ich würde mich gerne in Euren Dialog hineinhängen, wenn ich es darf. Zunächst mal Reiner: es gibt überhaupt keinen Grund sich zu entschuldigen. Ich hatte vorgehabt, mich als Reinhard anzumelden, aber dieser Nick ist bereits vergeben. Deswegen hatte ich dann "Neo" genommen, war aber Blödsinn, weil ich ja schon wollte, dass meine Board-Existenz bemerkt wird. Deswegen also Reinhard49. So, und nun Feli: ich lese alles, wo Du schreibst oder ein anderer Dir antwortet, weil ich das Gefühl habe, dass unser beider Situationen so sehr vergleichbar sind. Um es gleich hier zu gestehen (im Chat da wart ihr mir alle zu nahe, da habe ich mich nicht getraut), ich bin bei Tag 2 ... Ich hatte mir fest vorgenommen, am Donnerstag zu einer SHG zu gehen, musste aber zu Hause bleiben, weil meine kranke Tochter sonst alleine hier gewesen wäre und was habe ich gemacht: mir prompt einen Kasten Bier gekauft. Also fange ich jetzt von vorne an und denke an den nächsten Donnerstag. Noch mal zu Feli: ich kann das jetzt nicht alles aufführen, das würde Seiten füllen, aber worin ich mich am besten bei Dir wiedererkenne, ist diese intellektuelle Herangehensweise. Bei mir interpretiere ich das so: ich versuche mir weiszumachen, alles, was ich intellektuell erklären kann, das hätte ich auch im Griff, unter Kontrolle. So ist mir das beigebracht worden und das mag bei wissenschaftlichen Dingen ja auch funktionieren,- hier klappt das jedenfalls nicht. Was mir völlig abgeht, ist diese Sichtweise Matronulas, dass es blödsinnig ist, "SIEGEN" zu wollen, wenn es doch "NUR" darum geht, ein unangenehmes Gefühl auszuhalten. Dabei ist das sowas von richtig ! Ich bilde mir ein, das Problem zu beherrschen, weil ich es intellektuell im Griff habe. So ein Scheiss. Gruss Reinhard
Zitat ich würde mich gerne in Euren Dialog hineinhängen, wenn ich es darf.
Natürlich darfst Du ..von mir aus gerne sogar!!
Erst einmal bin ich froh dass wir die Missverständnisse aus dem Chat behoben haben.
Das war mir schon wichtig!!
Nun zu Deiner Frage nach Einmischung in unsere Diskussion.
Ja natürlich..hier kann und soll jeder seine Meinung sagen dürfen, dazu ist das Board ja da!!!
Ich persönlich habe da nur ein Problem, nämlich das kleine Wörtchen „intellektuell“!!!!
Muss da wohl in einigen Punkten passen da ich mich nicht
für überdurchschnittlich intellektuell halte.
Ich werde trotzdem mal versuchen über den Tellerrand zu schauen und meinen Senf dazu geben. Einverstanden!?!?
Habe kurz mal die Definition dazu gepostet:
Fundstellen zum Thema "Intelligenz"in Nachschlagewerken
Zitat Intellektuell (lat., intellektual), auf das Wissen, die Erkenntnis bezüglich, z.B. intellektuelle Bildung, zum Unterschied von moralischer Bildung des Willens und ästhetischer des Herzens; dann aus dem Verstand oder der Vernunft stammend, z.B. intellektuelle Erkenntnisse im Gegensatze zu sinnlichen Wahrnehmungen. In diesem Sinne bieten die mathematischen und philosophischen Disciplinen ein intellektuelles Wissen dar.
Endlich heißt I. auch s.v.w. aus einer unmittelbaren geistigen Anschauung der Wahrheit oder des obersten Princips der Erkenntnis, ohne vermittelnde Reflexion, entsprungen.
Die intellektuelle Anschauung, auch als produktive Einbildungskraft bezeichnet, war von je eine Lieblingsidee mystischer Philosophen und Theosophen (Plotines, Böhme, Schelling, Baader u.a.).
Meyers Konversations=Lexikon Eine Encyklopädie des allgemeinen Wissens, 1876, Leipzig
Weißt Du ich seh das so:
Erstens:
Was nützt es mir wenn ich mir einbilde intellektuell gebildet zu sein um viele Dinge in den Griff zu bekommen und ich scheitere immer wieder an Sachen die weniger intellektuelle Menschen ganz gut meistern?
