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Saufnix  
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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 971 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
Andi ( gelöscht )
Beiträge:

07.10.2002 21:12
RE: danke Zitat · Antworten

Halo,

ich bin 34 und ich finde diese seite echt gelungen. komme oft hier her und finde immer wieder auf´s neue kraft nicht doch zu saufen. ich soff täglich auch morgens und während der arbeit. an manchen tagen war ich noch so zu vom vorabend, so das ich nach dem ich morgens mir noch so zwei drei picolo gab um nicht zu zittern wie sau, anschließend überhaupt nichts mehr auf die reie bekahm. ich schickte kunden zur konkurenz nur damit ich nicht zu viel reden musste (man hätte ja was merken können). meine fahne versuchte ich mit so viel pfefferminz zu vertuschen, das mir übel wurde und mir die zunge brannte. meine frau hatt natürlich immer alles bemerkt und um abends ungestöhrt trinken zu können und damit meine fahne nicht aufviel, brachte ich regelmäßig o,3l sekt für jeden von uns mit. den öffnete ich dann hasstig und goss uns was ein, nahm den ersten schluck bevor ich sie küsste. so war meine fahne gerechtfertigt und sie konnte mir nichts. anschließend gabs dann meistens ne flasche wein oder auch mal zwei (heimlich, versteht sich), gefolgt von 2-5 Jägermeistern (0,1l), den letzten immer kurz bevor ich ins bett ging, um die nötige bettschehre zu ereichen. sobalt ich lag schlief ich auch schon, wurde irgendwann mit nem schädel wach und schliff mich zur arbeit, na ja und so weiter. hab einige male nen trockenen entzug gemacht, muß sagen hat auch immer gut geklappt, 3 tage nicht richtig schlafen, schweißgebadet wach werden, zittern wie verückt, scheiß laune, na das mit der scheiß laune dauerte immer etwas länger an. meißtens habe ich´s dann einige wochen und auch monate ausgehalten, bis irgendwann...... irgendeine fete ein fest oder ein treffen und schwupps, na ja einen kann man ja.. na noch einer wird nicht schaden... na, heute kann ich ja mal über die stränge schlagen, morgen hör ich wieder auf und da wr es wieder, mein problem. nun seit zwei wochen bin ich ohne alkohol, fühle mich supergut, bin kreativ und erbringe wieder leistungen, bin stolz auf mich und denke mir wie viele tage deines lebens hast du im suf vergeudet? wenn da nich immer noch dieses verlangen in mir wär das mich ständig verfolgt, ich habe große angst davor nur einen einzigen tropfen alkohol zu trinken oder nicht standhalten zu können. bin zu stolz um mich einer selbsthilfegruppe anzuschließen, vieleicht auch zu bequem.
Na ja, wollte auch eigendlich nur sagen das mir diese seite sehr hilft, sie hilft mir neue kraft zu schöpfen und macht mir immer wieder klar das ich nur so (ohne alkohol) auf kurz oder lang existieren kann.
Danke


tommie Offline




Beiträge: 10.596

07.10.2002 21:29
#2 RE: danke Zitat · Antworten

Hallo andi

ja, auf die trockenen Tage kannst du stolz sein.
Ist das ein weiterer " kalter Entzug " gewesen, oder warst du entgiften ?

Was ich nicht verstehe: zu stolz um einmal eine Selbsthilfegruppe zu besuchen ? Wieso ? Worauf stolz ? Oder meintest du: zu schamhaft ? Schämen brauchst du dich für rein gar nichts. Versuche es einfach, 1 mal, irgendeine Gruppe, ganz egal. Mach so eine Art " Schnupperkurs ", das kann ich dir aus eigener Erfahrung wärmstens empfehlen.

Tu aktiv etwas dafür, daß du auch weiterhin trocken bleibst. Denn der Wille scheint doch da zu sein, oder ?

tommie


Miezekatz Offline




Beiträge: 731

08.10.2002 08:23
#3 RE: danke Zitat · Antworten

Hallo!

