Mary ich will und wollte dir dieses Recht nicht nehmen ... ich glaube auch nicht das du mich persönlich angesprochen hast, ich wollte nur miteilen welch ungutes (kleines ) Gefühl dies bei mir auslöst.... ich möchte natürlich weiterhin einfach so schreiben wie ich denke..... ohne im Kopf zu haben meine Beiträge vielleicht noch mehr zu kontrollieren aber ich habs im Hinterkopf ...
Aber das ist wohl eher mein persönliches Problem
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
Ich war lange nicht mehr hier und komme noch einmal. Ein letztes Mal. Die Entwicklung auf den saufnix-Seiten ist mir nicht entgangen. Habe lange überlegt, ob ich nochmal was schreiben soll, aber meine Sichtweise möchte ich den Teilnehmern hier nicht vorenthalten.
Einige Jahre habe ich hier regelmäßig gepostet, habe über mich und meine SHG geschrieben. Ich habe versucht, die Ansätze die ich in nicht unwesentlichem Umfang hier erhalten habe umzusetzen und habe auch einige hilfreiche Tips gerne weitergegeben. Ich habe es aber nicht geschafft aus tiefster, innerer Überzeugung suchtmittelfrei zu bleiben und wurde wieder rückfällig.
Es gibt nunmal eine Diskrepanz zwischen Wissen, Umsetzen und Fühlen. Punkt 1 hat bei mir sehr gut funktioniert, Punkt 2 vielleicht ansatzweise und Punkt 3 überhaupt nicht. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man insbesondere den letzten Punkt nicht erzwingen kann. Es gibt im Grunde genommen für Punkt 3 wiederum 3 Möglichkeiten. Entweder der Mensch kommt mit oder ohne Hilfe sehr schnell dahin, er kommt durch wiederholte Erfahrungen irgendwann dahin, oder er kommt trotz etlicher Versuche nicht dahin. In diesem Forum habe ich erfahren, dass nur die erste Möglichkeit auf positive Resonanz schlägt und alle weiteren Möglichkeiten letztendlich in einem „Nichtwollen“ abgetan werden. So ist es bei mir angekommen und die Meinung ist auch überwiegend verbreitet. Das mag auch nicht immer falsch sein, nur kann man aufgrund der verschiedenen Persönlichkeiten mit Sicherheit mal keine pauschale Aussage treffen. An dieser Stelle sollten sich vielmehr jeder selbst mal an die eigene Nase fassen. Wie lange hat es denn gedauert, bis diese Entwicklung vollzogen war, ich denke mitunter sind da Jahre vergangen, denn es ist oft harte Arbeit und die ist bei vielen ganz bestimmt auch heute noch nicht beendet. Von daher halte ich es nicht für angemessen neu aufgeschlagene User dementsprechend hart zu kritisieren, auch ich war damals einer, der nach rund 20jährigem Konsum seinen allerersten Versuch unternommen hatte, trocken zu werden. Ein Forum wie hier sollte meineserachtens eine niederschwelligere Haltung einnehmen und nicht permanent auf absolute Konsumfreiheit pochen, für einige ist auch schon die Drosselung eine Leistung, nur sowas wird hier leider völlig übersehen. Das es langfristig für den Abhängigen nicht funktioniert wissen wir alle, aber es muss dem Hilfesuchenden auch die Zeit eingeräumt werden, die er für sich braucht und da kann auch eine Senkung des Alkoholkonsums schon ein Teilerfolg sein. Fakt ist eben, wir entwickeln uns nicht von heute auf morgen und schon einmal gar nicht auf Knopfdruck, aber so kann es hier mitunter gelesen und verstanden werden.
