Hallo zusammen, ich bin 29 und habe seit ca. 10 Jahren ein Alkoholproblem. Drogen waren auch schon im Spiel. Habe bereits eine Reha wegen psychischer Probleme und eine Sucht-Therapie gemacht und 2008 einen Neustart versucht. Neue Stadt, neues Umfeld, neues Leben. Ich begann das Abitur nachzumachen und nebenbei arbeiten zu gehen aber zwischendurch holte mich meine Vergangenheit immer wieder kurz ein. Naja, die Schule wäre jetzt bald geschafft aber seit einigen Wochen habe ich wieder derartig abgebaut, dass ich es selbst nicht fassen kann. Ich dachte echt ich hätte es geschafft, ging zum Ausgleich joggen, hatte eine Freundin und war gut in Form und jetzt fühle ich mich am Boden wie nie. Finanziell habe ich mich auch übernommen und jetzt trinke ich wieder weil die Tage sonst kaum noch zu ertragen sind. Ich gebe die Hoffnung langsam auf irgendwann ein dauerhaftes "normales" und lebenswertes Leben zu führen. Vielleicht tut es ja gut sich hier etwas auszutauschen, denn ansonsten behalte ich meine Probleme meist für mich. Vor allem die Sache mit dem Alkohol...
ZitatGepostet von Kameleon Hallo zusammen, ich bin 29 und habe seit ca. 10 Jahren ein Alkoholproblem. Drogen waren auch schon im Spiel. Habe bereits eine Reha wegen psychischer Probleme und eine Sucht-Therapie gemacht und 2008 einen Neustart versucht. Neue Stadt, neues Umfeld, neues Leben.
dann hast du ja zumindest eine ahnung wie dein weiterer weg aussehen kann...sprich...suchtberatung...entgiftung...etc...
ZitatGepostet von Kameleon Vielleicht tut es ja gut sich hier etwas auszutauschen, denn ansonsten behalte ich meine Probleme meist für mich. Vor allem die Sache mit dem Alkohol...
austausch ist für mich der schlüssel zu meinem leben ohne suchtmittel... sowohl in meiner selbsthilfegruppe...als auch mit mir nahe stehenden menschen...offenheit steht an erster stelle...ich brauche keinem etwas vorspielen...und muss nichts verheimlichen...das erzeugt nur unnötigen druck der sich sein ventil suchen würde...
Willkommen hier. Was war denn der Grund weshalb das auf einmal wieder alles nach hinten losgegangen ist. Lag es an deinen finanziellen Problemen ? Du hast dir einiges aufgebaut und urplötzlich hängst du wieder in der Kacke und säufst... Trinken sollte keine Option mehr sein. Ein bisschen schwanger geht auch nicht.
oh Mann kommt mir das alles bekannt vor ... alles war besser und trotzdem crashed man wieder :-( Ging mir dieses Jahr auch nach 4 erfolgreichen Monaten schon so. Heute beim Doc gewesen und das Thema neu angehen, alleine gehts wohl nicht. Gib die Hoffnung nicht auf. Ich tue es auch nicht, obwohl ich nach jahrelangen Rückschlägen nicht mehr wirklich daran glaube. Aber die 4 Monate dieses Jahr haben sich gelohnt ... Ich bin schneller gelaufen als vor Jahren.
den Austausch zu suchen - und auch gerade in Bezug auf Alkohol - finde ich schon mal eine sehr gute Idee. Weiß ich aus ganz eigener Erfahrung, ich kam hierher, weil ich rückfällig war und einen ziemlich hohen Gesprächs- und Wo-stehe-ich-jetzt-rausfinden-Bedarf hatte und das nicht nur mit Freunden ausmachen wollte. Gerade auch, weil beide zusammengenommen an die 25 Jahre trocken sind und wir uns natürlich auch über die Sucht unterhalten, genau das aber bitte nicht neuer Freundschaftsschwerpunkt werden sollte. Hat funktioniert oder: bis jetzt funktioniert es
Malo hats oben ja schon geschrieben, ich denke auch, dass du die nächsten Schritte, die sinnvoll für dich sind, kennst. Suchtberatung, ggfs. Entgiftung. Zu verlieren gibts überhaupt gar nichts, sondern nur zu gewinnen. So'n Grübeln/Gedanken wälzen wegen "normalem" Leben kenn ich zwar auch (noch) manchmal, aber seit ich nicht mehr saufe, verändert sich das, was ich mir vorher lange Zeit drunter vorgestellt hatte, auch ziemlich. Und Kernpunkt ist bei mir, dass - egal, was das normale Leben für mich sein soll - Grundvoraussetzung dafür ist, den Alkohol aus diesem rauszulassen. Vieles entwickelt sich dann auch von selbst, und anderes ist anders, also zuvor angenommen, will sagen: mit nüchternem Kopf ist das Ganze spannend, anregend, lebendig, manchmal anstrengend, und immer lebenswert - und das -wert gehört zum (egal wie normal) Leben ja schon unbedingt dazu. Mit Alkohol war es das bei mir kein bisschen mehr.