Das Gleiche, das Tommie jetzt oben angeführt hat, ist mir beim Lesen deines Beitrages auch sofort durch den Kopf gegangen. Warum "zu stolz sein, um in eine Selbsthilfegruppe zu gehen". Zu stolz, um eine Hilflosigkeit einzugestehen? Zu stolz, weil du denkst, dass du doch ganz anders und viel besser bist, als die Leute in einer Gruppe?? Oder doch eher die Bequemlichkeit.....
Ich rate dir, 100 % ehrlich dir selbst gegenüber zu sein. Komm dir auf die Schliche, mit welchen Tricks du versuchst, dich selbst wieder auf die Schiene zu bringen "naja, ein Glas macht ja nichts, es geht mir ja grad so gut " usw. Es geht dir im Moment nur aus dem Grund so gut, weil du NICHTS trinkst!! Es geht dir nicht einfach so gut und darauf kannst du jetzt wieder einen trinken. Das hast du ja schon ausprobiert, und du weisst genau wohin das führt, oder?
Es ist ein Teufelskreis, eine Schlange, die sich in den Schwanz beisst. "Stolz" und Bequemlichkeit gilt es zu überwinden. Hintern hoch und es tut sich was, probier es einfach mal aus.

Dir alles Gute von


Reiner Offline




Beiträge: 1.036

08.10.2002 10:58
#4 RE: danke Zitat · Antworten

andy

Herzlich willkommen im Forum!!!

Erstmal Glüchwunsch zu Deinen ersten14 Tagen. „Ohne Alk“.
Zu deiner „Trockenwerdung „ kann ich mich Tommies Frage nur anschliessen.
War’s ein kalter Entzug oder eine professionelle Entgiftung?
Denn immer wieder selbst zu Entziehen wird mit der Zeit verdammt gefährlich. Ich schreibe bewusst mit der Zeit, da du ja geschildert hast du hättest es schon einige Male versucht.
Meine Meinung zum Thema Stolz:

Zitat
. bin zu stolz um mich einer selbsthilfegruppe anzuschließen, vieleicht auch zu bequem.


Wenn es wirklich Dein Stolz ist was Dich davon abhält muss ich dir sagen:
Wenn Du Alkoholiker bist und das gestehst Du Dir ja ein, dann bist Du von genau derselben Krankheit betroffen wie der Mensch vor dem Kiosk, der Kaufhalle der sich sein „Hansabräu“ reinschüttet um seine Sucht zu befriedigen oder auch der IT-Manager der seinen Pegel ganz offiziell mit Krimsekt konstant hält.
Du bist nicht besser aber auch nicht schlechter.
In unserer Krankheit sind wir alle gleich, nur gehen wir unterschiedlich damit um.
Ich glaube aber doch eher es ist bei Dir Scham.
Aber glaube mir es kommt die Zeit da brauchst Du echt jemand zum reden. Auch das schreibe ich aus eigener Erfahrung.
Und wenn Du dich nicht traust weil die Scham zu groß ist wirst Du echte Probleme bekommen. Glaub mir das bitte.
Das Wort „Bequemlichkeit“ , na gut das hättest Du Dir sparen können. Denn mit Bequemlichkeit bekommst Du niemals eine Alkoholsucht unter Kontrolle. Wenn Du bequem wirst handelst Du halbherzig und mit Halbheiten ist es nun mal nicht zu schaffen. Trocken zu bleiben bedeutet jeden Tag ein neuer Kampf gegen die Sucht. So ist das nun mal.Ob Du Dir den Kampf angenehm gestaltest oder ob Du Dich viehisch rumquälst um trocken zu bleiben liegt bei Dir Andi.Da muss jeder seinen Weg finden. Lies oder frag nach was es für unterschiedliche Möglichkeiten gibt. Von uns wirst Du immer Antworten erhalten, ob sie nun für Dich anwendbar sind musst Du wissen.

Nun ist mir noch etwas wichtig:

Zitat
nun seit zwei wochen bin ich ohne alkohol, fühle mich supergut, bin kreativ und erbringe wieder leistungen, bin stolz auf mich und denke mir wie viele tage deines lebens hast du im suf vergeudet?



Dazu kann ich sagen:
Dein Körper erholt sich erst mal und du fühlst Dich sauwohl, könntest die Welt einreisen.
Auch mir ging das so!
Nur mach nicht den Fehler in diese Euphorie zu verfallen und zu glauben, es wird immer so sein. Um so entäuschter bist Du dann wenns mal nicht so läuft.
Auch damit musst Du umgehen lernen!

Zitat
Na ja, wollte auch eigendlich nur sagen das mir diese seite sehr hilft, sie hilft mir neue kraft zu schöpfen und macht mir immer wieder klar das ich nur so (ohne alkohol) auf kurz oder lang existieren kann.
Danke


Wenn Dir’s gut tut dann komm doch weiter ins Forum.
Auch ich bin an ernshaften Dialogen und Diskussionen mit Betroffenen interessiert.
Naja ganz so ernsthaft muss es auch nicht immer sein!

