Ich habe letzten Freitag nach der Vorstellung angefangen zu trinken und das Ganze endete in einem Vollsuff. Am nächsten Tag kam ich ins Theater und mein Chef sah sofort das ich schlecht aussah und als er meine Fahne roch, hat er mich gleich gebeten das Theater zu verlassen. Am nächsten Tag schrieb ich Ihm was mit mir los ist. Das ich Alkoholiker bin und gerade einen Rückfall habe und mir Hilfe hole. Heute kam die Kündigung. Jetzt bin ich am zweifeln ob es richtig war Ihn einzuweihen. Jetzt kommt alles so dick in meinem Leben..ich bin verzweifelt.
Erik
wenn wir wissen was wir tun, können wir tun was wir wollen.
gerade wenn du aktiv dabei bist aufzuhören und dir Hilfe suchst ist es eigentlich nicht zulässig dich zu kündigen, aber ich weiß natürlich nicht wie die Arbeitsvertraglichen Beschäftigungsverhältnisse bei euch Schauspielern aussehen...auf alle Fälle würde ich die Kündigung von einem Anwalt für Arbeitsrecht prüfen lassen und ggf eine Kündigungsschutzklage einreichen...dafür hast du aber nur 2 Wochen Zeit und die Frist ist zwingend einzuhalten...
Rückfall neu sortieren, Break, alles wird neu gestaltet.
Beiu der jetzt notwendigen beschäftigung mit dir selbst, kommen evtl noch ganz andere Dinge zum Tragen.
Auch wenn´s momentan erdrückend wirkt: Wer weiß wofür es gut ist.
Bei den anstehenden Änderungen gehen 2 Türen zu, aber 3 auf>
Ich kenn´ unzählige Beispiele wo sich die neue Abstinenz mit ganz vielen anderen Veränderungen gepaart hat, die wenigsten waren selbst initiiert. Und viele sagen:" Das war ganz gruselig in dem Moment aber dann wäre, hätte, könnte ich jetzt nicht das machen, was ich jetzt mache UND es ist besser!"
Unabhängig von Malos Einwand. Think positive. In der Rückschau, in ein paar Jahren, war vielleicht die Kündigung mit für die Genesung und den Umständen -wie sie dann herrschen- wichtig und hat einen ganz neuen Aspekt erzeugt.
LG Uwe
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
Der Kündigungsgrund muss auch ein anderer sein, als Sucht. Wegen einer Erkrankung darf nicht gekündigt werden. Aber die werden einen anderen Grund vorschalten.
Ja, ist schlimm. Saufen darfste, Alkoholiker sein aber nicht. Da sind oft Menschen in verantwortungsvollen Positionen, die geben dir ne Kündigung und sagen im gleichen Atemzug zum Thema Gesundheitsschutz, dass man auch suchtkranken Menschen entsprechende Hilfestellung geben muss, aber dennoch froh sind, wenn sie selbst sich wieder rausnehmen können.
Das kann wohl nur ein Anwalt beantworten, der sich mit Arbeitsrecht und Kündigungen auskennt. Hängt sicher von deinem Arbeitsvertrag ab und davon, ob du bei einem Schauspielhaus angestellt bist (allenfalls sogar staatlich), oder ob du einen individuellen Darstellervertrag mit einem Produzenten hast oder einen anderen Vertrag. In einem Angestelltenverhältnis mit einem Schauspielhaus kann man dich wegen Alkohol nicht kündigen, wenn du dich in Therapie begibst und Aussicht auf Arbeitsfähigkeit nach der Reha besteht. Bei einem Darstellervertrag allenfalls schon, wenn du gegen einen Punkt verstösst, der dort geregelt ist und bei Nichteinhaltung zur Kündigung führt. Ausfallversicherungen springen dann in der Regel bei Alkoholismus nicht ein (die meisten schliessen das vertraglich aus). Keine Ahnung, ob dein betrunkenes Auftauchen (Fahne, Restalkohol) nicht erst abgemahnt werden muss, bevor man bei Wiederholung kündigen kann. Spekulieren hilft da ja nicht, da muss man den Vertrag prüfen und schauen, ob man die Kündigung anfechten kann.