Und zweitens, möchte ich auch nicht dass hier im Forum zweiklassig diskuttiert wird!
Also sprechen wir von Mensch zu Mensch oder von Alki zu Alki!!!
Oki????
Ich habe 22 Wochen Therapie hinter mir und habe echte Intelligenzbolzen (Ärzte,Akademiker..usw.) kennen gelernt die es bis heute noch nicht auf Reihe bekommen haben abstinent zu leben.
Kenne aber auch ne ganze menge Kumpels aus echt sozial schwachen Verhältnissen..dies gerade mal bis zur Klasse 7 geschafft haben aber schon über Jahre eine zufriedene Abstinenz leben.
Also der Umgang mit der Krankheit hängt meines Erachtens nicht vom Intellekt des Einzelnen ab.
Vielleicht hab ich mich mit diesem Satz auch zu weit aus dem Fenster gelehnt?? Ist egal ..ich lass mich gern korigieren.
Ich denke mir auch das man/frau sich auch hinter vermeintlichen sehr hohem Intellekt sehr gut verstecken oder auch verkaufen kann.
Nur bei unserer Krankheit wird da ganz schnell Selbstbetrug draus.!
Bei Feli sehe ich es so, dass sie sich sehr viel Wissen angelesen hat (Hut ab), auch besitzt und es hin und wieder auch als Deckmäntelchen für Ihre Schwächen nutzt..grins..
Bitte Feli sag wenn du es anders siehst..mir kommt es jedenfalls so vor.
Zitat Was mir völlig abgeht, ist diese Sichtweise Matronulas, dass es blödsinnig ist, "SIEGEN" zu wollen, wenn es doch "NUR" darum geht, ein unangenehmes Gefühl auszuhalten. Dabei ist das sowas von richtig ! Ich bilde mir ein, das Problem zu beherrschen, weil ich es intellektuell im Griff habe. So ein Scheiss
Was ich jetzt nicht verstehe..zitierst Du Matro oder ist das Deine Meinung!?!?
Oder Beides??
Ich möchte mich auch nicht in Vermutungen ergehen.
Ich wird mal nachschauen mal sehen ob ich was finde??
Ups..hab es jetzt nicht gefunden..naja hatte auch keinen Bock drauf mir 38 Beiträge noch mal rein zuziehen.
Verweise bitte noch mal auf die Quelle oder setz nen Link!!
Sonst wird das zur berühmten Nadel im Heuhaufen wenn aus schon zurückliegenden Beiträgen, ohne den Zusammenhang zu kennen, zitiert wird.
Du wirst jetzt sicher denken ich habe Dich falsch verstanden!!!
Nein habe ich nicht!!!
Du schreibst ja selbst:
Zitat Bei mir interpretiere ich das so: ich versuche mir weiszumachen, alles, was ich intellektuell erklären kann, das hätte ich auch im Griff, unter Kontrolle. So ist mir das beigebracht worden und das mag bei wissenschaftlichen Dingen ja auch funktionieren,- hier klappt das jedenfalls nicht.
Ich wollte hier nur noch mal meinen Standpunkt zu
intellektuellen Herangehensweise
verfestigen.
Vielleicht hätte der Satz auch am Anfang meines Post’s stehen sollen?!?!
Soviel dazu!!!
Nun bin ich gleich am Ende und hab noch nicht mal von Dir gesprochen.
Zitat Um es gleich hier zu gestehen (im Chat da wart ihr mir alle zu nahe, da habe ich mich nicht getraut), ich bin bei Tag 2 ...
Wäre mir genau soooo gegangen obwohl ich heut weiss, dass darüber sprechen mehr hilft wie zehn schlaue Bücher darüber zu lesen.
Ist nur nicht so einfach mit der Scham…hm..ich kenn das.
Auf jedenfall ist es wichtig das Du schon wieder zählst ( schrieb ich die Tage schon mal für Feli).
Na mit Gruppenerfahrung kann ich leider nicht dienen!!
Da Dein letzter Post ja schon am 16-11 (16:36) war weiss ich ja nicht was es inzwischen Neues gibt.
Du bist allein mit Deiner Tochter schreibst Du?
Ach so und schieß Dich mal nicht zusehr auf die Gruppe ein.
