Danke für Deinen "Sucht-Druck-Verlaufs-Bericht"...
So in etwa ist es gerade bei mir auch, ich esse und trinke das was mir gerade einfällt. Egal ob ich zunehme, ob es gesund ist oder nicht. Bis vor kurzem habe ich noch auf gesundes, fettarmes Essen geachtet, mir naschen verkniffen usw. aber heftigst gesoffen Das ist im Moment alles erstmal egal - Hauptsache durch die erste Zeit durch.
Bei meinem vorherigen Pausen habe ich mich gleich in Sport und Ernährungsumstellung gestürzt. Alles erstmal wurscht - nur trocken bleiben steht jetzt ganz oben.
Es geht gut, immer besser - mit den letzten 24 Stunden bin ich sehr zufrieden. Ich hatte nicht einmal das Bedürfniss was zu trinken und ein Art Distanz zu meiner "Problemen" tritt ein. Alles lösbar und im Vergleich zu vielen hier (denke da besonders an die Angehörigen) eher kleine Dinge die verändert werden müssen.
Ich habe ein schönes Zuhause, einen lieben Partner, zwei Katzen von denen eine zwar schwer neurotisch ist, aber auch sie ist liebenswert , gute Freundinnen. Ich bin dankbar! Daraus lässt sich was machen... ich sehe gerade wieder was ich habe und was ich nicht habe kann ich mir erarbeiten.
"Die wahren Abenteur sind im Kopf und sind sie nicht in deinem Kopf, dann sind sie nirgendwo" A. Heller
Wieder liegt eine gute Nacht hinter mir. Oft denke ich mit Schrecken an Nächte zurück in denen ich zitternd auf der Chouch saß und nicht mehr wollte. Ich wollte nur das es aufhört - konnte nicht mehr.
Heute mal eine Liste was sich so getan hat:
- Ich muss nicht mehr jeden Tag einkaufen gehen
Der Beschaffungszwang hat mich angekotzt und oft bin ich dann nochmal Abends los um Naschschub zu holen.
- Ich schlafe gut
Ich schlafe wie ein Stein, wache zwischendurch selten auf und wenn kann ich wieder einschlafen.
- Der Tag hat mehr Stunden
Wo kommt die ganze Zeit her? Bis jetzt ist mir noch nicht langweilig. Falls doch, muss ich mir was einfallen lassen.
- Ganz wichtig: Ich setze mich nicht mehr unter Druck
Ich muss gar nix! Sterben und auf's Klo gehen muss ich, sonst nichts. Seit ein paar Tagen gebe ich mir diese "verpflichtungsfreie" Zeit auch. Langsam kommt wieder die Lust meinen Aufgaben nachzugehen. Aber schön langsam...
Negatives gibt es auch: da sind Befürchtungen was wird. Wie geht es weiter, was wird sich noch verändern? Ich bin zwar gespannt drauf, aber mir ist auch ein bischen mulmig zu Mute.
ich kann mich auch noch an die tage und nächte errinnern wo ich mir wünschte, dass es endlich aufhört! ich habe zu gott gebetet,dass ich vom alk loskomme. vielleicht wurde ich ja erhört? bestimmt..ich bin nun 2,5 jahre trocken. mich schüttelt es immer noch, wenn ich eine wodkaflasche sehe. mir wird übel wenn ich alkohol rieche. ich bin froh und dankbar für jeden nüchternen tag. die lebensinhalte haben sich geändert. beschaffung, organisieren, vertuschen, lügen, ausreden, innere zweikämpfe alles weg...tut so gut frei zu sein.. bleib dran es lohnt sich.
In den letzten Monaten habe ich mir nichts sehnlicheres gewünscht, als endlich aufhören zu können. Ich stellte mir vor, wie schön es doch sein muss, nicht mehr ständig knallezu zu sein und keine Probleme mehr zu haben, weil ich wieder runterkommen muss.
Genau dass mache ich mir gerne bewusst. Ich habe alles das erreicht.
