Ich hatte acht Jahre Depressionen, die letzten 2 Jahre habe ich exzessiv getrunken. Vorher auch, wurde als "gelegentliches Erleichterungstrinken" bezeichnet (von Ärzten/ Therapeuten). Ic wolltee lange nicht einsehen, dass Alk für mich ein Problem ist. Habe auch dem Arzt gegenüber argumentiert: wenn die Depressionen mal vorbei sind, brauche ich nicht mehr zu trinken. Helfen Sie mir lieber erst mal bei den Depressionen.
Ich kam dann in eine Klinik, auf eine Suchtstation. Ich hatte allerdings bei der Einlieferung 10 Wochen nicht mehr getrunken. Da ich es aber endlich eingesehen hatte mit dem Alk fühlte ich mich auf der Suchtstation am richtigen Platz, aber ich wurde nach 2 Wochen verlegt auf eine ganz "normale" Station mit der Diagnose: Alkohol ist bei mir nur ein sekundäres Problem!!!! Ich hatte NIE Entzugssymptome, hatte auch ohne Probleme selbst schon aufgehört zu trinken.
Meine Frage: ist ALK nicht _immer_ ein sekundäres Prolem?
Bei den anderen Patienten auf der Suchtstation schien es mir so, dass _alle_ schwer- wiegende Probleme hatten und den Alkohol dann dazu.
Was meint ihr?
Blöd fand ich halt, dass die Ärzte mir da gewissermassen die Einstellung nahelegten: ich bin eben doch keine Alkoholikerin. Ich selbst meine: ja, bin ich, wenn auch trocken jetzt.
auf dein Posting möchte ich - erst einmal - nicht speziell eingehen. Dafür fehlen ganz einfach entsprechende Infos.
Zu deiner Frage: "Ist Alk nicht immer ein sekundäres Problem ?" schreibe ich dir gerne meine persönliche Meinung, wenn auch etwas sehr allgemein gehalten. Sie läßt sich in 1 Satz formulieren: Niemand trinkt grundlos Alkohol, also kann man es durchaus als 'sekundäres Problem' bezeichnen.
Schade, dass du nicht darauaf eingehen willst, ich dachte dafür ist das Forum hier da. Da habe ich mich wohl vertan, ich wollte niemanden behelligen. Bin auch schon wieder weg.
warum gleich eingeschnappt? Tommie hat dir nur gesagt, dass er zunächst mal nicht auf deinen Beitrag eingehen kann, weil er noch ! keine Infos hat. Wir Alkis müssen lernen, dass wir nicht der Mittelpunkt der Welt sind, und der Rest hat zu parieren, sonst schmollen wir in unserer Ecke und müssen - im ungünstigsten Fall - einen drauf trinken, weil es ja alle so schrecklich schlecht mit uns meinen!!
Deshalb komm wieder vor aus deinem Winkel und habe Geduld. Du erfährst - wenn du es zulässt - auch hier im Forum eine ganze Menge, und wenn du Glück hast, bekommst du manches "AHA-Erlebnis". Das kann auch in Beiträgen sein, die nicht unbedingt auf deinen speziellen Fall gemünzt sind.
Für mich ist übrigens nicht wichtig ob Primär- oder Sekundärproblem. Für mich ist es so, dass ich Alkohol nicht vertrage, nicht mit ihm umgehen kann, dass er mich ganz einfach krank macht. Und deshalb lass ich ihn links liegen. Dass mir das auch gelingt bin ich in einer Selbsthilfegruppe und hier im Forum. Ich darf mein Problem NIE vergessen oder verdrängen. Ganz egal was andere "Studierte" sagen. Es ist nicht ihr Problem, es ist meines. Und ich höre ausschliesslich nur auf Leute, die auch Alkis sind. Im "normalen" Leben finde ich - was dieses Thema anbelangt - keinerlei Hilfe. Ich spreche nur von mir. Andere mögen darüber anders denken, und du liebe Janka, darfst dir auch deine ganz eigene Meinung darüber bilden.
Ich wünsch dir was!! Komm wieder!! Viele Grüsse von der
nun ich denke das alkohol > eine begleit erscheinung ist, das hauptproblem ist unser charakter unser kopf. ich stelle nun fest das ich schritt eins tat > alkohol aus meinem leben zu halten, was schon en riesen schritt nach vorne ist und ich mich aergere das nicht frueher schon getan zu haben. aber ich bin fest davon ueberzeugt > das noch einiges im argen liegt und dies ich abarbeiten muss. wenn du das AA program kennst, dann weisst du was ich meine.
der Grund, weshalb ich dir nicht sofort etwas ausführlicher schreiben wollte ist eigentlich einfach zu verstehen: zum einen habe ich so gut wie keine Informationen über "deine Alkohol-Karriere", zum anderen hattest du ja auch nur eine Frage gestellt (Ist Alk nicht immer ein sekundäres Problem ?). Eine Antwort darauf habe ich dir gegeben.
