Seit ein paar Tagen surfe ich auf eurer wirklich guten Seite und versuche mich selbst aufzubauen. Da ich momentan zietlich nicht zu ALANON komme ( habe keinen Babysitter) dachte ich es wäre mir vielleicht eine kleine HIlfe Dampf über den Chat abzulassen. O.K. ich bin seit fünf Jahren mit einem Alkoholiker verheiratet, wir haben zwei recht kleine Kinder. Mein Mann trinkt eigwentlich jeden Tag, zwar nicht immer viel, aber manchmal bis zum Absturz. Er hat mal, nach der Androhung, dass ich ihn verlassen würde geschafft ein halbes Jahr nicht zu trinken, danach wurde es schlimmer. Er weiß, daß er krank ist, meint aber immer noch, daß er es alleine schafft mit seiner Sucht klar zu kommen. Im Moment sieht es bei uns so aus, daß ich ihn vor einer Woche gebeten habe zu gehen, weil ich nicht mehr mit seinem Trinken klar komme. Seitdem schläft er woanders und versucht mal wieder selbst zu entziehen. Nach einem Gespräch meinte er, wir sollten einen Neuanfang machen. Er trinkt nicht mehr. Ich soll alles vergessen was vorher war. Ich liebe meinen Mann und möchte ihm gerne glauben. War auch noch nie mein Traum alleinerziehende Mutter von zwei Kindern zu sein. Aber im Moment habe ich nur Angst wieder enttäuscht zu werden. Andererseits möchte ich uns doch irgendwie die 25. Chance gebrn. Ich habe ihm vorgeschlagen zu AA zu gehen. Er meint ich setze ihn wieder unter Druck und so würde er es nie schaffen aufzuhören. Er will damit alleine klar kommen. Ich weiß, helfen kann mir keiner und Entscheidungen muß ich auch alleine treffen. Aber manchmal tut es gut, sich alles von der Seele zu schreiben.
schreibe hier soviel, was und wann du gerne möchtest, mit oder ohne Anmeldung, aber....tu dir selbst einen Gefallen: wenn es dir gut tut, schreibe dir die Seele vom Leib.
Nun zu meiner persönlichen Einschätzung deines " Problems " : Dein Mann wird dir das Blaue vom Himmel herunter versprechen, nur um nicht wirklich konsequent etwas gegen seine Sucht tun zu müssen. Deshalb: bleibe konsequent; wenn du ihm mit etwas drohst musst du es auch " durchziehen ". Wenn du ihn wirklich liebst musst du so handeln, es ist zwar hart, aber der einzig " heilsame " Weg. Diese Ausreden die er benutzt sind so etwas von abgedroschen, Millionen von Alkoholabhängigen haben oder hatten dieselben Sprüche drauf. Das ist heisse Luft, ich kann das ein bischen beurteilen: früher habe ich eben solche " Versprechen " und "...ich höre selbst auf..."- Ausreden drauf gehabt.
Ich wünsche dir dass du stark bleibst und ihm wirklich klar machst, dass DU das so nicht mehr mitmachst. " Zwinge " ihn etwas gegen seine Sucht zu tun; eine andere Quance sehe ich persönlich da nicht.
danke für eure Antworten, ihr habt mir eigentlich das gleiche gesagt, wie in den Gruppentreffen. Es ist nur verdammt schwer hart und konsequent zu sein, wenn jemand den man liebt einem Versprechen macht. Das du bald Silberhochzeit hast, baut mich sehr auf denn es zeigt mir, dass es auch wirklich Ehen gibt die nach so einem Tief wieder gut funktionieren können. Zur Zeit sitzt mein Mann fürchterlich zitternd zu Haus, da er sich keine Hilfe holen möchte muß er da wohl durch und weiter so zittern. Ich glaube ihm, dass er wirklich nicht mehr trinken will und ich hoffe, daß er es alleine schafft. Wenn nicht, werde ich wohl wirklich, so schwer es auch fällt, auch wegen der KINDER MEINE Konsequenzen ziehen müsen. Allerdings muß ich mir noch gut überlegen wie die aussehen werden, weil ihr mir ja auch wieder mal gesagt habt, daß es überhaupt nichts bringt, Sachen anzudrohen und nicht durchzuziehen. Von der Theorie ganz einfach, die Praxis ist meilenweit davon entfernt. Eine Frage: Ist es nicht gefährlich ohne Medikamente abrupt auzuhören? Ich glaube körperlich geht es ihm ziemlich mies?
Zum Entziehen ohne ärztliche Kontrolle würde ich keinem raten. Das kann verdammt ins Auge gehen. Mit fallendem Pegel(prommille)steigt das Risiko eines Krampfanfalles. Deshalb würde ich jedem davon abraten allein zu entziehen.
Sälü Hustini ich fühle mich durch deine Sätze angesprochen, nur dass ich eben kein Wort über das Thema Alkohol mit meinem Partner sprechen kann. Ich habe seeeeehr viel über diese Krankheit gelesen und merke, dass vorallem ich krank bin.(KO) Ich gehe wie du in eine Selbsthilfegruppe, brauche aber trotzdem dieses Board zum "Verdauen" meiner Lebensschritte. Ich habe mir ein Bild gestaltet und das wäre so schön Und jetzt nach 25 Jahren entdecke ich , dass das so nur für mich stimmt, dass mein Partner mir, was er auch tut dieses Bild verschandelt ( Hier möchte ich, dass ich merke, dass wir uns etwas vorgemacht haben, nicht ehrlich und offen waren) Geniesse jedes Wort, das du und dein Partner ehrlich austauschen könnt. Ich leide sehr unter unserer Wortlosigkeit. Früher dachte ich , ich sei eine speziell tolle Partnerin für meinen Mann, weil ich seine Wünsche und Bedürfnisse spüre, ohne dass er sie Ausspricht----Tja, das Resultat sehe ich heute, ein Scherbenhaufen. Wahrscheinlich habe ich meinen Partner gar nie richtig kennengelernt, ich habe ihn erfunden. Jetzt bin ich irgendwie krank, ein Nichts, eine Jammertante, schrecklich angstbeladen für alles und nichts, ein schrecklicher Feigling. Ich kann mich so auch nicht lieben.( Wenn ich das schreibe kommen mir die Tränen, also auch noch eine Heulsuse.) Ich lebe nach aussen in einer sogenannt " glücklichen" Ehe Meine Familie denkt dass ich "spinne"( Ich zeige mehr Symptome als mein Mann!