfang an wie ein Baby. Schlaflosigkeit war meine größte Angst, weil ich Alkohol als Selbstmedikation mißbraucht habe. Du gehst in die Klinik und bist da in guten Händen, wenn was sein sollte hast du sofort Hilfe. Habe Vertrauen Ich wünsche dir alles Gute!!! LG Meike
Hallo Shantala, nein ich habe den Entzug nicht mit Medis gemacht. Allerdings habe ich wegen einer psychischen Erkrankung ein Bedarfsmedikament(Atosil)welches ich eigenverantwortlich nutze. Das habe ich aber nur 2mal gebraucht. Ich habe Vitamine genommen, vor allem die B-Vitamine und Magnesium und Unmengen Wasser und Tee getrunken. Die ersten 2 Wochen habe ich zusätzlich noch Entgiftungstee getrunken. Die Zusammensetzung habe ich von einer befreundeten Heilpraktikerin. Wenn du magst gebe ich dir die Zusammensetzung gern per pn. Ob es geholfen hat weiß ich natürlich nicht, aber es hat zumindest nicht geschadet LG Meike
wird schon nicht so schlimm, glaub mir. Ich drück dir die Daumen.
@Stilles Wasser Die Zusammensetzung des "Entgiftungstees" würde mich auch mal direkt interessieren. Hab sowas noch nie gehört.
Ich habe noch ne Ladung Vitamin B-Komplex im Schrank. Brauch ich heute zum Glück nicht mehr. Als ich mir die in der Apotheke gekauft habe, hat wohl jeder gesehen, was mit mir los ist.
das Absetzen der Scheiss-Droge kann sich natürlich bei jedem anders und extremer auswirken. Ich kann hier nur aus eigener Erfahrung sprechen und denke das du doch nicht so viel Horror haben musst. Ich trink wesentlich mehr als du (7-8 Biere unter der Woche, am WE werden es schon mal 12 und der Kaffe morgens fällt aus) :-(( statt dessen aus Frust um 8.00h das erste Bier ... Ich habe in den letzten Jahren etliche Male alleine entzogen und ne Trockenzeit gehabt, leider immer ohne dauerhaften Erfolg. Ich dachte: das muss ich doch alleine schaffen, ohne mich zu outen ... Pustekuchen. Insofern gehst du das Thema richtig an, gleich in Therapie, alles andere bringt wohl nix. Ich bin heute, nachdem 120 Tage trocken dieses Jahr wieder gecrashed sind und ich seit über 2 Monaten wieder saufe auch zum Doc gegangen und es geht jetzt mit Hilfe von aussen weiter. Muss wohl einsehen es alleine nie zu schaffen.
Wünsche dir alles Gute für nächsten Montag, LG Thomas
[...] zum Doc gegangen und es geht jetzt mit Hilfe von aussen weiter.
Bevor ich rausfand, dass ich mit dem Wissen, dass ich Alki bin, ja trotzdem vortrefflich weitersaufen kann :sprachlosentsprechender Gedankenquark) , gabs bei mir schon 'ne Zeit, in der ich mich schwer getan hatte, mir das überhaupt einzugestehen (das vergesse ich manchmal, gut, dass ich mich gerade wieder erinner). Weil: dann (eingestehen: ich --> Alkoholikerin) muss man ja und so (dachte ich jedenfalls damals). Naja, müssen musste ich deswegen gar nichts, denn einige Jahre bis zum Aufhören gingen von da an schon noch ins Land, und trotzdem war das der erste Schritt. Ich glaube ja, Hilfe von außen anzunehmen verschließt einem ja auch nochmal 'ne riesige Hintertür, weil dann ists ja "offiziell", andere wissen und so - das waren jedenfalls damals meine Erwägungen und - damals vor allem - Befürchtungen