Andi ich wünsch dir noch einen trockenen schönen Tag Reiner


Andi ( gelöscht )
Beiträge:

08.10.2002 20:35
#5 RE: danke Zitat · Antworten

Hey,

erst mal danke für eure antworten.

ja es war wieder mal ein kalter entzug.
ok vileicht habe ich mich etwas falsch ausgedrücklt, mit "zu stolz" und "bequem". richtiger wär wohl zu feige und die angst "entdeckt" zu werden, ja ihr habt ja recht, eigendlich absoluter schwachsinn aber es ist oft nicht einfach über seinen schatten zu springen. eins würd mich interessieren, was passiert bei einer entgiftung, was ist anders dabei als wenn mann sich selbst entzieht?


Andi


bleem ( gelöscht )
Beiträge:

08.10.2002 22:06
#6 RE: danke Zitat · Antworten

Hallo Andi,
auch ich habe mehrere kalte Entzüge hinter mir. Der letzte endete damit, dass ich im Urlaub in Alanya auf offener Straße einen alkoholbedingten Entzugskrampf bekam und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. So ein Krampf kann tödtlich enden und wird wahrscheinlicher, je öfter man unkontrolliert Kalt entzieht.
In der Klinik steht man unter ständiger Kontolle und wird zum Beispiel mit Distraneurin behandelt. Dies unterbindet die gefährlichen Entzugserscheinungen.
Bei mir in der Entgiftung stellten sich einige Selbsthilfegruppen vor. Die Teilnahme an den Veransteltungen war Pflicht. Hier wurden die ersten Hürden für einen späteren Besuch bei einer SHG genommen.
Ein Satz von einem Mitglied einer SHG wird mir immer in Erinnerung bleiben: " Nach eurem ersten Glas Bier, dass ihr nach der Entgiftung trinkt, werden wir uns hier wiedersehen ".
Ich hoffe ich konnte Dir damit helfen,
Gruß Bleem


tommie Offline




Beiträge: 10.596

08.10.2002 22:20
#7 RE: danke Zitat · Antworten

Hallo,

ich schließe mich da bleem an, möchte aber auch auf die Möglichkeit eines ambulanten Entzugs hinweisen:

Ein ambulanter Entzug wird von einer Reihe von Alkoholkranken aus den verschiedensten Gründen gewünscht, z.B. weil sie nicht als Alkoholiker entlarvt und stigmatisiert werden möchten. Auch aus therapeutischen Gründen kann ein ambulanter Entzug bzw. ein Heruntertrinken unter psychologischen Gesichtspunkten sinnvoll sein, denn der Patient sieht, daß er mit Hilfe, aber ohne eine stationäre Behandlung und gegebenenfalls auch ohne ein Medikament einen Entzug durchstehen kann. Dies stärkt das Selbstvertrauen, das bei Alkoholkranken häufig nicht oder nur vordergründig ausgeprägt ist und fördert Zuversicht in die eigene Kompetenz, abstinent zu bleiben. Ein ambulanter Entzug sollte immer durch einen Arzt überwacht werden.


tommie


richie Offline




Beiträge: 395

09.10.2002 16:20
#8 RE: danke Zitat · Antworten

Hi Andi,

was meinst Du mit der "Angst, entdeckt zu werden".
Im persoenlichen Umfeld ist man in seiner "aktiven Zeit" meist ohnehin schon aufgefallen - nur merkte man's da nicht.
Und in einer SHG wird ja die Anonymitaet gewahrt.


Andi ( gelöscht )
Beiträge:

09.10.2002 21:37
#9 RE: danke Zitat · Antworten

Hey,

dank euch für die vielen nützlichen tips.
ich werde drüber nachdenken mich einer selbsthilfe gruppe anzuschließen. hab aber, so denke ich, alles ganz gut überstanden und nach 14 ätzenden tagen gehts mir körperlich eigendlich ganz gut. ich hab sogar wieder richtig appetit und futtere was das zeug hält. brauch mir da glaub ich bei meiner figur auch keine gedanken zu machen. ja sogar zum frühstück esse ich wieder was, das letzte mal wo ich vor 12 uhr mittags, feste narung zu mir genommen hab liegt immerhin ca. 3 Jahre zurück. ich hoffe es wird mir auch weiterhin körperlich und sehlisch gut gehen, sollte ich erste anzeichen von verschlechterung verspühren, so ist mein erster weg, der zum arzt.

Danke für eure hilfe und für euer offenes ohr.
weiter so.

Andi


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