Ich will da niemanden beeinflussen, nur mich hat jahrelanges Vermeidungsverhalten gegenüber der Gefährlichkeit des Suchtmittels in die Vereinsamung geführt und dann hab ich wieder konsumiert was das Zeug hält und nicht nur Alkohol. Das ist mit Sicherheit schwierig, aber wir hatten in der LZT auch das Angebot von Expositionstrainings in dem wir uns bewusst mit dem Suchtmittel beschäftigt haben. Die Teilnahme war freiwillig, aber ich habe es gemacht. Ich hatte trotz vorheriger sportlicher Betätigung heftigen Suchtdruck bekommen. Der Therapeut hats auch drauf angelegt, so dass du dahin kommst und glaubst, du hälst es nicht mehr aus. Ich dachte im Anschluss, das die Übung völlig verrückt war, mir ging es den Rest des Tages schlecht und den nächsten halben Tag auch noch bis ich mich halbwegs davon erholt hatte. Den Sinn der Übung verstehe ich aber heute. Mir hilft das im Alltag und auch ich bekomme schonmal Suchtdruck, aber nicht mehr so heftig. Ich kann es aber aushalten und somit auch trainieren. Wenn meine Eltern mal dabei sind, rieche ich auch schonmal dran.
Meineserachtens hilft es im Leben besser klar zu kommen. Ich setze mich jetzt auch keinen Situationen aus, wo nur gesoffen wird, weil ich da gar nicht hin will. Aber ich habe wieder Kontakte und es wird auch akzeptiert, dass ich nicht trinke. Völlig problemlos inzwischen und viele finden es gut, dass ich mich wieder draußen zeige. Und nicht nur die - ich auch.
Hallo Newlife, du hast natürlich Recht,sich von allem abkapseln,ist natürlich auch nicht gut. Das war ja dann so eine Art Konfrontationstherapie,das gabs bei mir in der LZT nicht.Wär vielleicht nicht schlecht gewesen. War ja auch nur ein Beispiel,das ich das verstehen kann wenn man Begebenheiten meidet,wegen eventl.Suchtdruck. Ich hätte auch nicht erwartet ,das es so stark wird.Ich hab wohl gedacht ,da steh ich drüber. Ja das hab ich auch ausgehalten.War ja auch nicht sofort weg als ich mich davon entfernt hatte.
Ich hab in der Zeit in der ich nun trocken bin,immer mal wieder Suchtdruck gehabt. Dann aber irgendwie aus heiteren Himmel.Vielleicht etwas schlechter drauf. Das hab ich auch ausgehalten. Aber ab und an ist es auch ziemlich stark. Auch das halt ich aus. Es hat aber einen Preis.......meine Stimmung geht in den Keller und das ziemlich tief. Und wenn man dann ganz unten ist (nun aber ohne Suchtdruck), dann kann man nicht mehr so gut denken und dann kommen auch schon mal wieder Gedanken an Alk,weil man es kaum noch aushalten kann. Und man fängt wieder von vorne an,mit dem Unterschied das man jetzt weniger Kraft hat. Schäbiger Kreislauf......an der Lösung arbeite ich noch.
Und deswegen meide ich natürlich was ich meiden kann.Anders wärs natürlich schöner.
LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
Konfrontation ist hart, wirkt aber nachhaltig. Ich habe erfahren und gespürt, dass es aushaltbar ist. Wenn ich heute mal Suchtdruck bekomme, weiss ich auch das es aushaltbar ist. Es geht auch vorbei und da es mir selbst sehr wichtig geworden ist, dass ich mich wohl fühle und auch auf meine eigene Wahrnehmung achte habe ich nur wenig Suchtdruck. Es wird auch übrigens auch weniger, wenn du es öfter mal trainierst und funktionieren tut es auch, wenn deine Grundhaltung zum Suchtmittel klar definiert ist.
Das einzige was ich ab und zu spüre, wenn getrunken wird, dass es sich vielleicht etwas unangenehm anfühlen kann, mehr aber auch nicht. Andere Dinge im Alltag sind auch durchaus mal unangenehm und wir halten es aus, sei es am Arbeitsplatz, in einer Partnerschaft, o.ä.
Ich stelle dafür heute ganz einfache sehr schöne Dinge fest. Ich habe heute morgen auf dem Weg zur Arbeit richtig frische angenehme Luft wahrgenommen, die ersten gelben Blätter auf dem Gehsteig gesehen und ich dachte mal kurz an meinen früheren Schulweg vor rund 35 Jahren. Ich weiß nicht wie ich darauf kam, aber es hat sich ein wenig danach angefühlt. Solche Gedanken lohnt es sich festzuhalten. Das gab es alles nicht als süchtig konsumierender Mensch.
