Hallo liebe Forumianer,
ich werde mir so langsam darüber klar, dass ich mit ca. drei Flaschen Apfelwein jeden Abend ein absolut Betroffener bin. Ein Grund warum diese Einsicht sehr lange gedauert hat: Ich führe ein ganz normales, eigentlich sogar erfülltes Leben trotz allem. Beruflich erfolgreich, Famile alles ok etc. Die Frage ist nur: Wie lange noch? Welche körperlichen Schäden bahnen sich an?
Ich benutze Alkohol wohl um vom Tagesstress abzuschalten. Ich fürchte die meisten Nebenwirkungen nicht so sehr, aber beim ersten Versuch konnte ich furchtbar schlecht schlafen, ich glaube, ich habe mich an Alkohol als Einschlafhilfe zu sehr gewöhnt. Hat hier jemand Erfahrungen? Ist jemand diesem Problem beigekommen? Gibt es Strategien, um damit umzugehen? War jemand auch schon mal in dieser scheinbar gefestigten Situation?
Freue ,mich über jede Antwort, vielen Dank im voraus,
Holger

Hallo Holger,

ich poste heute zum erstenmal hier, deshalb ganz kurz zu mir. Bin Betroffener, seit Mitte des Jahres in einer SHG und nach einem Rückfall jetzt seit 10 Wochen trocken.


Ja, ja, das mit dem schlecht schlafen kenn ich!! War bei mir auch so. Allerdings - so war es jedenfalls bei mir - hat sich das mit den Schlafproblemen innerhalb einer Woche wieder gelegt. Du wirst dich wundern, wie gut Du nach dieser Zeit ohne Alkohol schlafen kannst . Absolut kein Vergleich zu vorher.

Beachte aber bitte die hier im Forum schon häufig angesprochene Problematik des Entzuges / Aufhörens ohne ärztliche Überwachung !!!!

Ich wünsch Dir alles Gute

ja, in dieser Situation waren ich auch einmal.
Jedoch, als ich nur Abends (ebenfalls als "Einschlafhilfe") trank, haette ich den Gedanken, ein Alkoholproblem zu haben, entruestet von mir gewiesen.
Daher finde ich es super, wenn Du das Probelm in diesem fruehen Stadium schon erkennst.
Also mach was dagegen - auch wenn es schwerzufallen scheint - der Alkoholkonsum wird naemlich im Laufe der Zeit mehr und das aufhoeren immer schwieriger.
Die Schlafprobleme sind eine ganz normale Entzugserscheinung und sollten eigentlich nach einigen Tagen verschwunden sein, um die psychische Abhaengigkeit in den Griff zu kriegen (also, das Gefuehl, dass einem ohne Alk was fehlt) gibt's leider kein Patentrezept, aber ich denke, ein Gespraech mit einem Suchtberater oder der Besuch einer SHG waere sicher ein guter Anfang.

.[f1][ Editiert am: 03-03-2003 7:08 ][/f]

Hi,
jau, auch wenns bei mir kein Apfelwein war/ist, Deine ersten Zeilen könnten auch von mir sein.
...werde mir so langsam darüber klar, dass ich mit ca. drei Flaschen Apfelwein jeden Abend ein absolut Betroffener bin. Ein Grund warum diese Einsicht sehr lange gedauert hat: Ich führe ein ganz normales, eigentlich sogar erfülltes Leben trotz allem. Beruflich erfolgreich, Famile alles ok etc. Die Frage ist nur: Wie lange noch? Welche körperlichen Schäden bahnen sich an?. . .

Und dann hats nochmal vier Jahre gedauert, etliche Trinkstrategien (nur noch am Wochenende, zwischendurch mal was Alkoholfreies, nie auf Feiern. . . ).

Aber konkret zur Frage: Diese Schlafstörungen kenne ich auch. Warum auch nicht: Wenn bis dahin der Alkohol mir fast täglich half in den Schlaf zu kommen, wie sollte es dann ohne so ruckartig von Jetzt auf Gleich funktionieren?
Das hat schon ein paar Wochen gedauert. Mir hat ein bisschen autogenes Training geholfen. Aber das liegt nicht jedem. Einen Versuch ist es sicher wert.
Was übrigens dazu kam (kommt ja vielleicht bei Dir auch noch): Wüste, schrecklich klare, nicht immer schöne Träume.

Ich wünsche Dir TOI TOI TOI. Und mal ein paar Nächte nicht richtig einschlafen können, das kann man, kannst Du überstehen.

Die ersten zwei Tage bin ich lange nicht eingeschlafen aber irgendwann doch. Hab dann eine Zeit lang sehr lange geschlafen, hatte die irrsten Träume. Wenn ich diese Träume auf Video hätte, wären das die tollsten Fantasy-Filme.