ich mag im allgemeinen auch nicht mehr viel schreiben hier.
Ich bin mit Sicherheit in vielerlei Hinsicht resuluter geworden, aber was Toni hier mit "Schlagabtausch" formuliert hat, das stimmt schon. Als Neuling würde ich hier wohl auch nicht bleiben, inzwischen ist es mir aber einfach wurscht. Eine ganz andere Schiene ist es mit den Treffen und Leute kennenlernen. Hat ne ganz andere Qualität und natürlich relativiert sich dann auch einiges vom geschriebenen Wort hier.
Nun aber zum Thema. Finde ich hochinteressant, Randolf. Ich glaube das auch bei mir zu kennen. Da ist schon so was da, was halt Süchteln will, kaputt gehen will. Scheissegal, dann hock ich mich halt inne Entgiftung oder auch nicht. Das gibt es, tatsächlich. Die pure Sucht, die wir in uns tragen. Es gilt nunmal ihr so wenig wie möglich Raum zu geben. Das kommt bei mir aber auch immer dann mal wieder etwas durch, wenn ich nicht achtsam mit mir umgehe und so einiges schleifen lasse.
Toni, deinen letzten Beitrag hab ich gerade erst gelesen. Sorry, aber ich finde den richtig krank.
Was will ich denn mit nassen Alkis anfangen, wenn ich selbst trocken lebe. Die Chemie passt für mich da null. Ich kann mit denen nix anfangen. Ich weiss zwar exakt, wie die fühlen und wie es denen wohl so geht, aber im hier und heute ist dieser Personenkreis für mich unpassend. Wenn ich mit ner Frau fortgehe, die ständig besoffen ist, hab ich zwei Möglichkeiten. Enweder hau ich ab, oder saufe mit.
Und noch was. Sicherlich dürfen hier auch Nasse, Halbnasse und Halbtrockene schreiben. Ich habe ja lediglich darauf hingewiesen, dass ich das nicht nachvollziehen kann. Ist halt so.
krank, richtig krank, extrem krank ist dann deine Steigerung, oder lieber newlife.
Ich werde mich niemals vom Alkohol so distanzieren können, dass er in meinem Leben keine Rolle mehr spielt. Auf jedem Fest wird getrunken, auf jeder öffentlichen Veranstaltung, an Weihnachten und Silvester und, und, und ... Aber das weißt du ja.
Das ist einmal die Woche, dass sich die Dame die Birne zuschüttet wenn Sie am nächsten Tag frei hat. Die arbeitet ja in der Gastronomie im Schichtbetrieb. Kenne das auch von mir: oh, morgen nicht aufstehen, heute kann ich es rinnen lassen. Wurde vielleicht falsch verstanden. Der Kontakt ist nicht "so" intensiv.
Du schreibst, entweder ich hau ab, oder ich saufe mit. Mit saufen mache ich bestimmt nicht und abhauen - ja klar, wenn es mir zu viel wird, oder das durcheinander der Gefühlswelt zu schwer nachzuvollziehen ist. Aber ich habe keine Angst davor und sehe es mehr als Abschreckung für mich, nüchtern mitzuerleben, wie sich die Menschen von einem auf den anderen Moment so krass ändern.
Ob du das krank findest oder nicht, bleibt ja dir überlassen. Ich habe noch einige von meinen Freunden die ich schon lange kenne. Manche trinken normal, andere gar nicht und wieder andere werden langsam zum Abhängigen. Klar kann ich mein soziales Umfeld auf "Nichttrinker" umstellen. Aber das ist für mich wie sich einfach "auszuloggen" wenn ich etwas nicht sehen will. Alkoholismus wird mich immer irgendwie begleiten. Ob Freunde, Familie, Arbeitskollegen oder der Nachbar der es meint gut vor mir verstecken zu können, dass er mehr säuft als er verträgt.
Das gute und interessante an diesem Forum ist es eben, dass hier Menschen, die im gleichen Boot sitzen sich austauschen. Klar wird bei den "nassen" die Ausdrucksweise und auch die Gefühlswelt oft etwas undurchschaubar, bringt aber mich selbst wieder zu mir zurück, indem es ja eine Reflektion meiner eigenen Verhaltensweisen ist. Oder ist es bei vielen so, dass die Verhaltensweisen im Suff verdrängt oder abgedunkelt werden. Denke mal, auch wenn der Alkohol viele vergrabene Gefühle hochgezogen hat, sind diese doch immer noch ein Teil von uns. Bin seit der Therapie auch mitunter dabei, mir meine Verhaltensweisen klar zu machen und eine Verbindung zu meinem bisherigen Leben und vor allem zur Kindheit herzustellen.
Denn NUR wenn ich weiß, WARUM ich mich so verhalten habe, wie ich mich verhalten habe kann ich doch gegensteuern und mein Verhalten ändern. Warum werde ich aggressiv, wenn mir jemand aggressiv entgegenkommt? Bei mir ist es eine vorgezogene überzogene Abwehrhaltung um den anderen mehr Angst vor zu machen als er vor mir hat. Lasse ich diese Aggressionen einfach an mir vorbeiziehen oder ignoriere Sie, geht es mir viel besser damit. Mein Nachbar reagiert auf Aggression nicht mit Gegenaggression. Er klärt das gleich ab mit z.B.: Wenn du heute einen schlechten Tag hast Toni, lass deine Wut woanders aus, nicht bei mir. Damit nimmt er den Wind aus den Segeln. Dies ist nur ein Beispiel aus meinen Verhaltensmustern.