Also, herzlich hier und gute, Klarheit schaffende Gespräche und die Kraft, die nächsten Schritte schnellstmöglich einzuleiten, gewünscht Ingwertee, ebenfalls joggend unterwegs
Zitatdann hast du ja zumindest eine ahnung wie dein weiterer weg aussehen kann...sprich...suchtberatung...entgiftung...etc...
Ich kenne den Weg, den ich gehen könnte oder sollte. Aber ich hab dass schließlich alles schonmal gemacht und wenn ich jetzt nochmal eine Therapie in Angriff nehme dann geht in der Zwischenzeit meine Existenz flöten. Also all dass was ich erreicht habe seit meinem letzten Absturz, denn die Frage von newlive muß ich mit ja beantworten:
ZitatWas war denn der Grund weshalb das auf einmal wieder alles nach hinten losgegangen ist. Lag es an deinen finanziellen Problemen ?
Meine finanziellen Probleme haben tatsächlich großen Anteil an meinem jüngsten Absturz. Klar, Saufen ist dass letzte was einem da weiter hilft. Trotzdem habe ich es gemacht, um für ein paar Stunden sorgenfrei zu sein und Ihr wisst ja wie sowas weitergehen kann. Jedenfalls muss ich da ganz alleine wieder raus aber ich denke dass mir ein paar Gespräche ab und zu schon sehr viel weiterhelfen.
Zitathi Kameleon, oh Mann kommt mir das alles bekannt vor ... alles war besser und trotzdem crashed man wieder :-( Ging mir dieses Jahr auch nach 4 erfolgreichen Monaten schon so. Heute beim Doc gewesen und das Thema neu angehen, alleine gehts wohl nicht. Gib die Hoffnung nicht auf. Ich tue es auch nicht, obwohl ich nach jahrelangen Rückschlägen nicht mehr wirklich daran glaube. Aber die 4 Monate dieses Jahr haben sich gelohnt ... Ich bin schneller gelaufen als vor Jahren. Gruss Thomas
Ich denke, wenn man eine Weile nichts trinkt, vergisst man wie schrecklich einen das runterziehen kann und man fängt an Alkohol wieder als kurzfristigen Trostspender zu sehen ohne darüber nachzudenken wie schnell die Sache langfristig werden kann. Ich werde versuchen die Sache alleine in den Griff zu bekommen und hoffe mal dass ich bald wieder laufen statt saufen gehe. Wünsche jedenfalls auch Dir viel Erfolg bei deinem neuen Anlauf...
Danke auch an Ingwertee. Ich werde versuchen die nächsten Schritte zu gehen. Aber ich denke ich muss sie alleine gehen weil aufgrund meiner Lebenssituation, ein stationärer Aufenthalt einfach nicht in Frage kommt.
ZitatIch denke, wenn man eine Weile nichts trinkt, vergisst man wie schrecklich einen das runterziehen kann und man fängt an Alkohol wieder als kurzfristigen Trostspender zu sehen ohne darüber nachzudenken wie schnell die Sache langfristig werden kann.
War bei mir auch lange Zeit so, als ich trank und mich nicht mit dem Thema Sucht beschäftigte. Ich war ja meiner Ansicht nach auch nicht süchtig. (Hatte aber immer Entzug vom feinsten nach meinen Abstürzen...) Ich versuchte daraufhin wieder weniger zu trinken, was auch ein paar Tage mal gelang. Na ja, ich will hoffen, dass mich der Teufel in Ruhe lässt. Was ich im letzten Vierteljahr, als ich noch soff erleben musste war die Hölle. Angstzustände mit heftigen Panikattacken, dass ich glaubte, es wäre gleich vorbei. Ich hatte Angst in meiner Wohnung zu bleiben, ein anderes Mal glaubte ich gleich zu ersticken... Ich lebe alleine, wer zum Teufel holt dir dann deinen Scheiss-Sprit ? Der Pizza-Service ? Mann war das alles zum kotzen. Ich hoffe, ich vergesse das NIE!!!
Schön dass du hier bist und das Forum zum Austausch nutzest. Das ist schonmal positiv und zeigt mir dein Problembewusstsein.
Willst du zur Entgiftung ? Therapiemöglichkeiten gibts ja auch ambulant, dass machen immer mehr Leute aus meiner SHG und scheint sich als Alternative immer mehr zu etablieren.