meine gruppe besuche ich nun seit 4,5 jahren. es gibt stammbesucher ,die auch so lange dabei sind. was kann die gruppe konkret unternehmen, wenn einer der urmitglieder abgestürzt ist? anrufe haben wir gemacht..keine reaktion, zettelchen in den briefkasten haben wir auch schon probiert. keine rückmeldung.. versuch der kontaktaufnahme zum sohn..meldet sich auch nicht.
was kann man noch unternehmen? wieviel hilfe ist angebracht? saufen lassen ? wie seit ihr damit umgegangen?
ZitatGepostet von karlbernd .... was kann die gruppe konkret unternehmen, wenn einer der urmitglieder abgestürzt ist? ....
ANDWORT :
garnichts !!!
die gruppe kann nur die tür auflassen falls er zurück möchte ,
aber wenn der sich jetzt doch für das saufen entschieden hat.....
das ist ein mündiger mensch, der darf tun und lassen was er will, auch wenn er ein ur-mitglied und somit wohl auch ein vorbild war.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
es gibt aber ein kollektiv schlechtes gewissen in der gruppe. was wenn er sich zu tode säuft? er ist so ein kandidat. dann heisst es: hätte, würde, könnte .. das wollen wir nicht.
seit ihr eine gemischte gruppe in der es auch co`s gibt?
schlechtes gewissen, .... grübeln was man doch noch tun könnte .... hilflosichkeit und ohnmachtsgefühle ..... nicht loslassen wollen .....
alles dinge die jeder co gut kennt
ich rate dir und deiner gruppe, mach selber was du jedem co raten würdest.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Mal uneingeschränkt der Mary Recht geben. Macht euch nicht zum Co. Ihr habt versucht, Kontakt aufzunehmen, und seid damit gescheitert. Ok und damit seid ihr aus dem Schneider. Ihr seid nicht für das Wohlergehen euers Kameraden verantwortlich. Wenn er saufen will (ist das überhaupt verifiziert?), dann soll, ja darf er das doch.
Ich kapiere das Nanny-Verhalten, das in manchen Gruppen herrscht, einfach nicht. Ich bin für mich verantwortlich - in Gutem wie Schlechtem; weder sind das andere für mich, noch ich für andere.
meine Erfahrung ist, dass der Gruppe bei einem Rückfall eher eine passive Rolle zukommt. Eben das von Mary bereits genannte "Offenhalten" der Tür. Jeder Versuch, aktiv auf den Rückfälligen einzuwirken, endete nach meiner Erinnerung in schwerer Demütigung für den Betroffenen und Frustration bei den "Helfenden".
Konsens bei uns war, dass einem Rückfälligen, der wieder kam, nicht mit irgendwelchen Vorhaltungen oder Belehrungen begegnet wurde, sondern intensiv zugehört bzw. vorwurfsfreie Fragen gestellt wurden. Die daraus entstandenen Gruppenstunden zählen zu den Besten und für mich persönlich lehrreichsten, die ich erlebt habe.
Ich erinnere zwei Fälle, die sich in Punkto Gruppenzugehörigkeit mit dem von Dir geschilderten vergleichen lassen. Einem haben wir hinterhertelefoniert etc., der kam dann irgendwann unter Alkoholeinfluss in die Gruppe, was wenig ergiebig war, und ward anschließend nicht mehr gesehen. Ein anderer kam direkt nachdem er rückfällig und wieder ausgenüchtert war, und nahm sich seinen "Platz", um ausführlich (und erstaunlich reflektiert) zu erzählen. Das war so eine Highlight-Stunde, aus der ich sehr viel mitgenommen habe, und an die ich mich heute noch gut erinnern kann. Der blieb dann auch wieder der SHG treu, und hatte während meiner Zeit dort auch keinen weiteren Rückfall.
Beide Fälle haben etwas mit eigener innerer Bereitschaft zu tun, auf die wir als Gruppe keinen Einfluss hatten.
So weit meine Erfahrungen.