ZitatManche trinken normal, andere gar nicht und wieder andere werden langsam zum Abhängigen. Klar kann ich mein soziales Umfeld auf "Nichttrinker" umstellen. Aber das ist für mich wie sich einfach "auszuloggen"
In meinem Umfeld trinken doch auch einige. Ich trinke aber nicht. Aber es BESÄUFT sich niemand in meinem Umfeld. Das ist dann das Unpassende, wie ich geschrieben habe.
Du machst dir einfach ne viel zu dicke Birne, Toni und hinterfrägst so viel und versuchst dich in unendlichen Erklärungen. Deine Beiträge lesen sich für mich auch total anstrengend. Da scheint schon ne Menge in dir zu brodeln, aber du bist nüchtern. Denk vielleicht mal ein bisschen weniger und machmal "ausloggen" ist doch o.k. Ist einfacher, verstehst du. Warum soll ich es mir schwieriger machen, wenn es auch leichter geht.
auch ich bin ja nur noch selten hier...als ich deine Überschrift gelesen habe wurde mir ganz mulmig. Das liegt sicher daran dass wir uns mal getroffen haben und du so ein wirklich "Netter" bist
Nach dem Lesen des Textes war ich dann doch beruhig und freue mich, dass du deinem Ego eins ausgewischt hast. Ich kenne das auch, diese tief in mir verwurzelte "nichtswertsein" Gefühl und dann kann ich doch auch so richtig bestätigen, dass das stimmt Haben ja alle gesagt, dann kann das doch nur stimmen..puh* Hat lange gebraucht da drüber weg zu kommen und braucht auch immer noch, nicht in die selbst aufgestellten Fallen zu tappen Aber wir bleiben dran und das ist es, was letztendlich zählt.. lg Ruby
Randolf, danke für Dein Eingangspost. Das war endlich mal wieder ein Stück echtes Saufnix.
Toni,....wie lange hat Dein Weg jetzt gedauert? . Mir fällt auf, auch an meiner einer, dass diejenigen, die trockengestreichelt werden möchten, einen sehr sehr langen Weg einschlagen...
Mir hat das Haudrauf geholfen kritisch mit mir selbst umzugehen. Trocken zu werden. Mitleid ist schädlich. Siehe CO-Alkoholiker.
Wodurch entstehen die unliebsamen Kommentare?! Doch nur durch das was ich selbst ins Forum hineinschreibe. Aktion erzeugt Reaktion nicht mehr, nicht weniger. Also Toni! JEDE ANTWORT, DIE DU IM FORUM BEKOMMEN HAST, HAST DU SELBST PROVOZIERT. SELBST ZU VERANTWORTEN. Reg Dich nicht darüber auf, sondern arbeite lieber die Ursachen ab, die diese Kommentare generieren.
ja, newlife, ausloggen ist manchmal nicht schlecht. Klar mach ich mir einen Kopf um unsere Krankheit. Und hinterfragen ist schon immer eine Manie von mir. Habe es schon so oft geschrieben, dass es ein "Erzählen" meiner Wahrnehmungen und die damit verbundenen Gedanken sind, die ich hier preisgebe.
danke dir Boe. Das gleiche habe ich mir während des Schreibens auch gedacht.
Was eben störend bleibt, ist das virtuelle. In realen Gruppenstunden kann ich gleich argumentieren oder gegenargumentieren ohne dass mir der "Angreifer" so einfach abhaut. Hier im Forum schreibe ich etwas, das verletzend, überheblich oder manchmal auch anmaßend ist und logge mich dann gleich aus...
Die wirkliche zeitnahe Auseinandersetzung zwischen den Boardmitgliedern war meines Erachtens früher erheblich besser. Heute hat sich eher die Verhaltens- weise so geprägt - mal kurz lesen, was es neues gibt, kurz antworten und sich Abends oder Tage danach die Reaktionen auf das geschriebene ansehen...
Es ist eine objektive Einschätzung meinerseits, dass eben die Diskussionsrunden früher von den beteiligten Personen mehr waren und es auch mehr "ein Miteinander" war. Gut, die Zeiten haben sich geändert und der Egoismus zollt eben seinen Tribut.
So, jetzt logge ich mich aus, bin ja anpassungsfähig, obwohl mir in der Therapie nicht nur einmal "ungenügende Anpassungsfähigkeit" in den Mund gelegt wurde.
genauso isses, Toni. Ich guck halt auch nur dann hierein, wenn ich Bock drauf habe. Wenn ich was zu sagen habe, dann mach ich das und im Grunde genommen beschreibe ich ja auch lediglich, wie deine Beiträge sich bei mir so anfühlen.