Ich denk mir mal, auch eine Gruppe ist kein Garant für Abstinenz . DU musst es wollen und angehen ..hm..kann mir aber vorstelllen
Da fällt mir doch spontan Sartre und seine "geschlossene Gesellschaft" ein. Dieses jahrelange in seinen Selbstlügen gelebe, man weiß sehr wohl was wirklich real ist und baut um sich herum so ein schönes Kartenhaus daß man sich auch "intellektuell" erklären kann, bloß nicht nachdenken daß einen die Sucht schon lange fest im Griff hat. Außerdem steht das Kartenhaus ja gefestigt mit jeder Promille. Tja solange bis einen wirklich die Einsicht übermannt und das Reale endlich Realität bekommt. Und dann sitzt man erstmal da und man windet sich noch oder?
Für mich gibt es im Moment nur eins, daß ist nicht wissenschaftliche Herangehensweise, nicht noch mehr Bücher lesen, die mir keine neuen Einsichten bringen, für mich gilt wirklich nur das "wie geht es mir gut" Prinzip. Und das ist NICHT zu trinken. Es ist erleichternd zu sehen daß es sehr einfach ist sich nüchtern zu ertragen, und sich nicht ständig fühlt wie auf einer nichtendenwollenden Spirale. Außerdem ist es erleichternd sich nicht ständig intellektuell "selbsterklären" zu müssen, irgendwann ist es gut und so stehe ich nun mitten in MEINEM Leben und so bin ich, Punkt. Vielleicht klingt das absolut wirr (sorry) aber das ist das was mir dazu einfiel.
Jeder löst Probleme, bzw. versucht sie zu lösen, entweder mit dem Kopf = dem Intellekt oder mit dem Bauch, also er geht dem Gefühl bzw. der Intuition nach. Manche Leute haben da auch eine Mischung aus beidem und ich nehme an, sie leben am glücklichsten und unkompliziertesten.
Meinen Alkoholismus kann ich intellektuell (nach meinen Möglichkeiten, ich bin nicht Sartre und nicht Prof. Dr.Dr.) nicht lösen. Ich kann ihm nur "aus dem Bauch heraus" zuleibe rücken. Und wenn ich alles wüsste, was es wissenschaftlich und medizinisch zum Thema Alkohol zu berichten gibt und was erforscht und erklärt ist, würde mir das kein bisschen helfen, abstinent zu leben. Es sind die ganz einfachen Dinge, die mir helfen. Es nützt mir wenig zu wissen, warum der eine oder andere trinkt oder getrunken hat. Es nützt mir aber viel zu wissen, wie es der eine oder andere geschafft hat, aufzuhören. Es gehört für mich ein ganz tief sitzendes Gefühl dazu, nichts mehr zu trinken.Das Gefühl: ICH WILL NICHT MEHR ... und das hat für mich garnichts mit dem Intellekt zu tun. Aber ich bin ganz sicher, dass die Menschen sehr unterschiedlich denken und fühlen, und dass er eine einfach die Erklärungen braucht, während diese dem anderen wurscht egal sind usw. Keiner kann in die Haut des anderen schlüpfen, jeder muss da seinen eigenen Weg finden. Er kann sich Anregungen und Ideen holen, davon gibt es genug. Und er kann sich natürlich Hintertürchen suchen, davon gibt es jede Menge. Das muss man/frau einfach selbst wissen und darf das auch ganz alleine entscheiden.
Ich wünsche uns allen einen guten Weg, zunächst mal für heute, morgen sehen wir dann weiter.
danke erstmal an Reinhard, dass Du Dich „eingemischt“ hast, denn bei mir war die Luft raus, deshalb fällt es mir auch gerade schwer, Reiner, dir an der anderen Stelle zu antworten. Weil wenn bereits Zitiertes zitiert wird, dreht sich bald alles im Kreis.
Reinhard schreibt:
ZitatIch hatte mir fest vorgenommen, am Donnerstag zu einer SHG zu gehen, musste aber zu Hause bleiben, weil meine kranke Tochter sonst alleine hier gewesen wäre und was habe ich gemacht: mir prompt einen Kasten Bier gekauft.