Ich fühle wieder und habe was vom Leben. Das alles hatte ich nicht, auch nicht in der Zwangs-Cleanzeit in der ich hier viel geschrieben habe und vieles nicht kapiert habe. Warum war das so? Weil ich mich verkrochen habe, weil das Leben draußen "so gefährlich" und das Suchtmittel permanent um dich rumtanzt. So habe ich das formuliert und jetzt nochmal überspitzt dargestellt. Das Suchtmittel ist da, definitiv. Wieviel Raum du ihm zugestehst entscheidest du aber selbst.
Auch bei Ängsten hilft Konfrontation. Ich hatte einige Jahre heftige Panikattacken. Ich will nicht sagen, dass ich heute geheilt bin. Auch hier spüre ich schonmal Unwohlsein. Ich ziehe mich aber nicht zurück und fahre auch wenn es Hunde und Katzen pisst auf der Autobahn. Ohne viele Gedanken, ich fahre einfach drauf los und bin gelassener als zuvor. Therapie ist kein Spatziergang aber du wirst immer wieder belohnt, wenn du schwierige Aufgaben angehst und dein Selbstwert wächst dadurch immens.
danke für deine Rückmeldung. Im Innern tanzen war mehr so gemeint wie: mal einfach nur glücklich sein und den Kopf frei zu haben, das ganze drumherum mal links liegen zu lassen wenigstens für einen Moment. Ich wünsche dir das du bei all dem Trouble auch solche Momente erlebst.
Wenn ich früher (ist ja erst ein paar Wochen) alkoholisiert getanzt habe, dann war das so. Schon möglich das meine Umwelt mich in diesen Momenten nur als Volltrunken war genommen hat, meine Wahrnehmung in diesem Moment war jedenfalls anders und meistens hatte ich ja auch noch Mittänzer/innen.
Ich habe auch jetzt, wie auch früher schon, Momente wo ich innerlich tanze und mich einfach nur wohl fühle. Z.B. gestern Abend als sich mein Sohn an mich gekuschelt hat und wir zusammen fern gesehen haben. Oder wenn ich beim Sport mal eine besondere leistung bringe, dann fühle ich mich auch für eine gewisse Zeit ganz leicht und "unbesigbar".
Ich werde zukünftig auch erst mal Situationen vermeiden in denen Alkohol getrunken wird. Am Anfang der Abstinenz scheint mir dies für mich ein guter Weg zu sein. Das können andere von mir aus anders sehen. Ja, das kann schwierig werden.
Konfrontationstherapien können manchen Menschen helfen. Anderen nicht. Eine Therapie muss auf den Typ passen. Für New Life scheints der richtige Ans. zu sein. Wie vieles im Leben kann man das aber nicht verallgemeinern. Sonst gäbe es wohl keine anderen Therapien.
Spannend wird es für mich, wenn ich mal wieder alleine Zeit für mich habe und die Familie ausgeflogen ist.
Danke für den Hinweis eines möglichen Krisengespräches, da wäre ich gar nicht drauf gekommen.
Mein SB Termin ist nächste Woche Donnerstag bis dahin will/werde ich durchhalten und hoffentlich auch darüber hinaus. Ich freue mich momentan über jeden Abend und jedes Wochenende ohne Alk., obwohl ein Feierabend-Bier schon attraktiv sein kann. Bei genauerem Hinschauen aber nur für Leute die damit umgehen können. Ich kann's nicht sonst wäre ich nicht hier und nächste Woche in der SB.
"Im Inneren hab ich mein Leben lang mehr getan als ich real jemals getan habe und auch tun werde" Geht uns das nicht allen so? Wenn der Leidensdruck nur groß genug ist tun wir auch Dinge im Realen Leben davon bin ich überzeugt. Manchmal hilft es mir ganz kleine Schritte zu tun, denn wenn ich das große Ganze sehebin ich geneigt zu sagen. Hat eh keinen Zweck, da komme ich nie hin. Mein kleines Ziel ist es momentan abends kein Alk. zu trinken. Somit ist für mich jeder Morgen (wenn es denn abends geklappt hat) ein Erfolgserlebnis. Ich müsste vielleicht noch mehr tun, kann momentan aber nur "kleine" Schritte machen. Der erste war der, dass ich Kontakt mit jemanden aufnehmen wollte, der auch Probleme mit Alkohol hat. So bin ich hier gelandet und jetzt sehe ich mal weiter. Auch früher habe ich Dinge probiert die dann nicht geklappt haben. Ich habe es wenigstens versucht ist das wenigste was an Positivem raus kommen kann. So seh ich das.