Was hat sich bei mir in den letzten Monaten getan? Eine ganze Menge will ich mal sagen. Ich genieße die Abwechslung, die mir mein Leben bietet. Ich besuche keine SHG, lasse mir das aber offen. Ich gehe wieder meinen Hobbies nach und besuche gerne Musikkonzerte. Anfang Juni geht’s zu Eric Clapton in die O2-Arena. Ich habe mir ferner eine Spiegelreflexkamera gekauft und einen VHS-Kurs zum Thema Fotografie besucht und warte natürlich auf besseres Wetter. Ab und an habe ich mich wieder ein wenig mit Programmierung beschäftigt und ab und an konsumiere ich auch etwas. Alkohol habe ich seit dem letzten Entzug im Dezember keinen mehr getrunken. Was stelle ich fest? Ich bin nicht clean aber trocken. Die Antwort ist richtig. Was stelle ich weiterhin fest? Mein Leben gehört endlich wieder mir selbst. Ich hatte einen Großteil bereits in die Hände eines Verbandes gegeben, mich mit den Problemen anderer beschäftigt und mich selbst dabei vergessen. Meine Entwicklung geht aber weiter und das Schöne daran ist, dass ich diesmal tatsächlich eine Entwicklung spüre und auch Lust habe, was Neues auszuprobieren bzw. alte Hobbies einfach etwas auszubauen. Sie geht nicht immer nur nach vorne, es gibt eben auch Rückschläge aber es ist Bewegung drin. Was mache ich nicht mehr? Ich kämpfe nicht mehr - wozu auch. Es bringt nur Unbehagen mit sich und jeder Tag wird zur Last. Vielmehr lasse ich mir mehr Raum im Leben und lebe nicht nach einem vorgefertigtem Regelwerk. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass es mir psychisch einfach besser geht. Ich habe zwar gelegentlich mit Ängsten zu tun und bei dem diagnostizierten Krankheitsbild sollte ich natürlich keine Droge konsumieren und manchmal mache ich es eben doch und manchmal bereue ich es auch kurz darauf wieder und lass es vielleicht auch mal ganz bleiben. Wir Menschen tun eben nicht immer genau das, was gesund ist. Wir leben manchmal auch emotional und geben den Gefühlen den Vortritt oder eben auch der Sucht, wenn man es so sehen mag. Aber das ist menschlich und sogar in Ordnung, sofern bestimmte Dinge nicht die Oberhand erlangen und somit den Rest unseres Lebens mit den Füßen treten.
Abschließend will ich einfach ausdrücken, dass ich den Blick für die vielen verschiedenen Dinge des täglichen Lebens wiedererlangt habe, mich weniger verbissen zeige, insgesamt aber versuche auf Ausgewogenheit zu achten. Ich lebe wieder nach meinen Vorstellungen und nicht so, wie es andere gerne hätten und letztendlich muss mir mein Leben ja gefallen.
Diesen Beitrag werde ich nicht mehr kommentieren. Ich möchte mich vor einer etwaigen Schließung des Forums hier offiziell abmelden. Im Netz findet man mich schon noch, ich schreibe in einem anderen Forum und vielleicht hat mich der ein oder andere von hier auch schon „entdeckt“.
Den Saufnixen hier wünsche ich alles Gute und bedanke mich bei allen, die mir hier hilfreich zur Seite standen.
ich stimme im Großen und Ganzen mit dem was Du schreibst überein. Ich möchte aber zu bedenken geben, dass viele (mich eingeschlossen)durch den Konsum dem Tode sehr nah waren, bevor sie sich zum völligen Verzicht entschlossen hatten.
Und der schmale Grat zwischen missbräuchlichem und lebensgefährlichen Konsum ist sehr schnell überschritten. Ich glaube, dass daher auch das "Rumeiern" von vielen als lebensgefährlich eingeschätzt wird und die Reaktionen deshalb recht heftig ausfallen. Ich weiß von mir, dass der von Dir eingeschlagene Weg bei mir relativ schnell in die Katastrophe führen würde. Deshalb würde ich auch niemandem dazu raten! Aber ich denke, dass Du solange konsumieren musst bis das Aufhören schöner ist. War zumindest bei mir so. Solange Du Deinem Konsumverhalten noch was Positives abgewinnen kannst wirst Du nicht aufhören....warum auch?
ich find es schade das du deinen weiteren weg ohne saufnix gehen wirst und wieder ein von mir geschtäzter user und diskusionspartner verschwindet.
ich kann ganz gut nachvollziehen was du geschrieben hast auch wenn ich einige punkte anders sehe.
( einen davon hat luke aufgegriffen und da kann ich nur ein dickes echo machen )
aber da du deinen beitrag als abschiedsrede formuliert hast und so verstanden haben willst, möchte ich nicht weiter darauf eingehen und laß deine worte unkommentiert stehen.
ich wünsch dir alles gute und das du findest was du suchst
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ich finde deinen entschluss bedauerlich. du hast hier immer wieder impulse und anregungen gegeben. umso erstaunlicher finde ich, dass du weiter konsumierst. das kann und will ich nicht gutheissen. aber es ist deine entscheidung.
ich wünsche dir, dass dein Weg der richtige für dich ist.
Noch mehr wünsche ich dir aber, dass du "Punkt 3" rechtzeitig erreichst, den Ausschlag gebenden Moment, der dir ein Umdenken ermöglicht.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel