vegiss mal das Schämen, bist nicht die erste Besoffene die wir hier erleben und ausserdem hab ich ja selbst mal aus gutem Grund mit dem Saufen aufgehört.
Aaaber...
Nochmal die Frage: wo solls denn hingehen?
Vor dreieinhalb Jahren warst Du genau da wo Du jetzt auch bist und damals wie heute hattest/hast Du damit ein Problem.
Also was willst Du tun? Ab und an mal ein bissel bremsen, Schadensbegrenzung bis sich das schlechte Gewissen beruhigt oder willst Du irgendwann Nägel mit Köpfen machen, sprich ganz damit auhören?
Es ist Deine freie Entscheidung, was Du tun willst - und beides hat Konsequenzen. Wenn Du nur Schadensbegrenzung machst, erlebst Du solche Tage wie gestern und heute immer wieder, und wenn Du ganz aufhörst musst Du was ändern.
Was ist Dir lieber? Und was bist Du bereit, dafür zu tun?
da musste dich doch nicht schämen. Wir haben das auch alles durch. Ich bin schon rappeldicht kilometerweit an ne 24-Stunden-Tanke gerannt, weils immer noch nicht reichte. Die Sucht macht aus dir eine ferngesteuerte Marionette.
Die "Option auf mehr" habe ich wahrgenommen und mich gestern mit allem, was der Haushalt hergab, weggebeamt.
Ich schäme mich zu Tode: vor mir selbst und vor Euch –
...warum vor uns??
"Wir" (Alkis) wissen genau, wovon Du da redest
Allerdings!
Ich hatte mit dem Gefühl der Scham auch viel zu tun. Allerdings nur, nachdem ich getrunken habe. Ich schämte mich vor allem, die Kontrolle über mein (Trink-)Verhalten verloren zu haben. Diese Scham spüre ich immer noch. Dieses Gefühl nicht mehr haben zu müssen, ist (unter anderem) ein sehr starker Antrieb, nicht zu trinken. Zumindest heute. Vielleicht, Lichtblau, setzt du dir besser kleine Ziele, wie: heute trinke ich nicht, 7 Wochen wären für mich zu Anfang sowieso unerreichbar erschienen. Heute ist ein neuer Tag und ein guter für einen Anfang. Ulli
Ulli, Du hast Recht, die Scham spielt in meinem Leben eine große Rolle. (Deshalb auch der Titel "Stolz auf mich?")
Ich habe tatsächlich probiert, einen Tag nach dem anderen, nichts mehr zu trinken. Das ist mir bis gestern auch ganz gut gelungen. Das Problem an sich – die Sauferei – habe ich aber nicht ernst genug genommen.
Auch für mich (und das wollte ich bisher nicht einsehen) gibt es nur: ALLES oder NICHTS. Der Minitiger fragt, wo die Reise hingehen soll. Ich glaube, so eine weite Fahrt hatte ich noch nie vor!
Dieses Gefühl hat bei mir viel mit der Erziehung zu tun.
Ich habe mich schon immer für alles mögliche in meinem Verhalten geschämt und entschuldigt, auch wenn ich nichts getrunken habe. Ich fand mich halt selbst irgendwie peinlich.
In meiner letzten Saufphase habe ich in immer kürzeren Abständen solche Situationen provoziert.
Tja, ich finde mich auch meistens peinlich. Dieses Gefühl geht weg, wenn ich trinke. (Dann finden mich aber die Anderen peinlich.) Wenn ich wieder nüchtern bin, fühle ich mich oberpeinlich. Und schäme mich mal wieder.
Diesen Kreislauf möchte ich unterbrechen. Und stolz auf mich sein ...
ZitatGepostet von Lichtblau Tja, ich finde mich auch meistens peinlich. Dieses Gefühl geht weg, wenn ich trinke. (Dann finden mich aber die Anderen peinlich.) Wenn ich wieder nüchtern bin, fühle ich mich oberpeinlich. Und schäme mich mal wieder.
Diesen Kreislauf möchte ich unterbrechen. Und stolz auf mich sein ...
LB, ja genau das kenne ich.
Ich kann dir aber aus meiner kurzen Trockenheit von 4 Monaten sagen, das Gefühl peinlich (= irgendwie minderwertig) zu sein, wird durch das Trinken erhalten. Da bestätigen sich Körper und Geist, dass ich (wieder mal) oberpeinlich bin. Und, weil im Grunde und nüchtern betrachtet nichts an mir peinlich ist, hab' ich's provoziert, damit ich mich schlecht fühle. Natürlich nicht bewusst, aber automatisch laufen dann diese Verhaltensweisen ab.
Und LB, ich kenne dich nicht, glaube aber bestimmt, dass an dir grundsätzlich einmal auch nichts peinlich ist!
Und das Gute am Nichts-Trinken: das Selbstwertgefühl steigt, weil du dich nicht der Peinlichkeit aussetzt, die durch betrunkenes Verhalten (in deinem (!) Kopf) entsteht.
ZitatIch fand mich halt selbst irgendwie peinlich.
ulli, brauchst du nicht. so wie ich dich lese, ist alles im grünen bereich. wenn sich jemand das bein bricht, schämt er sich doch auch nicht. es sei denn, er hat sich das bein im suff gebrochen.
Na, ja Uwe, ich bin im Suff aber immer auf den Kopf gefallen (im Ernst jetzt)
Die Einsicht, dass ich mir durch den Alk mein Selbstwertgefühl, das ich noch gar nicht so richtig aufgebaut hatte, klein gehalten habe, ist ja auch schon mal was...