Warum? Was war an der Situation so unangenehm und das schon im Vorfeld? Oder, Mietze, ist gerade DAS unsinnig, danach zu fragen? Spielt das keine Rolle, denn ich gehe doch wieder mit dem Kopf ran. Aber was könnte denn Reinhard anders machen? Aushalten.... den ganzen Abend lang. Am Ende Wut auf die Tochter, weil er ja wegen ihr.... Oder Dank an die Tochter... das Hintertürchen? Oder ist gerade dieses Hin-und-Her-Denken der Haken, eine völlig falsche Herangehensweise?
Zitat....ich versuche mir weiszumachen, alles, was ich intellektuel erklären kann, das hätte ich auch im Griff, unter Kontrolle. So ist mir das beigebracht worden und das mag bei wissenschaftlichen Dingen ja auch funktionieren,- hier klappt das jedenfalls nicht.
Genau. Damit ist gesagt, dass Du einsiehst, dass dem Problem mit Erklären und Verstehen nicht beizukommen ist. Wo also, Reiner, ist jetzt Dein Problem? Du hast doch mit Deiner Antwort offene Türen eingerannt?
ZitatWas mir völlig abgeht, ist diese Sichtweise Matronulas, dass es blödsinnig ist, "SIEGEN" zu wollen, wenn es doch "NUR" darum geht, ein unangenehmes Gefühl auszuhalten.
Die letzte Zeile bei Rilke heißt: Wer spricht von Siegen? Überstehen ist alles. Ich sehe das so, dass es keinen Sinn hat, über sich selbst siegen zu wollen, was wohl die Herangehensweise mit dem Kopf darstellt. Dass man sich selbst „knacken“, einen Willen aufzwingen will. Hinnehmen: So ist es - fertig. Lebe damit, richte dich damit ein, überlege nicht, ob man die Tatsache (in dem Fall Alkoholiker zu sein), nicht irgendwie umgehen kann.
Reiner:
ZitatIntellektuell (lat., intellektual), auf das Wissen, die Erkenntnis bezüglich, z.B. intellektuelle Bildung, zum Unterschied von moralischer Bildung des Willens und ästhetischer des Herzens;
Ja eben. Intellektuell bezieht sich auf das Wissen und das nützt hier GAR NICHTS. Im Gegensatz dazu gibt es die Moral und die Ästhetik. Nützen die was? Ich glaube Verantwortung ist wichtig. Die hat Reinhard übernommen, aber „nur“ für seine Tochter, nicht für sich. Man kann sich super hinter Kindern verstecken. Hab ich auch gern mal gemacht. Wie alt ist Deine Tochter, Reinhard? Du bis 49 oder 50? Vielleicht wäre es auch 1 ½ Stunden ohne Dich gegangen? Und hier ist die Stelle, wo dann viele anfangen, auf mich einzuhacken: Das kann man nicht machen! Wenn das Kind krank ist, muss jemand da sein.... usw. Dagegen habe ich natürlich keine Argumente (noch dazu, wo ich die Situation gar nicht kenne), nur mein Leben und meine Art Verantwortung zu übernehmen, aber auch zu Selbständigkeit zu erziehen und vor allem: An mich zu denken – trotzt Kind. Das bietet aber keine Diskussionsgrundlage, weil ich niemandem sagen kann, wie er damit umzugehen hat. (Es ist eben nur mal ein Denkanstoß). Und weil das so ist, habe auch ich mich oft vor irgendwas gedrückt, weil ich schließlich alleinerziehend und verantwortungsvoll bin und bei meinem Kind sein muss, also leider nicht kommen kann (zu was auch immer).
ZitatWas nützt es mir wenn ich mir einbilde intellektuell gebildet zu sein um viele Dinge in den Griff zu bekommen und ich scheitere immer wieder an Sachen die weniger intellektuelle Menschen ganz gut meistern?
Nütz Dir in dem Fall nichts, richtig. Aber wie Reinhard sagte:
ZitatBei mir interpretiere ich das so: ich versuche mir weiszumachen, alles, was ich intellektuell erklären kann, das hätte ich auch im Griff, unter Kontrolle. So ist mir das beigebracht worden....
Wir sind doch auch ein Ergebnis unserer Erziehung. Ist jetzt keine Entschuldigung für‘s Saufen. Aber über diese Hürde müssen wir halt erstmal kommen – denke ich. Wieder denken, bringt doch aber nichts. Siehste, auch mir geht es so. Bin da in ‘nem Fahrwasser. Da rauszukommen braucht es Motivation und das ist ein Gefühlsding.
