Naja, wie eine Selbsthilfegruppe wirkte es nicht auf mich, aber ich weiss auch nicht, wie eine Selbsthilfegruppe wirkt, zumindest war ich dort.

Mein Berater erzählte mir, dass sich Dienstag immer eine kleine Gruppe trifft, und da dachte ich gleich, oja, weil ich eh solche Scheu davor habe, versuche ich es mal mit einer kleinen Gruppe.
Sehr klein war die Gruppe, ausser mir noch zwei Männer ;-). Es waren wohl mal so ca. 10, einige sind halt abgesprungen, und inzwischen sind es wohl nur noch 4, zwei Frauen kommen wohl sonst noch, aber am Dienstag waren sie nicht da.

Jedenfalls überlegte ich kurz vorher noch, abzusagen, aber dann hab ich es geschaft, doch hinzugehen. Es war natürlich sehr komisch, irgendwie hab ich mir das anders vorgestellt. Die Beiden erzählten mir jedenfalls, dass Alkohol kaum noch ein Thema in der Gruppe ist, sind alle schon viele Jahre trocken. Sie treffen sich halt, um zu erzählen, und Kaffee zu trinken.

Ich weiss nicht, ob mir das was bringt, obwohl ich sagen kann, ich hab mich anschliessend nicht schlechter gefühlt, aber eigenartig war es schon. Ich werde ganz sicher nochmal hingehen, und dann . . . das weiss ich jetzt auch noch nicht, mal sehen ;-).

Ich bewege mich jedenfalls in die richtige Richtung, ich gehe vorwärts, allein das stärkt mich jeden Tag etwas mehr.

Liebe Grüße, Usa

Klasse, Usa, dass du hingegangen bist!!!

Vermutlich ist diese Gruppe dann doch nicht die richtige, aber sicher gibt es auch andere. Hier im Ort gibt es z.B. eine reine Frauengruppe. Das wäre mir jetzt sympathischer.

Schreibt jemand, der noch nie in einer Gruppe war

Trotzdem, finde ich deine Initaive und deinen Mut gut!!
Ulli

Hi Usa,

find ich auch toll, dass du hingegangen bist. Was war mir auch unwohl zu Beginn. Geh ruhig nochmal hin, vielleicht kommen dann auch die anderen Frauen und es gefällt dir dann besser.
Du kannst auch eine andere Gruppe suchen, die mehr über Alk redet, wenn du magst. Es gibt überall viele Angebote in der Richtung. Die Überwindung kostet immer etwas Kraft, die zahlt sich aber IMMER aus. Du gewinnst an Erfahrung und kommst immer ein Stück weiter.

Gruß
Dirk

Guten Morgen, Usa!

Selbsthilfegruppen vermittelnazuzugehören!
Mach weiter so und überspringe den inneren
Schweinehund.

Alles Liebe
Viktoria

Danke für Eure Antworten und Zuspruch.
Ich gehe auf jeden Fall nochmal hin, würde auch gern die Frauen kennenlernen.
Eine Frauengruppe gibt es dort auch, die treffen sich einmal im Monat. Aber das sind mir einfach noch zu viele.
Es ist dort zusätzlich einmal die Woche noch grosser Gruppentreff, da sind dann sehr viele, die sich dann aber in einzelne Gruppen aufteilen. Naja, ich gehe vorerst nochmal zu dieser Kleinen, und dann weiter sehen.

Ich war eine Woche später nochmal da, da waren dann auch die zwei Frauen anwesend. Eine von Ihnen hat mich mit Fragen überschüttet, und ich hab mir nicht getraut zu sagen, dass ich nicht (noch nicht) viel erzählen möchte, war dann entsprechend einsilbig, obwohl ich natürlich weiß, dass sie es nur gut gemeint hat.

Ich hab dann erstmal genkniffen, und hab die „Ausfragerin“ dann später im Einkaufscenter getroffen, und meine größten Befürchtungen traten ein. Sie überlegte, woher sie mich kennt, und dann, „Ach ja, aus der Gruppe“, wie die Werbung mit dem Kondomen *lach*, genau das wollte ich absolut nicht. Zum Glück war´s leer, und hat auch glaube ich niemand mitbekommen, und selbst wenn, wusste ja keiner was für eine Gruppe, aber ich kam mir wie "entlarvt" vor. Ich hab ihr dann auch diese Bedenken geäußert, und sie gab sich auch sehr verständnisvoll.

Mein Berater sagte, dass er jetzt auch eine führt, diese besagte Nachsorge-Gruppe. Die war diese Woche, und es waren außer er und ich, wieder nur 2 Männer da, und wieder hab ich mich total unwohl gefühlt, weil ich, sowie ein, zwei oder mehr Leute anwesend sind, ich kein Wort rausbekomme.

Ich werde aber trotdem weiterhin eine Gruppe besuchen, wie war das gleich, Geduld und Aushalten, bin voll dabei .

Ganz liebe Grüße, Usa

Hallo Usa,

ich würde an deiner Stelle einfach weitere Gruppen ausprobieren. Ich habe auch drei oder vier Anläufe benötigt, bis ich eine für mich passende Gruppe gefunden habe.

Mir war es wichtig, dass immer direkt über Alkohol gesprochen wird, ich gehe ja schließlich nicht zum Kaffeekränzchen.

