mein name ist simon und ich bin alkoholiker. das haben viele von euch bestimmt so ähnlich schonmal gehört. wo soll ich anfangen? mein erstes bier hat ich auf meiner konfirmation, danach hab ich im alter zwischen 14-16 mit freunden auf partys gesoffen. mit 16 jahren hab ich angefangen täglich zu trinken, das entstand aus liebeskummer. heute bin ich 33 jahre alt, und tue es praktisch immer noch. im moment bin ich in der psychatrie mal wieder auf entgiftung...früher hat mir noch weniger bier gereicht. heute trinke ich 12 bis 16 halbe am tag, manchmal auch einen ganzen kasten. doch ich hab die rechnung für dieses leben bekommen, und zwar letztes sylvester. da hatte ich einen blutsturz (erbrechen von fast allem körperblut) und wär an innerer verblutung beinah gestorben. es wurden varizen (krampfadern in der speiseröhre) festgestellt, die ich höchstwahrscheinlich von einer leberzirrhose habe. mein lebergammawert war, als ich hier in der psychatrie ankam bei 2179, bei dem wie die ärzte mir sagten, ich eigentlich schon tot sein könnte. das ist schon die 8 entgiftung dieses jahr, eine langzeittherepie hab ich auch abgebrochen. ich komm jetzt wohl in ein psychatrisches heim... außer alkohol kiffe ich gelegentlich auch, was ich früher regelmäßig getan habe...und stark rauchen tue ich auch.
vielleicht findet sich hier irgendwer wieder oder will irgendwas von mir wissen oder dazu schreiben. ich benutz alkohol (nur bier) für fast alles. um gut drauf zu sein, zu funktionieren, ängste abzubauen...
willkommen an board ich hoffe du findest hier was du zum trockenwerden brauchst. les dich mal durch die " karrieren " von uns,meistens wirst auch du dich auch irgendwo dazwischen finden. auch du bist kein hoffnungsloser fall.
herzlich willkommen an Board. Ich hoffe, du fühlst dich hier gut aufgehoben und findest eventuell antworten auf deine fragen und motivation, deinen weg weiter zu gehen. ich frage dich erstmal: wie geht es dir denn jetzt? wenn du zur entgiftung bist, dann trinkst du doch im moment (wahrscheinlich) nichts. Und wie fühlst du dich?
sorry, aber das ist das was mir gerade einfällt: ist dir klar, dass du sterben könntest? willst du sterben?
wenn nicht dann besinn dich darauf warum du leben möchtest. das was du schreibst, noch dazu mal eben so kurz und sachlich ist wohl sicherlich mehr als die allermeisten hier auch nur ansatzweise durch haben...
ich hoffe du packst es!
Damit sich etwas ändert, muss sich etwas ändern, sonst ändert sich nichts :D
Du wirst es schon wissen, aber ich schreibe es dir nochmal in aller Deutlichkeit:
Wenn das so stimmt, was du schreibst, bist du dem Tod näher als dem Leben.
Jetzt bist du in der Entgiftung, nimm sie als Chance. Auch wenn es schon die 8. Entgiftung in einem einzigen Jahr ist.
Es gibt immer wieder Beispiele, wie sich auch bei scheinbar hoffnungslosen Fällen das Blatt noch wendet. Aber wenden tut sich das Blatt nur, wenn du es umdrehst.
Ich wünsch es dir!
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
danke für die antworten. ich versuch noch auf die einzelnen fragen näher einzugehen und mich bei den andern mal durchzulesen. ich hab nur soviel stress in der klinik hier, die ich auch heute verlassen will. das heißt nicht, daß ich wieder trinken will und werde... daß ich kurz vorm sterben stehe ist mir bewußt, und ich will weiter kämpfen. hoffentlich glaubt mir das noch irgendwer... ich meld mich wieder...
Diesen Gedanken hatte ich auch Simon du suchst Hilfe und Unterstützung und hast dich deshalb hier im Forum angemeldet? Wenn ja, warum 'entstresst' du nicht etwas deinen Klinikaufenthalt und stabilisierst dich noch ein paar Tage in dieser, dich schützenden Umgebung?
Bist du vielleicht etwas auf 'Putz gebügelt'? und handelst/trinkst häufig aus Trotz? Nachdem ich angefangen habe dem 'Trotz zu trotzen', ging es -nahezu ohne zu kämpfen- ohne Alkohol
Du musst in ein psychiatrisches Heim? Hat die Klinik eine Betreuung beantragt zu deinem eigenen Schutz? Wenn ja, versuche dich gerade deshalb an die Vorschläge aus der Klinik zu halten, vielleicht kannst du die gesetzliche Betreuung noch abwenden - wenn du dich nicht mehr selbstgefährdend verhältst.
Nimm vielleicht einen neuen Anlauf und nutze die Hilfestellungen, die dir die Klinik anbietet. Saufnix kann dir eine zusätzliche Stütze sein.
Ich erinnere mich gerade an mehrere qualifizierte Entgiftungen (3-5 Wochen), deren vermeintliche Erfolge ich nach Entlassung wieder zunichte machte, indem ich den nächst besten Kiosk ansteuerte. Kann es nicht sein, dass genau das mit dir heute passieren würde, wenn du die Klinik verlässt? .. ... und wieder den Kampf verloren ... ... dann doch lieber in der Klinik bleiben und den dortigen "Stress" ertragen
Alles Gute acqua
- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist. Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung. (Buddha)
ich bin schon seit 4 wochen in der klinik, auf der station für psychose. unter dieser krankheit leide ich auch... deswegen hab ich schon einen betreuer. mich entstresst hier leider zur zeit nichts. nächste woche hab ich noch ein praktikum, dann muß ich hier sowieso los. ich will das aber gar nicht entschuldigen. hab mich auf eigenen wunsch eingewiesen. vielleicht kriege ich von meinem betreuer auch noch einen beschluß übern richter. daß ich in ein heim komme is ja auch geplant, hier is alles chaos. ob ich in der klinik bleibe, entscheidet sich heute morgen. aber ich will jetzt erstmal nachhause und ich werde da nichts trinken.
aus trotz trinken tue ich oft, aber das hat mit der situation jetzt nichts zu tun...
gerad du machst mir mut. danke! ich glaub ehrlich gesagt wohl am wenigsten an mich selber, setzt das schon voraus, weil das in der vergangenheit so schief gelaufen ist, daß ich nach der klinik wieder getrunken hab.
Zitatich benutz alkohol (nur bier) für fast alles. um gut drauf zu sein, zu funktionieren, ängste abzubauen...
Das habe ich auch so gemacht - allerdings weniger mit Bier
Ich habe spät erkannt, dass die Ängste nicht weniger werden, das Funktionieren schon, ich gut drauf nur im Suff war, dafür nüchtern gefühlsmäßig ganz tief unten, ich mich geschädigt, vergiftet habe, mich langfristig gesehen umgebracht hätte,
und - dass ich niemanden so mies behandeln würde, wie ich es mit mir und dem/durch den Alk getan habe.
Ich wünsche dir sehr, dass du aufhören kannst. Ulli