Ich weiß nicht, ob diejenigen, die hier schreiben und in einer Klinik waren, dort Bekanntschaften geknüpft und / oder Freundschaften geschlossen haben, die den Klinikaufenthalt längerfristig überdauert haben.
Ich habe von einigen dort ihre Emailadressen bekommen; vielleicht schreibe ich nach einem Jahr mal - aber ich habe zuviel Angst, von Rückfällen und neuerlichem Elend zu lesen und zu hören.
Bei einer der Frauen, die zeitgleich mit mir in der Klinik waren, habe ich eine Ausnahme gemacht. Ich gebe es zu: Bei ihr riskiere ich mein Herz. Ein Rückfall von ihr würde mich zutiefst unglücklich machen. Ich würde mich hilflos fühlen, wütend auf die Droge und die Sucht. Es würde mir die Tränen in die Augen treiben, wenn ich mir jemals vorstellen müsste, dass sie betrunken wieder auf den Knien in der Fußgängerzone ihrer kleinen Kleinstadt herumrutscht.
Wir schreiben uns gelegentlich, wir telefonieren gelegentlich, wir halten uns auf dem Laufenden.
Sie ist schön, sie ist talentiert und sie hat zum Ende ihrer stationären Therapie in der "Vollversammlung", den folgenden, von ihr in der Nacht zuvor geschriebenen Text vorgetragen, der jetzt auch in der Zeitschrift des "Fördervereins" der Klinik abgedruckt wurde:
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----------------------------------------- Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »Scheiß Götter!« zu rufen. (Terry Pratchett)