Ich gehe aber gerne ausführlicher auf dein Posting ein und möchte dir im folgenden meine ganz eigene, persönliche Meinung schreiben:
'Alkohol und Depressionen' oder 'Depressionen und Alkohol', ein zweischneidiges Schwert. Was ist da jetzt Ursache und was die Wirkung ? Du meinst getrunken zu haben wenn du Depressionen hattest, oder hattest du Depressionen wenn/weil du getrunken hast ? Denkst du, wenn du die Depressionen 'weg bekommst', dann trinkst du automatisch nichts mehr ? Ist dir klar, dass es sich dabei (Alkoholismus und Depressionen) um 2 Erkrankungen mit vielschichtigen Ursachen handelt, nicht um 1 'gemeinsame' Krankheit ? Dazu eine kleine Anlage: --------------------------------------------------------- "Eines oder mehrere auf dem I-Chromosom liegende Gene haben zwei unterschiedliche Wirkungen, durch die manche Menschen für Alkoholismus und andere für Depressionen prädisponiert sind. Forscher in den USA haben Anhaltspunkte dafür geliefert, dass eines oder mehrere Gene auf dem I-Chromosom bei manchen Menschen eine Prädisposition für Alkoholismus und bei anderen für Depressionen (die wiederum durch Alkohol bedingt sein können) bewirken können. Diese Erkenntnis basiert auf der Untersuchung von über 100 Familien in sechs verschiedenen Gebieten in den USA. Schon lange ist der Zusammenhang zwischen Alkohol und Stimmungen bzw. zwischen Alkohol und Depressionen bekannt. Ängstlichkeit und Depressionen sind gängige Merkmale eines "Katers", der durch Alkohol und dessen Entzug hervorgerufen wird. Darüber hinaus haben verschiedene Gruppen von Psychiatern Berichte veröffentlicht, die auf einen möglicherweise erblich bedingten Zusammenhang zwischen Depressionen und Alkoholismus hinweisen. Die Zusammenhänge sind wahrscheinlich sehr komplex, und dies umso mehr, als sowohl Alkoholismus als auch Depressionen keine expliziten Termini, sondern Bezeichnungen für zwei Erkrankungen mit vielschichtigen Ursachen sind. Der vielleicht bisher deutlichste Anhaltspunkt für einen genetischen Zusammenhang stammt aus einer 1993 veröffentlichten Analyse, die sich mit dem Auftreten von Alkoholismus und Depressionen bei Zwillingen befasste. Diese ließ vermuten, dass es eine signifikante Korrelation zwischen beiden Erkrankungen gibt. Die neuen Erkenntnisse aus den USA stammen aus einer Studie, die vor zehn Jahren begann und in deren Rahmen die DNA und andere biologische Daten von Familien, in denen zahlreiche Fälle von Alkoholismus auftraten, untersucht wurden. Die Alkoholiker wurden als solche aufgrund ihrer chronischen Alkoholabhängigkeit kategorisiert. Sie wurden zusammen mit den nicht alkoholkranken Verwandten befragt, um Auftreten und Art von Depressionen zu ermitteln. Zum Vergleich wurden die "Kontrollfamilien" mit Hilfe von Nervenkliniken und anderen Methoden lokalisiert. Bei der DNA-Untersuchung handelte es sich um eine sehr hoch entwickelte Analyse der Chromosomen der Versuchspersonen. Die Forscher untersuchten zunächst die Gene, von denen man bereits wusste, dass sie für bestimmte Merkmale verantwortlich sind und dass sie auf den Chromosomen in bestimmten Bereichen liegen. Dann versuchten sie, Bereiche herauszufinden, die mit den bekannten Zonen verbunden sind und die mit Alkoholismus und Depressionen bzw. Alkoholismus plus Depression verknüpft schienen. Dieser Ansatz führte die Forscher zum I-Chromosom und zu der vorsichtigen Schlussfolgerung, dass eines oder mehrere der darauf liegenden Gene zwei unterschiedliche Wirkungen haben, durch die manche Menschen für Alkoholismus und andere für Depressionen prädisponiert sind. In den amerikanischen Familien waren die Alkoholiker zumeist Männer, die meisten Personen mit Depressionen waren weiblich. Wie bei den meisten genetischen Studien weisen diese Ergebnisse nicht auf einen einfachen und kausalen Zusammenhang zwischen einem Gen und einer bestimmten Erkrankung hin. Diese Studie deutete nicht nur darauf hin, dass auch Gene an anderen Stellen von Bedeutung sein können, sondern sie lässt auch vor allem durchblicken, dass wahrscheinlich weitere zahlreiche Faktoren für das Auftreten oder Nicht-Auftreten von Depressionen oder Alkoholismus bei bestimmten Menschen verantwortlich sind. Die Erkenntnisse aus den USA zeigen lediglich, dass bei manchen Menschen eine mögliche genetische Prädisposition für die Ausprägung dieser Erkrankungen vorhanden ist." --------------------------------------------------------- Es scheint also nicht so einfach zu sein wie manch einer denkt. Du bist der Meinung, folgende Reihenfolge wäre richtig:
