ZitatGepostet von lillis enkelin [b]Jepp. Und die Suche nach einem perfekten Platz, den es nicht gibt.
Du weißt ja bereits daß es den perfekten Platz nicht gibt, daher weißt Du ja auch, daß Du gar nicht aufhören kannst...... verstehe
Das ging mir übrigens ähnlich, meine Konsequenz daraus war aber irgendwann nicht mehr Weitersuchen und derweil beruhigt Weitersaufen, weil ich ja zumindest in der Theorie gewillt bin aufzuhören (brauch halt nur noch die perfekte Methode oder den perfekten Therapieplatz), sondern Aufhören. Wenns nix gibt was (zu) mir passt, mach ichs eben allein. Funktioniert seit 3 1/2 Jahren.
Ob ich nun Patrick Meninga (online: spiritual river) lese, über den ich genau hier in den Foren überhaupt das erste Mal gestolpert bin (und der in Deutschland in der Tat kaum bekannt scheint) -oder nachgefragt habe, ob jemand persönliche Erfahrungen außerhalb des Krankenkassen-finanzierten Suchthilfesystems hat, ist das hoffentlich nix, das mich direktemang als selbstverliebt erscheinen läßt. In der Tat ist meine Situation ziemlich besonders, ich bin es nicht.
Wäre für mich wirklich hilfreich hier von Menschen zu hören, denen es so ergangen ist, dass sie neben der Scheiss-Angst, der symptomatischen-bescheuerten Abwehr & allen Ausreden, ihre zusätzlich verständlichen Gründe hatten zu zögern -und wie sie dennoch einen Weg heraus gefunden haben.
ZitatMag mich aus vielen Gründen nicht für die 12 Stufen Geschichten erwärmen
das musst du auch nicht...
ZitatBin schon eine sehr lange Weile in einer ambulanten Therapie, allerdings nicht als Alkohol-Reha-Maßnahme deklariert, sondern über (m)eine Angst-und Panikstörung definiert
so habe ich auch 9 Jahre herumgeeiert, wollte mir nur nicht eingestehen, dass das Alkoholproblem nach und nach in den Vordergrund gerückt ist
Zitat persönliche Erfahrungen außerhalb des Krankenkassen-finanzierten Suchthilfesystems hat
Persönliche Erfahrungen habe ich keine, Sven Hannawald z.B. war aber in einer sehr guten Klinik im Schwarzwald wg. Angststörung und Burnout (diese hatte mir mein Betriebsarzt empfohlen, behandelt wohl auch Alkoholiker, ist aber nix für Kassenpatienten:grins2Für Selbstzahler gibt es wirklich schicke und gute Kliniken, die wohl viel intensiveres Programm anbieten, weil sie eben mehr und ev. auch besser qualifizierte Therapeuten haben. Da ist Therapie 8 Stunden und mehr. Ob dies sinnvoll ist -in Therapie benötigte ich nämlich viel Zeit für mich selbst- sei dahingestellt. Dann gibt es immer noch Kliniken, wo dir Handy, Geld, Zigaretten abgenommen werden... ...hat vielleicht auch seinen Sinn
Zitat Wäre für mich wirklich hilfreich hier von Menschen zu hören, denen es so ergangen ist, dass sie neben der Scheiss-Angst, der symptomatischen-bescheuerten Abwehr & allen Ausreden, ihre zusätzlich verständlichen Gründe hatten zu zögern -und wie sie dennoch einen Weg heraus gefunden haben.
Ja, mir ist es so ergangen wie dir und vielen anderen Usern hier ebenso. Die Scheiss Angst kannst du ja gut mit Alkohol betäuben Ein Leben ohne Alkohol bedeutet für dich höchstwahrscheinlich auch, dass du irgendwann mit viel weniger oder sogar ohne Angst leben kannst.
Ich möchte dir Mut zusprechen. Für mich hat sich das Aufhören wirklich ausnahmslos gelohnt. und es war gar nicht so schlimm Ich bin z.B. heute dankbar dafür, dass mein Führerschein eingezogen wurde. Wer weiss, vielleicht würde ich sonst heute mit dir in den Eierlauf-Wettstreit gehen
Liebe Grüße acqua
- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist. Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung. (Buddha)
Ja, in der Tat scheint so eine ambulante Therapie mit Nicht-Sucht-Etikettierung reichlich Raum zum Weglaufen zu geben. Genau darum will ich das in der Form beenden und eine bessere Lösung finden.(Ich ahne schon die Witze...Also immer raus damit...)
Und: Ich bin NICHT auf der Suche nach einem doppelten Frühstücksei am Sonntag, rasierten Mitpatienten und gutbezahlten TherapeutInnen, die unprofessionell schmeicheln. Ohne Handy fühl ich mich sehr wohl und Zigaretten bedeuten mir erfreulicherweise nix.