Ich würde das auf jeden Fall so schnell wie möglich abklären. Malo hat hat schon ne Frist genannt, die nicht verstreichen darf. Ist ja wichtig für Lohnfortzahlung etc. Also, jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern los! Und dann wohl auf dem schnellsten Weg zur Entgiftung und in die Therapie. Wie es scheint fliegt dir gerade alles um die Ohren. Das Gute daran: was auseinanderfliegt kann sich neu zusammensetzten. Meiner Meinung nach viel besser als was Eingefrorenes, Starres, das einem langsam die Luft zum Atmen nimmt und einen schleichend tötet. JETZT ist deine Chance und Gelegenheit zu handeln.
Ich habe einen individuellen Arbeitsvertrag der zeitlich für ein Stück begrenzt ist. Was habe ich davon wenn ich jetzt juristisch dagegen vorgehe ? Ich glaube F 10 trifft es anz gut. Break. noch mal von vorne. erst einmal an mich denken. Ich werde mir eine Therapie suchen und eine Gruppe. Jetzt ahne ich wie wichtig das ist. Damals war ich ja so stolz auf mich, es alleine geschaft zu haben. Obwohl das nicht stimmt. Hier zu lesen und zu schreiben hat mir sehr gut getan. Das Bord war meine Gruppe. Leider ist mein Hausarzt erst am Donnerstag zu erreichen. Ich suche eine gute Suchtberatung.Vielleicht kann mir ja jemand aus HH ein paar Tips geben.
ich habe heute das erste Glas stehen gelassen !
Erik
wenn wir wissen was wir tun, können wir tun was wir wollen.
Zitat von Bakunin im Beitrag #6Ich habe einen individuellen Arbeitsvertrag der zeitlich für ein Stück begrenzt ist. Was habe ich davon wenn ich jetzt juristisch dagegen vorgehe ?
Ich habe in deinen Post "Kündigung wegen Alkohol" hineininterpretiert, dass du froh wärst, keine Kündigung erhalten zu haben. Das war wohl eine Fehlinterpretation :-) Was du davon hast, musst du dir selbst beantworten. Wenn es dir nicht wichtig ist, dann ist es doch gut so wie es ist :-)
Zitat von Bakunin im Beitrag #6 Break. noch mal von vorne. erst einmal an mich denken. Ich werde mir eine Therapie suchen und eine Gruppe. Jetzt ahne ich wie wichtig das ist.
@ Julia Ich würde vieles dafür geben,weiter dieses Stück zu spielen. Aber dieser Zug ist abgefahren. Ich könnte mit einer Klage vielleicht nur finanziell was erreichen. Es ist ein sehr dichtes Zweipersonenstück, und wenn die nicht mehr mit mir wollen, hilft auch keine Klage. Mir geht es doch nicht um die Kohle dabei. Das schlimmste ist,das ich mir was kaputt gemacht habe, was mir mit das Liebste in meinem Leben ist. Das ist bitter.
@ KB vielen Dank ! ich werde da heute anrufen und mal sehen das ich da schnell einen Thermin bekomme.
@ Stella Luna Ich glaube du triffst es sehr gut. Ich glaube, es wäre alles noch viel schlimmer geworden, wenn es jetzt nicht diesen Gongschlag gegeben hätte. Es ist zwar traurig, aber es wirft mich auf etwas zurück, was ich leider aus den Augen verloren habe. Lieber so, als daß ich einfach so weitergemacht hätte, und am Ende draufgegangen wäre. Meine exessieven Abstürze wurden immer schlimmer und öfter."Not -wendig" Ja das trifft es sehr gut.
Danke für eure Zeilen
Ich lass heute das erste Glas stehen...Erik
wenn wir wissen was wir tun, können wir tun was wir wollen.