ZitatBei Feli sehe ich es so, dass sie sich sehr viel Wissen angelesen hat (Hut ab)danke, auch besitzt und es hin und wieder auch als Deckmäntelchen für Ihre Schwächen nutzt..grins..
Bitte Feli sag wenn du es anders siehst..mir kommt es jedenfalls so vor.
Hm....meinst’n das? Ich rede was unter den Tisch? Lenke ab? Mach‘ ich jedenfalls nicht bewusst. Kann ja mal drauf achten. Wenn ich unsicher bin, also befürchte, dass Schwächen erkannt werden können, was ich vielleicht nicht will, ziehe ich mich eigentlich zurück, höre lieber auf zu reden. So nach dem Motto: Bin gar nicht da.....
Bea schreibt:
ZitatFür mich gibt es im Moment nur eins, daß ist nicht wissenschaftliche Herangehensweise, nicht noch mehr Bücher lesen, die mir keine neuen Einsichten bringen, für mich gilt wirklich nur das "wie geht es mir gut" Prinzip.
Mir geht es gut, wenn ich lese...*grins*. Aber ich verstehe Dich schon. Ganz böse wird es nur, wenn ich nicht weiß, wie es mir gut geht. Ich habe mein Leben so eingerichtet, dass es mir gut gehen müsste, tut es über weite Strecken auch, aaaaaber...... Hier ist wieder die Stelle, Reiner: Ich habe das Gefühl, dass etwas fehlt. Es ist müßig, darüber weiter zu reden oder zu grübeln. Es ist ein Gefühl. Wie du sagtest: Achterbahn. So sind nicht nur meine „Briefe“, so sind auch immer meine Gefühle gewesen, dazu passt nur nicht mehr mein Leben und meine Reife (anwenden von Wissen). Ich versuche dem Kick (up) aus dem Weg zu gehen, versuche Depris (down) abzufangen, möchte ruhig werden, gelassener... aber da will ich mir was aufzwingen, denn eigentlich will ich Nervenkitzel, den aber kontrolliert *lach + an den Kopf fass*. Der Chat war sowas, nur dass da viele Andere mitmachen, die ich nicht kontrollieren kann, also geht der Kitzel in Angst über und da werde ich unsicher und Unsicherheit ist ein unangenehmes Gefühl. Dem gehe ich dann also lieber aus dem Weg und weil mir vieles in dieser Art Angst macht + mich somit unsicher, findet bald gar nichts mehr statt, was Leere zur Folge hat.
Das war gerade wieder so ein Achterbahndenken, nich, Reiner?
Das mit der Angst im Chat ist jetzt ein bissel übertrieben, andere Beispiele würden aber wieder zu weit führen. Denn meine Grundangst ist, blamiert zu werden. Klingt sehr profan und wer findet das nicht doof? Führt aber dazu, dass ich Situationen kontrollieren will. Meine Therapeutin fasste das so zusammen: „Sie haben Angst davor, dass Sie jemand auszieht, bloß stellt“. Wie wahr! Da spielt wohl wieder der Missbrauch eine Rolle. Aber hilft mir das weiter? Wohl nicht.
Zitat....es ist erleichternd zu sehen daß es sehr einfach ist sich nüchtern zu ertragen
Und das ist es für mich nicht. Ich ertrage mich oft überhaupt gar nicht und möchte mich deshalb niemandem „anbieten“, gehe den Menschen aus dem Weg und also fehlt wieder was in meinem Leben.
Und:
Wenn es rauf und runter geht, spüre ich, dass ich lebe. Wen es ruhig wird, werde ich nervös. Bin ich noch da?
Und:
Ich muss noch dies machen und das. Dann noch schnell.... usw. Habe gestern bis 11 geschlafen, und im weitern nichts gemacht. Ergebnis: Habe mir für heute vorgenommen: Da tust du was, als da wäre das und das. Und was mache ich? Schiebe es vor mir her, fröne hier dem Wortspiel und das schlechte Gewissen wächst und wächst. Übt Druck auf mich aus und hat zur Folge, dass ich das alles noch viel weniger tun will, stemme mich dagegen. Ein riesiger Kraftakt, ich weiß. Aber ich fühle mich schlecht, bin unten und spüre, dass ich lebe. Ich habe ja noch zu tun, es wird keine Leere eintreten, denn wenn die antritt, mach‘ ich eben sauber ...... und das ist vermutlich alles ein ganz großer Sch......