Ich hätte nur gerne gewußt, ob jemand von Euch hier ist, der eigene Erfahrung mit Einrichtungen hat, die sich nicht nach dem momentan finanzierten Schemata ausrichten?
ZitatJa, in der Tat scheint so eine ambulante Therapie mit Nicht-Sucht-Etikettierung reichlich Raum zum Weglaufen zu geben. Genau darum will ich das in der Form beenden und eine bessere Lösung finden.(Ich ahne schon die Witze...Also immer raus damit...)
Hier sagst du, das du dein Weglaufen aufhören willst!
ZitatIch hätte nur gerne gewußt, ob jemand von Euch hier ist, der eigene Erfahrung mit Einrichtungen hat, die sich nicht nach dem momentan finanzierten Schemata ausrichten?
Und schon bauste eine Tür die heißt. Wenn ich mir helfen lasse dann nach meinen Regeln! Nach den eigenen Regeln haben die meisten von uns hier mal gelebt. Wo uns das hingebracht hat? Ich kann für mich sagen in eine versoffene Zeit. Die ich auch nicht wieder bekomme. Vielleicht fragst du dich mal eher warum du den Helfern gerne den Rahmen vorgeben willst? Und dich nicht um dein Weglaufen zu beenden mal in einen Rahmen für eine Zeit einfügst. In der Sucht halten wir uns für Indvidualisten die alle Regeln beinflussen. Das einzige individuelle sind die Baustellen des einzelnen und seine Motive die ihn rein geführt haben. Und Abwehr ist auch ein Zeichen dieser Krankheit, man weis es ja besser. Ich weis heute ich wußte es nicht besser.
Ich ging in die Wälder,denn ich wollte Leben wohl überlegt Leben. Damit ich in der Stunde meines Todes nicht inne würde, das ich nicht gelebt habe.(H.D. Thoreau)
Ich hätte nur gerne gewußt, ob jemand von Euch hier ist, der eigene Erfahrung mit Einrichtungen hat, die sich nicht nach dem momentan finanzierten Schemata ausrichten?[/b]
ich hatte dir doch einen link geschickt
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Zitat von lillis enkelinIch hätte nur gerne gewußt, ob jemand von Euch hier ist, der eigene Erfahrung mit Einrichtungen hat, die sich nicht nach dem momentan finanzierten Schemata ausrichten?
Jo, habe ich. Die Suche danach und die Beschäftigung damit hat mir ein paar zusätzliche Jahre des Saufens eingebracht, denn ich habe immer ein "Haar in der Suppe" gefunden, was mich dann doch an die "klassischen" Hilfsangebote erinnert hat.
(welch Wunder, liegt das vielleicht an der Suchterkrankung ?)
Besser wurde es erst, als ich die Schnauze voll hatte vom Saufen und -ach nein!- den ganz klassischen Weg von der klinischen Entgiftung über die stationäre Langzeittherapie und die regelmäßige Selbsthilfe gegangen bin.
Keiner muss saufen - aber jeder darf saufen, so lange er will.
Das ist mir inzwischen sehr bewusst. Genauso die Tatsache, dass nur derjenige ein zufrieden trockenes Leben führen wird, der das für sich auch so will. Der Rest wird immer "irgendwas" haben, was ihm nicht passt oder zum Suff zurück führt.
Also, tu Dir selbst einen Gefallen und steh Dir nicht selbst im Weg, wir Menschen sind fürderhin gar nicht sooo besonders und individuell, wie wir immer glauben möchten. Und gleichzeitig sind wir dann doch wieder sooo besonders, dass es jedem von uns zusteht, trocken zu werden. Wenn wir das wollen.
ZitatIch hätte nur gerne gewußt, ob jemand von Euch hier ist, der eigene Erfahrung mit Einrichtungen hat, die sich nicht nach dem momentan finanzierten Schemata ausrichten?
ist gut. Hätte jetzt auch von mir sein können, aber das ist nunmal wieder was ganz typisches für Suchtkranke. Du wirst genügend Haare in der Suppe finden, so wie du auch Saufgründe findest. Ich bin auch nicht mit allem einverstanden und weiß auch, dass mit uns Suchtis Geld verdient wird. Aber manchen wird auch geholfen! Aber nur denen, die auch Hilfe annehmen wollen, weil sie wissen, dass sie die Hilfe brauchen.
ZitatIch hätte nur gerne gewußt, ob jemand von Euch hier ist, der eigene Erfahrung mit Einrichtungen hat, die sich nicht nach dem momentan finanzierten Schemata ausrichten?