Ich persönlich will da gar nicht mehr so tief einsteigen. Warum sollte ich denn auch. Ich bin nicht unzufrieden und habe reichhaltig was vom tatsächlichen Leben da draußen abbekommen, passt doch. Und genau das wünsche ich dir im Grunde genommen auch. Dein Leben soll doch dir gefallen und nicht uns. Ich kann hier doch auch nicht immer so mit allem mitgehen und hab halt gemerkt, dass ich das doch gar nicht muss.
Bei mir wars doch auch hier oft so, dass ich oft nur ein bis zwei Antworten bekam, öfters auch ignoriert wurde und irgendwann schreibst du dann halt weniger. Liegt glaube ich in der Natur des Menschen und hat nix damit zu tun ob ich nass oder trocken lebe. Letzteres ist deine persönliche Entscheidung, unabhängig von virtuellen Plattformen. Inwieweit die hilfreich sein können liegt auch immer im Auge oder besser im Fühlen des Betrachters. Genauso wie manche auf die Peitsche stehen und andere mehr auf Emotionen, oder vielleicht auch nur auf einen Austausch mit einer gewissen Achtung voreinander...
Zitat von Randolf im Beitrag #1 bin seit einer Weile krank geschrieben und von daher viel zuhause; ...
...plötzlich ist er da, der Kobold..."....wär doch jetzt nicht schlecht, oder.???"
Hallo Randolf,
Suchtdruck erkannt und drüber geredet. SUPER!
Ich war letztes Jahr 9 Monate am Stück krankgeschrieben, konnte nicht gut laufen und daher noch nicht mal rausgehen. Und gerade wieder 4 Wochen zu Hause, krank, Schmerzen beim Laufen, das übliche. Aber. Ich kann mich gut selbst aushalten, versuche die Zeit zu genießen, soweit wie möglich zu erholen, und hab die Hoffnung auf Genesung nie aufgegeben. Und niemals erscheint da ein Teufelchen, Kobold oder wie auch immer man diesen Suchtdruck nennen mag. Wobei ja Suchtdruck nur ein negatives Ergebnis von "das-weisst-nur-du-selbst" ist.
Bin über 13 Jahre trocken. Mein Wunsch war immer, dass Alkohol irgendwann überhaupt kein Thema mehr ist. Und genauso ist es gekommen. Interessiert mich überhaupt nicht mehr. Lese keine Alki-Berichte, gucke kein Alki-Filme, bin kaum noch hier. Der ein oder andere meint vielleicht, Hochmut kommt vor dem Fall. Nein, schließe ich für mich aus, genauso auch das Rauchen. Vorbei.
Na ja, jedenfalls wundert mich so was wie bei dir immer wieder. Weil irgendwann sollte doch der Wunsch nach abstinentem Leben im Hirn oder wo auch immer so dermaßen fest verankert, dass Suchtdruck erst gar nicht entsteht, oder?
nun, ich wollte da zwei Dinge beschreiben: zum einen dass es möglich ist, mental auf eine Verlockung der Sucht zu reagieren, und es auf gediegene Art zu händeln (siehe Beitrag)
Auf der anderen Seite habe ich bis heute eine Art 'anderes Ich' in mir, das in mehreren Bereichen hervorkommt, seine eigenen Interessen verfolgt, seine eigene Vorgehensweise und Intelligenz hat zu Bequemlichkeit neigt und dazu einzuschlafen...
Mal ist es Trägheit, oder Wegschauen, dann wieder Abneigung, Faszination, dann wieder Selbstdarstellung oder Verlangen nach Befriedigung oder sonstwas.
Ich würde auch sagen, diese Widerstände da sind, weil ich ein Ziel habe.
Ich würde nie was über mich lernen, wenn es das nicht gäbe.
LG
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
da bin ich mal wieder "Gut Ding will Weile haben" ;-)
Soso, das andere Ich. Ich ahne, was du meinst. Dann bin ich nicht in meiner Mitte, wie es so schön heisst. Im Ergebnis eben das, was du da beschreibst:
"...seine eigenen Interessen verfolgt, seine eigene Vorgehensweise und Intelligenz hat zu Bequemlichkeit neigt und dazu einzuschlafen..." "...Mal ist es Trägheit, oder Wegschauen, dann wieder Abneigung, Faszination, dann wieder Selbstdarstellung oder Verlangen nach Befriedigung oder sonstwas...."
Allerdings sehe ich das nicht als "anderes Ich". Das gehört auch zu mir. Der Mensch ist ein facettenreiches Wesen. Ich nehme all das an. Ich bin so, dann ist das eben so; bin ich halt mal bequem und träge, denke eben mal mehr an mich als an andere. So what.
Dass du nie über dich was lernst, wenn es das nicht gäbe, kann ich nicht wirklich glauben. Uiuiui, z.B.: Kritik an mir. Erstmal ist da Unwohlsein und auch ein bißchen Empörung. Aber wenn ich drüber nachdenke und diese Kritik (ganz oder teilweise) annehmen kann, hab ich doch etwas über mich gelernt, oder?
Naja, ich wünsche dir, dass dein "anderes Ich" oder viel mehr du dir selbst nicht dem Ziel im Wege stehst.