Ich war über 20 Jahre mit einem Mann verheiratet, der ständig seine Macht an mir ausprobierte, er zwang mich zu vieles..wie sagte er mal, das ist mein Recht und Deine Pflicht..Zwei Jahre vor der Trennung trank ich ein oder zwei Gläser Wein, damit mir diese "Pflicht" leichter fiel. Tat es auch, aber nach diesen zwei Jahren ließ ich mich scheiden, da Dinge passierten, die nicht mal mehr mit Alk auzuhalten waren. Die Scheidung war heftig, das Haus ging dabei drauf. Der Wein blieb...heute nun, 6 Jahre danach glaube ich endlich den richtigen Weg gefunden zu haben. Ich trinke immer noch. Habe es aber durch diese Seite geschafft, endlich mich mit dem Alk auseinander zu setzen. Das bedeutet im Kurztext: nach ersten Gesprächen mit Betroffenen bin ich zum blauen Kreuz, dann Selbsthilfegruppe und dann zu meiner Hausärztin...ein schwerer Schritt. aber alle haben mir geholfen, nun habe ich im Januar einen Therapieplatz in Emmendingen. Meine Freunde und Kinder, Familie waren erst entsetzt, da mich nie jemand in einem betrunkenen Zustand erlebt hat. Aber nach dem es ausgesprochen war, helfen mir alle. Ich arbeite fest an mir und hoffe, dass ich es schaffe...
Ich möchte dir ganz viel Mut machen, denn du hast das Richtige getan und du wirst es sicher nicht bereuen!! Auch wenn die Familie zunächst fassungslos ist .... die kriegen sich schon wieder ein. Irgendwann sind sie sehr stolz auf dich und du kannst dir wieder in die Augen sehen, morgens im Spiegel. Kein Mensch kann dir wieder etwas aufzwingen, was du nicht magst, wenn du Kraft und Mut hast NEIN zu sagen. Und das scheinst du ganz prima in die Tat umzusetzen, das Neinsagen. Zuerst zu dem Mann und jetzt zu dem Alkohol.
ich bin überzeugt davon, dass Du es schaffst, denn das klingt alles sehr konsequent, was Du unternommen hast.
Auch ich habe durch dieses Forum Mut bekommen, war gestern das erste Mal in einer Guttempler-SHG. Ich werde wieder hingehen und wieder.... ich weiß, dass ich es brauche.
Ich habe mal gelesen: Tu' das wovor du Angst hast. Wenn das dabei hilft, weiter zu kommen, bin ich in der Gruppe richtig
Ich wünsche Dir alles, alles Gute und gaaaaanz viel Kraft.
Auch meine Familie hat mich unterstützt,es ist doch so wenn man gleich mit offenen Karten spielt,und es für sich selber macht, es erleichtert und hilft ungemein. gitti
atze
(
gelöscht
)
Beiträge:
11.12.2002 22:10
#9 RE: diese Seite hat mir Kraft und Hoffnung gegeben..
hallo lucy! ich möchte dir auch zu diesem schritt,aus meiner heutigen sicht der einzig gangbare,gratulieren.aus deinen zeilen lese ich,das du vor dem alkohol kapituliert hast,jetzt den nächsten schritt gehen willst :EIN LEBEN OHNE ALKOHOL zu beginnen.ich wünsche dir dazu alles gute. ps. ein lesetipp von mir Diana Beate Hellmann " Ich fang nochmal zu leben an " " Leben ohne Alkohol" Mein persönlicher Leitfaden das sind Bücher die mich noch heute nach 27 monaten nüchternheit immernoch begleiten. Alles gute für dich
Momentan vertiefe ich mich in die Erfahrungsberichte hier. Fühl mich unbedingt nicht besser..eigentlich sollte es mir gutgehen, hab endlich meinen Weg gefunden, Anfang Jan. hab ich ne Entgiftung...warum hab ich plötzlich sone Sch..angst, kann Nachts nicht mehr schlafen, hab Herzrasen, denke..ich trete jeden Moment ab, wirklich richtig schlimm. Trau mich gar nicht mehr ins Bett und schlafe meist auf dem Sofa vor dem TV ein...hab ja einen Freund, aber der ist ein richtiges Weichei, wird mir auch so richtig bewusst..ein weiteres Kind das ich habe, dabei reichen meine . Bin heute auch zu dem Schluss gekommen, dies zu beenden. Lieber ohne, wie jemand, der dich nicht ernst nimmt und dich nur runterzieht... Oh man, bin wieder voll auf der Mitleidstour..bevor dies ausartet.. ich weiss, ich schaffe es. nur momentan ist alles ziemlich steinig. danke euch.. :-)
nichts überstürzen.... Es wird dir mit der Zeit besser gehen, nicht sofort. Du hast die Behandlung/Therapie ja noch vor dir, da kann es ja garnicht sein, dass du vorher schon gesund bist. Eins nach dem anderen. Auch mit dem Schlafen wird sich das wieder einrenken. HABE GEDULD!!! Von Aussenstehenden - auch wenn sie liebe Menschen und evtl. Weicheier sind - kannst du nicht unbedingt Verständnis und Hilfe erwarten. Sie fühlen sich meist selbst hilflos und wissen nicht so recht, wie sie reagieren sollen. Ebenso ist diese Vorweihnachtszeit emotional belastend. Da heisst es nur: DURCH ..wenns sein muss Augen zu.