Hi Lillis Enkelin Was spricht dagegen? Wie viele Kliniken nach dem Schema hast du schon ausprobiert ohne Erfolg? Wenn hier so viele schreibe, wie Ihnen die Suchttherapie geholfen hat, aus dem Teufelskreis Sucht auch mit Angst-Panikattacken. Warum kannst du das für dich nicht dankend als Lösung annehmen bzw. in Erwähnung ziehen? Magst du lieber irgendeinem Scharlatan dein Geld in den Rachen werfen der mit einem nicht erprobten Schema propagiert dich von der Sucht zu heilen? z.B. Hypnose,Baumbeschwörung,Sud aus Eidechsenkot und Vampirblut.
und liebe Mary, entschuldige, Deinen hilfreichen Link mit der Klinik in Dormagen hatte ich wirklich übersehen! Das Konzept spricht mich an -hab lieben Dank!
Und auch nochmal einen Dank an die unter Euch, die es mit dem "auf den Pott setzen" gut und ehrlich meinen. Das ist nicht immer im Samthandschühchen-Modus zu machen und das ist auch hilfreich.
Andererseits hör ich mitunter einen anstrengend-selbstgerechten Ton, der mir das Gefühl gibt, dass da sehr laut und aggressiv im Wald gesungen wird, um einiges zu übertönen...Aber ich muß es mir ja nicht geben.
Und auch wenn ich auf manchen hier den Eindruck zu machen scheine: Nee, ich halte überhaupt nix davon, die Badehose zu beschuldigen, wenn ich nicht schwimmen kann. Und ja, Sucht ist immer auch Leben in der Lüge, der Vermeidung und oft auch dem falschen Stolz. Solche holzschnittartigen Vorstellungen, dass es sich bei uns (AlkSchorePillenMedisEssZock) Suchtis um eine homogene Gruppe handelt, halte ich trotzdem für falsch. Wir tragen das gleiche Problem, Individuen sind wir trotzdem. Und mir gefällt das auch sehr Individuen zu begegnen.
Morgen früh werde ich -nachdem ich vermutlich ein, zwei Stunden ums Telefon getigert bin- meine Therapeutin kontakten, um so schnell wie möglich mit ihr eine passende stationäre Hilfe auszugucken und anzuleiern. Das wird sonst nix. Äußerlich trockengelegt bin ich sowieso, aber ich möchte & will soo gerne auch von innen endlich nachhaltig durchtrocknen. Ihr versteht schon. Daumen halten wär schön!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Nee, ich halte überhaupt nix davon, die Badehose zu beschuldigen, wenn ich nicht schwimmen kann.
Jep, aber mit "wasch mir den Pelz, aber mach´mich nicht nass" wirds wohl auch nicht so recht voran gehen ,
Gruss
Michael
Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel: Es löst Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten, Leber- und Gehirnzellen auf. - Es löst nur keine Probleme.
… unsere Narben haben die Angewohnheit uns daran zu erinnern, daß die Vergangenheit einmal Realität war … :sly: H.L. "Roter Drache"
Für mich der der Einstieg zur Festigung des Ausstiegs.
Klar war für mir das Ambulante Thera nicht in frage kommt, nicht Intensiv genug und zu viel Ablenkung Zuhause, aber ich wollte auch nicht wegen meiner Kinder zu lange weg bleiben. Dann lieber in der kürze liegt die Würze.
Bei der LZT wird mir zu viel Arbeitsbeschäftigung zelebriert und über zu wenig Beschäftigung konnte ich noch nie klagen
Jeder ist wie du schon schreibst ein Individuum (nur die Sucht macht uns gleich) daher wünsche ich dir das du für dich die geeignete Therapieform findest ob LZT , KZT oder Ambulant nur der Erfolg zählt.
Hi , warum ist ambulante T nicht intensiv genug ? Denke , dass gerade diese Form erfunden wurde , damit der Mensch nicht auf seine gewohnte Umgebung , in dem Fall Familie verzichten muß . Klar wer nur seine alten Saufkumpels hat , sollte unter die " Käseglocke " , aber auch da gibt es immer ein danach . Manchmal ist es vielleicht sogar angebracht , den Wohnort zu wechseln , um gar nicht erst wieder mit der ganzen Vergangenheit in Kontakt zu geraten . Wie schon gesagt , eine Entscheidung jedes einzelnen selbst . Ciao Zwi
ich hätte eine ambulante Therapie und gleichzeitig arbeiten damals nicht geschafft. Ich war psychisch so dermaßen angeschlagen und nicht belastbar und war froh, dass ich nach dem Hamburger Modell es überhaupt geschafft habe zunächst mal 4 Stunden zu arbeiten und dann 6 Stunden. 4 Wochen nach dem Entzug bin ich dann in eine stationäre Therapie. Das ging los, als ich mich gerade wieder aufgerappelt habe und wieder Vollzeit arbeiten wollte. Nach der LZT war es dann zu Beginn wieder schwer für mich, den Arbeitstag zu bewältigen.