Und Mieze:
ZitatIntellektuell nicht mit intelligent verwechseln!
Mein Vater hatte immer einen Spruch auf Lager: Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man auch tun. Ich glaube von Goethe ist der. Und er nannte den einen oder anderen unserer Mitbürger: „intellektuellen Spinner“. Es hat lange gedauert, bis ich den oben zitierten Unterschied begriffen hatte. Nämlich erst wenn man Wissen auch anwenden kann, hat das was mit Intelligenz zu tun. Leider steht mir die (die ich streckenweise schon zu haben glaube) offenbar im Wege. Ich will mein „Alk-Wissen“ anwenden, aber es funzt nicht.
Oder den von Tagore, hat er mir in mein Poesiealbum geschrieben – damals, einst...Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht war Freude.
Äh..... ja, aber aufraffen muss ich mich doch erst immer. Und dann tu‘ ich das, habe alles geschafft und dann? LEERE. Nichtmal mehr ein schlechtes Gewissen, einfach nichts mehr da.
ZitatUnd wenn ich alles wüsste, was es wissenschaftlich und medizinisch zum Thema Alkohol zu berichten gibt und was erforscht und erklärt ist, würde mir das kein bisschen helfen, abstinent zu leben
Aber wieso nicht?????? heul.... Warum wird denn dann über Leberwerte und Hirnschäden doziert? Sind das nicht super Gründe, mit dem Saufen aufzuhören??? Rhetorisch gefragt!!! Denn wenn das welche wären, könnte ich ja aufhören. Bei welchem Tag bin ich überhaupt? Zähle nichtmal mehr, es ist so ätzend zu verlieren. Gegen wen? Verlieren kann man nur, wenn man siegen will, nich?
Wisst Ihr, ich kenne das Gefühl, das bei Euch „angekommen“ ist. Diese tiefe überzeugende Einsicht. Diese hatte ich vor sechs Jahren. Der Vater meines Sohnes erkrankte an Krebs (wurde geheilt, raucht weiter). Dessen Mutter hatte auch Krebs. Nun liegt sowas ja oft in der Familie. Heißt nicht zwingend, dass mein Sohn das kriegen muss, aber er ist gefährdet. Ich wusste, dass man da mit Ernährung präventiv ganz viel machen kann, also habe ich angefangen zu lesen. Und: Seit dem lebe ich vegetarisch (mein Sohn nicht). Käse esse ich ganz selten, 3 Eier im Jahr vielleicht, mal ein Stück Kuchen.... also fast vegan – strebe ich allerdings nicht an. Ich kann kein Fleisch mehr essen. Zur Zeit lese ich wieder wie gut zumindest Fisch ist und wie wichtig. Ich denke manchmal: Gut isst du halt Fisch. Es geht nicht, ich kann nicht, das ist gegen meine Überzeugung, es stößt mich fast körperlich ab.
Das also ist bei mir „angekommen“ – durch lesen und verstehen. Sowas in der Art, so vom Gefühl her, ist wahrscheinlich auch das mit dem Alk. Nur dass mir Fleisch nie ‘ne Dröhnung verpasst hat.....
ZitatEs sind die ganz einfachen Dinge, die mir helfen.
Oh ja! Wieder nichts zum siegen, denn es ist ja einfach. Nur das erste Glas stehen lassen. Und ich spüre so deutlich, dass mir die Kraft dazu noch fehlt. Welche Kraft? Es ist doch einfach.
Liebe Miez, ich gehe hier nicht gegen Dich vor (auch nicht gegen alle anderen), Du hast meiner Ansicht nach vollkommen recht. Aber es sind eben die einfachen Dinge, die so schwer zu machen sind.
Ich könnte gerade irgendwas einschlagen!!!!!
Schick‘ das aber noch schnell ab, falls mein Computer dran glauben muss.
Natürlich muß es jeder für sich selbst wissen und selbst entscheiden, welchen Weg er wie gehen möchte, das Recht hat sich frei zu entscheiden (selbst Weiterzutrinken). Ich hoffe ich sorgte da nicht nicht für ein Mißverständniß !!!
Wenn dir gerade danach ist, was zu zerdeppern, warum nicht? Ich erinnere mich an eine Blumenvase, die ich mal genüßlich auf den Boden pfefferte...... Ich musste allerdings hinterher selbst die Scherben aufkehren, was mich etwas auf den Teppich brachte. Aber allein das Zerspratzen der Keramik hat mich damals zutiefst befriedigt.