Fündig wurde ich in einer Gruppe, die regelmäßig Besuch von Entgiftungs-Patienten einer nahegelegenen Klinik erhält.
Da bin ich immer wieder unmittelbar mit dem "Anfang" konfrontiert. Hilft mir, jedenfalls bis heute.

Vielleicht suchst du mal nach einer SHG in einer Klinik. meines Wissen haben viele Kliniken (auch nicht-sucht-spezifische) solche SHG's.

Zitat

---

Gepostet von grufti


Vielleicht suchst du mal nach einer SHG in einer Klinik, meines Wissen haben viele Kliniken (auch nicht-sucht-spezifische) solche SHG's.

---

Hallo Grufti,

Letzteres weiss ich jetzt nicht, aber in der Klinik in der in der ich eventuell eine Therapie mache, werde ich schon mal zur Gruppe gehen. Die Therapeutin bat mir das angeboten, unabhängig davon, ob es nun mit Therapie klappt oder nicht.

Für mich ist es auch noch sehr wichtig, dass über Alkohol gesprochen wird, da ich ja noch ziemlich am Anfang in meiner Trockenheit stehe, und es gibt noch viele schwierige Situationen zu bewältigen, und ich hoffe eben, dass es mir durch eine Gruppe erleichtert wird, der Erfahrungsaustausch halt hilfreich für mich ist. Natürlich habe ich wieder Schiss, aber egal, da muss wohl jeder durch .

Ich werde berichten,
Ganz liebe Grüße, Usa

Hallo Ihr Lieben,

Ich war jetzt das 3. Mal in der Klinik zur Gruppentherapie. Ich bin dort als Gast, bis meine Therapie (hoffentlich) genehmigt wird. Die Gruppe gefällt mir unheimlich gut, wird von der Therapeutin geleitet, und ist sowohl Therapie-Gruppe als auch Nachsorge, so hab ich es jedenfalls verstanden.

Wie ich gestern mitbekommen habe, muss sogar vor Beginn der Therapiestunde gepustet werden, trocken ist dort ein Muss, und bei Nichteinhalten werden entsprechende Konsequenzen gezogen.

Ich habe selbst noch nichts von mir geben, fragen, oder erzählen können, aber dennoch gibt mir diese Gruppe ein sehr gutes Gefühl. Ich fühle mich nicht allein dort, vor allem fühle ich mich dort nicht minderwertig, ich find mal wieder nicht die richtigen Worte, aber sie wirken alle so "normal", ich hoffe, ich schreib mich jetzt nicht um Kopf und Kragen , ich hab ja das Problem nur mit mir selbst, und in dieser Gruppe, hat jeder das Problem auch, egal wie jeder einzelne damit umgehen kann, und da bin ich genauso normal oder unnormal wie alle.

Man man man, ich kann´s nicht formulieren, jedenfalls tut mir die Gruppe gut, ich kann fast sagen, ich sag es noch zaghaft, ich freu mich sogar jede Woche drauf ! Und ich habe auch ein gutes Gefühl, dass ich bald selbst mal dort reden kann, oder mir traue was zu fragen, oder wie auch immer.

Ganz liebe Grüße,
Usa

@ usa

genau das sind die "big points" auf dem weg in die trockenheit. du erkennst,dass du nicht allein bist mit deinem alkoholproblem. in einer shg gruppe fühlst du dich nicht minderwertig sondern verstanden und angenommen. vermutlich das erste mal im leben! die scheu selbst etwas zu sagen vergeht bestimmt bald und dann erst dann wird es richtig gut!!

Hallo usa,

ich finde, du beschreibst sehr schön, wie die Gruppe auf dich wirkt. Genau so soll es sein.

"ich sag es noch zaghaft, ich freu mich sogar jede Woche drauf !"

Warum sagst du das zaghaft? Und noch dazu in grau. Das finde ich nicht angebracht:

"ich freu mich jede Woche drauf !" sieht besser aus, findest du nicht?

Ich danke Euch Beiden, und ja grufti, ich sollte es tatsächlich belebender ausdrücken, meine Freude und mein Optimismus, sind doch schliesslich positive Gefühle, aber genau wie die negativen, hab ich solche Sachen immer nur mit mir ausgemacht.

Es gab mal eine Zeit, da lief mal alles rund, da war ich richtig glücklich. Da ging es parallel aber anderen aus meiner Familie nicht so gut, da hatte ich ein schlechtes Gewissen, hab mich fast dafür entschuldigt, obwohl ich eh nie geprahlt habe, im Gegenteil, ich hab das wenn überhaupt sehr bescheiden zum Ausdruck gebracht, und dann sehr bald lieber ganz gelassen.

Das nur mal nebenbei, ist vergangen, ich nehme niemanden etwas übel, und wenn ich an vergangenes denke, oder rauskrame, dann nur für mich selbst, um mit mir selbst im reinen zu kommen, um mich zu verstehen, oder zu verstehen, dass ich zum damaligen Zeitpunkt nicht anders reagieren konnte.

Diese Schuldgefühle, (alles was meine Kinder betrifft), belasten mich im Moment sehr, machen mich zur Zeit richtig fertig.

Ich denk lieber wieder ganz schnell an die nächste Therapiegruppenstunde .

Ganz liebe Grüße,
Usa