nach vielem Suchen habe ich dieses Forum entdeckt und es sagt mir zu.
Ich bin knapp über 40,verheiratet, habe einen interessanten Job, ein liebes Kind und es könnte mir im Prinzip wahnsinnig gut gehen.
Leider bringt dieser Alkohol mich langsam um.
Ich will nicht mehr trinken!!!
Eigentlich spielte Alkohol in meinem Leben immer schon eine Rolle. Zuerst um mein schwaches Selbstbewusstsein aufzuwerten und dann um meine Hemmungen ,die aus Unerfahrenheit entstanden zu betäuben.
Im Laufe der Jahre habe auch mich mich weiterentwickelt und mein Selbstbewusstsein sieht nach außen recht stark aus.
Leider entspricht es nicht immer meinem Inneren. Jedoch ich bin kein Feigling. Ich stelle mich immer neuen Anforderungen. Und genau dann, wenn es mir richtig gut geht, und ich stolz auf mich bin, dann kommt dieser blöde Alkohol ins Spiel und lässt meine Lebensfreude meine Leistung, Motivation und meinen Freiheitsdrang wie eine Seifenblase zerblatzen.
Meine Spontanität, mein eigenes Ich leidet so stark darunter dass ich mich manchmal nur noch hassen kann.
Ich will nicht mehr trinken!!!
Die Adresse einer Beratungsstelle habe ich mir schon besorgt. Leider traue ich mich noch nicht. Aber ohne Hilfe schaffe ich es nicht. Mein Partner trinkt auch. Es meint er könnte das kontrollieren und brauche keinen Alkohol. Leider entspricht dies nicht der Wahrheit. Manchmal trinke ich aus Sympathie mit oder versuche diese ganze leidige Situation zu ertränken.
Auch im Bekanntenkreis wird viel getrunken. Die ganze Region trinkt. Wie komme ich aus diesem Teufelskreis heraus?
Kann man Trinken kontrollieren? Kann ich mich selbst therapieren?
In erster Linie musste ich mir meine Situation von der Seele schreiben und hoffe dass ich dieses Forum nicht missbrauche.
Über Eure Hilfe und Antworten würde ich mich freuen.
dieses Forum kannst du nicht missbrauchen, ich habe es ja für Alkoholabhängige, -gefährdete und Angehörige online gestellt. Also: immer drauf los.
Im Prinzip hat Reiner schon gepostet was zu schreiben war. Ich erlaube mir nur eine kleine "Verschärfung". Du schreibst alleine 2 mal dass du nicht mehr trinken willst. Tu dir selbst einen Gefallen und handle auch danach. Es ist schwierig, aber es geht. Lasse dich als allererstes professionell beraten, ein erster Schritt ist der Gang zu einer Suchtberatungsstelle oder/und einer Selbsthilfegruppe.
Mach das,gehe hin, vertrödel nicht unnütze Zeit mit weiteren Überlegungen oder Selbstmitleid ! Eines ist sicher: bereuen wirst du es nicht, denn: da gibt es nichts zu bereuen.
Auf deine Fragen "Kann man Trinken kontrollieren ?" und "Kann ich mich selbst therapieren ?" von mir eine klare persönliche Meinung: nein.
Den Vorrednern (-Schreibern) kann ich mich nur anschliessen !
Du hast schon mal etwas gehört, vom sogenannten (!) KT scheint mir ?