Genau, ich bin froh, dass die Uhr wenigstens regelmässig tickt. Ich ticke auf jeden Fall nicht mehr ganz richtig. Ich bin so unentschlossen, schleppe tausend Gedanken herum, müsste etwas vorbereiten und schaffe keinen Entscheid. Gottseidank wird es trotzdem abend, morgen, nachmittag und dann... am abend werde ich alles überstanden haben, so oder so, und das nächste Problem wird angegangen werden, so oder so!! "Diese heilige Zeit" ist regelmässig höchst ungesund für meine Familie. Jetzt wo du das erwähnst mit der "schwierigen Zeit" Miezekatz, erinnere ich mich, dass da wohl von jeher zuviele Erwartungen an mich und meine Umgebung gesetzt werden. ( und ich will es natürlich wieder allen recht machen )Ich erinnere mich aber auch, dass alles vorüber geht und meine Sorgen Aengste sind, für Ereignisse, die nicht eintreffen müssen. Ich inszeniere wieder so ein Horrorszenario obschon ich die Letzte bin, die bei diesem Filmstreifen mitwirken mag. Hoffentlich weiss ich in fünf Minuten noch was ich hier gemerkt habe Also, Kopf hoch, zusammen sind wir stark, ob Betroffen oder Angehörige, wir sind ein Team , das sehr viel gemein hat Zur Feier des Tages klopfe ich mir nun noch recht auf die Schulter und dann kann der Alltag wieder kommen
Ich habe Jahre gebraucht, bis sich mein Verhältnis zur Weihnachtszeit für meine Verhältnisse normalisiert hat. Jetzt bin ich in der Lage, mir selbst eine harmonische und stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen. Es gab Zeiten, da hatte ich schon im September "Angst" vor Weihnachten.... Ich sehe das jetzt so, dass einem von aussen Dinge einsuggeriert werden, die einem nicht gut tun, wenn man instabil ist. Es werden in der Werbung und in Filmen pseudo-harmonische Szenen dargestellt von Familien und mitten drin die Mutter, die alle Fäden in der Hand hält und alles spielend und tausendprozentig meistert. Die bäckt und kocht und dekoriert und einkauft und die Familie verwöhnt, kein Härchen liegt falsch und kein Lippenstift ist verschmiert und kein Flecken an der Kleidung. Und wenn man bzw. frau keine solche Mutter ist, wenn einem alles schwer fällt und man/frau eigentlich garkeine Lust auf so einen Zirkus hat, dann kommt frau sich einfach schlecht vor. Also so ging mir das wohl. Ich kann es mir nicht anders erklären.
Ich wünsche uns allen, dass wir wohlbehalten durch diese Jahreszeit kommen.
möchte mich Atzes Buchtip anschließen: Diana Beate Hellmanns Bücher "Ich fang nochmal zu leben an" und "Leben ohne Alkohol" sind meine persönlichen Bibeln, - ehrlich und schonungslos mit umwerfenden Humor geschrieben. Habe ich beide ständig neben meinem Bett liegen - immer griffbereit. Bea hat einen absolut mitreißenden Schreibstil - ich habe "Ich fang nochmal zu leben an" in zwei Tagen durchgelesen und mittlerweile schon zum drittenmal. Wenn es mir mal nicht so gut geht, lese ich einfach irgendwo mittendrin die Stellen, die mich wieder auf den Boden bringen - hilft immer.