1. Depressionen "weg" --- also --- 2. du brauchst keinen Alkohol mehr.
Ist das wirklich so ?
Du schreibst auch deine Meinung über andere Patienten (dass alle schwerwiegende Probleme hatten und den Alkohol dann dazu) . Mein Rat an dich: mach dir erst einmal Gedanken über dich, dich ganz alleine, deine Probleme, deine Gründe etwas zu tun - oder etwas nicht zu tun. Denn: es geht schließlich um dich, nicht um irgendwelche andere.
Zum Schluß noch: wenn du dich als Alkoholikerin siehst, dann bist du es auch. Niemand, aber auch gar niemand kann dich so nennen, kein Arzt, kein Therapeut, kein Irgendwer hat das Recht, dich so zu bezeichenen - es sei denn, du möchtest so 'tituliert' werden. Die Einsicht, alkoholabhängig, also Alkoholikerin zu sein, die liegt alleine bei dir. Es hat dir also auch kein Arzt zu sagen, du seist keine.
Was mich noch interessieren würde: seit wann bist du trocken und - sind die Depressionen weg ?
Erst war der Alk weg, dann die Depressionen - ein Jahr lang. Jetzt kommen sie wieder und ich kann mich nicht dagegen wehren, irgendwann wird wohl auch der Alk wiederkommen.
Ich versuche mich zu wehren, indem ich verzweifelt jemanden suche, der mit mir redet, ich bin nämlich völlig isoliert und einsam. So bin ich auch in dieses Forum geraten.
Tut mir Leid, war nicht so gemeint. Ich weiß nur einfach nicht mehr weiter.
Ich versuche es ja. Gerade in diesem "guten Jahr" habe ich es versucht, immer wieder. Die Menschen wollen mich aber nicht haben, nicht einmal die Kirche. Auch meine Liebe wollte nie jemand haben, vielleicht hat es mich deswegen so getroffen mit dem Alkoholismus meines Ex. Er hat meine Liebe nicht gewollt, er hat sie ja gar nicht wahrgenommen.
Wir reden es uns leider gern ein, dass "einen die Leute nicht wollen". Dann haben wir einen Grund, uns in die bekannte Ecke zu verziehen und zu schmollen und ein Gläschen oder auch mehrere ... darauf zu trinken. Einerseits ist es gut verständlich, dass einen die anderen nicht so gerne haben, wenn wir getrunken haben und uns auch nicht so schrecklich gern wollen. Da wir uns in diesen Momenten selbst eine Last sind, was sollen wir dann für die anderen sein! Deshalb ist es wirklich zunächst das allerwichtigste NICHT mehr zu trinken. Und dass das gelingt, dabei hilft eine Selbsthilfegruppe. Das sind Leute, die sich selbst helfen!! Und die wollen dich!! Nur nicht gleich einschnappen und sich zurückziehen, wenn vielleicht etwas unbequemere Rückmeldungen kommen. Denn wenn du nur hingehst, um das zu hören, was du gerne hören willst, dann kannst du auch Selbstgespräche führen. Probier es einfach aus. Mit etwas Glück findest du auf Anhieb DIE Gruppe und dann sehe weiter. Mach Schritt für Schritt und nicht alles auf einmal. Das kann nicht gelingen. Ich habe mir kleine Dinge vorgenommen - und tue das praktisch auch noch heute - die ich bewältigen kann. Wenn ich einen riesengrossen Berg vor mich aufbaue, dann scheitere ich kläglich. Denn ich bin auch heute noch kein Weltmeister im Klettern.
Alles Liebe von der miezekatz, die dich will!! wenn auch nur virtuell
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Siehst du, Tommie, DAS ist der Unterschied zwischen einer echten Miezekatz und mir ... vielleicht könnte ich mich klettermäßig ein bisschen von den Samtpfoten inspirieren lassen..... mal sehen!