Ich wünsche möglichst wenig Menschen, das sie die von Herrn Prof. Krökel propagierte "Schleife" über das sogenannte Kontrollierte Trinken "fahren". Es ist leidverlängernd und nicht ungefährlich. Auch ich würde sagen: wende Dich unbedingt an eine ganz normale Beratungsstelle oder Selbst- hilfegruppe. Sich selbst therapieren ? Wenn therapieren hier heissen soll: keinen Alkohol mehr trinken, so ist dies evtl. möglich. Früher vertrat ich die Auffassung, dies sei völlig unmöglich. Die Statistik sagt nunmehr (ungefähr) folgendes: die meisten Alkoholiker suchen nie echte Hilfe, bleiben in ihrer Sucht, werden immer kränker und sterben ca. 15 Jahre früher als normal. Alkoholiker, die wirklich Hilfe suchen, haben mittel- fristig etwa eine Chance von 50 % frei zu leben. Solche die es bewußt ohne Hilfe versuchen, haben eine Chance von knapp 5 %. Also: schon mal 90 % verschenkt. Unnötigerweise. UND: Wie zufrieden leben diese Einzelkämpfer/innen ? Auf wieviele positive Erlebnisse und Möglichkeiten verzichten sie grundlos ? Wer Hilfe sucht und annimmt ist nicht schwach. Er ist klug und verantwortungsvoll.
Irgendwie hat es mich schon gestärkt mir das Thema mal von der Seele zu schreiben.
Seit vorige Woche habe ich mich nun schon im Griff. Warten wir es ab wie lange es hält.
Reiner, Deine Signatur sagt eigentlich alles aus was mein gößtes Problem ist.
Ich schlucke! Erst Probleme und weil die nicht unten bleiben wollen kippe ich noch ein bischen Alkohol drauf. Ich bin eigentlich ein extrovertierter Mensch. Kann gut mit Menschen umgehen bin offen für alles.
Eine Psychotherapeutin sollte mir helfen! Was tat sie. Sie analysierte das Liebesleben meiner Großmutter.
Leider gerate ich immer wieder an die gleichen Leute die mir Probleme bereiten.Und die gleichen Situationen. Ist das vom Leben so gewollt?
Ich werde mich sporadisch mal melden wie es mir weiter ergeht. Vielen Dank für Eure wohltuende Hilfe. Man ist als Mensch doch nicht so allein.
Zitat: Leider gerate ich immer wieder an die gleichen Leute die mir Probleme bereiten.Und die gleichen Situationen. Ist das vom Leben so gewollt?
NEIN, das ist nicht "vom Leben" so gewollt, sondern von Dir. Die Menschen, mit denen Du umgehst, suchst Du Dir selber aus, ziehst auch mit Deinem Verhalten "passende" an. Das tut jeder Mensch, unbewusst. Situationen und Zustände, mit denen wir irgendwann nicht klarkamen, versuchen wir unbewusst "im Nachhinein" zu lösen, indem wir uns immer wieder in die gleichen Situationen hinein bringen.
Der Weg da heraus besteht darin, anzuerkennen, dass wir Macht haben und kraft dieser Macht Vieles selbst herbeiführen. Dafür können Andere nicht die Verantwortung übernehmen, aber sie können einem helfen, sie selbst zu tragen. Deshalb möchte ich mich auch anschließen: Such Dir Hilfe, such Dir Leute, die Dich verstehen und denen Du vertraust. Ohne geht es möglicherweise auch, wenn man sehr sehr stark ist - aber es ist unnötige Selbstquälerei. Schade, dass Du solches Pech mit Deiner Therapeutin hattest: Es wäre ihre Aufgabe gewesen, Dir genau das zu vermitteln.
Ich wünsche Dir viel Kraft, viel Glück und genügend Scharfblick, um Gelegenheiten zu erkennen!
Du kannst alles schaffen, was du willst, wenn es dir gelingt, deine Kraft, deine Macht zu mobilisieren. Nur du alleine schaffst das - aber du schaffst es nicht alleine. Ich lege dir ans Herz, dir eine Selbsthilfegruppe zu suchen. Das sind Menschen, die eine ähnliche Geschichte wie du haben, die "sich selbst helfen". Wenn du es wagst, den Schritt über die Schwelle zu machen, besteht die Möglichkeit, dass sich alles für dich - zum Guten - wendet. Das ist doch ein Versuch wert, oder!
Ich wünsche dir, dass du den Mut dazu hast. Du hast dir so einen kraftvollen Usernamen rausgesucht!! Gib der Power in dir eine Chance und du wirst die Schwellenangst überwinden.
Ich wünsche dir das ganz fest und sende dir liebe Grüsse!!