Ich lenke mich im Moment gut ab und Saufdruck hatte ich schon seit meinem letzten Post so gut wie gar nicht mehr. Ich bin froh das erste Glas jetzt schon über drei Wochen stehen zu lassen
Die psychischen und physischen Veränderungen sind gerade jetzt am Anfang staunenswert. Die unnatürliche Agressivität ist so gut wie weg. Ich kann inzwischen auch wieder lachen und fühle mich wohl. Kann so weitergehen
Heute ist mein vierter rauchfreier Tag. Habe mir am Freitag ein Nikotinpflaster aufgepappt und bin das nächste Projekt gestartet. Klar habe ich ab und an den Drang zu rauchen, es löst aber bei mir keinen Saufdruck aus. Wäre das anders würde ich erstmal weiterrauchen.
Was ich richtig Klasse finde: ich kann endlich mal Essen was ich will, was mir gerade einfällt wird vertilgt, gesund oder nicht - egal! Hauptsache kein Kalorienzählen und damit Unternährung weil ja die Kalorien vom Alk schon so reinhauen und kein Gequalme mehr weil ich nicht genug gegessen habe.
Lieben Gruß Sabine - guten Wochenstart wünsche ich Euch!
Heute ist mein vierter rauchfreier Tag. Habe mir am Freitag ein Nikotinpflaster aufgepappt und bin das nächste Projekt gestartet. Klar habe ich ab und an den Drang zu rauchen, es löst aber bei mir keinen Saufdruck aus. Wäre das anders würde ich erstmal weiterrauchen.
moin sabine,
das ist wichtig. ich, der es immer noch nicht gepackt hat, mit dem rauchen aufzuhören, sehe das auch so. ich depp schaffe es immer nur 14tage, dann dreh ich mir eine.
Du schaffst das bestimmt auch noch, ich habe auch schon x-Versuche hinter mir, bin aber wild entschlossen es diesmal durchzuziehen. Habe wie Du selber gedreht und das erste positive am nichtrauchen ist: die lästigen Krümel sind weg
Heute mittag hatte ich ziemlichen Hieper auf eine Belohnungszigarette, aber ich habs ausgehalten und jetzt richtig froh darüber.
Gestern abend habe ich auf ZDF-Kultur eine Sendung gesehen die mich gefesselt hat: Poetry Slam - Genial! Hab mir gleich eine CD bestellt und werde mal nach Terminen hier in der Stadt Ausschau halten. Schönes Gefühl das nüchtern anzusehen, besoffen hätte ich nicht folgen können
Langsam werde ich auch wieder aktiver, einer von zwei Lederstühlen die wir ersteigert haben ist aufgearbeitet, Großputz erledigt, gehe mehr raus, es verändert sich viel...
Seit 1 Monat habe ich nun nichts mehr getrunken Rauchen tue ich leider wieder nach 10 Tagen ohne Kippen. Ich habe die Nikotinpflaster überhaupt nicht vertragen (starkte Kreislaufprobleme), aber ich gebe nicht auf.
Mit dem nicht-trinken klappt es wunderbar. Ich fühle mich sehr gut und fange langsam wieder an aktiv zu werden. Der Tag hat zwar jetzt ne Menge mehr Stunden aber von Langeweile keine Spur. Ich genieße es die Dinge dann zu tun, wann ich will, auch mal abends um 21.00 Uhr noch zum einkaufen zu fahren, morgens trotz Morgenmuffeligkeit ein ausgeruhtes Gefühl zu haben, usw.
Ich dachte am Anfang ich werde die Party-Stimmung und das abschalten können durch den Alkohol vermissen, aber bis jetzt nicht die Spur davon. Ich freue mich über meine ausgeglichene Stimmung und fange an wieder Sport zu machen und meinem gebeutelten Körper "aufzupäppeln".
Die Woche habe ich kurzfristig ein erstes Gespräch bei Therapeutin bekommen. Am liebsten würde ich mich davor drücken, aber es gibt schon noch einiges was ich anders angehen möchte - also: nix mit wegschieben und weitermachen wie bisher