Mir gefällt die Anregung sich zu fragen: Was hat mich heute glücklich gemacht? Ich finde da jeden Tag was, meistens kleine Dinge. Die kosten in der Regel Nichts und tun nur gut.
Meine Euphorie, ausgelöst von dem gedanken etwas ändern zu wollen, hällt wie du lies immer noch an. Bin gespannt wie sich das weiter entwickelt, insbesondere wenns im Job, der Familie oder beidem mal nicht so rund läuft oder ich Rückschläge einstecken muss.
Mir ist aufgefallen, dass du deine Nachichten spät in der Nacht schreibst. Wie kommt's, schläfst du nicht gut?
Ich will nochmal kurz sagen, dass ich auch keine Plätze absichtlich aufsuche, wo getrunken wird. Ich will das gar nicht. Es gibt aber Veranstaltungen wo ich gerne hingehe, Musikkonzerte oder auch Sport mit anschließendem Beisammensein, etc. Das will ich mir nicht nehmen lassen nur weil andere dort Alk konsumieren. Ich quatsch halt auch gerne und brauche Gesellschaft. Darum geht es mir. Ich möchte nicht auf Dinge verzichten, wo ich im Grunde genommen Lust zu habe. Es hat also immer damit zu tun, wie du selbst eine Situation für dich bewertest.
Hallo Felix, ja und ich meinte tanzen.....frei sein in seinen Bewegungen. Danke für deine Wünsche.....ich erlebe dieses einfach mal glücklich sein seit ungefähr seit Mitte meiner LZT. Ich habe Zusammenhänge begriffen......warum ich trinke.....warum es mir schlecht geht. Und ich erlebe sie immer noch.Die Glücksgefühle. Zur Zeit zwar mit heftigen Einbrüchen,was aber daran liegt das mich alte Geschichten einholen die ich zur Zeit am bearbeiten bin. Aber Gott sei Dank habe ich einen sehr liebevollen ,verständnisvollen Partner der mir beiseite steht.Das macht mich auch glücklich. Ich glaube fast das ist das wichtigste für mich. Ich kann deine Momente wo du innerlich tanzt und dich einfach nur wohlfühlst gut nachvollziehen, ich hab die auch z.B.wenn ich mit meinen Katzen auf der Couch bin.Und dieses Jahr habe ich angefangen zu malen ,womit ich mich sehr wohlfühle und manchmal kann ich damit auch traurige Gedanken bekämpfen. Bei mir war auch der erste Schritt das ich mich hier angemeldet habe.Und ich bin auch kleine Schritte gegangen. Aber ich war froh das ich die gehen konnte,auch wenn manche hier wohl der Meinung waren ,ich soll einfach "losrennen". Oder am Besten sofort zum Ziel springen sollte.Diesen Weg hätte ich nicht geschafft.Ich bin eher langsam gegangen....in meinem Tempo,mehr Kraft hatte ich nicht. Aber ich hab das Ziel erreicht! Das ist für mich das wichtigste. Ich bin der Meinung jeder sollte in seinem Tempo seinen Weg gehen . Und selbst wenn er mal kurzfristig vom Weg abkommt ,sich nicht aufgeben sondern das Ziel nicht aus den Augen verlieren und sich weiter auf den Weg machen.
Dein Termin ist ja nicht mehr lange hin.Mir hat die SB sehr geholfen.Ich war da noch am trinken ((ich war aber immer nüchtern da,soweit man das sagen kann,Restalk hatte ich wohl immer in mir)Aber trotzdem hat man mich ernst genommen!Das war ziemlich wichtig für mich.
Ich hoffe du hälst durch bis nächste Woche,aber selbst wenn nicht solltest du an dem Termin festhalten und somit auch an deinem Ziel.
Ich habe heute sehr früh geschrieben.Bin gerade von der Arbeit gekommen,da ich nur Nachts arbeite.Deswegen auch mein nächtliches schreiben,weil wenn ich frei habe geh ich auch meist erst in den frühen Morgenstunden ins Bett.Ich bin also eher Nachtaktiv.
LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.