LG
Chris
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Hallo kb, ich glaube, ihr habt alles getan, was möglich ist. Mir fällt jedenfalls nichts ein, was ihr noch machen könntet, außer ihm vielleicht noch einen persönlichen Brief per Post zu schicken. Darin könntet ihr ihm mitteilen, dass jeder in der Gruppe ihm wünscht, dass er wieder "aufsteht" und er mit offenen Armen wieder aufgenommen würde. Aber das weiß er ja sicherlich sowieso. .Entweder schämt er sich wegen des Rückfalls oder er will wirklich wieder trinken. In diesem Fall könnte ihn niemand davon abbringen. Wie es mit ihm weitergeht, liegt in seiner Verantwortung.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
mich würde interessieren, ob sich der Rückfall in irgendeiner Form angekündigt hat. Hat sich Euer Freund anders verhalten? Wirkte er bedrückt, abwesend, aufgedreht, provokant, in sich gekehrt, gleichgültig? Ging dem ganzen ein Problem voraus? Oder kam der Rückfall aus heiterem Himmel? Es ist schon unheimlich - da ist jemand jahrelang trocken, wie ich jetzt mal vermute auch reflektiert und überzeugt trocken, dann passiert ein Rückfall, und der Weg heraus ist genau der gleiche schwere Wege, wenn nicht noch schwerere Weg, wie vor vielen Jahren. So schlimm das ist - so macht es einem doch wieder bewusst, in welcher Liga man spielt und wie wichtig es ist, achtsam zu sein und zu bleiben. Ich hoffe, Euer Freund bekommt die Kurve.
LG Vigeo
Gehe Wege, die du noch nicht gegangen bist, damit du Spuren hinterlässt!
ZitatGepostet von karlbernd wieso ist es eine demütigung, chris? das verstehe ich nicht ganz?
Entschuldigung kb,
da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte weder, dass es als demütigend initiiert war, noch dass es objektiv demütigend war, sondern dass es nach meinem Eindruck von dem Betroffenen, der gerne in Ruhe Saufen wollte, als Demütigung empfunden wurde. Subjektiv, also.
LG
Chris
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
in der tat hat er bei seinem letzten besuch andeutungen gemacht. absturz mit ansage ! als "offiziellen" grund nannte er das (wieder) schlechte verhältnis zu seinem sohn. bzw dass er sich sorgen um ihn macht ( beruf , ausbildung,etc.)
ich empfinde es als völlig normal, wenn eine Gruppe durch einen solchen Vorgang "aufgeschreckt" ist und gleichzeitig "ratlos". Es ist in meinen Augen für jede Gruppe auch ein Lernprozess um mit solch unangenehmen Situationen umgehen zu können, ohne sich als Einzelner Vorwürfe zu machen.
Beim Rest schließe ich ich den Vorschreibern an: ihr könnt ihm nur die Türe offen halten, kommen muss er schon von sich aus wieder.
Ich habe solche Vorfälle immer dazu benutzt, um die Gesprächskultur in der Gruppe für einen Abend zum Thema zu machen: gehen wir in der Gruppe noch ehrlich miteinander um? Sprechen wir noch das aus, was uns auf der Seele liegt? Oder "verkommen" wir zu einer Gruppe, bei der jeder jedes mal sagt "mir geht es gut"? Eine Art "Standortbestimmung".
Euch und Eurem "Rückfälligen mit Ansage" alles Gute...
gestern war krisensitzung.(der rückfällige war nicht anwesend) einige wussten noch nicht,was passiert ist. allgemeine bestürzung, lagebericht,analyse, diskussion. wir sind zu der überzeugung gekommen,dass wir genug getan haben. der vorfall hat die gruppe tatsächlich aufgeschreckt. andererseits hat es die shg neu belebt und zusammengeführt. jeder kann der nächste sein. da ist sie wieder : die magie der selbsthilfe. ein energiefeld, eine oase der kraftschöpfung.
wieder ist es dem "feind von aussen" gelungen, einen aus der herde zu reissen. die anzeichen waren da. unregelmässigkeiten beim besuch der gruppe. dies ist mittlerweile der sichere indikator für rückfälle. kleine andeutungen bekommen im nachhinein eine viel grössere gewichtung. wir müssen aber auch als gruppe immer wieder neu lernen. die strukturen ändern sich ständig. rotation,etc.
mich hat es gelehrt wachsam zu bleiben. der shg-tag ist und bleibt der wichtigste termin.
kb danke für eure antworten. es hat mir sehr geholfen.