Ich weiss schon, dass du nicht gegen mich wetterst.... Im Grunde wetterst du gegen dich, weil du nicht klarkommst. Weisst du, ich bin so ein Mensch, dem Sieg nichts bedeutet. Sieg ist die Folge von Kampf oder Krieg und das ist mir zu kompliziert. Oder anders gesagt: ich hab keinen Bock zu kämpfen. Keinen Bock MEHR. Ich habe aufgegeben, kapituliert, im besten Falle einen Waffenstillstand geschlossen. Als ich noch kämpfte, in meiner dunklen Zeit, habe ich eigentlich nur gekämpft, weil ich mir meine Krankheit nicht eingestehen wollte. Ich hab um das Hintertürchen gekämpft, gewissermassen. Andere Dinge sind viel schöner als kämpfen. Aber du wirst jetzt sagen, die Tussi hat leicht reden. Die hats hinter sich... Oder so ähnlich. Ich habe es zwar im Moment hinter mir, diese Anfangsgeschichten zumindest, aber wer garantiert mir, dass das so bleibt?? Aber ich kann mir deshalb ja doch mein Leben nicht vermiesen. Ich hock hier auch nicht zuhause und bete mir AA-Slogans vor (damit keine Missverständnisse aufkommen: ich bin seit 10 Jahren bei AA, zufrieden, und kann mit Vergleichen zu Sekten oder Betbrüdern, wie sie hier im Forum schon gefallen sind, garnichts anfangen). Aber dieser Weg ist halt der meine. Und ich denke auch in keinster Weise daran, ihn zu verlassen oder anders zu gehen, damit andere Leute mich vielleicht lieber mögen oder mehr schätzen!!
Ich kenne diese ruhelosen Gedanken, dieses Wirbeln und Kreisen. Sie sind bei mir erst zur Ruhe gekommen, als nichts mehr ging. Als ich für mich an meinem tiefsten Punkt angekommen war.
Beim Alkoholismus ist das so ne Sache. Jeder kann nur von "seiner" Krankheit sprechen. Es gibt zwar unendlich viele Parallelen, die man entdeckt, wenn man Leidensgenossen trifft und sich mit ihnen austauscht. Aber trocken werden und bleiben muss man ganz alleine. Ich sagte es vorhin schon mal: man muss seinen eigenen Weg finden. Dazu gehört vielleicht auch zunächst mal ein Rennen im Kreis herum, eine Berg- und Talfahrt. Vielleicht auch nochmals ein Crash. Jeder hat seine eigene Geschichte. Du bist Feli (wer immer hinter dem Nick steht) und niemand anders und du lebst dein Leben auf deine Art, siehst die Dinge, wie kein anderer Mensch sie sieht. Du bist einzigartig. Aber das ist doch auch etwas sehr Schönes. Es ist eine unglaubliche Chance!! Ich wünsche dir, dass du die eigentliche Feli, die ohne Alk, entdeckst. Und deine ganze intellektuelle und intuitive Fähigkeit in ganz andere Richtungen lenken kannst. Das Potenzial ist ohne Grenzen.... Denk mal drüber nach. Vielleicht nachdem du was zerdeppert hast!
... hätte zwar editieren können, will diesen Zusatz aber etwas absetzen, weil er im Grunde das eben von mir Geschriebene fast überflüssig macht, denn:
Erklär' mir doch mal einer den Sinn des Lebens.
Mit Worten könnte ich das auch. Also war das schonmal 'ne blöde Frage. Denn das Leben ist leben. Oder Zurfriedenheit, Glück, Liebe.
Ja schon, aber wozu???
Reiner, Du hattest mal geschrieben, dass Du versucht rauszukriegen, wo mein Problem ist.
Obige Frage ist es.
Ich kann mich doch totsaufen? Na und? Wozu arbeiten gehen, kriege ich eben Stütze. Urlaub? Und dann? War ich im Ausland, na toll. Ändert das was an meinem lumpigen Dasein?
Darauf gibt es genau genommen keine Antwort: Vielleicht die. Na dann Prost. Oder: Na bleibst halt zu Hause, wer sagt, dass du ins Ausland musst.
Wieder beantworte ich mir alles selbst. Ich will etwas mit dem Kopf erfassen, was letzendlich Gefühle sind.
