So, dies sind nun schon 3 trockene Wochen *jupee* und ich wollte gern noch einmal eine Antwort auf meinen eigenen Beitrag verfassen. Es ist da einiges geschehen.
Ich bin am Montag bei einer Alkoholberatungsstelle gewesen. Dort habe ich mit einem Therapeuten gesprochen, ein etwas älterer Herr. Er war sehr überrascht, dass ich noch so jung bin. Er kenne das gar nicht. Auf jeden Fall schlug er ein einstündiges Treffen jeweils Montags vor. Ich werde hingehen, ich muss das schaffen.
So viele positive Dinge geschehen um mich herum. Ich bin m Wochenende zum ersten Mal nüchtern feiern gewesen (und konnte gefahrlos mit dem Auto wieder nach Hause fahren) und war trotzdessen gut drauf. Als ich ankam waren alle bereits betrunken, mir war so gar nicht danach. Ich habe grundsätzlich nur den Willen danach, wenn ich alleine bin oder wenn meine Freunde die erste Flasche öffnen. Andere Leute betrunken anzusehen schreckt mich dabei nur ab.
Ich habe meine erste Oberstufenklausur im nüchternen Zustand geschrieben. Überraschend, wieviel einfacher es ging.
Dennoch, was tut ihr gegen diesen akuten 'Durst' wenn man alleine in der Wohnung sitzt und weiss, es wäre noch so einfach zu der Flasche zu greifen. Auch schlechte Gefühle habe ich bisher nur mit Alkohol wegtrinken können. Nüchtern damit umzugehen fällt mir momentan noch recht schwer. Auch bin ich noch schlaflos und Hunger hab ich auch nicht so recht. Ich hoffe, das legt sich wieder.
Ein Leben ohne Alkohol? Ich hoffe, das schaffe ich. Dennoch, den Gedanken, nie wieder etwas trinken zu dürfen, verdränge ich noch. Noch ist es für mich wie eine Art von 'Pause'. Was tue ich, wenn mein Kalender voller Häckchen (=je ein trockener Tag) ist? Werde ich wieder anfangen? Ich habe solche Angst, das alles nochmal erleben zu müssen. Ich mag auf die Hürden nicht schauen, alles scheint so unüberwindbar. Und manches Mal denke ich mir, ich schaffe es sowieso nicht. Die Sehnsucht ist noch so unendlich gross! Ich hoffe, es wird nur noch besser.
Liebe Grüsse und nochmals ein grosses DANKESCHÖN! Andrea
Ich will dir kurz sagen, was mir hilft: (Irgenwo an anderer Stelle wurde es auch schon mal geschrieben) Ich denke nie daran, dass ich trocken bleiben muss, sondern dass ich WILL Dafür gibt es eigentlich zahlreiche logische Gründe: Ich fühle mich besser, seit ich keinen Alkohol mehr trinke. Ich schlafe (nun endlich - anfangs war das Gegenteil der Fall) viel besser. Ich bin stolz auf mich, weil ich es bis hierher geschafft habe. Es ist schön einen klaren Kopf zu haben.
Jeden Abend sitze ich neben meinem Mann (der jeden Abend trinkt...) - ich stelle mir vorher immer schon einen ausreichenden Vorrat an nichtalkoholischen Getränken zurecht ... auch achte ich darauf, dass ich genug gegessen habe (wenn ich hungrig bin, hab ich nämlich eher Lust auf Bier ). Schlimm ist es allerdings, wenn ich Frust habe, oder mich schlecht fühle.... Dann versuche ich mich abzulenken, meistens setz ich mich vor meinen Rechner und schau hier vorbei. Das macht mir Mut durchzuhalten und weil ich eigentlich ein ehrgeiziger Mensch bin, sage ich mir: So viele haben es geschafft, also kannst du es auch. Oder ich denke darüber nach was für ein blödes Zeug doch dieser Alkohol ist, eine Flüssigkeit, die nach und nach den Körper vergiftet ..... ...uns soweit im Griff hat, das wir nicht mehr selbst entscheiden, ob wir trinken wollen oder wie viel wir trinken wollen. Ich bin 40 Jahre und habe lange rumprobiert..., ich bin zu dem Schluß gekommen, dass ich nicht damit umgehen kann – das hab ich akzeptiert und darum lass ich’s sein. Du bist 19 Jahre und noch sehr jung .... probier nicht so lange rum! Das Leben kann auch ohne Alkohol sehr toll sein – was vermisst du?? Hab Mut ! und mach weiter so! Ich denke du wirst es nicht bereuen.
