Hallo erstmal. Ich surfe nun seit 2 Tagen, und weiß weder wo ich anfangen soll, noch wie. Ich versuchs einfach mal.
Kurz ein paar Infos zu meinem Problem:: Mein Ex-Freund, mit dem ich einen 11-jährigen Sohn habe trinkt. Zur Zeit ist er in einer Klinik zu seinem 2. Entzug,( nach ca. 3 Jahren Trockenheit, ohne weitere Therapie) was ich ihm irgendwie eingebrockt habe, denn als er mit Suizid gedroht hat, habe ich ihn mehr oder weniger "einweisen" lassen.
Er glaubt er hat eine schlimme Krankheit, z.B. Krebs. Er fühlt sich in der Klinik, unter den "Süchtigen", falsch. Er spricht davon, sich arbeitsmäßig ein wenig übernommen zu haben.
Ich empfinde das als eher uneinsichtig, oder ist das falsch?
Und nun die vielen Fragen: -Was oder wie sag ich es dem Kind? -Wie hilft man jemandem zur "Einsicht", daß er therapiebedürftig ist? -Mische ich schon viel zu sehr ein? Ich beschäftige mich inzwischen fast täglich mit "seinem" Problem um Infos zu bekommen und ähnliches, so daß es mir mittlerweile schon Magendrücken macht, abber da ist ja noch das gemeinsame Kind, und ich fühle mich dafür verantwortlich, daß es einen gesunden Vater hat. -Gibt es Einrichtungen, die Therapien anbieten, die ohne den Gedanken an "Gott" arbeiten? ( denn so ausgesprochene Atheisten wie uns stellen sich bei dem bloßen Gedanken die Nackenhaare auf..)
Und noch etwas, bei meinem gesurfe bin ich auf so fragwürdige Seiten, wie die, der Firma Narconon gestoßen, die sehr eindeutig den Scientologen zuzuordnen ist. Sollte man da mal etwas unternehmen?
Sälü Rebi, herzlich Willkommen unter uns! Deine Sorgen, Angste, Gedanken, kann ich sehr gut nachvollziehen. Oft will ich das Beste, nur weiss ich, was das Beste für Andere ist? Gibt es überhaupt jemand der weiss was das beste für Andere ist? Irgend ein Gott? Eine höhere Macht, das Schicksal?
Mir helfen die Erfahrung, Berichte, Anschauungsweisen von Angehörigen und Betroffenen.
Ich merke, dass mir sehr viel bekannt vorkommt.
Ich entdecke Möglichkeiten, mit MEINER Krankheit umzugehen. (Ich glaubte, nur mein Mann wäre krank)
Beachen fragte mich, ob ich die Wahrheit vertragen würde. Ich sagte ja.
Als ich aber später festgestellt habe, dass meine ganze Gabe, des Mitfühlens auf Manipulieren aufgebaut war, trug ich an dieser Wahrheit schon schwer. Meine Tochter meldete mir zurück, dass ich meinen Mann manchmal wie ein Kind behandle!!
Also ist mir seitdem der Respekt sehr wichtig geworden.
Wie würde ich in den Schuhen des Andern laufen?
Die Erfahrung hier im Forum lese ich so, dass wahrscheinlich wir, die Angehörigen die Letzten sind, die helfen können. Wir sind ja keine Fachleute und wenn wirs wären, auch wieder nicht die Richtigen
Aber uns selber, und unseren Kindern können wir helfen, indem wir etwas für UNS tun.
Es gilt so wenig Opfer wie möglich dieser doofen Krankheit zu schenken.
Also hole ich mir Hilfe wo sich jemand auskennt. Tja und da sind nur mal für mich diejenigen am Glaubwürdigsten, die erfahren habe wovon ich spreche.
Oft haben wir ja schon lange unter der Krankheit gelitten, gerade da können Selbsthilfegruppen wirklich helfen. Ich habe ein Vis à vis , das jederzeit für mich da ist, mich kennt und dem ich vertrauen lerne, wie ich es früher selten erlebt habe.
Ich kann zuhören, mich ausweinen, Fragen stellen, einfach unter Menschen sein, die kein warum, wenn und aber von mir verlangen.Ich kann wieder Lachen, mich trotz den schrecklichen Sorgen wieder am Leben freuen. Andere leben mir das vor.
Ich will weiterleben!
Dazu braucht es Einsicht , Wissen, Ausdauer und Vertrauen in irgend etwas. Du willst nichts göttliches?
Ich weiss auch nicht was es ist, aber mir hat das Vertrauen in irgend etwas, das mir helfen wird, den "Saufsonntag" zu durchstehen, so geholfen, dass "es" die Grippe war, die meinen Mann ans Bett fesselte und mir , ein fröhliches Wochenende, mit vielen Erlebnissen und Eindrücken ohne Alkproblem beschert hat!
Eine Lösung, die niemand ahnen konnte, vielleicht Zufall? Wen interessiert`s?
Es ist beruhigend zu erfahren, dass ein Unglück sogar "Glück" bedeuten kann.
Plötzlich gelingt es mir, unvoreingenommener, mit weniger Erwartungen im Leben zu stehen! Halt nein, im Leben zu laufen! Sich selber bewegen, verändern, handeln hilft tatsächlich.
Ich übe jeden Tag neu! Möchte Berge erklimmen, mich selber finden, die Aussicht geniessen und neues in Angriff nehmen.
Ich gönne Selbstbestimmung jedem, auch dem Vater Deines Sohnes. Wer weiss schon was für ihn Leben heisst?
Mein Mann kommt bald von der Arbeit nach Hause, hoffentlich werde ich daran denken, dass es sein Entscheid ist wie er nach Hause kommt. Mein Entscheid ist es zu akzeptieren oder eben nicht! Nicht mehr und nicht weniger.
Lernen wir wieder Schönes geniessen
Viel viel Freude, am Leben, an Deinem Leben und am Leben Eures Kindes wünscht Dir
Hallo Rebi, ich habe auch einen 11jährigen Sohn. Einen, der sich natürlich gefragt hat, warum sein Vater plötzlich keinen Alkohol mehr trinkt. Nie, auch nicht auf Geburtstagen. Er hat es ohne Hinterfragen akzeptiert, als ich ihm gesagt habe, ich vertrage keinen Alkohol und ohne geht es mir viel besser. Toll: Kinder nehmen es einfach, wie es ist. Vielleicht brauchst Du Dir da gar nich so viele Sorgen machen.