Ich glaube meine "Wozu-Frage" ist der Haken. Glück und Liebe brauchen keine "Daseinsberechtigung". Es gibt sie um ihrer selbst "Willen" - quasi. Und wenn es die in mir nicht gibt, habe ich wirklich ein Problem. Und mit darüber nachdenken werde ich daran nichts ändern.
Du hast in keinster Weise für Missverständnisse gesorgt!! Aus deinem Beitrag lese ich, dass du deinen Weg gefunden hast, oder täusche ich mich?
Den Vergleich mit Sartre habe ich nur bei dir geklaut, weil der Blödmann ja als DER Intellektuelle galt. Zusammen mit seiner Simone de Beauvoir (schreibt man das so???) und dem Existenzialismus und dem ganzen Müll. Das sage ich jetzt so, weil das meine Meinung ist. Für andere mag diese Art des Denkens die Erfüllung sein, und das soll mir auch recht sein. Ich wollte eigentlich mehr oder weniger zum Ausdruck bringen, das Intellekt jeder besitzt - im Gegensatz zu Intelligenz, vielleicht. Ach, was weiss ich. Ich bin ja schliesslich auch nicht das Obergscheidle und wills auch bei Gott nicht sein.
Für mich ist der Sinn des Lebens das Leben selbst!! Der Sinn des Lebens muss kein Lottogewinn, glückliche Partnerschaft, Milch und Honig, Friede, Freude, Eierkuchen etc. sein.
Jetzt reichts aber für heute, ich mach jetzt den PC aus, ich muss ja auch mal was tun... ;-)
na dann schaust halt morgen wieder vorbei. Aber weil ich ja frei habe und nichts tun will, mach' mal weiter. Dabei fällt mir wieder Messenger ein *supergrins* nich, Reiner?
ZitatIm Grunde wetterst du gegen dich, weil du nicht klarkommst.
Genau. Und was Du im Weiteren schreibst, klingt nach meiner Mutter. Oh Gott, das meine ich absolut positiv. Dadurch, dass sie es geschafft hat, hat sie meine ganze Achtung (Liebe????). Sie redet tatsächlich wie Du. Sehr angenehm. Aber sie versteht nicht, was sie mir "angetan" hat. Naja, wozu auch? Sie lebt heute und kommt klar. Meine ich tatsächlich so, es ist nicht zu ändern. Aber sie musste so weit nach unten....
Ich habe Deine Geschichte gesucht. Keine da. Schade. Ich schaue immer mal, wer mir da schreibt. Bin immer wieder über Beas Worte gegangen, auch die "Karrieren" von Reiner und Matronula habe ich bestimmt schon 3x gelesen. Da Reinhard wieder dabei ist, habe ich auch seine Geschichte nochmal gelesen, bevor ich geantwortet habe.
Letztens abends, ist mir so durch den Kopf gegangen, dass sich jeder mal so vorstellen könnte, wie er/sie sich sieht. Ich meine als Fabelwesen, als Tier an sich, als ein bekannter Schauspieler, oder sowas in der Art.
Du bist eine Miez und auf der Suche nach Deinem Avatar hattest Du geschrieben, dass es keine Schmuskatze sein soll.
Es gibt hier schon einen Mogli. Siehst Du Dich als den Panter (nicht zahme Katze) aus dem Djungelbuch? Ich halte mich ein bissel für Kha
Reiner, bist Du ein temperamentvoller Balu?
Bea die Elfe? (oder verwechsele ich da gerade was? Sorry)Dein Avatar erinnert mich an Marlene Dietrich. Lieg' ich völlig falsch?
Tom ist für mich der Denker, hat was Weises. Kennst Du "Das singende klingende Bäumchen"? Moderner: "Die Schöne und das Biest". Aber das Biest ist dann ja gar keins. Es "erobert" durch sein liebenswertes Wesen.
Sonni *strahl* lässt mich immer schmunzeln aber "ich lache nur, damit ich nicht weine".... hm, schwierig. Warum nicht weinen?
Ich kann jetzt hier nicht alle benennen. Wie findet Ihr die Idee?
Kha (wird die überhaupt so geschrieben?) ist nur einwas in mir. Das Bezirzen, Macht über andere? Ich mag auch Katzen sehr, eben weil sie keine ergebenen Hunde sind..... usw.