auf deine konkrete Frage "was tut ihr gegen den akuten Durst", möchte ich dir aus meiner Erfahrungskiste antworten. Erstens hat dieser Durst bei mir ganz rapide nachgelassen. Ich hole mir nicht mehr alles aus meiner äußeren Welt. Meine innere Welt ist um einiges reicher geworden. Natürlich habe ich Gelüste aller Art, das ist ja ganz klar, aber diese sind sehr "gesund" geworden. Das ist ein Stück Kuchen, ein Obst, ein Milchprodukt, Säfte, Tee, Cola, Kaffee. Je nach Laune und Stimmung. Und in Maßen. Es ist nichts mehr, wirklich garnichts mehr, so aus den Fugen geraten, wie damals der Alkohol. Das Schreiben hier ins Forum ist auch eine ganz tolle Möglichkeit "wenns drückt". Diese hatte ich damals nicht, in meinen Anfängen. Da hiess es "greif zum Telefonhörer und ruf jemanden an". Das hat mich ungeheuere Überwindung gekostet und ich muss sagen, dass ich auch heute noch nicht so schrecklich gerne telefoniere. Schreiben, das tue ich schon lieber. Für mich hat sich ebenfalls bewährt, nicht das ganze Leben wie einen riesengrossen Berg vor mir aufzutürmen. Was weiss ich denn, was morgen ist, oder nächste Woche oder in 5 Jahren. Ich kann einen kleinen Zeitraum selbstverantwortlich überblicken. Und für diesen beschränkten ZEitraum kann ich sagen "ich trinke nichts". Das kann ein Tag, eine Stunde sein. Zum Beispiel. Nach diesem mir selbst gesetzten überschaubarem Zeitraum kann ich mich wieder neu entscheiden. Es kann so viel geschehen. Meistens kommen ganz unerwartete Dinge und die, mit denen man mit Graussen rechnet oder sie in seiner Phantasie einkalkuliert, passieren überhaupt nicht. Vieles ist ganz leicht zu schaffen, was man nie gedacht hätte und einiges ist etwas komplizierter. Es hat wenig Sinn, dieses "was wäre wenn...." Es ist einfacher, es Schritt für Schritt anzugehen.
Ich finde, du hast bis jetzt einen sehr guten Weg eingeschlagen und ich hoffe, du läßt dich auch weiterhin nicht entmutigen. Es ist ganz wichtig, verantwortlich sich selbst gegenüber zu sein, keine Opferhaltung einzunehmen. Ich gestalte mein Leben selbst und ich kann nur einen Menschen ändern, und das bin ich.
Seit einigen Tagen gehe ich auch zum Psychologen in unserer Schule. Er meint, ich sei wohl süchtig, zumal ich auch nicht die erste Alkoholikerin in meiner Familie bin. Er meinte aber auch, die Sucht habe psychische Grundlagen.
Gruss, Andrea.
Hi Andra,schön ,dass Du hierher gefunden hast!
Schließlich und endlich ist es doch schnurz warum Du trinkst! Fakt ist DAS Du inkst!Und das in Deinem Alter schon schlimm genug ( bei älteren klaro auch!) Mache eine Entgiftung,Entzug,TH,SHG !! Und ,soschlimm wie sich das jetzt anhört: Bleibe aus dem Dunstkreis Deines Freundes weg !
Ja uraltes thema aus dem jahr 2002. Noch garnicht sooolange her, und doch schon sehr lange. War damals grad 20 und auch am abi schreiben. Schade hab grad den ganzen thread gelesen und gehofft ganz unten hätte sich andrea nochmal gemeldet mit einer botschaft ala, ich bin seither trocken geblieben und alles ist toll.
Ich weiß nicht, ob sie noch lebt. Bloß, 2 Flaschen Korn, habe noch nicht einmal in meiner Höchstphase geschafft. Gut die Frage ist, welche Größe die Flasche jeweils hatte. Bei jeweils 0,7l ist es schon sehr viel. Mit Cola, also der Schnaps, zusammen ist es sehr fördernd für eine Gastritis. sterben tut man davon meist nicht.
den Magen kann man leicht ersetzen, aber ne Leber, das geht fast nicht. Die Leber fällt nur einmal im Leben aus, und dann für immer.
Ist es eigentlich Standart Essen eines Alkis, Nudeln???